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Vize-Admiral will Frieden und wird gefeuert

Von Peter Haisenko 

In Fußballstadien wird seit geraumer Zeit „Respekt“ gefordert. Jetzt nimmt ein Vize-Admiral der Bundeswehr diese Aufforderung ernst und schlägt vor, auch auf politischer Ebene zu einem respektvollen Umgang mit Russland und seinem Präsident Putin zu finden. Deswegen musste er seinen Rücktritt einreichen.

Es ist immer dasselbe: Der „Wertewesten“ beschuldigt Russland etwas zu tun, was es nicht tut oder getan hat, er selbst aber genau das andauernd tut. Das geht einher mit Anschuldigungen, die nicht bewiesen sind, gar nicht bewiesen werden können und man macht sich nicht einmal die Mühe, auch nur ansatzweise Beweise vorzulegen. Das erübrigt sich sowieso, denn alle MS-Medien hinterfragen diese Lügen nicht nur nicht, sondern wiederholen die Lügen gebetsmühlenartig. Die Methodik beginnt mit Grundlügen, auf denen dann logisch aufgebaut wird. Wer die Grundlüge glaubt, der folgt dann auch ganz überzeugt allen Weiterungen.

Die kardinalen Grundlügen unserer Zeit sind das “aggressive Russland“, die „Annexion der Krim“, der menschengemachte Klimawandel, die Corona-Pandemie und dass Merkel das beste Deutschland aller Zeiten geschaffen hat. Es ist sinnlos, Diskussionen über diese Themen zu führen, ohne am Bestand der Grundlüge zu rütteln. Heute will ich mich auf die Grundlügen bezüglich Russlands beschränken. Die sind es, die unsere Existenz grundlegend gefährden, denn sie dienen den Kriegstreibern im „Wertewesten“ einen Krieg gegen Russland moralisch zu rechtfertigen. Das kann gelingen, denn wer die Grundlügen glaubt, der kann gar nicht anders, als alle „Maßnahmen“ gegen Russland als richtig zu sehen, ja sogar als zu mild und nachsichtig zu erachten. So, wie es auch mit dem Klima und Corona ist.

Versöhnliche Töne statt Säbelrasseln: Geht gar nicht!

Jetzt ist etwas Ungehöriges geschehen. Der Vize-Admiral der Bundesmarine Kay-Achim Schönbach hat auf einer Konferenz in Indien einen respektvollen Umgang mit Russland und Putin als Weg zur Deeskalation vorgeschlagen. Nun muss man davon ausgehen, dass ein Mann von seinem Rang über sämtliche Informationen verfügt, um die politische und militärische Lage qualifiziert einzuschätzen. Er weiß um die Grundlügen, geht aber nur sehr verhalten darauf ein. Er wird folgendermaßen zitiert: „Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nicht zurückkommen." Dass sich Russland ukrainisches Territorium aneignen wolle, sei "Nonsens". Was Putin wirklich wolle, sei "Respekt auf Augenhöhe", sagte der Vizeadmiral. "Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er will – und den er wahrscheinlich auch verdient." Wer noch über etwas Hirn verfügt, kann nichts Tadelnswertes an dieser realistischen Einschätzung finden.

Dass das die US-Vasallen in Kiew anders sehen, kann nicht wirklich verwundern. Was aber schon als diplomatischer Affront gesehen werden kann, sind die Reaktion aus Kiew und die folgende in Berlin. Kiew bestellt die deutsche Botschafterin ein mit der Folge, dass der Vize-Admiral ebenfalls zum Rapport geladen und anschließend zum Rücktritt genötigt wird. Dabei wird missachtet, dass Parlamentarier in Kiew nahezu dasselbe auch schon gesagt haben, nämlich, dass ein Angriff von Russland nicht zu erwarten sei. Dass der FDP-Chef Lindner vor der letzten Bundestagswahl exakt das Gleiche zum Status der Krim gesagt hat, um im Lager der AfD zu fischen, ist wohl auch in Vergessenheit geraten. Lindner ist trotzdem Finanzmister und niemand nimmt Anstoß daran.

