Weswegen verlassen Ukrainer die Ukraine?
Von Peter Haisenko
Diese Frage stellt sich nicht für diejenigen, denen die Informationen aus offiziellen Quellen ausreichen und die die russische Sprache nicht verstehen. Es ist doch klar: Sie fliehen vor den bösen Russen und Putin. Tatsache ist aber, dass der Exodus aus der Ukraine bereits 1991 begonnen hat.
Die einzig zuverlässige Zahl zu den Einwohnern in der ehemaligen Sowjetrepublik Ukraine stammt aus dem Jahr 1990, als sie noch zur Sowjetunion gehörte. Es waren etwa 51 Millionen. Von da an wanderten Millionen in fremde Länder. Die Zahlen, die heutzutage dazu veröffentlicht werden, sind mit Vorsicht zu genießen. Alles, was über die Ukraine veröffentlicht wird, steht unter der Überschrift: Nur nicht zugeben, wie es in der Ukraine wirklich aussieht. Aber die offiziellen Zahlen sind schon schlimm genug. Bis 2014 haben etwa sechs Millionen das Land verlassen. Nach meinen persönlichen Beobachtungen ist diese Zahl zu niedrig angesetzt.
Allein die Anzahl an Juden, die den Zuständen entflohen sind, dürfte eine Million deutlich übersteigen. Die sind nach Israel gewandert oder direkt in den Westen. Nach Deutschland und in die USA oder Kanada. Sie haben die russische Sprache mitgenommen, nicht die ukrainische. Seit den frühen 1990er Jahren sind die Speisekarten in Tel Aviv auch in russisch und wenn man dort ein Taxi benutzen will, tut man sich leichter, wenn man russisch sprechen kann. Selbst in Chicago habe ich Taxifahrer aus der Ukraine erlebt.
Rette sich wer kann
Aber auch Nicht-Juden haben dieses Korruptionsparadies massenhaft verlassen. 1996 lernte ich in München vier junge Frauen aus Lemberg kennen. Hochgebildet und mit einem soliden moralischen Gerüst, wie man es hierzulande kaum noch kennt. Mit denen bin ich bis heute freundschaftlich verbunden und sie sind Teil meiner Quellen für Informationen aus der Ukraine. Aber ich habe noch andere Quellen. Zum Beispiel Leute, die nach wie vor zyklisch nach Odessa reisen, ja, erst vor wenigen Wochen wieder, einfach weil man dort so gut und billig Feiern kann. Auch mit willigen Mädels. Das glauben Sie nicht? Dann sehen wir uns an, was der Leiter der Gebietsverwaltung von Nikolajew, Witali Kim, dazu zu sagen hat:
Krieg? Wir feiern und tanzen!
„Vergleichen Sie, wie man im Krieg in Afghanistan, Jemen oder Palästina lebt. Entschuldigung, wir leben gechillt: mit Karaoke, Konzerten, Restaurants und allem anderen. Wir haben nichts, worüber wir uns beschweren könnten, wir haben sehr gute Bedingungen, so seltsam das auch während eines Krieges klingen mag."
Das deckt sich mit meinen Informationen. Die größten Städte, Odessa und Kiew, sind unbeschädigt und es „tanzt der Bär“. Was Odessa betrifft, sind erhebliche Schäden an den Hafenanlagen zu vermelden, weil diese zum Anlanden von NATO-Waffen und Söldnern verwendet werden. In Kiew sind militärische Industrieanlagen an der Peripherie getroffen worden und die Trümmer mancher abgefangener Drohnen und Raketen haben ein paar Häuser beschädigt. In Deutschland fragt sich manch einer, warum es trotz der massiven Schläge immer nur Meldungen über vereinzelte Tote und Verletzte gibt. Die Antwort ist einfach: Russland schießt nicht auf Zivilisten. Das steht im Gegensatz zu Kiews Armee. Die beschießt gezielt Zivilisten, wo auch immer die Reichweite ihrer Waffen es zulässt. Täglich kommen in den russischen Gebieten mehr Menschen durch Beschuss ums Leben, als in der ganzen Kiew-Ukraine.
