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Grüner Wasserstoff ist eine Schimäre

Von Wilfried Schuler 

Was Habeck & Co eigentlich wissen müssten: 
Von der nie angekommenen Elektrizität aus der Sahara, bis zum nie ankommenden Wasserstoff aus Übersee. Ein Offenbarungseid. 

Wer aufmerksam die Entwicklung auf dem Gebiet der grünen Energie ex Afrika verfolgt hat, dem ist nicht entgangen, dass die vollmundigen Ankündigungen von einst über den Strom aus der Wüste zerstoben sind. Das in den 2000er Jahren, mit einem Volumen von 400 Milliarden Euro avisierte Projekt DESERTEC, das 100 Terawatt h Strom pro Jahr in die EU bringen wollte, ist Geschichte. Der Siemens Chef Joe Kaeser sprach damals von einem Apollo Programm. Das Projekt startete offiziell 2009 und wurde 2014 in aller Stille zu Grabe getragen. Siemens hat dabei möglicherweise 400 Mio. Euro eingebüßt. Es ist zu vermuten, dass die Regierung, wie gewöhnlich, großzügig Fördergelder und Forschungszuschüsse an Firmen, Universitäten und Institute verteilt hat. Über deren Höhe und Verbleib, ist wenig bekannt. Das Resultat dagegen steht fest. Man hat an Erfahrung gewonnen. Sagen die dabei Gewesenen. Das erhebliche Lehrgeld hat, nicht zum ersten Mal, der Steuerzahler entrichtet. 

Prominente Mitglieder waren, Siemens, Bosch, RWE, E-ON die Münchner Rück, die Deutsche Bank und die notorische HSH Nordbank. Natürlich die Bundesregierung. Dazu diverse Organisationen aus dem Ausland. So gerne Angela Merkel und der damalige Umweltminister Röttgen sich auch mit den Leuten von DESERTEC vor die Kameras stellten, so sehr wurde anscheinend anderwärts im Hintergrund dagegen gearbeitet. Den französischen Teilnehmern wurde unterstellt, dass sie die Interessen der Atomlobby vertraten und das Projekt subtil bremsten. Beschwerden aus dem Kreis der Mitglieder, entweder öffentlich, oder mehr hinter der vorgehaltenen Hand, zeugen davon, dass hier einiges nie stimmte. Die drei Minister Altmaier, Rösler und Westerwelle, leisteten sich einen schweren Affront, als sie 2012 eine Konferenz kurzfristig, mit erkennbar dürftigen Gründen absagten. Das war der Anfang vom Ende. 

Der Arabische Frühling. Ein Schuss ins eigene Knie 

Betrachtet man heute das DESERTEC Projekt in der Rückschau, so torpedierte der unehrliche, doppelzüngige Wertewesten den eigenen Dampfer. Mit dem arabischen Frühling und der von der CIA und Facebook ausgelösten Welle der Instabilität ab 2011, bestrafte sich die EU selbst. Große Teile Nordafrikas und des Sahels, wurden damals durch die NATO als Operationsgebiet für nachhaltige Energieprojekte unbrauchbar gemacht. Was mag in den Köpfen von Leuten vorgehen, die von Entwicklung reden, während die Luftwaffe praktisch um die Ecke Bomben abwirft? Ist das Schizophrenie?

Ein sehr interessantes Land, in dem es auch das notwendige Wasser gab, fällt seitdem als Operationsbasis aus. Dieses Land wäre Libyen gewesen. Genau dieser Staat wurde von der NATO mutwillig auf Jahrzehnte hinaus zerstört. In Libyen gibt es bekanntlich den Nubischen Aquifer, ein gigantisches Wasservorkommen, das vor über 60 Jahren von den Ölsuchern entdeckt wurde. Reichhaltig genug, um ganz Frankreich meterhoch mit Wasser zu bedecken. Gadhafi hatte dieses Vorkommen angezapft und beachtliche Fortschritte in der Landwirtschaft erzielt. Diese Arbeiten wurden in den EU/NATO Medien selbstverständlich nie gewürdigt. Man hätte in diesem Fall, dem bösen Gadhafi etwas Gutes zu schreiben müssen. Unmöglich. Strategische Denker gingen damals so weit, dieses Wasser hinsichtlich seiner Werthaltigkeit, auf eine Stufe mit dem Öl zu stellen. Wer weiß, wer es dereinst abtransportieren wird. Die Pläne dafür sind geschmiedet. (Bitte beachten Sie dazu den Literaturhinweis am Ende des Artikels.) 

Der DESERTEC Strom Tiger ist gesprungen und endete als Bettvorleger 

Leute, die es in Deutschland seit vielen Jahren nicht schafften, 500 km Stromtrasse von Niedersachsen nach Bayern zu bauen, hatten versucht, tausende km unwirtliches Terrain zu überwinden. Schwieriges Gelände, keine Straßen, kein Wasser, keine Menschen. Und sie wollten an 3 Stellen das Meer durchqueren. Das Mittelmeer ist keine 100 m flache Ostsee. Über die Schwelle vor Sizilien muss man mit 1000m rechnen. Vor Sardinien ist es noch viel tiefer. Aber dann ist man noch immer nicht auf dem Kontinent. Über die Straße von Gibraltar führen derzeit zwei kleinere Leitungen. Das Meer ist hier ca. 500m tief und geprägt von starken Strömungen. Eine harte Nuss für wirkliche Riesenprojekte.

