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1 Unze Platin Maple Leaf 2025 
Die kanadische Platinmünze  wiegt 31,12 g, ist 2,87 mm dick, hat einen Durchmesser von 30,00 mm 
 

Platin: Die schlafende Goldgrube in spe

Von Hans‐Jörg Müllenmeister 

In den stillen Kammern der Elemente, verborgen in den Tiefen der Ursubstanz, regt sich etwas Unerwartetes – Platin, der schlafende, fast vergessene Riese der Edelmetalle.

Mit einem leisen Erwachen öffnet es seine funkelnd-grauen Augen, enthüllt sein verborgenes Potenzial und lädt den kühn Denkenden ebenso wie den wissbegierigen Anleger ein, in eine Welt geheimnisvoller Schätze einzutauchen. Während sich der Markt in einem sanften, scheinbar endlosen Seitwärtstanz bewegt, pulsiert im Hintergrund der erste Hauch eines neu erwachenden Geistes, der den versunkenen Glanz des Platins behutsam heraufbeschwört. 

Wissenswertes über Platin und seine Geschichte

Die Historie dieses edlen Metalls ist ein Kapitel von atemberaubender Faszination, in dem sich Wissenschaft und Mythen zu einem kunstvollen Mosaik verweben. Bereits 1590 bargen spanische Konquistadoren in den reißenden Flüssen Ecuadors die ersten „silbernen“ Nuggets, damals noch als platina – das bescheidene „Silberchen“ – bezeichnet. Unwissend um die herausragenden Eigenschaften dieses grauweißen Juwels, wurde es in Europa als das strahlende weiße Gold eingeführt, bis im Jahre 1750 Watson endlich den Schleier hob und Platin als eigenständiges Element offenbarte.

In den ehrwürdigen Hallen des alten Ägyptens fand Platin seinen Weg in die Welt der Kunst. Schon damals verarbeiteten die Ägypter – in einer fast rituellen Hingabe – importierte platinreiche Goldseifen aus Äthiopien zu kunstvollen Schmuckstücken. Das möglicherweise älteste Schmuckrelikt, die schimmernde Urkundenschatulle der Priesterfürstin Schapenapit (etwa 680 v.u.Zt.), trägt noch heute die geheimnisvollen Platin-Hieroglyphen und verleiht dem Metall einen strahlenden Glanz, der im Louvre in Paris bewundert wird. 

Parallel dazu blühte in den Hochkulturen der Inkas in Ecuador eine Technik auf, deren Raffinesse selbst die Elemente zu zähmen schien. Mit der genialen Virtuosität eines alten Alchemisten umhüllten sie Rohplatin-Körner auf einer Unterlage aus Holzkohle mit feinem Goldstaub und erhitzten das Gemisch behutsam mit einem Blasrohr. Während Gold – bei rund 1060 °C – in einem sanften Schmelzbad zusammenfloss, behielten die Platinkörner ihre standhafte Form, sodass nach Wiederholung dieser zarten Prozedur kunstvolle Bleche mit einem Platin-Gold-Verhältnis von 60 % zu 40 % entstanden. Dieser althergebrachte Tanz der Elemente erzählt von einer Zeit, in der Tradition und Innovation in perfekter Harmonie verschmolzen. 

Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde Platin in der Alten Welt vor allem als exquisites Schmuckmetall verehrt. Das änderte sich jedoch im Jahre 1795, als der Weg für die internationale Normierung von Maßen und Gewichten bereitet wurde. Auf der Suche nach einem unveränderlichen Material für den Urmeter und das Urkilogramm fand man in der Platin-Iridium-Legierung jene perfekte Mischung aus Beständigkeit und Eleganz. Die präzise gefertigten Musterkörper, die im Pavillon de Bretenil in Paris ihren Platz haben, symbolisieren den Beginn eines Zeitalters, in dem technisches Genie und edle Ästhetik untrennbar miteinander verbunden sind. 

Historisch gewann Platin einen fast mythischen Status: Bereits König Ludwig XVI. von Frankreich erklärte es im 18. Jahrhundert zum „einzigen Metall, das für Könige geeignet ist“. Diese königliche Zuneigung verwandelte Platin in ein Symbol der Extravaganz, der Unvergänglichkeit und der erhabenen Robustheit, das den Glanz und den Adel vergangener Zeiten widerspiegelt. 

