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Afghanistan – der unerträgliche Raubzug der Verlierer

Von Peter Haisenko 

Nach ihrer schmählichen Vertreibung aus Afghanistan haben die USA die Devisenbestände des Landes geraubt. 7,1 Milliarden Dollar wurden auf Konten in New York „eingefroren“, also dem Zugriff des rechtmäßigen Eigentümers entzogen. Jetzt wollen sie die Hälfte davon für immer einbehalten.

Realistisch betrachtet haben die USA ihr Unwesen 40 Jahre lang in Afghanistan getrieben. Zuerst mit Waffenlieferungen an die Taliban und direkt an Osama Bin Laden. Dann mussten sie lernen, dass die Taliban den Opiumanbau reduzierten und damit eine gewaltige Einnahmequelle für amerikanische Drogenhändler störten. So suchten sie nach einer Begründung, in dem Land die Kontrolle zu übernehmen. Natürlich auch, um sich einen Stützpunkt an der Südflanke Russlands zu sichern. Da kam der Anschlag auf das World Trade Center gerade recht. Fluchs wurde die Mär verbreitet, Bin Laden und die Taliban seien dafür verantwortlich zu machen. Mit diesem Lügenkonstrukt gab man sich das Recht, das Land zu besetzen und zur Jagd auf den ehemaligen Zögling Bin Laden zu blasen. Den haben sie zwar angeblich ermordet, aber dennoch sind sie ähnlich schmählich und chaotisch vertrieben worden, wie damals aus Vietnam. Da musste noch schnell etwas gemacht werden, das zeigt, wer immer noch diktieren kann. Sie haben Afghanistan 7,1 Milliarden Dollar geraubt.

Ich glaube nun nicht, dass es mein Artikel zu diesem Thema war, der hierzu ein gewisses Umdenken gebracht hat. Aber vielleicht war er eines der vielen Tröpfchen, die den Stein zermürben. Siehe weiter unten. Am 11. 02. 2022 kam die Meldung, dass Präsident Biden in seiner unendlichen Güte die Hälfte des Raubguts freigeben will, natürlich nur unter Auflagen. 3,5 Milliarden dürfen die regierenden Taliban jetzt für humanitäre Zwecke verwenden. Das ist schon ein Vorgang, der alles über die imperiale Arroganz Washingtons sagt. Die USA haben überhaupt kein Recht, darüber bestimmen zu wollen, wie und wofür die Regierung in Kabul das Geld ausgibt, das nur ihnen gehört. Aber das allein reicht den Diktatoren in Washington nicht. Die andere Hälfte wollen sie ganz behalten.

3,5 Milliarden afghanischen Kapitals wollen die Amerikaner für sich behalten

Es wurde nach der Flucht des US-Militärs kaum darüber berichtet, dass die USA auch in diesem Fall selbstherrlich Sanktionen gegen Afghanistan verhängt haben. Es darf ja nicht sein, dass ein Land in Frieden leben und einen Wiederaufbau starten kann, nachdem sie die US-Herrschaft abgeschüttelt haben. Im Angesicht dieser Sanktionen ist es nicht verwunderlich, dass die Wirtschaft Afghanistans am Boden liegt. Das zeigt aber auch, dass die USA während der 20 Jahre ihrer Besatzung nichts unternommen haben, die Wirtschaft des geschundenen Landes zu fördern. Es reichte ja, wenn das Opium floss. Nein, die USA haben Afghanistan keinen Mehrwert hinterlassen. Mal abgesehen von den militärischen Gütern, zu deren Abzug sie nicht mehr in der Lage waren. In Afghanistan herrscht Hunger und es fehlt allenthalben am Nötigsten. So haben die UN schon zu Spenden aufgerufen. Siehe weiter unten.

