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Trump ist tot

Von Hans-Jürgen Geese

In dem Zeitraum von 1880 bis 1885 allein immigrierten etwa 860.000 Deutsche in die Vereinigten Staaten von Amerika. 1885 war ein Rekordjahr. In dem Jahr 1885 verließ auch Donald Trumps Großvater, Friedrich Trump, seinen Heimatort, das kleine Dorf Kallstadt in der Pfalz und landete bald in New York, das damals eine Einwohnerzahl von 1,2 Millionen hatte. Der Eindruck muss überwältigend gewesen sein.

Wie das Schicksal so spielt: Nicht weit von dem Ort in New York wo Friedrich Trump den Leuten die Haare schnitt (60 Wall Street), sollte etwa 100 Jahre später sein Enkel Donald den imposanten „Trump Tower“ bauen. Wahrlich, wahrlich, wahrlich: Amerika ist oder war zumindest das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wenn auch nur für eine kleine Minderheit.

Sie werden wahrscheinlich gehört oder gelesen haben, dass Bundeskanzler Friedrich Merz den amerikanischen Präsidenten bei seinem nächsten Besuch in Deutschland auch nach Kallstadt eingeladen hat. Ein großes Ereignis. Oder?

Nun, Trumps Besuch des sehr bescheidenen Geburtshauses seiner Mutter in Schottland im Jahre 2008 dauerte genau siebenundneunzig Sekunden. So wurde berichtet. Der Unterschied: Sowohl Trumps Großvater als auch Großmutter väterlicherseits stammen aus Deutschland. Eigentlich doch eine wichtige Sache. Aber wohl nicht für Trump, der in der Vergangenheit gar behauptete, seine Familie stamme aus Schweden. Ist es nicht seltsam, dass ein Mensch nicht an der relativ jungen Geschichte seiner Familie interessiert zu sein scheint? Der Mensch ist doch schließlich ein Teil dessen woher er und seine Familie abstammen.

Man kann also bestimmt nicht behaupten, dass Donald Trump ein großes Herz für Deutschland hätte. Die vor kurzem „ausgehandelten“ Bedingungen der Wirtschaftsbeziehungen mit der EU sind eher ein Diktat, das der deutschen Wirtschaft schaden wird. Erstaunlich fürwahr, dass ein Land 15 % Zoll für den Import verlangt und beim eigenen Export keinen Zoll zahlen will. Wirklich erstaunlich. Was für eine Art von Beziehung soll das denn sein? Es mag Sie erfreuen zu hören: Donald Trump ist sehr stolz auf sein EU „deal“. Zumindest einer ist also stolz und glücklich. Und auf diesen einen allein kommt es schließlich an.

Die Donald Trump Welt

Es gibt drei Worte, die die Welt dieses Menschen definieren: Trump, Geld und „deal“, also geschäftliche Vereinbarungen. Was sonst auch immer noch in seinem Leben passieren mag muss sich alles diesen Kategorien unterwerfen. Trump ist also sozusagen eine auf zwei Beinen wandelnde Marketingmaschine, die sich selbst aus Geld und Macht nährt. Unersättlich. Ein geradezu besessener Egomane der Mann. Ein protzender Dauerplapperer, der sich selbst als Droge dient. Ein Phänomen, das niemals auf die Welt der Politik hätte losgelassen werden dürfen, denn Trump definiert Politik als Geschäft. In der Politik geht es aber um mehr als nur um Geld. Es geht um Menschen, es geht um die Schicksale von Menschen.

Wir könnten es als unheilvolles Zeichen unserer Zeit deuten, dass Schauspieler und Unterhaltungskünstler und Marketingbesessene heute Hoffnungsbrocken unter die Bevölkerung streuen, die sich gierig darauf stürzt. Aus schierer Verzweiflung. Denn die ihnen vertraute alte Welt der soliden Fundamente des Lebens ist eingebrochen, ja, der Zeitstrom reißt ihnen geradezu die Lebensgrundlagen aus der Hand. Der so oft gepriesene Fortschritt hat sich als grausamer Rückschritt erwiesen oder wird sich demnächst als grausamer Rückschritt erweisen. Der Rentner als Flaschensammler ist dabei nur ein kleines Symptom.

In dieser dystopischen neuen Welt soll nun Donald Trump der Retter sein?

Eine Dystopie ist das Gegenteil einer Utopie. Die Utopie des Donald Trump wird in einer Dystopie enden, denn es fehlen ihr alle Anzeichen von Menschlichkeit.

Wenn die Glückseligkeit eines einzelnen Menschen die Grundvoraussetzung für die Glückseligkeit der Welt ist, dann muss man befürchten, dass das Schicksal der Zukunft dieser Welt nicht in guten Händen liegt.

