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Der Hungerkrieg gegen Afghanistans Taliban

Von Peter Haisenko 

Die UN fahren gerade die größte Spendenaktion der Geschichte für Afghanistan. Die Not soll gelindert werden und dazu benötige man 7,1 Milliarden Dollar für das laufende Jahr. Afghanistan hätte diese Summe selbst als Devisenreserve, angelegt bei Banken in New York, aber die USA haben sie „eingefroren“ und so der Taliban-Regierung entzogen.

20 Jahre lang haben die USA und die NATO Afghanistan besetzt gehalten. Während dieser Zeit, immerhin eine ganze Generation, ist nicht gelungen, irgendeines der angeblichen Ziele auch nur annähernd zu erreichen. Afghanistan war nicht einmal in der Nähe einer funktionsfähigen Demokratie und nach dem chaotischen Abzug der fremden Besatzungstruppen haben die Taliban die Macht über das Land zurückerobert. Die erwarteten Gräueltaten sind weitgehend ausgeblieben und mittlerweile dürfen sogar einige Frauen an die Universitäten zurückkehren. Die Zivilisten können wieder ohne Angst vor plötzlichen Drohnenmorden leben. Die USA, die NATO, sind in Afghanistan krachend gescheitert.

Insbesondere die USA können eine derartige Niederlage nicht einfach als solche stehen lassen. So haben die USA noch während ihres Abzugs die Devisenreserven Afghanistans geraubt, unter dem üblichen Deckmäntelchen, sie „eingefroren“ zu haben. Dieser Vorgang ist mit keinem internationalen Recht zu begründen. Es ist die übliche arrogante Vorgehensweise der USA, sich über Recht und Gesetz hinwegzusetzen, wann immer es ihnen passt. Mögliche Proteste werden ignoriert und die westlichen Systemmedien schweigen dazu, wenn sie nicht sogar Lob aussprechen. Der Punkt ist aber, dass den Taliban, die jetzt das Land regieren, nicht einmal ein halbwegs brauchbarer Start gegönnt werden darf. Nach dem Motto: Wenn es uns nicht gelungen ist, das Land zu beherrschen, dann sorgen wir dafür, dass es untergeht. Oder anders herum: Nur wer sich uns unterwirft, darf leben.

Rund 7 Mrd. Dollar, die Afghanistan gehören, auf US-Banken „eingefroren“

Es sind etwa 7,1 Milliarden Dollar, eben die Währungsreserven und das Eigentum Afghanistans, die seit dem letzten Sommer in New Yorker Banken reglos „festgefroren“ sind. Genau diese Summe soll jetzt von der UN als Spendenaktion eingesammelt werden, mit dem üblichen Hinweis, Not lindern zu wollen. Dieses Geld werde „für die Grundversorgung der Afghanen, unter anderem in den Bereichen Bildung und Gesundheit gebraucht, damit sich die desaströse humanitäre Lage nicht verschlechtere“, sagt die UN. Allein diese Ansage belegt das vollständige Scheitern der USA, Afghanistan in irgendeiner Weise etwas Positives gebracht zu haben. Im Gegenteil ist es so, dass die Lebensumstände in Afghanistan vor 20 Jahren besser waren als heute, zumindest was die Versorgung der Bevölkerung betrifft. Auch gibt es keinerlei Ansätze der USA oder der NATO, die massiven Schäden an Gebäuden und Infrastruktur zu ersetzen, eigentlich fällige Reparationen zu leisten, die durch die massiven Bombardierungen entstanden sind. Von Menschenleben gar nicht zu reden.

Auch im Fall Afghanistan verhalten sich die UN als Büttel der USA. Noch nie haben die UN die USA aufgefordert, nach völkerrechtswidrigen Überfällen für die angerichteten Schäden aufzukommen, Reparationen zu leisten. Nicht in Vietnam oder auch im Irak, wo die USA nachgewiesenermaßen Kriegsverbrechen begangen haben, Infrastruktur zerstört und ganze Landstriche unbewohnbar gemacht haben. Es gibt nicht einmal eine Ermahnung, die amerikanischen Bomben-Blindgänger in Laos oder Kambodscha zu räumen, derentwegen täglich Menschen in diesen Ländern sterben müssen. Und wie viele derartige Langzeitschäden amerikanischer Herkunft lauern noch in den Böden Afghanistans? Denkt irgendjemand in den UN daran, die USA aufzufordern, ihre tödlichen Hinterlassenschaften aufzuräumen?

