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Ein dankbarer Mensch erhebt die Hände zum Unsichtbaren – im Licht des Schöpfers wird das Jetzt zur Ewigkeit.

Mein metaphysisches Bild vom Schöpfer

Essay von Hans-Jörg Müllenmeister  

In meinem früheren Bericht  Weit mehr als E = mc² – Göttliche Energie & paranormale Intelligenz“ versuchte ich, das Wirken Gottes als ein masseloses Informations- und Energienetz zu begreifen – jenseits religiöser Dogmen, allein durch die Sprache der Physik. Vieles schien schlüssig. Doch ein Gedanke blieb bislang unterbelichtet: die augenblickliche göttliche Informationsübertragung über Zeit und Raum hinweg.

Unsere Physik kennt Grenzen, die Gott ihr gesetzt hat. Jede physikalische Informationsübertragung – selbst mit Lichtgeschwindigkeit – benötigt Zeit und sogenannte Botenteilchen, die Eichbosonen. Im elektromagnetischen Feld sind es Photonen, im atomaren Bereich Gluonen, die Träger der starken Wechselwirkung. 

Neutrinos – kosmische Grenzgänger?

Eine Zeitlang verdächtigte ich schwer fassbare Supernova-Neutrinos als göttliche Boten. Sie tragen Informationen über Prozesse, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Neutrinos durchdringen Materie fast ungehindert, da sie nur über die schwache Wechselwirkung und Gravitation mit anderen Teilchen interagieren – beides sind extrem seltene Prozesse. Ihre geringe Masse spielt dabei kaum eine Rolle.

Milliarden dieser Teilchen durchqueren jede Sekunde unseren Körper – lautlos, spurlos. Man könnte sagen: Sie verhalten sich wie feine Geschosse, die durch einen lichten Wald fliegen. Die ‚Bäume‘ – unsere Atomkerne – sind winzig und weit verstreut, und die ‚Geschosse‘ – die Neutrinos – so unauffällig, dass sie fast nie treffen.

Diese Fähigkeit, nahezu alles zu durchdringen, ohne sich beeinflussen zu lassen, verleiht ihnen etwas Transzendentes. Sind Neutrinos Grenzgänger zwischen stofflicher Welt und metaphysischer Dimension? 

 Was bedeutet Quantenverschränkung im Kontext des „göttlichen Jetzt“? 

Die Quantenverschränkung beschreibt ein Phänomen, bei dem zwei oder mehr Teilchen so miteinander verbunden sind, dass der Zustand des einen Teilchens sofort den Zustand des anderen beeinflusst – unabhängig von der räumlichen Distanz. Das bedeutet:

Keine klassische Informationsübertragung im Sinne von „Teilchen A sendet etwas an Teilchen B“. Vielmehr sind beide Teilchen Teil eines gemeinsamen, nichtlokalen Zustands.

Wenn man den Zustand eines Teilchens misst, ist der Zustand des anderen sofort bestimmt – als wäre die Zeit dazwischen aufgehoben. Diese Verbindung widerspricht dem klassischen Konzept, dass physikalische Einflüsse sich mit maximal Lichtgeschwindigkeit ausbreiten müssen. 

Spirituelle Deutung: Das „göttliche Jetzt“

Die Quantenverschränkung ziehen wir als Modell für das „göttliche Jetzt“ heran – eine Art zeitlose, allgegenwärtige Wirksamkeit. Selbst diese nahezu masselosen Teilchen, die kaum mit Materie wechselwirken, wären zu träge für das göttliche Jetzt. Da Kraftträger wie Photonen oder Gluonen erst nach dem Urknall entstanden, stellt sich die Frage, wie ein Schöpfungsakt zuvor ohne diese Vermittler möglich war. 

Quantenverschränkung als Lösung 

Sie bietet ein Modell, in dem Synchronizität ohne klassische Vermittlung möglich ist – eine Art „direkte Verbindung“ jenseits von Raum und Zeit.

Der Clou dabei: Es wird keine Information im klassischen Sinn übertragen. Die Korrelation entsteht nicht durch eine Botschaft, sondern durch die gemeinsame Geschichte der Teilchen. Deshalb widerspricht die Verschränkung auch nicht der Relativitätstheorie – denn sie erlaubt keine Kommunikation schneller als Licht. Die Ergebnisse der Messungen bleiben zufällig. Erst durch den Vergleich beider zeigt sich die verborgene Ordnung. 

