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Über das amerikanische Thanksgiving

Aufgeschrieben von Wilfried Schuler im November 2019

Im Herbst 1620 landete ein Haufen arroganter und bornierter Holzköpfe an der Küste von Massachusetts. Ihr Schiff war mit Bibeln beladen, aber Lebensmittel für den Winter, Werkzeuge, Samen für den nächsten Frühling, Baumaterial oder andere nützliche Dinge fehlten zumeist. Sie hatten nur ihren sogenannten Glauben, sie waren natürlich bis auf die Knochen rassistisch und höchst intolerant.

Was dein Lehrer dir nicht sagen konnte. Weil er selbst ein Dummkopf war. Möge er in Frieden ruhen.

Sie träumten den Traum, der Auserwählten, der besten Menschen unter der Sonne. Ursprünglich kamen sie aus England, aber dort benahmen sie sich so extrem seltsam, dass sie gehen mussten. Sie lebten danach mehr als zehn Jahre in den Niederlanden. Aber ihnen gefiel die Offenheit und Toleranz der Menschen dort nicht. Sie stachelten auch weiterhin andere Menschen in England auf, indem sie Briefe gegen die anglikanische Kirche und die Krone schickten. Der König musste über die niederländische Regierung eingreifen, um die hirnlosen Fanatiker zu beruhigen. Schließlich entschieden sie, dass die Niederländer so gute Menschen als Bürger nicht verdient hatten, und bestraften ihre Gastgeber, indem sie nach Amerika abreisten.

Nicht so glücklich wie die Holländer waren die Wampanoag-Indianer von Massachusetts. Plötzlich hatten sie für ein paar Monate neue Nachbarn und später neue Herren. Hätte jemand die naiven Indianer warnen können, im Herbst 1620 einfach ruhig zu bleiben, keinen Finger zu rühren und zu beobachten, was passiert, Mutter Natur hätte ihren Fehler wiedergutgemacht. Um die Weihnachtszeit wären die letzten Pilger am Hunger gestorben. Von der heiligen Mission wäre nichts übrig geblieben, nur ein paar Knochen, an denen die Wölfe knabberten.

Die Indianer haben ihre Schlächter vor dem Tod bewahrt

Aber die törichten Indianer kamen, um sie zu ernähren, und brachten sie über den langen und tödlichen Winter. Sie brachten ihnen alles über die lokale Landwirtschaft, das Fischen, die Jagd, den Hausbau und das Überleben in einem rauen Land bei.

Legenden und Folklore besagen, dass die Siedler die Indianer im nächsten Jahr zum Erntedankfest einluden, um ihre Dankbarkeit zu zeigen. Mag sein, aber es klingt nur wie eine Legende, die erst viele Jahre später erschaffen wurde. Nur eines der unzähligen Märchen. Jedenfalls, hielt diese ohnehin gespielte Dankbarkeit nicht lange an. Bald begannen die Neuankömmlinge die Indianer zu betrügen. Nahmen ihnen ihr Land weg und töteten sie. Die meisten dieser Märchen verbergen die Tatsache, dass nicht alle Neuankömmlinge England wegen der Religion verlassen haben. Am Ende waren viele von ihnen Diebe, simple Kriminelle.

Nach 1676 hörte der Wampanoag-Stamm auf zu existieren. Der Kopf ihres letzten Häuptlings wurde auf eine Stange gesteckt und jahrelang auf einem Markt gezeigt. Viele von ihnen wurden als Sklaven auf die karibischen Inseln verkauft. Und das alles geschah nicht im Land von Dschingis Khan, sondern in Amerika. Und die Täter waren weiße Christen. Wenn man heute von Folter und dergleichen in Afghanistan und im Irak hört, kommt das nicht aus heiterem Himmel. Es ist genauso eine Tradition wie Thanksgiving. Es stammt aus ihrer Anfangszeit. Ein Heiliges Volk, ausgewählt vom Allmächtigen selbst. Die Pilgerväter, Erfinder und Bewohner von Gottes eigenem Land.

Es wird zu einer unendlichen Geschichte

Diese fabrizierte Thanksgiving-Geschichte wurde im Herbst 2003 inszeniert. Noch schlimmer, als sie selbst jemals gedacht hätten. Im Irak, einem der ältesten Kulturländer der Welt.

Nachdem ein ganzes Land verwüstet, viele tausend Menschen getötet, Mädchen vergewaltigt und viertausend Jahre alte Denkmäler zerstört worden waren, feierten im Herbst 2003, 200 000 Idioten in eben diesem Land Thanksgiving. Man konnte sie im Fernsehen sehen, wie sie vor der Kamera posierten. Inmitten eines dumm grinsenden Wahnsinnigen, eines Plastikpräsidenten, garniert mit einem Plastiktruthahn. Bewundert von Erbauern von Plastiknationen. All diese verdammten Narren und ihr Oberidiot beteten und dankten Gott für das, was sie erreicht hatten. Hatte einer von ihnen auch nur die leiseste Ahnung, warum er dort war? Wie kann Geschichte so sarkastisch sein? Kann es einen Gott geben, der eine solche Show von Ruchlosigkeit und Dummheit zulässt? Für eine Weile frönten die Täter ihrem eigenen Ruhm. Sie sonnten sich im Glanz ihrer Gräueltaten. Aber ein vernünftiger Mensch konnte die Hohlheit und die Dummheit mit Händen greifen.