Mit dem Aufbruch der Industrialisierung trat Platin mutig in eine neue Ära technologischer Innovation. 1847 leitete R. Hare mit seinem revolutionären Knallgasgebläse – dem Vorläufer moderner HF-Öfen – den Wandel ein: Aus der früheren Geheimniskrämerei des Rohplatins erwuchs eine präzise, chemisch exakte Erschließung. Dabei offenbarte sich die kuriose Tatsache, dass im edlen Erz eine „sechsköpfige“ Familie verborgen liegt: Neben Platin selbst erscheinen Palladium, Rhodium, Iridium, Ruthenium und der Sonderling Osmium. Die kunstvoll ineinandergreifenden, über 14 komplexen Verfahrensschritte benötigte Aufbereitung verwandelt zehn Tonnen Erz in eine einzige Platin-Unze (31,1 Gramm) – ein Beweis für die Magie des Feinschliffs und die unermüdliche Beharrlichkeit der Technik. 

Platin, der stille Herrscher seiner Familie, schrieb über Jahrtausende hinweg unerkannte Schmuckgeschichten. Ohne seine katalytische Magie wären heute über 18% unserer Konsumgüter und technologischen Wunderwerke undenkbar. Und so liegt – in den unergründlichen Tiefen des hypothetischen Eisenkerns unserer Erde – vielleicht eine gewaltige, unerschlossene Menge dieses kostbaren Metalls verborgen, als ob das Universum selbst ein Geheimnis hütet, das nur darauf wartet, gehoben zu werden.

Ein letzter, faszinierender Funke der Geschichte: Während das Spurenelement Selen in winzigen Dosen das Immunsystem des Menschen stärkt und schützend wirkt, entfaltet Platin als Cis-Platin in der Chemotherapie eine wohltuende Wirkung gegen Krebszellen. So zeigt sich, dass dieses edle Metall nicht nur in der Poesie der Geschichte und der Kunst des Schmucks verankert ist, sondern auch in der modernen Wissenschaft als Bote von Hoffnung und Heilung. 

Die außergewöhnlichen Eigenschaften Platins

Stellen Sie sich einen imposanten 10-Liter-Eimer vor, der mehr als 210 kg dieses seltenen Materials birgt – eine kraftvolle Metapher für das gewaltige, in Stille schwelende Potenzial dieses unscheinbaren Schatzes. In einem exakten 1-Meter-Würfel versammelt sich stolze Materie: 21,45 Tonnen Platin, deren erhabene Präsenz dem filigranen Gold gegenüber fast mythisch monumentale Dimensionen offenbart. Während Gold in sanfter Leichtigkeit erscheint, zeigt sich Platin als der unerschütterliche Titan, dessen Masse und Substanz die Grenzen des Vorstellbaren sprengen.

Doch das wahre Wunder offenbart sich in Platins nahezu überirdischer Widerstandskraft gegenüber den Flammen der Hitze. Mit einem Schmelzpunkt von rund 1768 °C trotzt es selbst den heftigsten Temperaturen – ein perfekter Akteur in Hochtemperatur-Anwendungen. Ob in der kunstvollen Alchemie industrieller Katalysatoren, die in Wasserstoff-Brennstoffzellen und modernen Fahrzeugen neuen, sauberen Antrieb finden, oder in den präzisen Ritualen moderner Fertigungsverfahren – dieser edle Stoff bleibt standhaft, während andere dem Feuer erliegen. Schon in winzigen Dosen entfaltet Platin seine katalytische Magie, indem es schädliche Abgase in harmlose Stoffe verwandelt und so den Pfad zu zukunftsweisenden, nachhaltigen Technologien ebnet.