Und jetzt eben der Hunger in Afghanistan. Wenn man schon erkannt hat, dass das Land 7,1 Milliarden Dollar braucht, dann wäre doch die einzig logische Aktion der UN, die USA aufzufordern, der afghanischen Regierung ihr Eigentum – nämlich 7,1 Milliarden Dollar – verfügbar zu machen. Insgesamt sollten zumindest nach moralisch-ethischen Grundsätzen alle am Afghanistan-Krieg beteiligten Länder jetzt dafür sorgen, dass das Land in die Lage versetzt wird, nach 20 Jahren sinnlosen und letztlich völkerrechtswidrigen Mordens wenigstens seine Bürger vor Hunger zu bewahren. Was sind schon 7,1 Milliarden? Wenn Banken krachen, wird das Hundertfache aus dem Hut gezaubert!

Den Schaden, den sie angerichtet haben, können die USA nie mehr bezahlen

Betrachtet man dazu noch, welche Summen für die Kriegführung in Afghanistan verschwendet worden sind, wird es nur noch irrwitzig. Hätte man diese Summen und diese Arbeitskraft dafür verwendet, Afghanistan auf die Beine zu helfen, könnte es heute ein blühendes Land sein. Das hätten auch die Taliban nicht verhindern können, denn es ist eine alte Regel, dass religiöser Fanatismus nur in Notzeiten reüssieren kann. So hätte es auch niemals einen IS gegeben, wenn die USA nicht den Irak zerbombt und Libyen und Syrien in Ruhe gelassen hätten. Dann hätte es auch keine „Migrationskrise“ gegeben.

Auch die mittlerweile mindestens 11.000 Toten, die im Ukraine-Konflikt zu beklagen sind, gehen auf das Konto der USA, die mit fünf Milliarden Dollar den Maidan-Putsch hergestellt haben. Gerade hier wird sichtbar, wie perfide, geradezu pervers, die Logik des „Wertewestens“ ist. Fünf Milliarden werden ohne Aufsehen locker gemacht, um politische Machtansprüche gegen einen erfundenen „Feind“ anzutreiben. Geht es aber darum, ein Land vor drohendem Hunger zu bewahren, ein Land, das man erst kaputt gemacht hat, dann muss die UN auf Spenden zurückgreifen.

Der Punkt ist aber dabei, dass die USA gar nicht in der Lage sind, für ihre unrechtmäßigen Zerstörungen Reparationen zu leisten. Sie geben lieber Geld aus für das Militär, mit dem sie die ganze Welt dominieren wollen. Geld, das sie gar nicht haben, denn die Kosten für ihr Militär entsprechen ziemlich genau ihrem Außenhandelsdefizit. Das heißt, die Welt akzeptiert von den USA als „Bezahlung“ für ihre Importe aus dem Nichts gezauberte Dollars, mit denen sie ihr Militär betreiben und die die Schulden der USA jetzt auf die irrsinnige Höhe von 30.000 Milliarden getrieben haben. Realistisch betrachtet bedeutet das, dass die USA jedem einzelnen Mensch außerhalb der USA, also etwa sieben Milliarden Menschen, mehr als 4.000 Dollar schulden. Damit das niemand einfordern kann, stecken sie Unsummen in ihr Militär und betreiben etwa 1.000 Militärbasen verstreut über die Welt und natürlich halten sie die Medien unter (finanzieller) Kontrolle, damit die nicht dieses Thema aufgreifen.

Mit den Militär-Ausgaben könnte man viel Gutes tun auf der Welt

Die ganze Welt könnte in Frieden und Wohlstand leben, wenn die USA nicht den Anspruch hätten, über die ganze Welt „full spectrum dominance“ auszuüben. Man bedenke: Allein die USA geben für ihr Militär 1.000 Milliarden pro Jahr aus, wenn man alles zusammen rechnet. Der Rest der Welt nochmals fast das Gleiche. Das sind 2.000 Milliarden Dollar jedes einzelne Jahr, die nur dem Zweck dienen, Menschen mit dem Tod zu bedrohen oder gleich zu ermorden. Von den Umweltschäden, die mit dieser Riesensumme angerichtet werden, gar nicht zu reden. Wie könnte die Welt aussehen, wenn dieses Geld vernünftig eingesetzt würde? Allein die etwa 50 Milliarden Euro, die Deutschland jedes Jahr für sein Militär ausgibt, könnten für anständige Renten besser verwendet werden. Das wären dann etwa 2.000 Euro für jeden der 25 Millionen Rentner pro Jahr. Und wir reden über Mindestrenten auf schändlichem Niveau.