Zwar sind einige Sonnenstrom Anlagen für lokale Märkte entstanden, aber die hohen Ansprüche des ursprünglichen Projekts wurden weit verfehlt. Alle Beteiligten waren froh als sie den Klotz am Bein wieder los waren. 

Kann der Import von Wasserstoff aus Nordafrika die Stromtrassen über das Mittelmeer ersetzen? 

Im Aufsatz der „Wasserstoff aus der Wüste“, konnte gezeigt werden, dass es verschiedene grundlegende Probleme gibt, die auch mit der Hoffnung auf technischen Fortschritt nicht aus der Welt zu schaffen sind. Nachfolgend 10 besonders auffällige Punkte.

  1. Der Wirkungsgrad der Wasserelektrolyse ist mit 0.65 eher mäßig

  2. Der Wirkungsgrad der Rückverstromung ist mit 0,65 nicht besser.

  3. Multipliziert man beide Wirkungsgrade aus, ergibt sich eine Nettoausbeute von 42%. Von 100 KWh „Wüstenstrom“ kommen lediglich 42KWh im deutschen Netz an. Dazu kommen weitere Verluste, die im Prozess unvermeidlich sind.

  4. Soll die Gesamtanlage nachhaltig sein, muss sie große Mengen grünen Wasserstoff zum Eigenverbrauch erzeugen, damit sie weitgehend autark arbeiten kann. Obwohl 100% Autarkie nicht möglich ist.

  5. Da auch die beste Solaranlage in der Wüste Dunkel-Perioden nicht vermeiden kann, müssen unabhängige Öl- oder besser Gaskraftwerke bereitgestellt werden, die Wärme im Kernbereich und Strom im gesamten Bereich der Anlage liefern können. Der Umfang dieser Service Struktur ist erheblich. Die Energieträger müssen aus weit entfernten Regionen herbeigeschafft werden. Nordafrika ist riesig und weglos.

  6. Die Beschaffung des Wassers in küstenfernen Regionen ist problematisch. Sollte hier Seewasser benutzt werden, wäre man gezwungen „Grüne Energie“ an der Küste zu bereit zu stellen. Geschieht die Entsalzung im Binnenland, erhebt sich die Frage, ob man zur Entsorgung der Salzlake einen Aralsee en miniature riskieren kann. Aber auch an der Küste gibt es Probleme. So klagen Naturschützer am Golf mittlerweile über die Salzlaugen, die aus den dortigen Anlagen ins Meer zurückfließen. Ohne Frage ist es unzulässig, mit Aktionen, die vorgeblich die Natur schützen sollen, sie an anderer Stelle zu schädigen.

  7. Der Abtransport des Wasserstoffs über die Straße ist auch bei größtem Wohlwollen nicht zu bewerkstelligen.

  8. Bei allen PR Aktionen wird die Entstehung von Sauerstoff im Massenverhältnis 8:1 bestenfalls im Nebensatz erwähnt. Dieser Sauerstoff muss genutzt, folglich nach Europa transportiert werden. Damit verschärft sich das Logistik Problem um den Faktor 4.

  9. Die Massenproduktion von Solar- und Elektrolysetechnik erfordert u.a. Platinmetalle, wie Iridium. Diese Metalle sind bereits knapp und teuer. Nur am Rande sei vermerkt, dass Russland ein wichtiger Lieferant ist. Iridium ist das knappste aller Metalle. Jahresproduktion unter 10 Tonnen. Seine Beschaffung ist bereits heute kritisch.

  10. Wenn man alle Ertragsminderungen in Betracht zieht, kämen von dem ursprünglich mit Solarzellen in Nordafrika produzierten Strom bestenfalls 25% im europäischen Netz an. 

Das fundamentale Effizienz- und Transport-Problem des Wasserstoffs wird hinter einer Nebelwand von PR Aktionen verborgen. 

Landauf, landab wird die Werbetrommel für Wasserstoff-Busse, -Züge, Müllwagen etc. gerührt. Abgasfrei, leise, effizient, sparsam, usw. usw.

In vielen Medien, vor allem auch in zahlreichem Beiträgen bei Youtube und ähnlichen Kanälen, werden die verschiedenen Typen des Wasserstoffs vorgestellt und erklärt. Meist eher oberflächlich und ungelenk. Man erkennt, das Publikum soll in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Um diesen Täuschungsmanövern entgehen zu können, lohnt es sich die Details und Zusammenhänge zu beleuchten und die verschiedenen Wasserstoffarten zu beschreiben. Man gelangt dabei zu der Feststellung, dass deutlich weniger als 1% dieser Fahrzeuge mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Der Rest ist grau in grau. Das alles ist eine gezielte, riesige und teure Täuschungsaktion, die der Verbraucher selbst bezahlt. 