Auch wenn es manchen langweilen könnte, muss ich hier auf die Grundlüge eingehen: Das „aggressive Russland“ und die „Annexion der Krim“. Seit 1945 hat erst die Sowjetunion, dann die Russische Föderation, kein Land überfallen oder besetzt. Selbst im Fall Afghanistan 1980 ist Moskau einer Bitte aus Kabul um Hilfe nachgekommen und es waren die USA, die diese Friedensmission mit Waffenlieferungen und Ausbildung an die Taliban zu dem zerstörerischen Vorgang gemacht haben, von dem sich dieses geschundene Land bis heute nicht erholen konnte. Es waren die USA, die vor 20 Jahren in das Land mit Waffengewalt einmarschiert und zwanzig Jahre dort geblieben sind, mit dem faulen Argument, „Krieg gegen den Terror“ zu führen. Die Wahrheit ist, Washington wollte fixe Stützpunkte an der Südflanke Russlands auf ewig besetzen. Allein aus diesem Aspekt kann man eigentlich nur lachen über die Einlassungen des US-Außenministers Blinken zu den jüngsten Ereignissen in Kasachstan.

Wenn die Amerikaner erst einmal da sind, wird man sie nicht wieder los

Blinken sagte, wer die Russen ins Land lässt, wird sie nie wieder los. Das ist das beste Beispiel dafür, dass der Führer des „Wertewestens“ Russland genau das vorwirft, was Russland nicht tut, die USA selbst aber unablässig. Tatsache ist nämlich, dass die Spezialeinheiten der OVKS, einer Organisation ehemaliger Sowjetrepubliken für gemeinsame Sicherheitspolitik, wie angekündigt nach drei Tagen und Beendigung der Hilfsleistung Kasachstan wieder verlassen haben. Gibt es hingegen ein einziges Land, in das die USA ihre Soldaten entsandt haben und in dem anschließend keine US-Soldaten mehr stationiert sind? Die etwa 1.000 Militärbasen der USA in unzähligen Ländern beweisen, dass man die Amerikaner nicht mehr los wird, wenn sie einmal im Land sind. Und wie Putin richtig dazu anmerkte, kann man froh sein, wenn man den US-Einmarsch überlebt. Ausgebeutet werden alle Länder, in denen US-Soldaten stationiert sind.

Selbst zum viel und falsch angeführten Beispiel Georgien hat der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass Russland nicht aggressiv oder völkerrechtswidrig gehandelt hat. Es war Georgien, das diesen Waffengang angezettelt hatte. In Syrien ist Russland nach Bitten aus Damaskus zur Hilfe geeilt und hat den Untergang des Landes nach dem Modell Libyen verhindern können. Damit bin ich wieder bei den „friedliebenden“ USA. Der Überfall auf den Irak war mit Lügen begründet und die US-Soldaten sind immer noch vor Ort und das Land ist auf unabsehbare Zeit zerstört. Syrien haben sie immer noch nicht verlassen, obwohl sie von Damaskus andauernd dazu aufgefordert werden.

Libyen und die folgende Migrationskrise sind Folgen der imperialen Beherrschungs- und Zerstörungspolitik der USA und bedürfen keiner weiteren Erläuterung. Seit 1945 führen die USA unablässig Kriege und es sind mehr als 200. Es sind dies alles Aggressionen, denen nicht einmal eine Kriegserklärung vorangegangen ist. Wie viele Blindgänger-Bomben des US-Militärs liegen noch in der Erde von Dutzenden Staaten, die nicht einmal an einem Krieg beteiligt waren und fordern täglich Opfer? Nicht zu vergessen die Uranmunition in Jugoslawien und dem Irak, die nach wie vor ganze Landstriche unbewohnbar machen? Aber Russland, das noch kein einziges Land angegriffen hat, wird als aggressiv bezeichnet?