Es ist den USA niemals gelungen, einen auch nur halbwegs glaubwürdigen Beweis zu führen, dass irgendjemand aus Afghanistan oder Bin Laden selbst etwas mit dem Angriff am 9. September 2001 auf das WTC zu tun gehabt hätten. Bin Laden, der vor einem ordentlichen Gericht peinliche Fakten hätte offenlegen können, ist einfach ohne Rechtsgrundlage angeblich in Pakistan ermordet worden, worüber auch Kanzlerin Merkel ihre Freude geäußert hat. Die Freude ist verständlich, denn wer weiß schon, was Bin Laden vor einem ordentlichen Gericht ans Tageslicht befördert hätte. Diese Gefahr ist genauso ermordet worden, wie Iraks Saddam Hussein oder Libyens Gaddafi. Vergessen wir nicht, jeder Befehl, einen Menschen zu ermorden, also ohne einen ordentlichen Prozess einfach nach Lust und Laune mit einem Todesurteil zu belegen, ist mit den hehren Werten des demokratischen Wertewestens absolut unvereinbar. Aber wer wollte es wagen, den Hegemon des Wertewestens auch nur zu ermahnen.

Das gilt auch für den Umgang der USA mit dem Raubgeld Afghanistans. Obwohl es keinerlei anerkannte Beweise für die Beteiligung Afghanistans an den Anschlägen vom 11. September 2001 gibt, nehmen sich die USA die Frechheit heraus, einfach 3,5 Milliarden Dollar für die Entschädigung der Opfer dieses Anschlags einbehalten zu wollen. Und das mit der üblichen Hybris, für diese Aktion jegliche Beweisführung für irgendein schuldhaftes Verhalten Afghanistans auch nur anzudeuten. Mal ganz abgesehen davon, dass 20 Jahre nach dem Ereignis eigentlich alle Entschädigungsleistungen abgeschlossen sein sollten, zumindest in einem Land, das sich den Titel „Führungsnation des Wertewestens“ anmaßt. Doch sehen wir uns dazu kurz die Zahlen an.

Niemand hat den Westen gebeten, in Afghanistan Krieg zu führen

Im direkten Zusammenhang mit „9/11“ sind etwas weniger al 3.000 Menschen zu Tode gekommen. Würde man also wirklich 3,5 Milliarden Dollar an die verteilen, müssten an die Angehörigen jedes einzelnen Opfers mehr als eine Million Dollar ausgezahlt werden. Eine Summe in dieser Höhe wird selbst im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nur äußerst selten von einer Versicherung an (Unfall-)Opfer oder deren Hinterbliebene genehmigt. Aber nach der bekannten Piratenmentalität der Angelsachsen kann man schon den besonders großzügigen Umgang mit Raubgut verstehen. Es ist wohl so – wie bei allen Politikern – dass sie sich beim Umgang mit Geld, das sie nicht selbst verdient haben, gern besonders großzügig zeigen. Oder sollte man besser fahrlässig sagen?

Der Afghanistan-Feldzug hat die USA und NATO-Partner viel Geld gekostet. Das haben diese aber freiwillig getan. Niemand hatte sie gebeten oder gar eingeladen, in Afghanistan Krieg zu führen. Aber speziell die USA sind daran gewöhnt, an Kriegen klotzig Geld zu verdienen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen. So ist es also nach Vietnam nun Afghanistan, die zu diesen Ausnahmen gehören. Wie bequem ist es da, wenn man einfach auf Milliarden zugreifen kann, die Afghanistan nicht ganz freiwillig in den USA deponiert hat? Ob das mit irgendeinem Recht vereinbar ist, wen kümmert´s schon?