Grüner Wasserstoff 

Diese Provenienz wird durch Elektrolyse von Wasser hergestellt. Selbstverständlich nur aus Wind- oder Sonnen-Strom. Das verwendete Wasser muss hohe Reinheitsanforderungen erfüllen, da es sonst zu Verkrustungen der Elektrolyse Zelle kommt. Seewasser ist im Gegensatz zu manchen Behauptungen in der Propagandaliteratur nicht brauchbar. Die Chemie lehrt uns, dass die Bindung zwischen Wasserstoff und Sauerstoff äußerst fest, das heißt energiereich ist. Deshalb verbrennt der Wasserstoff auch mit einer sehr heißen Flamme. Reiner Wasserstoff hat, auf die Masse bezogen, eine dreifach höhere Energiedichte als Benzin. Sein Heizwert beträgt 33,3 Kwh/kg.

Folglich benötigt man mindestens die gleiche Energiemenge, um Wasserstoff aus Wasser herzustellen. Leider ist der Wirkungsgrad der heute verfügbaren Elektrolysezellen nicht besonders hoch. Werte von 80%, wie sie in Werbeprospekten genannt werden, sind unter Feldbedingungen nicht zu erzielen. Rechnet man mit dem realistischen Wert von 65%, ergibt sich ein Strombedarf von über 51,2 KWh/kg Wasserstoff. Wird diese Energie aus Wind- oder Wasserkraft oder aus Sonneneinstrahlung gewonnen, kann man von Grünem Wasserstoff sprechen. Aus der Praxis gewonnene Erfahrungswerte legen nahe, dass man sogar deutlich über 51,2 KWh hinaus kommt.

Bemerkenswert ist also die Tatsache, dass aus 51,2 KWh elektrischer Energie nur 33,3 KWh verwendbare Energie in Form von einem Kilo Wasserstoff gewonnen werden können. Auch die Brennstoffzelle hat bedauerlicherweise einen niedrigen Wirkungsgrad, der über einen Bereich von 65-70% nicht hinauskommt.

Wenn nun die chemische Energie des Wasserstoffs mit Hilfe einer Brennstoffzelle wieder in Strom verwandelt wird, ergibt sich die Ausbeute zu

51,2 KWh x 0,65 x 0,65 = 21,6 KWh. Eine Ausbeute von 42%.

Nur 42% der Elektrizität, die an einem weit entfernten Ort bereit gestellt wird, kommen im Leitungsnetz des Verbraucherlandes an. 58% sind weg.

Nun kann man sich damit trösten, dass Wind- und Sonnenenergie kostenlos zur Verfügung stehen. Bei den technischen Vorrichtungen, um sie nutzbar zu machen, ist das aber nicht der Fall. Sie kosten Geld, verbrauchen Rohstoffe, die später als Müll wieder in Erscheinung treten und sie benötigen Energie zu ihrer Herstellung. Sie haben also eine erhebliche Umweltrelevanz. Diese unangenehme Botschaft wird in den griffigen Werbeslogans und den bunten Broschüren meist unterschlagen. „Die Sonne schickt keine Rechnung“. Wer hat diesen flotten Spruch nicht schon gehört? Um im Jargon zu bleiben, kann man fortfahren. „Der Fußabdruck“, der zur Nutzung der natürlichen Energiequellen hinterlassen wird, schlägt aber gewaltig zu Buche. Wenn also wie oben dargelegt, die Hälfte des Fußabdrucks erzeugt werden muss, ohne dass ein Nutzen daraus entsteht, muss das beachtet werden. Olaf Scholz hat bei seinem Besuch in Kanada sehr enthusiastisch vom Potential der Windenergie auf Neufundland gesprochen. Ob ihm auch jemand gesagt hat, dass der Strom aus jedem Zweiten dieser Windräder niemals im deutschen Netz ankommen wird? Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass diese Windräder je gebaut werden, eher gering einzuschätzen ist. 

Plötzlich und unerwartet 

Alle reden vom Wasserstoff. Und dann taucht der Sauerstoff in der 8-fachen Menge auf. In allen bunten Broschüren wird nämlich die grundlegende Tatsache unterschlagen, dass Wasser nur zu 11,1% aus Wasserstoff, aber zu 88.9% aus Sauerstoff besteht. Über diesen Sauerstoff wird kein Wort verloren. Er ist in allen Werbefilmen und Broschüren nicht zu finden. Tatsächlich aber würde man mit einem riesigen Energieaufwand aus einem kg Wasser nur 111 g Wasserstoff herstellen aber gleichzeitig 889 g Sauerstoff gewinnen. Den kann aber niemand so recht gebrauchen. Am liebsten würde man ihn still und leise verschwinden lassen. Allerdings dürfte keine Planungsbehörde in der EU ein Verfahren genehmigen das 89% der Ausbeute willentlich vernichtet. Reiner Sauerstoff wird industriell mit dem Linde Verfahren hergestellt und erfordert zur Herstellung 1,2 KWh/kg. Unter der Prämisse der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, kann man ihn nicht in die Luft entlassen. Er muss komprimiert und in Transportbehälter gefüllt werden. Oder verflüssigt. Was bei einer Dichte von 1,14 g/ml ein gangbarer Weg wäre. Damit wird aber das logistische Problem des Wasserstoff Transports um den Faktor 2-3 vergrößert. Wenig Beachtung findet in der Jubel Literatur auch der Umstand, dass es in der Wüste zwar viel Sonne, aber wenig Wasser gibt. Für 1kg Wasserstoff werden mindestens 9 Kg Wasser benötigt. In diesen Tagen war der Bundeskanzler in Chile und sprach über grünen Wasserstoff. Es gibt in der Atacama in der Tat viel Sonne und auch Wind. Aber um das nötige Wasser werden sich dann die Lithium Minen mit den Wasserstoffkraftwerken duellieren müssen.