Auch im Fall Russlands akzeptieren die USA nur die totale Unterwerfung

Nun zur Krim. Es ist eine glatte Lüge, Russland hätte Soldaten zur Eroberung dorthin entsandt. Und es bleibt eine Lüge, auch wenn es noch so oft wiederholt wird und das wird es unablässig. Die Soldaten, die dort waren, waren dort, weil sie „schon immer“ dort waren, gemäß der Verträge mit Kiew bezüglich des Marinestützpunkts Sewastopol. Auf der Krim wurden zwei Referenden abgehalten und dem Willen von mehr als 90 Prozent der Bevölkerung wurde entsprochen. Es war keine „Annexion“, denn wenn dem so gewesen wäre, wäre der „Wertewesten“ sofort in Den Haag mit einer Klage aufgetreten. Das ist eben nicht geschehen, weil die Psychopathen genau wissen, dass sie dort gnadenlos untergehen würden. Sie lügen also wissentlich mit der ständigen Wiederholung der „Annexion“.

Abgesehen davon sollte auch zählen, dass es den Bewohnern der Krim jetzt mit weitem Abstand besser geht als allen armen Menschen, die immer noch unter der Knute der korrupten Regierung in Kiew zu leiden haben. Auf der Krim ist nicht ein einziger Mensch durch Unruhen zu Tode gekommen, während die Opferzahlen im Rest der Ukraine die 10.000 schon lange überstiegen haben. Darf man sich da wundern, dass die Krimbewohner Putin sehr dankbar sind? Gibt es hingegen ein Land, das den USA dankbar wäre? Außer natürlich den seltsamen Deutschen, die die Zerstörer ihrer Städte bis heute in den Himmel heben.

Die USA erdreisten sich unablässig, allen Ländern vorzuschreiben, was sie tun und lassen dürfen. Wer sich dagegen zur Wehr setzt, wird zuerst mit der Finanzwaffe angegriffen, sanktioniert nach Belieben, und wenn das nicht hilft, militärisch angegriffen und zerstört. Seit Russland von Putin geführt wird, geht das mit Russland nicht mehr. Die USA greifen nämlich nur Länder militärisch an, denen sie gnadenlos überlegen sind und die sich demnach nicht wehren können. Mit Russland und China geht das nicht und deswegen haben sie den „Sanktionskrieg“ begonnen, der zum Ziel hat, Russland zu unbedachten Kriegshandlungen zu zwingen. Danke Herr Präsident Putin, dass Sie so besonnen darauf reagieren! Der Punkt ist doch, dass die USA auch im Fall Russlands nur die totale Unterwerfung akzeptieren. Russland ist böse und „aggressiv“, solange es sich nicht wie ein Hund auf den Rücken legt und die Kehle zum Biss anbietet.

Die Bilder von russischen Militärdepots im eigenen Land haben keine Beweiskraft

Ich könnte noch Hunderte an Beispielen aufzählen, die beweisen, dass die Lüge vom „aggressiven Russland“ genau das Gegenteil der Realität ist. Russland will nur seine Ruhe und friedliche Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen. Die USA hingegen haben es selbst vermeldet, dass ihr Ziel „full spectrum dominance“ ist, also in klaren Worte gefasst, die absolute Herrschaft über die gesamte Welt. Militärisch wie wirtschaftlich. Da kommt es sehr ungelegen, dass immer mehr Länder erkennen, dass sie mit Russland besser fahren. Dass Russland niemandem vorschreiben will, wie und unter welchem politischen System sie leben wollen und dass Russland sich an alle Verträge hält. Wie weit die USA aber gehen in ihrem Streben, Russland zu schaden, sich an keine Verträge halten, belegt der Skandal um die ISS. Die USA haben eben einem russischen Astronauten das Visum zur Einreise verweigert als er zum obligatorischen Training einreisen sollte.

