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Vorauseilender Gehorsam verbietet Schweinefleisch in der Kita

Von Hubert von Brunn

Vorauseilender Gehorsam ist stets ein Ausdruck von Schwäche, Unterwürfigkeit, Kadavergehorsam und mangelndem Denkvermögen. Für Menschen mit normal ausgeprägtem Selbstbewusstsein ist ein derartiges Verhalten vollkommen unverständlich und in höchstem Maße peinlich. Gäbe es einen Preis für den peinlichsten Speichellecker des Jahres – Wolfgang Schäfer, Chef eines freien Kita-Trägers in Leipzig – hätte größte Chancen, die „Rostige Zunge“ zu gewinnen. Hat er doch entschieden, dass in den beiden Einrichtungen unter seiner Ägide jegliches Schweinefleisch vom Speiseplan gestrichen wird und ab sofort auch Gummibärchen verboten sind.

Wenn man diese Meldung zur Kenntnis nimmt, ist man erst einmal geneigt anzunehmen, dass in den beiden Kitas deutsche Kinder in der absoluten Minderheit sind und von muslimischen Eltern massiver Druck auf die Einrichtungsleitung ausgeübt wird, die sich schließlich um des lieben Friedens Willen gezwungen sieht, diese Maßnahmen durchzuführen. Das wäre auch schlimm, keine Frage, aber die Realität in diesem Fall ist noch viel schlimmer. Hier haben wir es insgesamt mit 300 Kindern zu tun, darunter zwei (!) muslimische Mädchen (2 und 3). Aus Rücksicht auf das „Seelenheil“ dieser beiden Kinder und der Eltern hat Schäfer nun verfügt, dass alle 298 Kinder deutscher Herkunft künftig auf Bratwurst, Bulette, Schnitzel etc. verzichten müssen. Auch die so beliebten Süßigkeiten wie Gummibärchen wird es bei Geburtstagen und anderen Festen nicht mehr geben, weil sie Schweinefleischbestandteile wie Gelatine enthalten.

298 müssen verzichten, um das Seelenheil von Zweien zu retten

„Auch wenn es nur eine Familie wäre, die das Seelenheil ihres Kindes aus religiösen Gründen durch unreines Schweinefleisch beeinträchtigt sieht, setze ich diese Neuerung jetzt durch“, hat Kita-Chef Schäfer verkündet und fügt dann gleich hinzu: „Es wird keines der Kinder darunter leiden, auch wenn es zwei Handvoll Hardliner bei den Eltern gibt, die unbedingt ihr deutsches Mittagessen fordern.“ Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Das Seelenheil von zwei zwei- und dreijährigen muslimischen Mädchen ist in Gefahr, wenn sie mit ansehen müssen, wie neben ihnen sitzende Gleichaltrige eine Bockwurst oder eine Bulette verspeisen. Ich gehe gesichert davon aus, dass es in den Kitas schon immer auch Alternativangebote gegeben hat und niemand die muslimischen Mädchen gezwungen hat, Schweineschnitzel zu essen.

Umgekehrt macht es den 298 deutschen Kindern nach Schäfers Meinung natürlich überhaupt nichts aus, aus Rücksicht auf die „gefährdeten“ zwei Mädchen auf ihre Lieblingsspeisen zu verzichten. Die verstehen überhaupt nicht, weshalb das auf einmal so sein soll. Warum gibt es zu Hause immer noch Bratwurst und manchmal auch Gummibärchen und hier nicht mehr? Ich wäre gerne Zeuge bei den hilflosen Versuchen der Erzieherinnen, den Kindern eine plausible Antwort auf die Frage: Warum? zu geben. Denn diese Frage wird gestellt und wer sich in die Situation hineinzuversetzen vermag, wird feststellen, dass es eine kindgerechte Antwort nicht geben kann.

Und dann noch diese unverschämte Abqualifizierung der Eltern als „Hardliner“, die nicht nach ihrer Meinung gefragt wurden und den selbstherrlichen Alleingang des Kita-Chefs nicht mittragen wollen. „Hardliner“ in welche Richtung? Schweinefleischfresser? Islamhasser (womöglich rassistische Neonazis)? Deutschtümelnde Ewiggestrige? – Ich verstehe die Empörung dieser Menschen nur allzu gut. Sie fühlen sich als Deutsche und wollen ihre Kinder auch als solche erzogen wissen. Sie teilen nicht den vorauseilenden Gehorsam eines Wolfgang Schäfer und sind der Meinung, dass die in unserer Kultur üblichen Essgepflogenheiten durchaus ihre Berechtigung haben und auch von Menschen aus anderen Kulturkreisen zu respektieren sind. Wäre ich Vater eines dieser Kinder, wäre ich auch ein „Hardliner“, dessen können Sie gewiss sein, Herr Schäfer.

Unfreiwilliger Wahlhelfer für die AfD

Wie eingangs gesagt, ist vorauseilender Gehorsam eine schlimme Mangelerscheinung bei manchen schwachen Individuen. Diesem „Leiden“ ist weder mit Antibiotika noch mit Vitaminpillen beizukommen. Im Fall Wolfgang Schäfer würde ich raten: Enthebt ihn seines Amtes und schickt ihn als Ernährungsberater in eines der Flüchtlingscamps in Libyen oder der Türkei. Mit Schweinefleisch wird er dort keine Probleme haben und sein offensichtlich extrem ausgeprägtes Verständnis für religiöse Spitzfindigkeiten des Islam wird dort gewiss auf große Gegenliebe stoßen.

Einen Nebenaspekt sollte man bei der Geschichte nicht übersehen. Im Herbst sind Landtagswahlen in Sachsen. Schon jetzt sagen die Umfragen der AfD beste Chancen voraus, selbst die Aussicht, stärkste Partei zu werden, liegt im Bereich des Möglichen. Mit dieser unsäglichen Schweinefleischnummer in Leipzig hat sich Herr Schäfer – ohne das natürlich zu bedenken – zum unentgeltlichen Wahlhelfer der AfD gemacht. Denn genau das sind diese Aktionen, von denen viele Deutsche – zumal AfD-Sympathisanten – die Nase gestrichen voll haben. Ich gebe zu: Ich auch! 

 

Zum Thema "vorauseilender Gehorsam" haben wir uns schon mehrmals geäußert. Zum Beispiel hier: 

https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-2013/integration-ja-vorauseilender-gehorsam-nein/ 

Wie wichtig das Internet ist, solche Fehlentwicklungen zu korrigieren, kann man hier erfahren: 

https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20190724325493576-kitas-schweinefleisch-verbot-vorerst-ausgesetzt/ 

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