Es ist Donald Trumps Gaza

In Gaza geschieht Massenmord. Erlaubt und unterstützt von den Vereinigten Staaten von Amerika. Donald Trump könnte diesem Morden heute ein Ende setzen. Aber er macht das nicht. Er plappert lediglich von einem irgendwie geschehenen Unglück, das er bedauert und lobt sich, indem er darauf hinweist, wie viele Millionen Dollar er als humanitäre Hilfe bewilligt habe. Und beklagt sich dann, dass er dafür keine Dankbarkeit eingeheimst habe. Was doch für eine grausame Welt, die dem verhätschelten, milliardenschweren, lieben Trump seine notwendigen Streicheleinheiten versagt.

Es ist Trumps Gaza. Er ist verantwortlich. Genauso wie es Trumps Ukrainekrieg ist. Er ist verantwortlich. Obwohl er stets behauptet es sei Joe Bidens Krieg. Der sei dafür verantwortlich. Aber schon während seiner ersten Amtszeit war Trump in die Eskalation des Konfliktes involviert, genehmigte riesige Waffenlieferungen an die Ukraine. Von wegen von nichts gewusst und für nichts verantwortlich.

Der Friedensnobelpreis für Donald Trump

Seinen eigenen Aussagen nach hat Donald Trump bereits vier oder gar sechs Kriege in Frieden verwandelt. Der Friedensnobelpreis scheint so nah. Obwohl:

Ebenfalls seinen eigenen Aussagen nach hat Donald Trump kürzlich zwei mit Atomwaffen ausgestattete U-Boote näher an Russland heranbefohlen. Und er hat neuen Waffenlieferungen an die Ukraine zugestimmt. Trump droht eben gern.

Auch die Sanktionen gegen Russland und dessen Verbündete sollen noch einmal verschärft werden. Wenn man Russland nicht mit Waffen besiegen könne, dann eben mit der wirtschaftlichen Macht der Vereinigten Staaten. Laut Theorie.

So werkelt Donald Trump in der Welt herum. Und kein Tag vergeht, an dem er nicht vor laufenden Kameras seine Wunderwerke unter dem Volke verherrlicht.

Die Welt hat dergleichen bisher noch nie gesehen. Ein Mann schafft sich seine eigene Wirklichkeit und versucht verzweifelt, diese Phantasie dem Rest der Welt aufzuzwingen. Zumindest dem amerikanischen Volk. Obwohl das wirkliche Amerika der Realität alles bietet was das amerikanische Volk wirklich braucht.

Der Untergang des amerikanischen Imperiums

In der Tat, Amerika besitzt alles was es wirklich braucht, um in Frieden und Eintracht und Wohlstand mit sich selbst zu leben. Die Gründerväter wussten das und rieten daher, sich niemals in die Belange anderer Länder einzumischen. Warum sollte Amerika das tun? Es war von Gott gesegnet. Überfluss herrschte im Land. Es hätte doch alles so wunderbar sein können. Frage daher: Was geschah?

Nun, Amerika, die einstige Kolonie wandelte sich dann im 20. Jahrhundert in eine Kolonialmacht und unterwarf den Rest der Welt seinem Willen. Vor allem nach dem Zusammenbruch des Kommunismus waren die U.S.A. die unumschränkten Herrscher auf Erden. Der Größenwahn brach sich Bahn. Doch dieser Größenwahn verstieg sich letztendlich immer mehr nur auf das Zählen von Geld.

Allerdings ändern sich Zeiten. Das ist der Lauf der Geschichte. Warum sich die Zeiten in den letzten 30 Jahren geändert haben wollen wir hier nicht diskutieren, aber Faktum ist, dass Amerika heute weder militärisch noch wirtschaftlich noch wissenschaftlich die Welt beherrscht. Aber die Elite im Lande will das einfach nicht wahrhaben und schlägt daher wütend und frustriert auf diese Welt ein.

Die Europäer gehorchen noch. Auch einige andere Länder gehorchen noch. Aber es werden immer weniger. Nicht einmal Brasilien ist bereit, sich zu unterwerfen. Japan hat sich entschlossen, seine Zukunft in Partnerschaften mit asiatischen Ländern zu sehen.

Da können die Amerikaner fluchen und toben wie sie wollen. Der Rest der Welt braucht Amerika nicht mehr. Es gibt jetzt BRICS. Ein alternatives Wirtschaftssystem entwickelt sich. Die Russen und die Chinesen und zunehmend die Inder nehmen nur noch achselzuckend die Kapriolen aus Washington wahr. Aber nicht nur im Ausland allein, selbst in Amerika verliert Trump an Glaubwürdigkeit.