Afghanistan selbst ist jedenfalls nicht in der Lage, diesen Raubzug zu verhindern. Es ist das übliche feige Vorgehen der USA, wehrlose Länder zu überfallen und dann zu dominieren in dem sicheren Wissen, dass diese geschundenen Länder nichts, aber auch gar nichts tun können gegen die Diktate der USA. Eigentlich wäre es die Aufgabe der UN dafür zu sorgen, dass kleine wehrlose Staaten nicht mit dem Recht des Stärkeren jenseits des Völkerrechts übervorteilt werden. Aber die UN sind schon lange nur noch der verlängerte Arm der US-Politik. Und wenn es ihnen nicht gelingt, das Plazet der UN zu erpressen, dann gehen sie ihren gewünschten Weg eben einfach mit dem Recht des Stärkeren. In dem Bewusstsein, dass es niemanden im Wertewesten geben wird, der das zur Anklage brächte oder gar Forderungen nach Wiedergutmachen aufstellte. Und was kümmert sie schon, wenn China oder Russland sich in dieser Richtung äußern? Wir praktizieren „full spectrum dominance“ und sind höchst irritiert, wenn Länder wie China oder Russland sich das nicht gefallen lassen wollen.

Was sie nicht mitnehmen können, wird zerstört

Da kann man nur noch von einem hilflosen Aufschrei reden, wenn der ranghohe Taliban-Sprecher Mohammed Naeem Wardak den US-Plan als Diebstahl bezeichnet. Diese Bezeichnung ist sowieso schon sehr moderat, denn es ist ein Raubzug. Raub ist definiert als Diebstahl unter Anwendung von Gewalt und genau das ist es, wenn die USA einfach nach Gutdünken in amerikanischen Banken angelegte Gelder einbehalten, wogegen sich der rechtmäßige Eigentümer genauso wenig wehren kann, wie wenn ein Räuber mit einem Revolver in der Hand Geld von seinem Opfer fordert.

Selbst der ehedem amerika-hörige Ex-Finanzminister Chalid Pajenda warnte, wären die afghanischen Währungsreserven verloren, würde die afghanische Währung an Wert verlieren. Er sagte: „Dies wäre der größte und irreparabelste Schlag für die afghanische Wirtschaft.“ Darf man da vermuten, dass genau das das Ziel der USA ist? Nach dem Motto, wenn wir es nicht haben können, dann machen wir es kaputt. Nichts darf prosperieren, worüber wir nicht die Kontrolle haben. Und dazu erinnere ich an das Verhalten des British Empire in China. Als die Briten Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihren Kanonenbooten und überlegen bewaffneten Soldaten in China eingefallen und mordend und brandschatzend durchs Land gezogen sind, haben sie alles von Wert geraubt und auf ihre Insel verbracht.

Was sie aber wegen der Größe nicht mitnehmen konnten, zum Beispiel den Alten Sommerpalast, der seinesgleichen nirgendwo auf der Welt finden konnte, haben sie diesen einmaligen und großartigen Gebäudekomplex angezündet und zerstört. Darf man es da China verdenken, wenn man dort vielleicht auf Rache sinnt, wenn auch späte? Ja, da kann man dann verstehen, warum England und auch die USA jetzt Angst vor einem starken China haben.

Mit Dresden war es nicht anders. Als nach den Verträgen von Jalta klar war, dass sie dieses Kleinod an der Elbe nicht in ihren Machtbereich eingliedern werden, haben sie es gänzlich zerstört. Genau diese schändlichen Verhaltensmuster zeigen sich jetzt im Umgang der USA mit Afghanistan. Aber was soll´s, die einzig wirklich böse Nation ist ja schließlich Deutschland. Jedenfalls solange, wie die fanatischen Masochisten in Deutschland die Zerstörer deutscher Städte als Befreier feiern. So dumm sind die Chinesen nicht und die Afghanen wohl auch nicht und irgendwann werden auch die Afghanen die Möglichkeit zur Rache finden und wahrnehmen. Nein, ein Amerikaner oder Brite möchte ich nicht sein. Da hängt einfach zu viel schlechtes Karma dran. Weltfrieden wird erst möglich sein, wenn der Rest der Welt die Angelsachsen zur Rechenschaft zieht und ihrem verbrecherischen Treiben ein für alle Mal ein Ende setzt. 

https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20221/der-hungerkrieg-gegen-afghanistans-taliban/ 

https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-2015/die-dresden-luege-225000-tote-klagen-an/ 

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