Das ist kein Scherz, lieber Leser. Auf exakt diesem Terrain wurde 1879 bis 1884 der Salpeterkrieg ausgetragen. Die Stadt Antofagasta gehörte noch zu Bolivien. Im Folgenden gerieten die Bolivianer böse unter die Räder und die Chilenen nahmen ihnen und auch den Peruanern erhebliche Teile Ihres Landes ab. Und den Salpeter, natürlich. Selbstverständlich kann man Meerwasser entsalzen. Man muss das Prozess-Wasser dann ins Binnenland pumpen, was bei unvorteilhaftem Gelände erhebliche Investitions- und Betriebskosten verursacht. Auch der Entsalzungsprozess verbraucht signifikante Mengen an Energie. Abgesehen vom Salzabfall, wie oben bereits erwähnt. 

Grauer Wasserstoff 

Von den jährlich weltweit hergestellten 70 Millionen Tonnen Wasserstoff, fällt der größte Teil in diese Kategorie. Zu seiner Herstellung dient unter Anderen der Methan Wasserdampf Reforming Prozess. Hierbei wird Methan mit überhitztem Wasserdampf umgesetzt. Dabei entsteht Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Da diese Reaktion endotherm verläuft, muss Wärme zugeführt werden. Deshalb wird ein Methan Überschuss mit Sauerstoff verbrannt, wobei weiteres Kohlenmonoxid und Wasserstoff entsteht. In einem Folgeschritt, der sogenannten Shift Reaktion, wird das Kohlenmonoxid mit Wasserdampf zu Kohlendioxid umgesetzt, wobei nochmals Wasserstoff entsteht. Das Kohlendioxid wird in einem Gaswäscher abgetrennt und der Wasserstoff aufwändig gereinigt, um Katalysator Gifte zu entfernen. Dieses durchaus elegante Verfahren hat einen gravierenden Nachteil. Es erzeugt pro Tonne Wasserstoff etwa 10 Tonnen Kohlendioxid. Falls eine Ammoniak und Harnstoff Herstellung angeschlossen ist, kann ein Teil davon verwendet werden. Kleinere Anteile werden zu Trockeneis verarbeitet. Weitere Abnehmer sind die Getränke- und Lebensmittelindustrie. Der Rest geht in die Atmosphäre. Was immer man mit diesem grauen Wasserstoff machen wird, so schleppt er die schwere CO2 Last seiner Herstellung in jeden weiteren Prozess ein. 

Die Massen/Energiebilanz zeigt, dass man aus 3,63 Kg Methan, 1 kg Wasserstoff und 10 Kg Kohlendioxid erhält. Die Menge des dazu benötigten Sauerstoffs und des Wassers, sind hierbei ohne Belang. 3,63 kg Methan haben einen Heizwert von 50,5 KWh. Ein kg Wasserstoff hat dagegen nur 33,3 KWh Heizwert. Man hat also 34% des Energieinhaltes des Methans eingebüßt. Sofern man den grauen Wasserstoff für die Ammoniak Synthese benutzt, ist dieser Malus unvermeidlich. Es ist aber vollkommen inakzeptabel, ihn als Treibstoff zu nutzen und dafür noch den Begriff Umweltfreundlich zu gebrauchen. 

