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TV-Kritik der anderen Art

Eine Abrechnung von Werner Roth 

Wir Menschen lernen die Welt zu verstehen anhand von Geschichten. Dabei ist es hilfreich zu wissen, dass letztlich alles eine Geschichte ist bzw. hat. Wir versehen unbewusst jedes Wort, jedes Symbol, jedes Bild mit einer gefühlsmäßigen Konnotierung, einer Wertzuschreibung. Im Prinzip wird alles auf einer Skala zwischen den Polen Gut und Böse eingeordnet. 

Aber wir sortieren auch spontan nach angenehm vs. unangenehm, passend vs. unpassend und vielen weiteren Empfindungen. Das saugen wir mit dem Erlernen unserer Muttersprache so nebenbei mit auf. 

In den Anfängen der Menschenwesen konnten Geschichten jeglicher Art nur mit Worten verbreitet werden. Vor ein paar Jahrzehntausenden kamen unabhängig voneinander mancherlei Freaks auf die Idee, Bilder auf Felsen zu malen. Doch über diese Kunst und ihre Bedeutung zerbrechen sich bis heute die Leute den Kopf. 

Dennoch zeigen auch die Höhlenmalereien, wir Menschen sind süchtig nach Geschichten. Alle, ohne Ausnahme. 

Abblende! Schnitt! Zeitsprung in die „Belle Époque“! Langsame Aufblende! 

Die „bewegten Bilder“ ziehen die Menschen in ihren Bann seit ihrem Auftauchen kurz vor der vorletzten Jahrhundertwende. Die Brüder Lumière gelten als die Erfinder, die ihre erste öffentliche Filmvorführung am 28. Dezember 1895 im "Grand Café" in Paris abhielten. 

Das Faszinosum der „laufenden Bilder“ begann und wurde schnell zur neuen Jahrmarktsattraktion. Die Anfänge des Films, der auf dem Rummel neben Zauberern, Gauklern, Artisten und Kuriositäten angesiedelt war, verweisen auf die eher zwielichtige Herkunft der heute alles beherrschenden Filmwelt. 

Die Wurzeln liegen im Schrillen, im Lauten, im Billigen, im Sensationsgeheische, im Blenden und im Täuschen. Das prägt. „Menschen. Tiere. Sensationen“ zieht bis heute. 

Die Bewegtbilder eröffnen uns eine andere Welt, die der realen Welt täuschend ähnlich, aber auch der reinen Phantasie entsprungen sein kann. Die rasante technische Entwicklung machte es möglich, dass Trick und Realität nicht mehr so ohne weiteres zu unterschieden sind. 

Dies ist die ultimative Form, Geschichten zu vermitteln. 

Die Bilder und Töne docken zwar „nur“ an zwei unserer Sinne an, dem Hör- und Sehsinn, doch die sind für unsere Spezies absolut dominierend für die Wahrnehmung der Welt. Unserem Gehirn reicht das, um daraus ein Bild der Welt bzw. ein Weltbild zu basteln. 

Wahrscheinlich wurde demzufolge von der Nachkriegszeit bis heute das Fernsehen auch das Mittel der Wahl im Krieg um die Köpfe, im „mindwar“. Caitlin Johnstone meint dazu: 

„Das menschliche Bewusstsein wird von mentalen Erzählungen beherrscht. Wenn man also die Erzählungen der Menschen über die Geschehnisse in der Welt kontrollieren kann, kann man auch die Menschen kontrollieren. … wahre Macht ist die Fähigkeit zu kontrollieren, was die Menschen über das, was passiert, DENKEN.“ 

Durch die Mainstream-Medien, vorrangig hier das Fernsehen, und die immer weiter verfeinerten Propaganda- und Gehirnmanipulationstechniken ist es gelungen, das gewünschte Denken tief einzupflanzen und die Bevölkerungen der westlichen Länder letztlich blind für ihre Verbrechen zu machen. 

Deshalb steht hier das Fernsehen im Fokus.