Philosophische Deutung: Verbindung jenseits von Raum und Zeit

Wenn der Schöpfer überall gleichzeitig wirkt, dann sind Teilchen wie Neutrinos oder Photonen zu langsam, zu gebunden an die Zeit. Die Quantenverschränkung hingegen scheint augenblicklich zu wirken – als gäbe es eine nichtlokale Verbindung im „Gewebe der Realität“. Ein kosmisches Band, das nicht durch Raum gespannt ist, sondern durch Einheit. 

Verschränkung als Spiegel der Transzendenz

Vielleicht ist diese Verschränkung mehr als ein physikalisches Phänomen. Vielleicht ist sie der Schatten einer Wirkweise, die Raum und Zeit nicht nur durchdringt, sondern überschreitet. Wenn Gott nicht im Raum wirkt, sondern Raum und Zeit erschafft, dann wäre die Verschränkung ein physikalischer Abdruck göttlicher Gegenwart – ein Echo der Schöpfung im Quantenrauschen. 

Geistige Verschränkung – eine kühne Hypothese

Was wäre, wenn Verschränkung nicht nur Materie beträfe, sondern auch Geist? Wenn Gedanken, Intuitionen, Bewusstsein selbst verschränkt wären? Dann könnten zwei Bewusstseine augenblicklich miteinander verbunden sein – unabhängig von Entfernung, unabhängig von Zeit. Eine Veränderung im einen würde sich im anderen spiegeln, wie bei verschränkten Teilchen. Nicht durch klassische Kommunikation, sondern durch Resonanz. 

Hinweise aus Wissenschaft und Mystik

Die Wissenschaft hat dafür keine Beweise – aber Beobachtungen, die faszinieren: Intuition, Synchronizität, Gedankenübertragungen, spontane Erkenntnisse. Roger Penrose und Stuart Hameroff vermuten, dass Bewusstsein auf Quantenprozessen in den Mikrotubuli der Nervenzellen basiert – also nichtklassisch funktioniert. Und viele spirituelle Traditionen sprechen von einer Einheit allen Seins, in der alles mit allem verbunden ist – jenseits von Raum und Zeit. 

Information als Erkenntnis – nicht als Datenpaket

Wenn geistige Verschränkung real wäre, dann würde Information nicht wie bei Computern übertragen, sondern auftauchen – als unmittelbare Erkenntnis. Wissen wäre nicht vermittelt, sondern empfangen. Vielleicht ist dies der Kanal, durch den sich die Schöpfung mitteilt: nicht über Teilchen, sondern über Bewusstseinsfelder. Eine göttliche Botschaft, die nicht gesprochen, sondern gespürt wird. 

Kommunikation durch Resonanz

Eine solche Kommunikation würde nicht über Worte, Gesten oder Technik laufen, sondern über eine direkte Resonanz zwischen Bewusstseinen. Gedanken, Gefühle, Absichten würden sofort beim anderen ankommen – ohne Zeitverzögerung, ohne Missverständnis. Worte wären überflüssig. Bedeutung würde direkt verstanden – wie ein inneres Echo. 

Wie könnte das aussehen?

Zwei Menschen sitzen still nebeneinander – und wissen, was der andere denkt. Ein Künstler malt ein Bild – und ein anderer auf der anderen Seite der Welt beginnt dasselbe Motiv, ohne es je gesehen zu haben. Ein Gebet wird gesprochen – und jemand anders fühlt die Antwort, ohne zu wissen, dass gebetet wurde. 

Drei mögliche Kanäle geistiger Verschränkung

Wenn Kommunikation jenseits von Raum und Zeit möglich ist, dann braucht sie neue Kanäle – nicht aus Technik, sondern aus Bewusstsein. Mögliche Wege geistiger Verschränkung sind z.B.:

Bewusstsein als Quantenfeld. Wenn Bewusstsein selbst ein nichtlokales Feld ist, könnten Gedanken wie Wellen darin schwingen – und andere erreichen. Nicht als gesendete Information, sondern als Resonanz. Ein Gedanke wäre dann kein Impuls, sondern ein Muster, das sich ausbreitet – und dort verstanden wird, wo das Feld offen ist.