In dieser verführerischen Dualität – als still verborgener Schatz der Finanzwelt und als unentbehrlicher Baustein technologischer Innovation – offenbart sich Platin als weit mehr als ein luxuriöses Edelmetall. Es ist der schlafende Gigant, der mit seinen physikalischen und wirtschaftlichen Eigenschaften den Beginn revolutionärer, nachhaltiger Entwicklungszyklen markiert. Hier erwacht nicht nur der zarte Funke des Wandels, sondern ein loderndes Potential, das Finanzmärkte und Hightech-Anwendungen gleichermaßen in seinen Bann zieht. Tauchen Sie ein in diese Symbiose aus Technik und Kapital – erleben Sie, wie Platin uns lehrt, dass die wahren Schätze oft in den geheimsten Tiefen ruhen und der Wandel stets dort beginnt, wo man ihn am wenigsten erwartet. 

Platin- und Goldförderung

Die Zahlen erzählen eine eigene, beeindruckende Geschichte: Im Jahr 2023 belief sich die weltweite Produktion von Platin auf etwa 179 Tonnen. Südafrika dominiert diesen Sektor mit rund 125 Tonnen, während Russland und Simbabwe mit jeweils 21 beziehungsweise 19 Tonnen als wichtige, wenn auch kleinere Strategen fungieren. Weltweit werden die förderfähigen Reserven der Platinmetalle auf über 81.000 Tonnen geschätzt – allein in Südafrika verbergen sich etwa 63.000 Tonnen dieses wertvollen Elements. Diese starke geografische Konzentration und die verhältnismäßig geringe jährliche Produktionsmenge unterstreichen den strategischen Wert und die Seltenheit des Platins.

Im krassen Gegensatz dazu präsentiert sich Gold in einer üppigeren Dimension: Im Jahr 2024 lag die globale Goldförderung bei etwa 3.661 Tonnen. Die wirtschaftlich abbaubaren Reserven werden im Bereich von 50.000 bis 60.000 Tonnen veranschlagt, ergänzt durch das bereits bisher abgebaute Gesamtgewicht von rund 210.000 Tonnen. Die weit gestreute geologische Verteilung macht Gold zu einem Metall, das – anders als Platin – in mannigfaltigen Mengen und an zahlreichen Orten der Erde zu finden ist, was seinen Wert als klassischen Wertspeicher untermauert. 

Das Edelmetall-Trio – Gold, Silber und Platin als Investment

Ein genauer Blick auf das kostbare Trio Gold, Silber und Platin enthüllt ihre individuellen Vorzüge als Investment. Platin, das rund 30-mal seltener ist als Gold, besticht nicht nur durch seine extreme Knappheit, sondern auch durch die aufwendigen, kostspieligen Förder- und monatelangen Veredelungsprozesse, die es in einen Inbegriff technischer und industrieller Exzellenz verwandeln. Diese Besonderheiten verleihen ihm einen eigenständigen, innovativen Charakter, der im Kontrast zur breiteren geologischen Streuung und der umfangreichen Fördergeschichte des Goldes steht.

Für den Anleger bedeutet dies, dass jedes dieser Edelmetalle eine spezifische Rolle im Portfolio spielt: Während Platin – ähnlich wie auch Silber – als industriell und technologisch bedeutender Rohstoff den Fortschritt in Hightech-Anwendungen beflügelt, verkörpert Gold die zeitlose Sicherheit eines klassischen Wertspeichers. Wer diese drei Metalle in physischer Form anhäuft, baut sich ein Depot, das einem stabilen Dreibein gleicht – ein Fundament, das selbst seismischen Finanzbeben trotzt.

Der Blick auf das Platin/Gold-Verhältnis rundet die Betrachtung ab: Dieses Verhältnis, das den Platinpreis durch den Goldpreis teilt, dient als feiner Kompass für Investitionsentscheidungen. Sinkt der Wert unter 1, so signalisiert dies, dass Gold teurer ist als Platin – ein möglicher Aufruf, das Potenzial einer physischen Platin-Investition zu erkennen. Denn wer möchte im Angesicht eines sich wandelnden Marktes sein Erzeugnis nur zu den Herstellungskosten hergeben, wenn doch so viel verborgenes Potenzial in den Tiefen dieses schlafenden Giganten schlummert? 