Denn das konsumieren täglich nach wie vor bis zu zweistellige Millionen Zeitgenossen hierzulande. Es ist die wirkmächtigste Waffe der Bewusstseinsindustrie, mit der die Kontrolleure Macht über die Kontrollierten ausüben. 

Wieder mal kommt hier die klassische Konditionierung ins Spiel und die setzt ja bekanntermaßen beim Gefühl an. Praktischerweise haben alle Menschen auf der Welt die gleichen grundlegen Gefühle. Hin und wieder sind die von Traditionen und kulturellen Gepflogenheiten etwas eingefärbt, doch letztendlich sind sie überall da. 

Das Lachen. Das Weinen. Der Schmerz. Die Freude. Und alles dazwischen. Auch das Empfinden für die Wahrheit und die Schönheit. Das alles entstammt unserem Instinkt. 

In den schönen Dingen spricht uns etwas an, das quasi überirdisch ist. Es ist zwar nie beweisbar und trotzdem sehr plausibel, dass das einer unserer Kontaktwege zu einem übergeordneten Geist ist. Wer imstande ist, die vom Wahren, Schönen, Guten ausgehende Kraft wahrzunehmen, den könnte man dahingehend als gesegnet ansehen.

Warum wird dann mit aller Kraft versucht, das Wahre, Schöne, Gute zu vernichten? 

Das wird mit der ausgeklügeltsten Propagandamaschine gemacht, die es je gegeben hat. Der Flimmerkiste. Der Glotze. Dem Kasten. Der Mattscheibe. Oder Ösi-Style, dem Patschenkino. Die momentane Endphase hat sich aktuell im Smartphone materialisiert. Doch diese Pest ist hier nicht Thema, sondern das alt bekannte Fernsehen. 

Wenn man einen Hang zum Masochismus hat, sollte man öfter mal durch die dutzenden freien TV-Kanäle zappen. Am besten zu Sendezeiten der Info- bzw. Nachrichtenformate. Es braucht fast immer nur wenige Sekunden, um die vorgegebenen aktuellen Tagesparolen mitzukriegen. Insgesamt sind es selten mehr als ein bis zwei Handvoll Phrasen, die sich binnen weniger Minuten Zappen dekodieren lassen. 

Egal welcher Sender oder welche (Info-)Sendung, es schallen Ihnen von überall her die oft wortgleichen Statements zu den gerade auf der Agenda stehenden Themen entgegen. Das hat doch was, wenn man innerhalb weniger Sekunden Bescheid weiß, was geht. 

Falls Sie sich fragen, wie so eine Gleichförmigkeit entstehen kann, dann haben Sie offenbar noch nie was von den ach so unabhängigen Nachrichtenagenturen wie Reuters oder dpa gehört. Das sind die Clearingstellen für die tagesaktuelle Befehls-, äääähhh…, Nachrichtenlage. Die „Endsiegwunderwaffe“ Palantir hier noch zu erwähnen, „würde die Bevölkerung zu sehr verunsichern“, um mal einen früheren Innenministerlakai herbeizuerinnern. 

Hätten Sie „jedient“, dann wüssten Sie über dieses Vorgehen Bescheid. Dies ist adäquat zur Ausgabe der Tagesbefehle beim Morgenappell. Nur das mit dem in-Reih-und-Glied fehlt noch. Ist aber in Arbeit. 

Sie können sich aber auch in die Thematik des strategischen Managements einarbeiten. Oder Sie stellen sich einfach das Bild einer weit verzweigten Baumwurzel vor. Ist simpel, aber es reicht, um eine Idee von der operativen Umsetzung der hier angewandten Managementmethode zu haben. 

Eine Grundregel (nicht nur) für Film und TV lautet: Nichts ist zufällig! 

Herausragende Zeugnisse des gesellschaftlichen Zustands sind bspw. auf dem Kanal „Sport 1“ zu bestaunen. „Power of Love“ oder „My Style rocks“ sind die funkelnden Sterne am Firmament des alles überragenden und schamlosesten Dumpfbackenuniversums. Andere sog. Reality-Formate sind da aber auch nicht ohne. 