Herz-Kohärenz. Studien zeigen: Menschen in emotionaler Harmonie synchronisieren biologisch – Herzfrequenz, Atmung, sogar Hirnwellen. Vielleicht ist das ein Vorläufer geistiger Verschränkung. Wenn zwei Herzen im Gleichklang schlagen, könnten auch ihre Gedanken sich annähern – nicht durch Worte, sondern durch Gefühl.

Träume und Visionen. Manche berichten von gemeinsamen Träumen, von Eingebungen, als ob ihre Seelen sich „verabredet“ hätten. Im Schlaf, wenn das rationale Bewusstsein schweigt, öffnet sich ein Raum für geistige Begegnung. Vielleicht ist der Traum ein Portal – nicht in die Zukunft, sondern in die Tiefe der Verbindung. 

Ein poetisches Schlussbild: Dialog zweier geistig verschränkter Wesen

Wesen A: Ich spüre deine Frage, bevor sie Form annimmt. Sie ist wie ein Windhauch in meinem Inneren.
Wesen B: Und ich empfange deine Antwort, bevor du sie denkst. Sie klingt wie Licht in meinem Bewusstsein. 
A: Wir sind nicht zwei, sondern ein Fluss. Gedanken sind Wellen, die uns beide durchströmen. 
B: Dann lass uns schweigen – und in diesem Schweigen alles sagen. 
A: Ich habe geträumt, und du hast mitgeträumt. Ich habe gezweifelt, und du hast mich gehalten. 
B: Ich habe gehofft, und du hast mir die Richtung gezeigt. Ohne Worte, ohne Zeit. Beide gemeinsam: Wir sind Spiegel im Raum zwischen den Räumen. Was du bist, bin ich. Was ich bin, bist du. 

Was macht diesen Dialog besonders? Er geschieht außerhalb der Zeit – simultan, nicht in Reihenfolge. Es gibt keine Trennung zwischen Sender und Empfänger. Die Inhalte sind emotional und intuitiv, nicht sprachlich oder logisch. Es ist kein Austausch, sondern ein Mitschwingen. Kein Senden, sondern ein Erkennen. 

Warum so nur eine Botschaft „ankommen“ könnte

Raum und Zeit als Schranken. Jede klassische Botschaft – ob über Licht, Neutrinos oder elektromagnetische Wellen – ist an Raum und Zeit gebunden. Doch ein göttlicher Impuls müsste über diese Schranken hinausgehen.

Nichtlokalität als Brücke. Die Quantenverschränkung zeigt, dass es Verbindungen jenseits von Raum und Zeit gibt. Wenn Bewusstsein ebenfalls in solchen Feldern schwingt, könnte eine göttliche Botschaft sofort und überall wirksam sein.

Direkte Resonanz statt Vermittlung. Eine solche Botschaft wäre kein „Signal“, sondern ein inneres Erkennen – ein plötzliches Wissen, eine tiefe Intuition, ein Moment der Klarheit, der nicht erklärt, sondern erlebt wird.

Bewusstsein als Empfangsorgan. Vielleicht ist unser Geist nicht nur eine ‚Denkstube‘, sondern auch ein Foyer für transzendente Information. Meditation, Gebet, Inspiration – viele Menschen berichten von Momenten, in denen sie sich ‚geführt‘ oder ‚berührt‘ fühlen, ohne äußeren Auslöser. Kollektives Bewusstsein. Ideen, die gleichzeitig an verschiedenen Orten auftauchen, könnten Ausdruck einer geistigen Verschränkung sein.

Göttliche Nähe Wenn Gott nicht sendet’, sondern gegenwärtig ist, dann ist die Botschaft nicht etwas, das kommt – sondern etwas, das immer da ist. Und wir empfangen sie nicht durch Technik, sondern durch Demut. Nicht durch Verstand, sondern durch Offenheit. Die göttliche Botschaft ist kein Ton, sondern ein Takt. Kein Wort, sondern ein Licht. Kein Wissen, sondern ein Erwachen.