Preis‑Extrema bei Platin und Gold

Über einen Zeitraum von 32 Jahren offenbart sich ein erstaunlicher Widerspruch der Märkte: Es gab Epochen, in denen der Preis je Unze Gold – obwohl dieses Metall geologisch verbreiteter ist – das seltenere Platin übertraf. Besonders die turbulenten 1970er Jahre, geprägt von Stagflation – dem Dasein zwischen stagnierendem Wachstum und schleichender Inflation – hinterließen Spuren, in denen Gold als funkelnder Hoffnungsträger galt. Doch die Geschichte schrieb ihre eigenen Wendungen: Zwischen 1987 und September 2008 trug Platin häufiger die Krone als das teils unterschätzte Juwel, ehe ab 2011 Gold dauerhaft den Vorzug erhielt.

Innerhalb des kurzfristigen Zeitrahmens enthüllt die Marktbewegung weitere faszinierende Details: In den vergangenen zwölf Monaten erreichte der Platinpreis Höchstwerte von 979  Euro pro Unze, während er bei einem Tiefststand von 820  Euro verweilte. Die Performance unterschiedlicher Währungen malt ein schillerndes Bild – 2025 stach Platin in Euro mit einer leichten negativen Entwicklung von -1,88% hervor, während es in US-Dollar bemerkenswerte 6,92% zulegte. Diese feinen Nuancen machen Platin zu einer äußerst attraktiven Ergänzung in einem diversifizierten physischen Anlageportfolio, denn sie spiegeln sowohl seine aktuelle Bedeutung als auch die zukünftigen Chancen wider. Zudem verleiht die Tatsache, dass über 75 % des weltweiten Platins nahezu ausschließlich in Südafrika gefördert werden, dem Metall eine zusätzliche geopolitische Dimension der Werthaltigkeit. 

Die Attraktivität Platins

Die Faszination für Platin liegt in seiner seltenen Präsenz und der Vielseitigkeit seiner Anwendungen. Es ist nicht nur ein Metall, das durch seinen makellosen Glanz verführt, sondern ein Symbol für Exklusivität und technologische Zukunft. Angebot und Nachfrage flirten in einer dynamischen Wechselwirkung, beeinflusst durch geopolitische Ereignisse und aufstrebende Trends – etwa den zunehmenden Einsatz in Wasserstofftechnologien oder Elektrofahrzeugen. Ganz gleich, ob der Anleger physische Barren, edle Münzen oder ETFs bevorzugt – die Wahl offenbart ein Streben nach Sicherheit und Innovationskraft, das dem Portfolio ein ganz besonderes Fundament verleiht. 

Platinvorkommen im Überblick

Werfen wir einen Blick in die Tiefen der Erde: Südafrika beherbergt die überwältigende Mehrheit der Platinlagerstätten und trägt fast 75 % zur globalen Förderung dieses Metalls bei. Auch in Russland und Nordamerika finden sich bedeutende Vorkommen, wobei jedes dieser Gebiete durch einzigartige geologische Prozesse geprägt ist. Der Abbau von Platin gestaltet sich als technisch anspruchsvoller und kostenintensiver Akt, bei dem das kostbare Metall aus den Tiefen ultramafischer Gesteinskomplexe hervorgeholt wird. Diese Gesteine – ein natürlicher Mosaik aus Olivin, Glimmer, Amphibolen, Apatit, Pyroxenen, Zirkon und Granaten – bergen häufig neben Platin auch Chromit, Ilmenit und weitere Edelmetalle. Über Jahrmillionen hinweg erhöhen vulkanische Prozesse die Konzentration dieser Elemente, wodurch große, nahezu mythische Lagerstätten entstehen. 

Allgemeine High-Tech-Anwendungen

Platin findet in der modernen Welt nahezu unzählige Anwendungen – es ist das stille Rückgrat technologischer Innovation. Etwa 45% des weltweit eingesetzten Platins fließen in die Automobilbranche, wo es als essenzieller Bestandteil in Katalysatoren hilft, Emissionen in saubere Stoffe zu verwandeln. Gleichzeitig veredelt es hochwertigen Schmuck, symbolisiert Exklusivität und fungiert als strategisches Anlagegut in Form von Barren und Münzen. Die Kombination aus physikalischer Widerstandsfähigkeit und außergewöhnlicher chemischer Stabilität macht Platin zu einem idealen Material für anspruchsvolle industrielle Prozesse. Seine herausragende Korrosionsbeständigkeit – selbst unter extremen Bedingungen – macht es unentbehrlich in der Chemieindustrie und überall dort, wo es den Einflüssen der Zeit und Umwelt trotzt.