Für 80 Prozent der Ukraine ist der Krieg weit weg
Warum also fliehen Ukrainer aus der Ukraine, anstatt sich in den sicheren Gebieten dort aufzuhalten? Da reicht es nicht festzustellen, dass es sich als Flüchtling in der BRD besser leben lässt, als in der Ukraine zu arbeiten. Es geht um mehr. Vor ein paar Tagen habe ich wieder mit Ukrainern gesprochen. Bei uns im Haus wird eine Wohnung renoviert. Da sind vier Ukrainer am Werk und die sprechen kein Deutsch. Auch nicht ukrainisch. Sie sprechen russisch. Auf meine Frage, ob sie Selenskij gut finden, kam eine spontane Antwort. Selenskij ist Abfall, Dreck, Scheiße. Putin haben sie hingegen als Held bezeichnet. Sie sind geflüchtet, weil man ihnen den Gebrauch ihrer Muttersprache verboten hat und weil sie der Zwangsrekrutierung entkommen wollten. Sie wollen nicht gegen ihre russischen Brüder kämpfen und sterben. Dass es sich in diesem Fall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Schwarzarbeit handelt, sei nur am Rande erwähnt.
Das ist nicht mein einziges Erlebnis dieser Art. Allerdings muss man erst eine Barriere überwinden, wenn man von Ukrainern in Deutschland eine ehrliche Meinung hören will. Sie wissen, dass sie als Ukrainer in Deutschland einen guten Stand haben, wenn sie sagen, Selenskij wäre gut und Putin ein Verbrecher. Das ändert sich, sobald man sie fragt, warum sie untereinander russisch sprechen und nicht ukrainisch. Das können sie unterscheiden?, ist dann die erste erstaunte Reaktion. Aber dann ist der Bann gebrochen und sie trauen sich, ehrlich zu antworten. Da bleibt dann kein gutes Haar an den Machthabern in Kiew. Tatsache ist also, dass viele, ich weiß nicht wieviele, Ukrainer geflohen sind nicht vor Russen oder Putin, sondern vor ihrer eigenen korrupten Regierung in Kiew.
Kein Ukrainisch? Kein Essen!
Ein krasses Beispiel hierzu: Eine meiner Lemberger Freundinnen musste ihre Eltern nach München holen, damit sie nicht verhungern müssen. Ja, und zwar wörtlich. Sie sprechen nur russisch und sie mussten erleben, dass sie von fanatischen ukrainischen Nationalisten daran gehindert wurden Lebensmittel einzukaufen, weil sie nicht ukrainisch sprechen können. Diese feinen älteren Herrschaften sind definitiv nicht vor Putin geflohen, sondern vor den Banderisten, die seit hundert Jahren ihren Hass auf alles russische feiern. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, dann empfehle ich die Lektüre von Band 2 des autobiographischen Romans „Der Weg vom Don zur Isar“. Geschrieben von meinem Vater, der zu seinem Glück auch die ukrainische Sprache in muttersprachlicher Qualität beherrschte. 1944 wollten Banderisten, denen mein Vater das Leben gerettet hat, weil er einen polnischen Freund hatte und polnisch sprechen konnte, meinen Vater erschießen, weil er einen polnischen Freund hatte und polnisch sprechen konnte. Dieses einmalige Geschichtsdokument können Sie hier direkt beim Verlag bestellen:
https://anderweltverlag.com/p/der-weg-vom-don-zur-isar-band-2-achaschwerosch
Nehmen Sie Band 1 dazu, um die ganze Geschichte zu verstehen.
Kiew hatte Donezk schon ausgebürgert
Die Tabelle oben ist interessant, trotz ihrer fragwürdigen Zahlen. Sehen Sie sich das Jahr 2014 an. Da wird mit dem Austritt der Krim die Bevölkerung der Ukraine mit etwa drei Millionen weniger angegeben. Das entspricht der Bevölkerung der Krim. Das heißt, dass entgegen aller Ansagen der Austritt der Krim anerkannt wird, jedenfalls praktisch, denn nach offizieller Lesart soll die Krim immer noch ukrainisch sein. Für Kiew zählen Krimbewohner nicht mehr zu Ukrainern. Gehen Sie weiter ins Jahr 2022. Mit der Abspaltung der vier neuen Volksrepubliken Donezk, Luhansk, Saporischia und Cherson wird die Bevölkerung der Ukraine nochmals um mehr als zehn Millionen weniger angegeben. Es gilt das gleiche, wie für die Krim. Allerdings hatte Kiew die Menschen in diesen Gebieten schon von sich aus bereits 2015 ausgebürgert. Sie bekommen keine Rentenzahlungen mehr und haben auch nicht mehr die Rechte, die einem Ukrainer zustünden. Das wiederum heißt, Kiew selbst hat bereits 2015 die Abspaltung vollzogen. Ich wiederhole mich hier gern: Wären diese Abspaltungen völkerrechtswidrig gewesen, wäre der Westen schon lange in Den Haag vorstellig geworden.