Türkiser Wasserstoff 

Methan hat die Summenformel CH4 und die Molmasse 16 g/mol. Es besteht folglich zu 75% aus Kohlenstoff und nur zu 25% aus Wasserstoff. In den hübschen Werbebroschüren wird beschrieben, wie Methan bei hoher Temperatur zersetzt und in Kohlenstoff und Wasserstoff aufgespalten wird. 75% eines wertvollen Produktes, dass man teuer eingekauft hat und mit der idiotischen Methode des LNG Transports um den Erdball geschippert hat, werden zu Abfall. Der erwünschte Wasserstoff fällt nur zu 25% an. Zwar beschreiben die Werbetexter eloquent die derzeit nicht existenten Einsatzmöglichkeiten des schwarzen Kohlenstoff Pulvers, man spürt aber, dass sie ihren eigenen Worten nicht trauen. Man kann sicher sein, dass es zu mehr als 90% in alten Bergwerken oder anderwärts gelagert werden muss. Dieses Pulver ist fein, es kann sich statisch aufladen und an den Behälterwandungen kleben. Es kann Staubexplosionen verursachen und die Lungen der Arbeiter schädigen. Es ist demnach ein erheblicher technischer Aufwand nötig damit umzugehen. Zwar hat Graphit in massiven Stücken die Dichte 2,2 g/ml, aber im feinpulvrigen Zustand dürfte das Schüttgewicht bestenfalls bei 1000 kg/cbm liegen. Das Material kann nicht in Silowagen verladen und in alte Stollen gepustet werden. Es muss in 1000 kg Big Bags aus Polypropylen gefüllt werden. Diese werden dann in 30er Lots von Hamburg in ein altes Salzbergwerk bei Schwäbisch Hall transportiert. Ein staubdichter, antistatisch ausgerüsteter Big Bag mit Einfüllstutzen kostet ab 15,-Euro aufwärts und besteht nicht aus Bio Hanffasern, sondern aus 5 Kg PP, ein Material aus der Petrochemie. Dazu 200 l Diesel für den LKW. Nicht zu vergessen, die Ewigkeitskosten für die Endlagerung. Im Gegensatz zu KKW Abfall helfen hier keine Rechentricks mit Halbwertszeiten. Dieses schwarze Pulver hält ewig. Es wird auch in einer Million Jahren noch seiner Verwendung harren und Lagerkosten verursachen.

Ein weiterer Vorschlag empfiehlt, das Kohlepulver zur Verbesserung von Ackerböden zu verwenden. Das klingt zunächst nicht unvernünftig. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass derartige Aktionen ihre Tücken haben. Siehe Klärschlamm. Dass man hier an Grenzen stoßen wird, liegt auf der Hand. 

Kommen wir nun zum eigentlichen technischen Knockout für den Türkisen Wasserstoff. Dazu die folgende kurze Bilanz.

Pro kg Methan werden nur 0,25 kg Wasserstoff erhalten. 0,75 kg Kohlepulver dagegen sind Müll, der zu seiner Entsorgung Energie in Form von Diesel und Strom benötigt, Kosten verursacht und einen tiefen „Footprint“ hinterlässt, wie es im Jargon heißt.

Der Heizwert von 1,00 kg Methan beträgt 50 MJ. Der Heizwert von 0,25kg Wasserstoff allerdings nur 30 MJ. Dazu kommen als Malus weitere 5 MJ, die man als Prozessenergie benötigt. Man hat, gezielt und bewusst, aus anfänglichen 50 MJ - 20 MJ – 5 MJ = 25 MJ gemacht. 50% Energie des Methans sind vernichtet. Aber damit hat das Grauen noch kein Ende. Wenn man dem Anspruch des türkisen Wasserstoffs, nicht ohne Grund ist diese Farbe gewählt worden, gerecht werden will, dann müsste der LKW mit der Abfallkohle mit Windstrom nach Schwäbisch Hall fahren. Und das Bergwerk hätte nur Sonnenstrom für seine Beleuchtung und die Aufzüge. Auch die Heizung der Betriebskantine dürfte nur mit einer Grünstrom Wärmepumpe betrieben werden, die bei Dunkelflaute mit türkisem Wasserstoff läuft. An solchen Tagen würde von den verbliebenen 50% Energie aus der Methancrackung der verbliebene Rest mit einem Wirkungsgrad der Wasserstoff Zelle von 65% auch noch vernichtet. Wenn man solche Gedanken weiterdenkt, das gilt für alle anderen grünen Energie Vorhaben auch, gelangt man zu einem Punkt, bei dem das System sich selbst genügt. Es braucht keine Verbindung zur Außenwelt mehr. 

Vor etwa 85 Jahren wurde in einer Stadt in Südfrankreich eine kleine Behörde entdeckt. Dort saßen ein halbes Dutzend Leute und verwalteten Hilfsgelder für ein Erdbeben von 1910. Sie zahlten sich ihre Gehälter, beglichen Miete und Strom. Alles war in bester Ordnung. Hätte nicht ein Tölpel von Steuerinspektor das Biotop gestört, hätten selbst die Nazis 1940 nichts zu beanstanden gehabt. Einer nach dem anderen wäre in Rente gegangen, die vergessene Behörde hätte sich selbst aufgelöst. Keiner hätte mehr gewusst, wofür sie einmal erschaffen wurde. Das ist der tiefere Inhalt des Öko Wahns. 

Die Treppe des M.C. Escher 

Dieser geniale Zeichner hat viele geometrische Figuren, Gebäude, auch stilisierte Lebewesen gezeichnet, die die Augen des Betrachters täuschen und seine Sinne verwirren, wenn man sie länger betrachtet. Schlagen Sie ihn gerne nach, lieber Leser. M.C. Escher hätte das Problem der konsequenten grünen Nachhaltigkeit als Treppe gezeichnet. Eine Treppe in die Tiefe, mit vielen Absätzen. Und von jedem Absatz führen drei Treppen weiter. Irgendwann werden die Treppen enger, sie umschlingen einander. Der Weg ist zu Ende.