Die Vielschichtigkeit dieses Edelmetalls stärkt sowohl die Ästhetik der Kunst als auch das Rückgrat moderner Technik. Neben seiner historischen und monetären Bedeutung eröffnet Platin unzählige Perspektiven in der Forschung und in nachhaltigen Technologien, wodurch es immer wieder neue Einsatzgebiete findet. 

Spezielle aktuelle Anwendungsgebiete von Platin in der Industrie

Platin ist ein echtes Multitalent, insbesondere in der Nanotechnologie. In der Elektronik wird nanoskaliges Platin zur Optimierung von Sensoren und Speichergeräten eingesetzt. Kolloidales Platin, also in Form von Nanopartikeln, wird intensiv in der Medizin erforscht – neben seinen antioxidativen Eigenschaften zeigt es Potenzial zur Immunstärkung.  

Krebstherapie: Platinverbindungen wie Cisplatin, Carboplatin und Oxaliplatin sind bereits fester Bestandteil der Chemotherapie. Aktuelle Forschungen zielen darauf ab, neue Medikamente zu entwickeln, die weniger Nebenwirkungen mit sich bringen und gegen resistente Krebsarten wirksam sind. Platin findet zudem Anwendung in medizinischen Implantaten wie Herzschrittmachern, Stents und Hörgeräten – wo Nanopartikel die Haltbarkeit und Funktionalität verbessern können. Weiterhin werden antimikrobielle Eigenschaften sowie Einsatzmöglichkeiten in bildgebenden Verfahren (zum Beispiel als MRT-Kontrastmittel) untersucht, was das breite Innovationspotenzial dieses Metalls belegt. Auch in der Elektronik – etwa bei Festplatten und LCD-Bildschirmen – sowie in der Kosmetik zur Entwicklung antioxidativer Hautpflegeprodukte spielt Platin eine wichtige Rolle. 

Aktuelle Markttrends für Gold und Platin

Charttechnisch ergeben sich spannende Parallelen und Unterschiede zwischen Platin und Gold. Beide gelten als sichere Anlagen, doch während Gold stärker von makroökonomischen Einflüssen wie Inflation und Währungsbewegungen geprägt ist, dominiert bei Platin die industrielle Nachfrage. Das Verhältnis von Platin zu Gold dient als wertvoller Indikator: Steigt es, gewinnt Platin an Attraktivität. Der Goldpreis liegt derzeit bei etwa 2.920 Euro pro Feinunze – mit Aufwärtspotenzial in unsicheren Zeiten, während Platins Preis bei rund 860 Euro pro Feinunze verharrt und technisch auf Widerstände bei etwa 1.000 USD stößt. Die langfristige Entwicklung von Platin wird maßgeblich von der industriellen Nachfrage, beispielsweise aus der Automobilbranche und „grünen“ Technologien wie Wasserstoff-Brennstoffzellen, bestimmt. 

Aussicht und Prognose

Der Tageschart zeigt, dass der Platinpreis in einer kontinuierlich enger werdenden Spanne gehandelt wird – ein klarer Hinweis auf eine Phase der Konsolidierung. Horizontal verlaufende gleitende Durchschnitte und ein neutraler RSI deuten darauf hin, dass ein größerer Ausbruch bevorstehen könnte. Gleichzeitig hat das gestiegene Handelsvolumen in den letzten Jahren das wachsende Interesse am Markt verdeutlicht – es bleibt also spannend, ob und wann sich ein klarer Trend formt. 

Chart-Historie und Weiterentwicklung

Im Jahr 2008, getrieben durch die hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie und die Finanzkrise, erreichte der Platinpreis seinen historischen Höchststand von über 2.300 USD pro Unze – Platin galt als „sicherer Hafen“ für Investoren. Nach einem dramatischen Absturz fiel der Preis um mehr als die Hälfte, um sich in den letzten Jahren in einer relativ stabilen Seitwärtsbewegung zwischen 750 USD und 1.200 USD einzupendeln. Ein vielversprechender Hoffnungsträger ist hierbei die Wasserstofftechnologie – Brennstoffzellen, in denen Platin eine essentielle Rolle spielt – während makroökonomische Trends wie Zinserhöhungen und Währungsbewegungen zusätzlich Einfluss nehmen. 

