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Die verlogene Geberkonferenz für Syrien

Von Peter Haisenko 

Am 9. und 10. Mai fand in Brüssel eine Konferenz für die Unterstützung Syriens statt. Schon dieser Name ist eine glatte Lüge. Syrien soll gar nicht unterstützt werden, sondern nur die Gebiete im Norden, die nicht unter Kontrolle der Regierung in Damaskus stehen.

Seit nunmehr elf Jahren leidet die Bevölkerung in Syrien unter den Zerstörungen, die von außen in das Land gebracht worden sind. Immer noch sind Teile des Landes von fremden Truppen besetzt, die die Bodenschätze einfach rauben und auf eigene Rechnung verkaufen. Es sind türkische und amerikanische Truppen und die Welt nimmt keine Notiz von diesen Verbrechen gegen das Völkerrecht. Seit elf Jahren sind Sanktionen und Embargos in Kraft, die keinerlei Legitimation durch die UN haben, sondern wie üblich nur der Willkür der USA entsprechen. Nach wie vor gilt das Ziel, die demokratisch gewählte Regierung in Damaskus zu stürzen. Das wird frech offen gesagt.

Dank des Eingreifens Russlands ist der Versuch gescheitert, den syrischen Staat nach dem Muster des Iraks oder Libyens ins endlose Chaos zu stürzen. Syrien hatte den unverzeihlichen Fehler begangen, sich dem Diktat der USA zu widersetzen. Schlimmer noch, konnte Syrien nicht mit der Finanzwaffe „diszipliniert“ werden, denn dieser Musterstaat für religiöse Toleranz war praktisch schuldenfrei. Der Tourismus blühte und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensnotwendigem war gesichert. Syrien war ein Staat, der nicht erpresst werden konnte, also eine eigenständige Politik betreiben konnte. Zudem verfügte Syrien über Öl und Gas. Einen solchen Staat darf es aber nach der US-Doktrin nicht geben und so wurde das Mantra ausgerufen, Assad muss weg. Und zwar mit allen Mitteln.

Die Hilfen gehen nur in die Terroristenhochburg Idlib

So verbrachten die USA Waffen und Söldner nach Syrien und entzündeten einen Bürgerkrieg. Gleichzeitig besetzten US-Truppen Teile des Landes und ihre Airforce bombardierte syrische Städte und Infrastruktur. Die Stadt Rakka gibt es zum Beispiel nicht mehr und auch die Hälfte von Aleppo musste schwerste Schäden erleiden. Millionen Flüchtlinge waren die Folge und diese befinden sich immer noch in Lagern in Nachbarländern, wenn sie nicht nach Deutschland gekommen sind. Die Zustände in den Lagern sind menschenunwürdig. Durch die Hilfe Russlands konnte Damaskus die Kontrolle über das Land weitgehend wieder herstellen, außer im Nordwesten um Idlib, wohin sich die Terroristen zurückziehen durften und den die Türkei besetzt hält. Genau um diese Region handelt es sich jetzt bei der Geberkonferenz in Brüssel und um die Flüchtlingslager. Es geht also nicht um Syrien, sondern ausschließlich um die Gebiete, die der Kontrolle der Regierung in Damaskus entzogen sind.

Der Wiederaufbau der zerstörten Regionen, die befriedet sind, wird absichtlich vom Westen behindert. Es gelten seit elf Jahren Embargos, zum Beispiel für Zement und andere Baustoffe. Zudem ist Syrien ein freier Zugang zu den Weltmärkten verwehrt. Wollte man also den Menschen in Syrien wirklich helfen, müssten als erstes alle Sanktionen aufgehoben werden. So etwas ist aber noch nie geschehen, solange der Sturz der von den USA gehassten Regierung nicht erreicht worden ist. Siehe Kuba, Nord-Korea, Persien oder eben Russland. In all diesen Fällen ist das offen zugegebene Ziel, die Bevölkerung so lange zu quälen, bis sie gegen ihre demokratisch gewählte Regierung aufsteht. Das aber hat noch nie funktioniert und so bleiben alle US-diktierten Sanktionen auf ewig bestehen, ohne Rücksicht auf Menschenleben.