Und gar nicht zu reden von der Programmgestaltung der Sender für das sozio-ökonomische Milieu der „Dünkeldeutschen“ wie Arte, 3SAT, Phoenix, was auch immer. Dort findet auch der verbildete (un)kultivierte Feingeist Hass und Hetze in höchst professioneller Aufbereitung. Das muss man neidlos anerkennen. Hinterhältigkeit und Perfidie werden auf einem imposant feministischen Spitzenniveau serviert. Bravo! 

Ums anschaulicher zu machen, hier ein ganz konkretes Beispiel. Durch eine neuere Naturdoku kann man erfahren, dass auch Pottwale von 80-jährigen Großmüttern geführt werden. Jawoll! Alerta, alerta, antifascista! Sogar bei den Walen sind jetzt die „Omas gegen Rechts“ ganz vorne. Der Feminismus und der „Kampf gegen Rechts“ siegen auch im Wal-Reich. Do legst di nieda! 

Am beweiskräftigsten für die angesagten Traumwelten der breiten Masse ist und bleibt aber die TV-Werbung. Die Werbeclips bilden das ab, was als die ideale Welt schlechthin zu gelten hat. Damit sollen die Konsumenten bezirzt und verführt werden, um das in der dargestellten Welt eingebettete Produkt bzw. die Botschaft als begehrenswert zu erachten. Das Prinzip der klassischen Konditionierung eben. 

Und? Ist Ihre Haut schon dunkler? Oder werden Sie nun endlich wuschig beim Anblick von Menschen des gleichen Geschlechts? Oder haben Sie nun das Bedürfnis, sich mal eben schnell auf „Trans“ zu switchen? Leider (oder nicht?) macht sich da allerdings die wirkliche Wirklichkeit immer breiter und der Spruch „go woke, get broke“ bestätigt sich zusehends. 

Dumpfbacken Blödelschmarrn“ 

Die letzten vereinzelten Niveauinseln, die noch zu finden sind, werden die ersten sein, die aufgrund des aktuell stattfindenden Klimakollapses untergehen. Deutschland ist da ja ganz besonders stark betroffen, wie wir durch die selbstlose Aufklärung von der grünen Frau Britta Haßelmann jetzt wissen. 

Falls es jemals wieder so was wie einen Wiederaufbau nach dem Krieg und ohne dieses jetzige Regime geben sollte, müsste unbedingt (!) in jeder Schule die Erlernung von Medienkompetenz ganz oben auf dem Lehrplan stehen. 

„Wallulis sieht fern“ lief im TV von Dezember 2011 bis November 2014 und war ein viel versprechender Versuch einer Aufklärung, wie das Fernsehen funktioniert. Doch dann merkten die Oberen im Komitee für Illusionisten und Zaubereien, dass da jemand ihre ganzen Zaubertricks verrät und dagegen hatten sie was. Das Format verschwand von der Bildfläche für immer und ewig. 

Schon vor einem halben Jahrhundert glänzte der Film „Network“ mit einem Monolog des Hauptdarstellers von geradezu Shakespeare’schen Wucht. Es steht geschrieben (im Internet): „Der Monolog, den William Holden in dem Film "Network" (1976) spricht, ist eine eindringliche Kritik an den Medien und der Gesellschaft. In seiner Rolle als Max Schumacher, dem Programmchef, der mit den Entwicklungen im Fernsehen hadert, hält er eine leidenschaftliche Rede, die oft als einer der Höhepunkte des Films angesehen wird.“ 

Es hat zwar nichts genutzt, aber der Monolog ist heute mehr denn je aktuell:

"Ich weiß, dass ich verrückt bin. Aber ich weiß auch, dass ich Recht habe. Und ich bin nicht der Einzige. Wir sind alle verrückt. Aber wir haben Angst, es zuzugeben. Wir sind so sehr damit beschäftigt, uns um unsere Jobs und unsere Karrieren zu kümmern, dass wir vergessen, was wirklich wichtig ist: das Leben. Das Leben, das wir leben, ist eine Lüge. Wir sind alle Schauspieler in einer großen, lächerlichen Show. Und das Schlimmste ist, dass wir uns selbst glauben. Wir glauben, dass das, was wir im Fernsehen sehen, echt ist. Aber es ist nur eine Illusion. Eine Illusion, die uns davon abhält, unser eigenes Leben zu leben." 