Ukraine-Flüchtlinge und das Imperium der Lügen
Die Erzählungen über die Ukraine und ukrainische Flüchtlinge sind ein veritables Märchengebilde. Die Millionen, die ihre Heimat vor 2022 verlassen haben, haben das nicht wegen Russland oder Putin getan. Sie sahen für sich einfach keine Zukunft in diesem korrupten Land. Nach 2014, nach dem Putsch auf dem Maidan, sind Millionen nach Russland geflohen, wegen des Verbots, ihre Muttersprache zu benutzen und weil Kiew die Menschen in den Ostprovinzen gedemütigt und tausende durch direkten Beschuss ermordet hat. Die sind definitiv nicht wegen Putin geflohen. Der große Exodus aus der Westukraine hatte da noch nicht begonnen. Mit Beginn der russischen Sonderoperation eröffnete sich für alle Ukrainer die Möglichkeit, geradezu eingeladen das Land zu verlassen mit der Zusicherung, beste Bedingungen vorzufinden.
Es ist folglich die EU, die BRD, die auf diese Weise die massenhafte Abwanderung erst richtig in Schwung gebracht hat. Mit den Waffenlieferungen an Kiew sorgt die EU, der Westen, dafür, dass dieser Krieg nicht endet und so die Abwanderung weiter gefördert wird. Diejenigen, die die Ukraine sowieso verlassen wollten, wegen des Putschregimes und seines Vorgehens gegen alles russische, eben wegen Selenskij und seiner Bande, konnten das jetzt tun, ohne ein besonderes Risiko einzugehen. Wie gesagt, gibt es keine Statistik darüber, weswegen Ukrainer ihre Heimat verlassen haben. Eine Heimat, die keine mehr ist, denn wie kann es noch Heimat sein, wenn man seine Muttersprache nicht mehr benutzen darf. Mein persönlicher Eindruck aus meinem persönlichen Erleben lässt mich vermuten, dass wahrscheinlich die Mehrheit der Ukrainer in Deutschland nicht vor Russen oder Putin geflohen sind, sondern vor Armut und den Repressionen des Kiewer Regimes.
Wird es jemals wieder eine souveräne Ukraine geben?
Die Ukraine ist pleite, vollkommen abhängig von der Milliardenzahlungen der EU. Sie ist so kein souveräner Staat mehr. Die Ukrainer beneiden ihre Brüder, die sich für einen Anschluss an die Russische Föderation entschieden haben. Die Krim hat ein gutes Leben und in den anderen neuen Volksrepubliken geht es gut voran. Das von Kiew zerstörte Mariupol ist bereits weitgehend wieder aufgebaut, nach modernen Standards. Wenn dieser Krieg endet, werden die wenigsten motiviert sein, in ihre Heimat zurückzukehren. So, wie auch die Syrer, die angeblich vor Assad geflohen sind. Mit ihrer Anti-Russlandpolitik hat sich die EU in eine prekäre Situation begeben. Sie muss auch nach Kriegsende weiterhin Milliarden an Kiew überweisen, wenn sie es dann überhaupt noch kann. Ja, so kann man einen ganzen Kontinent in den Abgrund treiben.
Kann es eine dauerhafte Lösung für die Ukraine und ihre unterschiedlichen Ethnien geben? Ich sage, es gibt nur einen Weg dorthin:
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20242/ukraine-es-gibt-nur-einen-weg-zu-dauerhaftem-frieden/
Polnisch-ukrainische Freundschaft? Die gab es nie. Lesen Sie dazu die bereits genannten Bände „Der Weg vom Don zur Isar“ und das Werk von Peter Haisenko „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“. Dort können Sie erfahren, wie brutal menschenverachtend und mordend sich Polen zwischen den Kriegen gegenüber seinen ukrainischen und allen anderen Minderheiten benommen hat.
https://anderweltverlag.com/p/england-die-deutschen-die-juden-und-das-20-jahrhundert
https://anderweltverlag.com/p/der-weg-vom-don-zur-isar-band-1-kotow-iii
https://anderweltverlag.com/p/der-weg-vom-don-zur-isar-band-2-achaschwerosch