Den Berichten über die Geberkonferenz werden die immer gleichen Lügen angehängt um dem gutgläubigen Konsument zu vermitteln, dass es nur richtig sein kann, die Regierung Assad zu stürzen. Jetzt ist allerdings noch Russland mit dran. Da versteigt man sich im ÖRR doch tatsächlich in die Lüge, Russland wäre am Krieg in Syrien schuld. Und natürlich wird die alte Lüge wiederholt, Syrien hätte Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt. Es ist nur noch ekelhaft! Verschleiert wird aber auch, dass die Hilfen eben nicht für die syrische Bevölkerung sind, sondern vor allem für die Terroristenhochburg Idlib und die Gebiete, die von der Türkei besetzt sind. Was der aufmerksame Beobachter völlig vermisst, ist eine Aufforderung an die USA und die Türkei, endlich ihre völkerrechtswidrige Besetzung syrischen Territoriums zu beenden. Ebenso wie nicht beanstandet wird, dass die Türkei seit Wochen die kurdische Bevölkerung im Irak mit Krieg überzieht und so den sowieso schon geschundenen Menschen dort weiteres Leid zufügt.

Die arabische Welt hat Syrien wieder in seine Reihen aufgenommen

Die USA, die NATO, der Wertewesten handeln immer nach dem gleichen Muster. Erst wird ein missliebiges Land destabilisiert, das wegen seiner Struktur als labil gilt. Siehe Jugoslawien oder auch die Ukraine. Dann wird es zerschlagen und unter US-Kontrolle gebracht, aber auch dann nicht wirklich stabilisiert. Es soll ein Konfliktherd bleiben. Siehe Libyen oder Irak. In Syrien aber hat das nicht funktioniert, denn zum einen wissen die Syrer, in welch wunderbarem Land sie leben. In einem laizistischen Musterstaat, der in seiner religiösen Vielfalt und Toleranz beispiellos ist. Zum anderen aber hat das zur Hilfe gerufene Russland die totale Zerstörung verhindern können. Das Ziel, Assad muss weg, konnte nicht erreicht werden und so kommt auch niemand auf die Idee, dem Land beim Wiederaufbau zu helfen, indem Sanktionen und Embargos endlich aufgehoben werden.

Dass es diese Sanktionen überhaupt gibt, wird auch nicht offensiv berichtet. Es könnte ja die Frage aufkommen, mit welchem Recht diese überhaupt eingeführt worden sind und warum es sie immer noch gibt. Da ist es doch viel besser, darüber zu schwafeln, wie gut man sei, wenn man milliardenschwere Hilfspakete schnürt. Dabei wird natürlich auch verschwiegen, dass es diese Hilfspakete überhaupt geben muss, weil der Westen die Not erst verursacht hat. Allerdings funktioniert diese perverse Logik nur noch im Bereich der NATO-Staaten. Das zeigt sich unter anderem daran, dass außer NATOstan niemand mehr an der Verdammung Russlands teilnehmen will. Insbesondere die arabische Welt wendet sich von USA und NATO ab. Ja, sie hat Syrien wieder in seine Reihen aufgenommen und sogar Saudi-Arabien redet wieder mit dem Iran.

NATOstan ist das Imperium der Lügen, wie Putin endlich klar gesagt hat. Und es ist wieder eine Lüge, wenn von einer Geberkonferenz für Syrien gesprochen wird. Tatsächlich ist es eine Geberkonferenz für die Feinde Syriens, die von vorn herein ausschließt, dass auch nur ein Cent zur Hilfe für Assads Syrer ankommen kann. Die sollen nämlich leiden, weil sie während der letzten Jahrzehnte immer „falsch“ gewählt haben. Die ihren laizistischen Staat behalten wollen und ihren Präsident Assad, der der Garant dafür ist. Jetzt wird angeführt, in Syrien drohe eine Hungersnot, weil Russland seine Ukraine-Operation durchführt. Auch das ist eine Lüge. Syrien, insbesondere die Bekaa-Ebene, ist eines der fruchtbarsten Gebiete der Welt. Allerdings braucht man auch dort Düngemittel und deren Einfuhr ist auch wegen der Sanktionen verboten.

