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Russlands neue Waffentechnik könnte die gesamte Luftfahrt revolutionieren
Von Peter Haisenko
Nicht nur das. Sie könnte die gesamte Energieversorgung neu aufstellen. Russlands Ingenieure haben Reaktoren gebaut, die so klein sind, dass sie ein Flugzeug antreiben können. Das kann dann nahezu unbegrenzt fliegen.
In der Sowjetunion und im modernen Russland wurde und wird wertfreie Forschung betrieben, während im Westen vor allem Forschung betrieben wird, die einen kommerziellen Nutzen erwarten lässt. Die wurde von Privatunternehmen finanziert und wenn ein solcher Nutzen nicht absehbar war, fehlte das Geld für diese Forschungen. Auch in der DDR wurde wertfreie Forschung betrieben. Diese unterschiedliche Herangehensweise an die Geheimnisse der Physik und Chemie hat dazu geführt, dass in Russland ein enormer Wissensschatz angesammelt worden ist, während im Westen die Grundlagenforschung für scheinbar unsinnige Bereiche zum Stiefkind verkommen ist. Gerade in der Militärtechnik ist zu beobachten, dass Russland mittlerweile dem Westen deutlich überlegen ist. Man denke nur an die Hyperschalltechnologie.
Mit der „Oreschnik-Rakete“ hat Russland schon vorgeführt, dass es über eine Waffe verfügt, die nicht abgewehrt werden kann. Der Westen hat nichts vergleichbares. Mehr darüber hier:
https://www.anderweltonline.com/wissenschaft-und-technik/wissenschaft-und-technik-2024/mit-der-oreschnik-rakete-endet-die-aera-der-flugzeugtraeger/
Wie klein kann ein Atomreaktor sein?
Jetzt hat Russland seine neuesten Entwicklungen vorgestellt. Den „Burewestnik“ und den „Poseidon“. Diese beiden verfügen über eine Technik, die bislang unvorstellbar war. Sie werden atomar angetrieben und können deswegen nahezu unbegrenzt operieren. In der Luft und unter Wasser. Es sind unbemannte Drohnen und die Testeinsätze sind erfolgreich verlaufen. Seit Jahrzehnten operieren U-Boote mit Nuklearantrieb und so gesehen, wäre die Poseidon nichts neues. Neu ist aber ihre Größe, respektive wie klein sie ist. Sie ist nicht viel größer als ein üblicher Torpedo und da drin arbeitet ein Atomreaktor. Alle bislang bekannten Reaktortypen, die in U-Booten arbeiten, sind sehr groß und schwer.
Den russischen Ingenieuren ist nun gelungen, für die Poseidon einen Reaktor zu bauen, der nur noch ein Prozent an Gewicht und Volumen eines herkömmlichen Reaktors hat. Nicht nur das. Während ein klassischer Reaktor ziemlich viel Zeit braucht um hochzufahren, mehrere Tage, kann dieser in weniger als einer Minute von Null auf Leistung gefahren werden. Wie lange er dann in der Lage ist Leistung abzugeben wird nicht verraten, aber es könnten Jahre sein und der Poseidon erreicht Geschwindigkeiten unter Wasser, die bislang ebenfalls unvorstellbar waren. Sie kann tauchen bis auf 1.000 Meter Tiefe oder mehr. So kann die Poseidon in den Tiefen der Meere herumfahren oder am Meeresboden einfach in Ruhe lauern, bis sie ihre selbstzerstörerische Bestimmung erfährt. Sie trägt einen Sprengkopf der etwa 50 bis hundertmal stärker ist als der in Hiroschima. Das würde einen Tsunami auslösen, der halb England fluten könnte. Die Poseidon ist eine „Zweitschlagswaffe“ für den Fall, dass ein Erstschlag russische Kommandozentralen getroffen hat. Gegen diesen Zweitschlag gibt es keinen Schutz oder Abwehr.