Oder man stellt sich eine Asphalt-Straße vor, die vom Betrachter weg in den Out-Back führt und sich stetig verzweigt. Zunächst dominiert das Rot der Erde das Schwarz des Asphalts. Dann aber nimmt es ab, solange bis das Schwarz das Rot überwältigt und beide vom Horizont verschlungen werden. Das ist das logische Ende der konsequenten Nachhaltigkeit. 

Das Problem der absolut grünen und nachhaltigen Energie besteht darin, dass man sich verliert, wenn man alle nicht grünen Energieeinträge gemäß der Definition bedienen will. Da das in der Praxis nicht möglich ist, wird man Zuflucht zu Zertifikaten, Gegenrechnungen und Bilanzen aller Art nehmen. Kurz und gut, die Verschleierung und der Betrug kommen ins Spiel.

Man kann den Türkisen Wasserstoff als akademische Idee ohne praktischen Nutzen werten. Kann jemand so verrückt sein, 75% des Methanmoleküls zu Ruß zu machen, der zu Ewigkeitskosten gelagert werden muss? Und nebenbei noch 50% der dem Methan innenwohnenden Energie zu vernichten? Eventuell ein Mitarbeiter von Robert Habeck. 

Blauer Wasserstoff 

Der Blaue Wasserstoff entsteht als grauer Wasserstoff. Da jedes kg davon runde 10 kg Kohlendioxid verursacht hat, müsste man jährlich 700 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Untergrund ablagern, um dem Anspruch des blauen Etiketts zu genügen.

Nur wer das nachweisbar und technisch einwandfrei tun kann, hat das Recht, Blauen Wasserstoff anzubieten. Ein Angebot an blauem Wasserstoff, der diesen Namen wirklich verdient, ist derzeit nicht vorhanden. Es gibt ihn nicht.

Bereits vor langer Zeit hat man, sobald es in einer Verbundwirtschaft möglich war, Kohlendioxid mit Ammoniak zu Harnstoff verarbeitet. Nennenswerte Mengen Kohlendioxid gehen in die Getränke und Lebensmittelindustrie. Flüssiges überkritisches Kohlendioxid extrahiert Koffein aus den Kaffeebohnen und Aromastoffe aus Pflanzen. Insgesamt werden etwa 150 Millionen Tonnen chemisch umgesetzt. Weitere 20 Millionen Tonnen gehen als Prozesschemikalie in die Industrie. Aber diese Mengen sind zur Kompensation von 700 Millionen Tonnen Kohlendioxid vollkommen unzureichend. Davon abgesehen sind diese Wege zum Teil Sackgassen. Die Kohlensäure aus dem Bier oder das Schutzgas tauchen wieder auf. Das Extraktionsmittel wird eines Tages in die Luft entlassen und das Trockeneis verdampft. Es handelt sich hier um Pseudoentsorgungen. Es muss etwas anderes her. Die Endlagerung. Wobei dieser Begriff durch die vollkommene Unfähigkeit, die die diversen Regierungen in mehr als 60 Jahren an den Tag gelegt haben, längst zum galligen Spott verkommen ist. Ein Schlagwort, dass die problematische Wortverbindung „End-“ vermeidet lautet: 

Carbon Dioxide Capturing 

Damit ist eine Technologie gemeint, über die Leute, die überhaupt nichts davon verstehen, stundenlang referieren können. Es geht darum, Kohlendioxid abzutrennen und unterirdisch zu lagern. Der Ablauf dieses Verfahrens ist prinzipiell recht einfach. Aus den Verbrennungsabgasen, die vorwiegend aus Stickstoff bestehen, wird das Kohlendioxid abgetrennt und der Rest in die Atmosphäre entlassen. Der inerte Stickstoff stört dabei, weil er mit umgepumpt und ohne Nutzen manipuliert werden muss. Deshalb verwendet man fallweise Sauerstoff aus dem Linde Prozess anstelle von Luft zur Verbrennung.. Das bedeutet allerdings einen empfindlichen negativen Beitrag zur Energie Bilanz des Prozesses, da reiner Sauerstoff zu seiner Herstellung etwa 1,2 KWh/kg benötigt.

Das Herzstück einer Trennanlage sind große Rieselkolonnen. Abwärts fließendes Extraktionsmittel löst das CO2 aus dem Gasstrom heraus. Gängige Mittel sind Methanol, diverse Amine und Aminosäuren, oder Bikarbonat.

Anschließend wird das Kohlendioxyd durch Wärme wieder ausgetrieben, gereinigt, getrocknet und auf mindestens 120 bar komprimiert. (Zum Verständnis: Ein Autoreifen wird mit zwei bis drei bar aufgepumpt.) 

Kohlendioxid wird bei -79°C fest. Es schmilzt bei Normaldruck nicht, sondern geht direkt in den Gaszustand über. Seine kritische Temperatur beträgt 31° C und der kritische Druck 74 bar. Oberhalb von 31° C kann es durch Druck nicht mehr verflüssigt werden. Senkt man den Druck stark ab wird es fest. Man muss deshalb beim Umgang mit Kohlendioxid unter Druck bestimmte Regeln beachten.