„America First“ ist ein altes Konzept, das von Trump aufgewärmt wurde, weil dessen Anziehungskraft noch immer gewaltig scheint. Aber allmählich wird den Menschen im Lande bewusst, dass sie mal wieder betrogen wurden. Der Antipolitiker Trump hat sich in einen Politiker verwandelt. Trump verkörpert heute das, was er angetreten war zu bekämpfen. Wundert Sie das?

Die Prognosen für Trump standen nie gut

Dieser Autor hat in einem Beitrag für den Anderwelt Verlag im Jahre 2024 vorhergesagt, dass Trump die anstehende Wahl niemals überleben werde. Nun überlebte er dann aber doch die Anschläge. Die Prognose war also falsch?

Nein, die Prognose war nicht falsch, denn der Trump, der heute im Weißen Haus in Washington regiert, der ist nicht der gleiche Trump, der im Wahlkampf ganz klare Aussagen machte, was er zu tun gedenke, sobald er wieder Präsident sei.

Es ging nicht nur darum, die Kriege zu beenden, den Ukrainekrieg zum Beispiel innerhalb sehr kurzer Zeit. Es ging allgemein darum, die Einmischung der U.S.A. in all diese Kriege zu beenden, so dass sich Amerika auf sich selbst besinnen und sich auf die Lösung der internen Probleme konzentrieren könne. „America First“.

Und dann hatte Trump doch den „Tiefen Staat“ als das Hauptproblem angesehen, dessen Treiben er unbedingt ein Ende setzen wollte. Kein Staat mehr im Staate, sondern nur noch eine einzige Regierung, nämlich die gewählte Regierung des Volkes, also seine eigene Regierung.

So tönte Donald Trump vor der Wahl. Eine lange Liste von Wahlversprechen. Und sollten nicht endlich die Archive geöffnet werden, um die Geheimnisse des Mordes an John F. Kennedy zu lüften? Und dann müssten doch endlich diese Machenschaften um Epstein aufgeklärt werden. Was hatte das alles auf sich? Und dann natürlich auch die Hintergründe der Anschläge auf ihn selbst. Und was ist geschehen? Nicht viel. Nicht einmal die Massendeportationen der illegalen Einwanderer geschahen oder geschehen. Und die Eindämmung der Schuldenkatastrophe war nichts weiter als eine Schimäre, ein Trugbild, eine Illusion.

Eine Illusion. Das ist alles was von Donald Trump übrig geblieben ist: Die Illusion einer besseren Welt, die er nicht verwirklichen darf. Er darf nicht. Er darf lediglich davon reden und träumen. Mehr und mehr Amerikaner erkennen, dass es unter Trump nur bei einem Traum bleiben wird. Versprochen, dann gebrochen.

Trump ist Teil des Tiefen Staates

Trump muss in irgendeiner dramatischen Weise kompromittiert sein. Der Tiefe Staat, den er doch zu bekämpfen gedachte, dieser Tiefe Staat hat durch die Sicherheitsdienste, so ist zu vermuten, schweres Belastungsmaterial gegen ihn, so schwer, dass Trump sein Verhalten an den Vorgaben des Tiefen Staates ausrichten muss. Dadurch ist Trump ein Teil des Tiefen Staates, ja, ein Werkzeug dieses Tiefen Staates geworden.

Es verbleibt ihm daher nur noch das Geld zu scheffeln, als ihn zutiefst befriedigendes Beschäftigungsfeld. Da darf er sich austoben wie es ihm beliebt. Kein Wunder, dass der Mann fast nur noch von Geld redet. Billionen und aber Billionen haben angeblich eine Reihe von ultrareichen Menschen im Ausland den U.S.A. für Investitionszwecke versprochen. Ein neues Goldenes Zeitalter habe er eingeläutet. So Trump. Der Mann hat zusehends den Bezug zur Realität verloren. Millionen sind nur noch Kleingeld. Milliarden müssen es zumindest sein. Geld, Geld, Geld. Es geht nur noch um Geld und um großes Theater, um ihn, Donald Trump, als den von Gott gesandten Messias zu feiern. Vor allem aber feiert er sich selbst.

Wie lange noch diese Narrenfreiheit?

Trump und seine Republikanische Partei besitzen die Mehrheit im Parlament und im Senat. Es ist abzusehen, dass sie diese Mehrheiten bei den im nächsten Jahr anstehenden Wahlen verlieren werden. Denn zu viele seiner Anhänger haben sich bereits enttäuscht von ihm abgewendet, darunter eine große Anzahl von sehr prominenten bisherigen Unterstützern. Wohl berechtigterweise.