Unerwartete Preissteigerungen von Platin

Sanktionen oder Handelsbeschränkungen in Förderländern wie Südafrika und Russland sowie ein schwacher US-Dollar könnten den Platinpreis in die Höhe treiben. Steigendes Investoreninteresse, getrieben von der Wahrnehmung eines unterbewerteten Marktes, könnte zusätzlich zu kurzfristigen Preisanstiegen führen. Anleger sollten jedoch beachten, dass Platin – aufgrund erhöhter Volatilität und eines vergleichsweise kleinen Marktes für physische Münzen und Barren – primär als kleine Beimischung in einem diversifizierten Edelmetallportfolio zur Ergänzung von Gold und Silber sinnvoll ist. Dabei liegt der tatsächliche Transaktionspreis in der Regel über dem Spotpreis, da Aufgelder und zusätzlich 19 % Mehrwertsteuer bei Weißmetallen (Silber, Platin, Palladium) zu berücksichtigen sind. 

Schlussgedanken: Ein Katalysator der Zukunft 

Platin steht an der Schwelle zu einer neuen Ära. Es war bisher ein Element, das nur leise im Hintergrund wirkte, doch nun tritt es als Schlüsselkomponente bahnbrechender Technologien hervor.

Im Herzen der Wasserstoffwirtschaft dient Platin als unverzichtbarer Katalysator in Brennstoffzellen und Elektrolyseuren. In der Elektronik beflügeln verbesserte Sensoren und Halbleiter dank Platin Innovationen. Auch in der Medizin bieten neuartige therapeutische und bildgebende Verfahren das Potential, bald ganz neue Maßstäbe zu setzen.

Diese technologischen Durchbrüche führen dazu, dass die Nachfrage nach Platin sprunghaft ansteigt.

Gleichzeitig offenbart sich aus investitionstechnischer Sicht ein faszinierendes Paradoxon: Die Herstellungskosten, vor allem in den Förderzentren Südafrikas, liegen noch immer über dem aktuellen Marktpreis. Dieser Umstand offenbart eine ungenutzte Chance – den schlafenden grauen Riesen als wertvolles Anlagegut zu entdecken. Nur wer das langfristige Zusammenspiel von Innovation und Marktmechanismen versteht, erkennt, dass Platin nicht nur ein Katalysator chemischer Reaktionen ist, sondern ebenso der treibende Faktor in den kommenden Innovationswellen. Somit zeigt dieses Element, dass wahre Schätze oft in den verborgenen Tiefen einer ruhigen Oberfläche schlummern – bereit, mit einem gezielten Funken der Technologie zu neuem Glanz zu erwachen.

Diese Synergie aus wissenschaftlichem Fortschritt und wirtschaftlicher Attraktivität macht Platin zu einem Thema, das Anleger und Technologen gleichermaßen fesselt. Als gewiefter Anleger wissen Sie: Nur ein Bankrotteur gibt sein Edelprodukt zum Selbstkostenpreis ab.

Nachtrag. Sollten sich die Zeiten in düstere Vorboten eines Krieges hüllen, besteht durchaus die Möglichkeit, dass geldgierige Staaten ihre „Schatullenschnüfler“ losschicken, um in den trauten Gemächern der Wohlhabenden nach verborgenen Goldvorräten zu fischen. Ein einziger Biss in das strahlend gelbe Metall genügt, um die Echtheit des Goldes zu erkennen.

Doch wenn es um Platin geht, beißen sich die Laienprüfer wortwörtlich die Zähne aus. Zum einen hat die graue Eminenz der Edelmetalle bisher standhaft jeder staatlich ausgeheckten Liquidation getrotzt – ein wahrer Garant für seine Unantastbarkeit. Zum anderen zeigt Platin von Natur aus eine beeindruckende Robustheit, die ihm den Ruf eines verlässlichen, fast schon behaglichen Ruhekissens einbringt.

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