Das so aufbereitete Kohlendioxid muss anschließend in Gegenden befördert werden, die durchaus mehr als1000 km entfernt sein können. Das ist bei Massenströmen von einigen hundert Millionen Tonnen nur mit Rohrleitungen möglich. Die unterirdische Ablagerung von CO2 ist in Deutschland verboten. Mögliche Lagerstätten wären die aufgelassenen Öl und Gasfelder in Schottland oder Norwegen. Es liegt auf der Hand, dass für diesen Schritt mittlere zweistellige Milliardenbeträge investiert werden müssen, denen kein zählbarer Ertrag gegenüber gestellt werden kann. Die Bereitschaft, dieses Geld auszugeben, dürfte gering sein. Auch der Energieaufwand für die Abtrennung, den Transport und die Injektion in den Untergrund, ist erheblich. Hier ist mit 1-2 KWh pro kg Kohlendioxid zu rechnen. Da Wasserstoff und Kohlendioxid im Verhältnis 1:10 stehen, hätte ein kg blauer Wasserstoff einen Malus von 10-20 KWh zu verkraften. Bei einem Heizwert von 33,3 KWh/kg wäre somit die Hälfte seines Energie Inhaltes vernichtet. Der Energieverlust, der durch den Reforming Prozess bedingt ist, käme noch dazu. Die Erzeugung und Verwendung von blauem Wasserstoff wird damit vollkommen unwirtschaftlich.

Vom ökologischen Standpunkt aus betrachtet, ist seine Verwendung ohnehin frevelhaft und absurd. 

Aus der Kraftwerksbranche ist bekannt, dass Carbon Dioxide Capturing den Verbrauch an Öl oder Kohle bei konstanter Leistung um bis zu 33% erhöht. Ein weiteres deutliches Zeichen, dass es sich um einen Irrweg handelt. 

Blauer Wasserstoff ist eine Mogelpackung 

Bei den verschiedenen Reisen der Herren Scholz und Habeck machten Verlautbarungen über zukünftige Wasserstoff Lieferungen aus Kanada, Norwegen, Chile, Namibia und der Golfregion die Runde. Die genaue Spezifizierung ob blau oder grün wird sorgfältig vermieden. Da es auf absehbare Zeit keine Elektrolyseanlage geben wird, die hunderttausende Tonnen Wasserstoff aus Ökostrom erzeugen kann, wird es sich hierbei nicht um Grünen Wasserstoff handeln. Es liegt vielmehr der Verdacht nahe, dass aus Erdgas gewonnener Wasserstoff aus der Golfregion oder aus Norwegen als blau deklariert und nach Deutschland gebracht wird. Das wäre ein dreister Etikettenschwindel. An manchen Stellen blitzt hier in der PR durch Unachtsamkeit die wahre Absicht durch. 

Der Interkontinentale Transport von Wasserstoff ist auf absehbare Zeit unmöglich. 

Komprimiert man Wasserstoff auf 700 bar, so gelingt es, 40 kg in einem Kubikmeter Raum unterzubringen. Die Dichte beträgt also 0,04 g/ml. Zu seinem Einschluss benötigt man Stahlbehälter im Masseverhältnis 1:22. Um eine Tonne Wasserstoff zu transportieren wäre also ein Stahltank von 25 Kubikmeter Inhalt nötig, der mindestens 22 Tonnen wiegt. Das Eigenvolumen des Stahls beträgt drei weitere Kubikmeter. Wenn man das Ganze verdreifacht, hätte man einen Road Train der 1000 km durch Australien oder die Sahara fährt und schäbige drei Tonnen Nutzlast an der Küste abliefert. Im Hafen wartet ein Tanker mit einem Nutzvolumen von 200 000 Kubikmeter. Dieses Schiff kann aber keinesfalls 8000 Tonnen Nutzlast befördern. Die Tanks, Leitungen, Kompressoren etc. beanspruchen ihren eigenen Raum. Davon abgesehen, dass sie etwa 150 000 Tonnen wiegen würden. Das Ganze müsste in riesigen Gitterstrukturen angeordnet werden, die ihrerseits eine Masse haben und Platz beanspruchen.

Mit mehr als 4000 Tonnen Nutzlast ist unter diesen Umständen nicht zu rechnen.

Zum Komprimieren des Wasserstoffs auf 700 bar benötigt man 15% seiner inhärenten Energie. Bei der Umladung auf den Tanker und dessen Entladung in Brunsbüttel ist weiterer Energiebedarf erforderlich, der den Gesamtaufwand auf über 20% bringen wird. 

Die Verflüssigung von Wasserstoff erfordert 1/3 seiner inhärenten Energie. Bei einer Dichte von 0,07g/ml könnte man unter Einhaltung aller Randbedingungen 10 000 Tonnen auf dem oben genannten Tanker unterbringen. Auch wenn man das unvermeidliche Boil-Off von 2% täglich zum Betrieb der Maschine nutzen könnte, wäre der Tanker trotzdem leer, wenn er nach 45-49 Tagen in Brunsbüttel ankommt. Australien fällt damit als Lieferant aus.

Auch Länder wie Chile oder Namibia, wären unter diesen Voraussetzungen zu weit entfernt.