Denn mit Moral oder Logik ist dem Treiben des amerikanischen Präsidenten nicht beizukommen. Er tut nicht was er hätte tun sollen und was er versprach zu tun. Die letzte Hoffnung der Amerikaner, ihr Land wieder in Ordnung zu bringen, diese letzte Hoffnung hat sich nun auch leider nur als Hoffnungsblase erwiesen. Jetzt ist sie geplatzt. Letztlich ist Trump nicht mehr als einer dieser dahergelaufenen Politiker, die Politik für ihre eigenen Zwecke oder die Zwecke ihrer Herren betreiben. Eine riesige Betrugsveranstaltung. Das ist Politik. Nichts weiter.

Der Vorhang wird gelüftet

Nach all den Jahren, in denen wir das Treiben von Donald Trump in der Öffentlichkeit verfolgen konnten, ist eines doch wohl offensichtlich: Der Mann verfügt über keine emotionale Intelligenz. Das drückt sich nicht nur in einem Mangel von wirklichem Mitleid aus, sondern auch in dem Versagen, sich in die Position des Gegenübers versetzen zu wollen oder versetzen zu können. Dazu kommt noch eine gigantische Wissenslücke, wenn es um die Geschichte der letzten 100 Jahre geht. Der Mann ist ein geistiges Leichtgewicht.

Das jetzt vereinbarte Treffen zwischen Trump und Putin, das keinerlei Aussicht auf irgendeine Art von greifbarem Erfolg verspricht, wird den Status Quo festigen: Andauernder Krieg, der über Jahre weitergeführt werden wird. Mit den Europäern verbissen in der Idee, es irgendwann demnächst den Russen zeigen zu wollen. Das Hauptziel des Tiefen Staates wäre damit erreicht: Krieg, Krieg und noch mehr Krieg. Die Bausteine der Geschichte lassen sich nur bewegen wenn sie im Fluss sind. Und Krieg ermöglicht das besser als irgendeine andere Konstellation von Umständen. Es heißt nicht umsonst: Der Krieg ist der Vater aller Dinge.

Donald Trump hat keinerlei Strategie. Er wurschtelt sich durchs Leben mit kurzfristigen Zielen. Was Präsident Putin als langfristige Lösung vorschwebt, nämlich eine neue Friedensordnung für ganz Europa, solch eine Idee ist dem Denken von Trump völlig unzugänglich. Trump ist ein Geschäftsmann. Er ist auf der Jagd nach Geld. Sein Leben lang. Er ist 79 Jahre alt. Haben Sie einmal versucht, einem Mann von 79 Jahren eine neue Lebensperspektive einzupflanzen?

Wir wollen Donald Trump zugute halten, dass er mit edlen Absichten diese Präsidentschaft antrat, aber sehr schnell von gewissen Herren darauf hingewiesen wurde, was von ihm erwartet wird. Und diese Erwartungen müssen mit einer Drohung verbunden sein. Anders ist das Verhalten von Trump überhaupt nicht zu deuten. Es bleibt also nur noch zu klären, ob er getötet wurde oder ob er Selbstmord beging. Aber wollen Sie die Antwort wirklich wissen? Was wir bereits wissen reicht doch völlig: Der Trump, den wir uns erhofften, jener Trump, der lebt nicht mehr. Jener Trump ist tot. 

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Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Ist es nicht beeindruckend, wie Hans-Jürgen Geese vom anderen Ende der Welt die Lage auch in Deutschland treffend analysiert? Da können wir Ihnen nur empfehlen, das Werk desselben Autors zu genießen. Mit dem Titel „Ausverkauf vom Traum Neuseeland“ spannt Geese den Bogen von Neuseeland zu Deutschland. Seine messerscharfen Analysen zeigen auf, wie die Bürger weltweit von den immer gleichen Akteuren mit den immer gleichen Methoden unterdrückt und ausgebeutet, ja zu Sklaven gemacht werden. Täuschen Sie sich nicht. Was Geese in Neuseeland wie unter dem Brennglas aufzeigt, findet auch in Deutschland statt. Es ist nur nicht so leicht zu erkennen. „Ausverkauf vom Traum Neuseeland“ ist erhältlich im Buchhandel oder bestellen Sie Ihr Exemplar direkt beim Verlag hier. 

Hier können Sie eine Rezension zu diesem Werk ansehen: 
https://www.anderweltonline.com/kultur/kultur-2020/ausverkauf-vom-traum-neuseeland-wie-ein-bluehendes-land-verramscht-wurde/ 

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