Wollte man also Hunger vermeiden, müsste man wiederum nur die Sanktionen beenden. So aber kann man frech weiter lügen und behaupten, Assad und Russland wären schuld an den Zuständen in Syrien. Aber Hunger in Syrien ist gewünscht, denn die Bevölkerung soll zu einem Aufstand gegen Assad getrieben werden. Auch die desolaten Zustände in den Lagern des Libanon für syrische Flüchtlinge sind gewünscht, denn der Libanon soll als Israels Nachbar nicht zur Ruhe oder gar Blüte kommen. Würden nämlich die Sanktionen beendet, könnten die syrischen Flüchtlinge zurückkehren in ihre Heimat. Das aber wäre ein Triumph für Assad und Putin und den darf es auf keinen Fall geben.

Syrien bräuchte keine fremde Hilfe, wenn es die Sanktionen nicht gäbe

Die Politik der USA, der NATO und des Wertewestens war schon immer menschenverachtend. Für die „gute Sache“ durften schon immer Millionen Menschen ihr Leben lassen. So wird es höchste Zeit, dass das US-Imperium zerschlagen wird und man kann nur hoffen, dass Russlands Operation in der Ukraine diesen Vorgang irreversibel einleitet. In diesem Sinn hat der Westen schon gute Vorarbeit geleistet mit den selbstzerstörerischen Sanktionen gegen Russland. Auch China arbeitet unauffällig daran mit, indem es gerade die Lieferketten stilllegt. Die Wirtschaft des Westens zerlegt sich gerade selbst und es fehlt nur noch das I-Tüpfelchen, indem sich Russland gezwungen sehen könnte, dem Westen den Energiehahn zuzudrehen. Vergessen wir nicht: Jeder Luxus, den wir noch genießen können, ist vollständig abhängig von preiswerter Energie. Genau die aber wird Syrien immer noch geraubt von den amerikanischen und türkischen Besatzern.

Syrien bräuchte keine fremde Hilfe, wenn es endlich wieder über seine Bodenschätze verfügen und ungehindert am Welthandel teilhaben könnte. Neulich hat ein US-Militär gefordert, Russland müsse Reparationen an die Ukraine zahlen. Überträgt man diese Forderung auf Syrien, dann müssten die USA Reparationen an Syrien leisten, für das geraubte Öl und die zerstörten Städte. Und da reden wir dann nicht über lächerliche einstellige Milliardenbeträge, die eine Geberkonferenz in Brüssel bringen soll. Ach ja, das gilt natürlich auch für den Irak, Libyen, Afghanistan.....Kuba. Aber im Rahmen der Geberkonferenz wurde sogar davon gesprochen, dass Russland Reparationen an Syrien leisten müsse. Ich denke, perverser geht es wirklich kaum noch. Es war schließlich Russland, das verhindern konnte, dass Syrien restlos zerstört wird wie Libyen oder der Irak.

Die Geberkonferenz für Syrien zeigt wieder einmal die ganze Verlogenheit des Wertewestens auf. Das beginnt mit dem Etikettenschwindel im Namen, denn es ist eine Geberkonferenz für die Feinde Syriens. Komplett verschwiegen wird, dass ein Ende der Sanktionen vielfach hilfreicher wäre, als alle aus dem Hut gezauberten Milliarden der Steuerzahler. Die Lügen über Giftgas werden einfach wiederholt und das einzig Ehrliche ist die Ansage, dass man Syrien erst dann wirklich helfen werde, wenn Assad weg ist.

Der Westen hat also das Recht, alle Regierungen zu stürzen, die ihm nicht genehm sind. Will aber Russland die Ukraine von korrupten Rechtsradikalen befreien, dann ist das grundböse und muss in der Vernichtung Russlands enden. Ich denke aber, diesmal geht das daneben und auch Assad wird bleiben, wenn das US-Imperium schon lange zusammengebrochen ist. Da wollen wir dann doch sehen, ob es eine Geberkonferenz für die USA im Chaos geben wird. Die wird es dringend brauchen und die kann dann ehrlich sein. Ob da dann Russland oder China zu den Spendern gehören werden? Die EU oder Deutschland werden nicht in der Lage sein, denn die wollen ja auf Teufel komm raus mit ihrem Hegemon untergehen.

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