Trotzdem, wer will nicht gern ins Fernsehen? 

Sobald jemand erfährt, dass er oder sie im TV zu sehen ist, und sei es noch so wenig, wird das gesamte Umfeld wie wahnsinnig damit bombardiert. Kanal, Zeit, Sendung, und und und. Diese erstaunlich manische Sucht nach „fame“, nach diesen sprichwörtlichen 15 Minuten Ruhm, wie das Andy Warhol prophetisch ausgedrückt hat, ist heute emblematisch. 

In dieser unserer total gefühlsduseligen Welt werden somit sämtliche Produktionen im TV, von Reportagen, Dokus, Infosendungen, Filme, usw. in einer viel zu fetten Gefühlssauce ertränkt, wie miese Spagetti Carbonara in Tonnen von Sahnesauce. Diese totale Überemotionalisierung tötet jede Ratio und Logik. Dabei wird alles in einem dermaßen bedeutungsschwangeren Ton vorgetragen, als würden gerade die 10 Gebote als brandneu angeboten.  

Vielleicht wollte diese Doppelnamenträgerin Brosius-Blödldorf (oder so?), nur diese Bedeutungsschwangerschaft bis Ultimo bekämpfen und sie wurde einfach missverstanden. Könnte doch sein? „Wai, sei ko ois“ 

Das gilt übrigens für alle Seiten, ob systemkonform oder systemkritisch. Letzteres ist allerdings ausschließlich im Internetz zu finden. Aber alle Seiten beschwören die Tränendrüsen, auf das möglichst ganze Sturzbäche über die Wangen fließen mögen. 

Die Angstmacherei ist ebenfalls ein konstituierendes Element des medial-propagandistischen Komplexes. „Angst verleiht Flüüügel“ heißt es doch so schön. 

Aber in der harten physikalischen Welt stoßen solche Weisheiten oft an ihre metaphysischen Grenzen. Das mussten schon die Nordmänner rund ein Jahrtausend vor ihrer großen Europatournee schmerzlichst erfahren, als sie die Angst von einem gallischen Angsthasen kennenlernen wollten. Der Aufprall auf dem Boden der Realität war denen eine lang anhaltende Lehre. 

Doch vielleicht verleiht die Angst ja der Lüge Flüüügel? 

Unsere westlichen Gesellschaften haben sich weitflächig in einem Gespinst aus Angst und Lügen verheddert. Diese Problematik wurde schon oft versucht filmisch aufzugreifen. Selten so gut wie hier, zumindest von der Grundidee her: 

„Du wurdest wie alle in die Sklaverei geboren und lebst in einem Gefängnis, das du weder anfassen noch riechen kannst. Ein Gefängnis für deinen Verstand.“ Dies entstammt dem Film „Matrix“, der völlig zurecht als Kultfilm bezeichnet wird, weil der Plot eine philosophische Tiefe erreicht, die sich selten in anderen Werken finden lässt. 

Auch Pepe Escobar weiß da was dazu: „Es ist eine endlose Reality-Show. Viel Geschwätz, viele theoretische Plot-Twists, eine sehr karnevaleske Atmosphäre. Aber Substanz ist eine andere Sache.“ 

Ach, wie oft wünscht man sich eine Portal Gun von Rick Sanchez zu haben, in diesen Zeiten. Einfach ab in ein Paralleluniversum. Kann’s noch absurder werden? 

Ein TV-Tipp zum Schluss darf hier nicht fehlen. Eine kleine Perle der Kreativität und Originalität im Meer der Einfalt und Engstirnigkeit: Die Comic-Serie „Rick & Morty“. Suchen! Finden! Genießen! 

„Alle wissen, wo es langgeht, aber keiner weiß wohin.“ Gerhard Gundermann

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