Die Zerstörungen an Bausubstanz, die durch Kriege zerstört wird und wieder aufgebaut werden muss, sollte man auch nicht aus den Augen verlieren. Aber auch daran „verdienen“ die Banker in London und New York, denn um diese Schäden zu reparieren, müssen Kredite aufgenommen werden und dafür gehen Zinsen eben dorthin. Krieg ist zerstörerischer Wahnsinn, beflügelt und geschaffen von machtgierigen Psychopathen. Ja, wir werden von Psychopathen regiert, die nicht ertragen können, wenn irgendjemand, gar ein ganzes Land dank seiner Leistungen besser dran ist, als man es selbst zustande bringt. Die nicht ertragen wollen, dass man sich nicht ihren Diktaten unterordnet. Die nicht einsehen wollen, dass man auch ohne Lug und Trug Wohlleben schaffen kann. Wenn, ja wenn man eben nicht Geld vorrangig für Militär ausgibt. Das war schon das Problem für England vor dem Ersten Weltkrieg.

Die Herrschaft der Gier ist eine Todsünde

Die Welt, der „Wertewesten“, hat sich an Afghanistan schwer vergangen. Und an Vietnam, Chile, Libyen, Iran, Irak , Syrien und unzähligen anderen. Es ist die Herrschaft der Gier und nicht umsonst hat die katholische Kirche die Gier zu einer Todsünde erklärt. Wenn schon an diese geschundenen Länder keine Reparationen bezahlt werden können, dann müssten die UN wenigstens darauf dringen, dass diese Länder über ihre Auslandsvermögen verfügen können.

So eben Afghanistan auch unter einer Regierung der Taliban, die nicht den Vorschriften der USA und des „Wertewestens“ folgen wollen und deswegen jetzt einem Hungerkrieg ausgesetzt sind. Genauso, wie sämtliche Sanktionen der USA und seiner Vasallen sofort beendet werden müssen. Ich denke hier auch an Syrien und den Iran. An Länder, die noch nie ein anderes überfallen haben. Kauft doch nur ein verdammtes Kriegsschiff weniger und gebt das Geld nach Afghanistan. Der Hunger wäre kein Thema mehr. Aber wie gesagt, wer sich den USA widersetzt, noch dazu erfolgreich, der hat kein Recht mehr auf eine gute Zukunft. Meine Philosophie lautet: Möge jeder nach seiner Façon leben, jedes Land das tun, was es will. Das einzige universale Gesetz sollte lauten, dass jeder jederzeit das Recht hat, sein Land zu verlassen. Dann nämlich gäbe es einen echten Wettbewerb der Systeme und genau davor hat der „Wertewesten“ eine Heidenangst. Hat man aber das Ziel, eine bessere Welt zu erschaffen, dann braucht es genau diesen Wettbewerb und nicht das quasireligiöse Beharren auf einer Doktrin, die mehr und mehr ihre Funktionsfähigkeit einbüßt.

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Ein Land mit wirtschaftlichen Problemen neigt dazu, diesen Zustand mit Krieg zu übertünchen oder sucht sogar die Lösung in der Eroberung und anschließender Ausbeutung anderer Länder. England hatte vor dem Ersten Weltkrieg ein Außenhandelsdefizit von 50 Prozent. Schon seit langer Zeit haben die USA und England heute wieder ein Außenhandelsdefizit in ähnlicher Höhe. Beide Länder können ihre Schulden niemals begleichen. Wundert es da noch jemand, wenn sie jetzt die ganz große Kriegstrommel rühren? Wie war das vor dem Ersten Weltkrieg? Wer sich mit der wahren Geschichte beschäftigt, dem kann heute nur Angst und Bange werden. Die Parallelen sind zu deutlich sichtbar.

Lesen Sie dazu das Werk von Reinhard Leube, der mit 500 Quellen unwiderlegbar nachweist, dass es England war, das diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts gewollt und hergestellt hat. Wir stehen kurz vor einer Wiederholung. Mache Sie sich kundig und bestellen Sie sich Ihr Exemplar „Londoner Außenpolitik und Adolf Hitler“ direkt beim Verlag hier oder erwerben Sie es in Ihrer Buchhandlung. Und wenn Sie schon auf der Seite des AnderweltVerlags sind, nehmen Sie das kleine Werk „Verteidigung am Hindukusch“ dazu. Darin können Sie erfahren, was die Bundeswehr in Afghanistan an Gutem geleistet hat. Wir haben es zum Sonderpreis von 7,00 € zum Verkauf gestellt. 

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