Vorsicht vor radikalen Konvertiten

Lieber Leser, können Sie Bush noch dort stehen sehen? Vor zweitausend Jahren kam ein Mann vom Himmel, um die Religion der Liebe in den Nahen Osten zu bringen. Und an diesem Herbstabend alberte der selbsternannte Messias der Demokratie herum. Der CEO von Enduring Freedom Inc. und Infinite Justice Ltd. Ein trockener Alkoholiker. Alkoholiker sind arme und problematische Menschen. Aber trockene Alkoholiker sind die schlimmste Sorte. Scharf geladene Kanonen, tickende Bomben. Sie ersetzten häufig eine Sucht durch eine Andere. Wenn sie früher eine Kiste Bier getrunken haben, trinken sie nun einen Eimer Coca Cola, oder rauchen 50 Zigaretten. Zu viele von ihnen ergehen sich in Selbstgerechtigkeit. Sie fangen an, andere Menschen zu kontrollieren, zu korrigieren, ja zu drangsalieren.

Liebe Leserin, lieber Leser, ich weiß, diese Aufforderung ist mehr als Selbstbestrafung. Nehmen Sie sich etwas Zeit und sehen Sie sich einige alte Aufnahmen von Bush von 2002-2003 an. Seine Kriegserklärung und einige andere Aktionen. Achten Sie auf seine Körpersprache, besonders auf seine Augen. Wenn Sie einem erfahrenen forensischen Psychiater alle relevanten Informationen über diesen Mann geben würden, würde der Doc ihn nach dem dritten Video wegsperren. Und dieser Punkt ist noch nicht abgeschlossen. Bushs Kriegserklärung vor dem Kongress, als das ganze Haus aufstand, trampelte und vor Freude jubelte. Dieser Moment war ein Déjà-vu des Sportpalastes. "Wollt ihr den totalen Krieg?" So schrie der Nazi-Mob. Wir alle wissen, wie die Geschichte endete. Und der Kongress, war an diesem Tag auch ein ganz übler Nazi-Mob. Heute wissen wir, wie die Geschichte ausging. Fatal. Nicht nur im Irak. Auch in Afghanistan. Und Mali? Die Franzosen sind weg. Nur Baerbock ist noch da.

Drogen und Alkohol für Kriegsveteranen

Und tatsächlich ist Geschichte noch sarkastischer. Jetzt, mehr als sechzehn Jahre später, wie viele dieser Irak-Veteranen leben noch? Eine überdurchschnittliche Anzahl gibt es nicht mehr. Ein erheblicher Teil muss unter prekären Bedingungen leben. Alte Wunden, keine anständige Arbeit, Geldmangel, eine zerstörte Familie. Drogen, Alkohol. Ja, Drogen und abgereichertes Uran. Ein Cocktail aus der Hölle, um sie auszuhöhlen. Ob sich einige noch an den gemeinsamen Abend mit ihrem Meister erinnern? Wenn ja, fühlen sie sich immer noch so großartig und wichtig wie an jenem Tag? Oder haben etliche von ihnen erkannt, dass sie fehlgeleitet und als Werkzeuge benutzt wurden? Bedauern einige von ihnen ihre Taten? Hat einer von ihnen jemals an ihre Opfer gedacht, geschweige denn sie bemitleidet? Gehen sie alle am Sonntag in die Kirche und preisen den Herrn?

Der allmächtige Gott gehört uns!

Dieser Herr ist natürlich ihr Herr, so etwas wie ein persönliches Eigentum. Es ist weder der Herr der roten Teufel noch der Herr der Sklaven. Nicht der Herr der Mexikaner, nicht der Herr der Vietnamesen, der Koreaner, der Serben, nicht der Herr der Iraker oder Afghanen oder der Herr der Xingu. Es ist ihr persönlicher Herr; sie werden ihn niemals ausleihen. Das heißt, sie sind die guten Christen mit einem echten und wahren Glauben. Bessere Christen als alle anderen Christen irgendwo auf der Welt. Einfach die besten Menschen aller Zeiten. Und sie leben in Gottes eigenem Land. Wen interessieren die roten Teufel, denen sie es gestohlen haben? Es ist ihr Erntedankfest, nur ihres. Das Erntedankfest eines weißen Mannes. Aber auch nicht jedes Weißen. Gerade in den USA kamen neue Typen weiße Männer auf. Weißer als weiß. Die „Elite“.

Stellen Sie sich vor, Sie wären einer der wenigen übriggebliebenen Indianer. Übrig geblieben von zehn Millionen. Und einige Betrunkene singen: Dieses Land ist dein Land, dieses Land ist mein Land (wirklich?) Dieses Land wurde für dich gemacht (stimme zu!) und mich (wer hat dir das gesagt?)