Die allseits und unablässigen Lügen über einen Aufmarsch russischer Truppen an der ukrainischen Grenze sind auch ein Beispiel für unbewiesene Grundlügen. Immer wieder werden dieselben Bilder gezeigt von irgendwelchen militärischen Anlagen und Depots, die angeblich direkt an der ukrainischen Grenze sein sollen. Abgesehen davon, dass es niemanden etwas angeht, was Russland auf seinem Territorium treibt, hat keines dieser Bilder auch nur den Hauch an Beweiskraft. Sie können überall sein und nur die Behauptung, sie wären nahe der Ukraine, reicht aus. Russland sagt unmissverständlich, dass es nicht einmal Pläne gibt, die Ukraine anzugreifen. Das sehen auch Politiker in der Ukraine selbst so.

Die NATO hat Versprechen gebrochen, nicht Russland

Auf der anderen Seite aber müssen wir Manöver und Truppenverlegungen der NATO bis direkt an die russische Grenze beobachten. Seit Jahren. Wer bedroht also wen? Das Russland, das zulassen musste, dass sich die NATO entgegen klarer Versprechen bis an seine Grenzen ausgedehnt hat? Oder doch die NATO, die sich nicht einmal mehr daran hält, keinerlei Truppen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR zu haben? Die NATO, die andauernd Kriegsschiffe ins Schwarze Meer entsendet? Die Russland mit Militärflugzeugen bis dicht an die Grenze belästigt und Manöver in der Ostsee abhält? Ja natürlich ist Russland aggressiv, wenn es Manöver innerhalb seines Landes abhält und auch noch die NATO darüber informiert.

All das dürfte dem Vize-Admiral Schönbach bekannt sein und er hat seine ehrliche Meinung dazu kundgetan. Da hat er wohl Lauterbach nicht zugehört, als der sagte, dass es den politischen Tod bedeuten kann, wenn man die Wahrheit sagt. Das dumme Gerede des „Wertewestens“, man wolle Deeskalation, hat Schönbach als Lüge entlarvt, indem er konkrete Vorschläge gemacht hat, wie eine solche Deeskalation aussehen könnte oder besser aussehen sollte. Wenn, ja wenn man tatsächlich an einer Deeskalation interessiert wäre. Die Entlassung des Vize-Admirals macht deutlich, dass seitens des Westens keine Deeskalation gewünscht ist. Wäre es anders, hätte man Schönbach umgehend in einen Stab aufnehmen müssen, der an einer Friedenslösung arbeitet. Das Problem ist doch, dass es für die Kriegstreiber politisch tödlich wäre, wenn sie nicht mehr an ihrer Grundlüge vom „aggressiven Russland“ festhalten können. Dann bricht alles zusammen, was auf dieser Grundlüge aufgebaut ist.

Sehr empfehlenswert: Reinhard Leubes Aufklärung zur deutschen Geschichte

Zum Abschluss sei noch ein Blick in die Geschichte anempfohlen. Merke: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. Die aktuelle Situation erinnert stark an die Abläufe vor dem Ersten Weltkrieg. Mit dem Unterschied, dass diesmal nicht Deutschland, sondern Russland eingekreist und von einer geschickt eingefädelten „Allianz“ bedroht wird. Lesen Sie dazu den ersten Band der Geschichtsreihe von Reinhard Leube und es wird Ihnen wahrscheinlich ähnlich gehen wie mir. Die Parallelen sind beängstigend und wir wissen, welch katastrophale Folgen diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts hatte und bis heute hat. Und wieder wird Deutschland instrumentalisiert als Feind Russlands. Genau darum geht es, wie Herr Friedmann vom Chicago-Institut gesagt hat: Die USA arbeiten seit mehr als 100 Jahren daran, die deutsch-russische Freundschaft und Zusammenarbeit zu verhindern. Die anenzephalen Psychopathen in den deutschen Führungskreisen arbeiten wieder einmal am eigenen Untergang. Ja, das wird verstehen, wer Leubes Werke gelesen hat und man sollte mit dem ersten Band beginnen: „Londoner Außenpolitik & Adolf Hitler“, „gibt es einen blinden Fleck?“ Bestellen Sie ihr persönliches Exemplar direkt beim Verlag hier oder erwerben Sie es in Ihrem Buchhandel. 

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