Zum Überdruss sei daran erinnert, dass bei der Wasser Elektrolyse die achtfache Masse an Sauerstoff anfällt. Für jeden Wasserstoff Tanker müssten weitere Tanker mit Sauerstoff über den Ozean schippern. Das Logistik Problem würde dramatisch verschärft. Immerhin könnte der Sauerstoff in flüssiger Form transportiert werden. Der Leser möge bitte verzeihen, dass ich in einem älteren Aufsatz einen abweichenden Dichtewert für den Wasserstoff verwendet habe. Er kommt dort noch etwas besser davon. Die brutale Wahrheit wird hier offenbar. 

Grünes Ammoniak soll der neue Star werden 

Wenn man die diversen Jubel Publikationen im Internet verfolgt, fällt auf, dass der Enthusiasmus bezüglich Wasserstoff abnimmt und nachdenkliche Stimmen laut werden. Da es aber nicht angehen kann, das gesamte Traumschloss einstürzen zu lassen, muss ein neues Phantasiegebilde erschaffen. Das Grüne Ammoniak.

Dieses grüne Ammoniak soll in Australien aus dem grünen Wasserstoff hergestellt werden. Da es sich einfacher handhaben und transportieren lässt als Wasserstoff, soll es nach Europa transportiert werden. In einer aufwendigen chemischen Reaktion spaltet man dann mit beträchtlichem Einsatz an Energie und Ressourcen den Stickstoff ab und entlässt ihn in die Atmosphäre. Allerdings ist die Herstellung von Ammoniak eine ernste Angelegenheit. Sie erfordert Anlagen, die es in all den avisierten Erzeugerländern nicht gibt. Ihre Beschaffung würde pro Land zweistellige Milliarden Summen erfordern. In einem 200 000 Kubikmeter Tanker könnte man etwa 136 000 Tonnen flüssiges Ammoniak befördern. Darin wären lächerliche 24 000 Tonnen Wasserstoff gebunden. Die würde man mit großem Aufwand abspalten. Gleichzeitig würden 112 000 Tonnen Stickstoff frei, die man mit viel Aufwand vorher in Australien zur Reaktion gebracht hat, nur um sie um die Welt zu transportieren und in Deutschland wieder in die Atmosphäre zu entlassen. Das ist ein Wahnsinn der höheren Ordnung. Ganz besonders Verrückte wollen dieses Ammoniak sogar als Treibstoff für Motoren benutzen und kramen die sattsam bekannten Geschichten von der Straßenbahn in New Orleans und den Stadtbussen in Brüssel aus. Hier wurde solcher Unfug in 1870 und 1942 für einige Monate veranstaltet. Heute spricht man über große Schiffsmotoren. 

Wer noch einen Restverstand an Naturwissenschaft besitzt, muss es ablehnen, über den Ammoniak Hype auch nur zu diskutieren. Es geht hier nicht um Energieverluste bei einem wenig erprobten Verfahren. Es handelt sich auch nicht um die Vernichtung eines bestehenden Gutes. Nein, man stellt dieses Gut, nämlich den Ammoniak, zunächst mit großem Aufwand her, nur um 82% davon zu vernichten. Ein unfassbarer Schwachsinn.

Folgende Tatsachen kann jeder Leser nachschlagen und sich dann ein eigenes Urteil bilden.

  • Das Haber Bosch Verfahren benötigt 9-10 KWh um ein kg Ammoniak zu erzeugen.

  • Die Verbrennungswärme von Ammoniak beträgt 5,2 KWh pro kg. 

Man würde also einen Prozess in Gang setzen, der die Hälfte seiner erzeugten Energie selbst vernichtet. Dabei würde man ungeheure Rohstoffmengen verbrauchen, nicht vorhandenes Kapital beanspruchen und hätte ein System erschaffen, das sich selbst genügen würde ohne einen Nutzen nach außen hin abliefern zu können. So wie die vergessene Behörde in Frankreich. Allerdings war diese Behörde eine Kuriosität über die man schmunzeln kann. Angesichts des grünen Molochs und seiner wahnsinnigen Dirigenten ist aber Frohsinn vollkommen unangebracht.  

Nachtrag der Red.:
Die Energiebilanz bei der Herstellung von "E-Fuels" ist noch katastrophaler als bei Wasserstoff. 

Literaturhinweis: 
Wer, wann, warum und wie, hat Libyen angegriffen und das großartige Projekt mit der Bewässerung der Wüste zerstört? Gibt es da Zusammenhänge, die weiter in den Süden Afrikas reichen? Hat die Ukraine schon vor langen Jahren Waffen nach Angola geliefert und so den Krieg dort angeheizt? Welche Rolle hat der südafrikanische Präsident und auch der französische gespielt, als es um Öl aus Ostafrika ging? All das können Sie in der Romantrilogie von Florian Stumfall erfahren: „Tripoli Charlie“. Hier können Sie eine Rezension einsehen und hier können Sie dieses Werk direkt beim Verlag bestellen. Oder Sie erwerben es in Ihrem Buchhandel. 
Wenn Sie dieses Werk gelesen haben, werden Sie besser verstehen, warum sich die Länder Afrikas vom Wertewesten abwenden. 

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