Wie würden Mark Twain oder Ambrose Bierce die Geschichte über den modernen Messias George W. Bush auf seiner Bühne in Bagdad beenden?

Vielleicht würde Twain vorschlagen, ihn zum „Schauspieler des Jahres“ zu machen? Oder besser, zum „Narr des Jahrhunderts“

Aber Bitter Bierce würde sagen: „Der erste dieser Art wurde an ein Kreuz genagelt. Aber Vorsicht, Leute, wiederholt es nicht noch einmal. Wenn ihr das tut, kommt er vielleicht nächste Ostern zu Dir, um für immer zu bleiben.“ Also, überlegt es euch besser zweimal. Macht etwas anderes mit ihm.

Europa hat immer tödlichere Waffen entwickelt, die anderen nicht

Was wäre aus den europäischen Eroberern geworden, ohne ihre überlegene Waffentechnik? Eine hypothetische Betrachtung, modernisiert:

Columbus-Tag. Der Jahrestag der Niederlage von Columbus.

In den USA wird viel über Einwanderung diskutiert. Sie, Lieber Leser würden in der Tat zustimmen, ein sehr strenges Gesetz wäre die beste Lösung. Aber dieses Gesetz hätte ab dem 1. Januar 1492 in Kraft sein sollen. Und lassen Sie die Indianer 20 Schlachtschiffe der Missouri-Klasse und zehn Abraham-Lincoln-Träger haben, um Cristóbal Colon vor der Küste von Hispaniola herzlich willkommen zu heißen. Aber hier hätte der Ärger begonnen. Was sollen die Indianer mit Colons Spielzeugflotte machen? Wie Präsidenten sagen, müssen wir es demonstrieren: „Wir stehen zu unseren Werten.“ Das heißt, ihnen einfach ein paar 16-Zoll-Granaten schicken und die Haie den Rest erledigen lassen? Sie könnten auch zurück an die iberische Küste eskortiert werden. Ihre Schiffe dann verbrannt und man sagt den Jungs, dass sie niemals zurückkommen sollen.

Um diese Botschaft zu unterstreichen, hätten Valencia, Sevilla und Barcelona mit Granaten belegt werden können, so wie Thomas Jefferson damals Tunis beschoss. Als kleiner Schock und Ehrfurcht Effekt (Shock and Awe!), könnten ein paar Tomahawks den Leuten in Madrid zeigen, dass sie auch nicht außer Reichweite sind. Ihre Kathedralen sind hervorragende Zielmarken. Schwer zu übersehen. Jeder Schuss ein Treffer. Nach dieser Lektion werden sie nicht zurückkommen.

Andernfalls könnten sie gefangen und auf den Zuckerplantagen oder in den Minen zu Tode gearbeitet werden. Zwangsweise müssen sie die Maya-Religion übernehmen oder aufgehängt werden. Ihre Länder müssen zum Handel gezwungen werden, wie es Admiral Perry mit den Japanern tat. Und wenn diese Arbeiter aufgrund der Behandlung in Hispaniola sterben, könnten die Spediteure noch welche aus Spanien, Frankreich oder Deutschland holen. Und sie in der Gegend verkaufen. Ein Freihandel könnte installiert werden, indem Drogen nach Europa verkauft werden, wenn dies angemessen erscheint, und zwar unter Anwendung von Gewalt. Es gibt eine ganze Menge Möglichkeiten. Ein Drogenkrieg a la Hongkong 1840.

Und natürlich müssen für ein großes Festival jedes Jahr 3 Tage frei sein. Nur für Indianer. Andere werden ausgeschlossen, stehen nur tatenlos da und fühlen sich verachtet. Erraten Sie den Namen dieser Veranstaltung?

Vielleicht gibt es auch einen geheimen Studentenclub, der mit dem Schädel und den Knochen des armen alten Cristóbal herumalbert. Und zukünftige Führungskräfte werden vorzugsweise unter solchen nachdenklichen und sensiblen Menschen gewählt.

China hat gezeigt, dass diese Fiktion nicht nur hypothetisch hätte sein können

Vor 600 Jahren, im Jahre 1421 schickten die Chinesen eine gigantische Flotte auf eine Weltreise, um mal zu schauen, was so im Rest der Welt ablief. 1423 kam die Flotte zurück. Zu dieser Zeit, also vor Columbus, war die chinesische Flotte und Seefahrtkunst allen anderen auf Erden überlegen. Die Flotte wurde dann zerstört. Die Chinesen haben die Welt nicht kolonisiert, nicht dominiert. Warum? Die Chinesen hatten festgestellt, dass ihre Weisheiten und ihr Wissen in keinem Land der Welt übertroffen wurden. Warum also sollten sie sich mit diesen Ausländern abgeben? Sehen Sie, das ist Selbstbewusstsein. Das ist Kultur. Das Gute, Wahre, bedarf keiner Gewalt.

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