Jeder Erstschlag wäre Selbstmord
Ist die Poseidon schon eine „Armageddon-Waffe“, lauert da noch die Burewestnik. Und es ist nochmals etwas anderes, einen Atomreaktor zum Antrieb eines Flugkörpers zu bauen. Der muss wirklich klein und leicht sein und auch das ist den russischen Ingenieuren gelungen. Der Burewestnik-Reaktor ist nochmals um mehr als Faktor zehn kleiner und leichter als der der Poseidon. Niemand im Westen weiß, wie die Russen das gemacht haben, aber diese Mini-Reaktoren sind Realität. Schließlich hat die Burewestnik mit einem 15-stündigern Flug über 14.000 Kilometer den Nachweis erbracht. Und nein, eine verhältnismäßig kleine Drohne wie diese kann mit Kerosinantrieb keine derartige Leistung bringen. Es wird gesagt, dass der Burewestnik wahrscheinlich wochen-, monate- oder gar jahrelang in der Luft bleiben kann und das in einer Höhe von nur 50 Metern bis hoch in die Stratosphäre. Mit einem Atomsprengkopf an Bord. Ein Albtraum für jeden Feind, weil sie aus allen unerwarteten Richtungen alle Verteidigungsmaßnahmen umgehen kann.
Allerdings werden die Folgen eines Einsatzes dieser Waffentypen stark übertrieben. Was die rein physischen Zerstörungen betrifft, eher nicht, aber das Gerede über großflächige atomare Verseuchungen schon. Die nuklearen Antriebseinheiten sind so klein, haben so wenig spaltbares Material, dass eine größere Strahlenverseuchung ausgeschlossen werden kann. Mit den Atombomben an Bord sieht es etwas anders aus. Aber man bedenke, wieviele Atombomben schon unter Wasser gezündet worden sind. Vor allem in der Südsee. Ja, dort gibt es immer noch atomare Verseuchungen, aber die sind eher lokal begrenzt. So gehe ich davon aus, dass da einfach Angst geschürt wird, auch weil es eine russische Waffengattung ist. Es ist aber der Sinn von Atomwaffen, Angst zu machen.
Zivile Anwendungsmöglichkeiten
Und jetzt atmen wir mal tief durch und denken nicht an Krieg. Betrachten wir stattdessen die geradezu unglaublichen Entwicklungen, die mit dieser neuen russischen Technologie möglich werden. Die gesamte Energiewirtschaft kann in eine neue Ära geführt werden. Mit kleinen, ja Mini-Reaktoren, die wahrscheinlich nicht einmal 100 Kg wiegen und transportabel sind, kann eine dezentrale Versorgung mit Mini-Atomkraftwerken realisiert werden. Es gibt schon zwei Typen. Den größeren in der Poseidon, der eine ganze Gemeinde mit Energie versorgen kann und den Mini, der genügend Energie für ein Hochhaus produziert. Die Gefahr eines Reaktorunfalls existiert praktisch nicht, denn die Menge an Kernbrennstoff ist zu gering, um eine eigenständige Kettenreaktion auszulösen. Es ist noch nicht bekannt, wie die russischen Ingenieure derart kleine Mengen zur Reaktion bringen.
Ich halte es für möglich, dass es ausreicht, kleinste Mengen an spaltbarem Material derart unter mechanisch erzeugten Druck zu setzen, dass die Moleküle so eng zusammengepresst werden, dass sie miteinander reagieren und Wärme abgeben. Diese Reaktion lässt sich dann steuern, indem der mechanische Druck mehr oder weniger stark geregelt wird. So ließe sich auch erklären, warum diese Reaktoren so schnell hochgefahren werden können. Allerdings müsste dieser Druck enorm hoch sein. Bei den bekannten Atombomben wird dieser Druck durch eine konventionelle Explosion erzeugt, beispielsweise mit Hohlladungen. Da gibt es aber keine Möglichkeit einer kontrollierten Reaktion. Die Bombe kann nur explodieren. Ja, man, auch ich, weiß es nicht, aber dass es möglich ist, hat Russland demonstriert mit diesen Waffensystemen.
Passagierflugzeuge mit Atomantrieb
Der Burewestnik fliegt mit Atomkraft. Wenn die so fliegen kann, können auch andere Luftfahrzeuge mit derselben Technik angetrieben werden. In einem konventionellen Strahltriebwerk wird Kerosin verbrannt, in einer Brennkammer, und so wird Luft erhitzt und das Ding läuft. Dasselbe kann aber mit jeder Hitzequelle erreicht werden. Auch mit einem Mini-Reaktor. Betrachten wir kurz, welche Leistung für den Flug der Burewestnik aufgebracht werden muss. Grob geschätzt müssen das um die zehn Megawatt sein. Ich nehme an, dass es technisch kein Problem sein wird, auch einen Motor mit 20 oder mehr Megawatt zu bauen. So halte ich es für möglich, ein Flugzeug wie zum Beispiel einen A-340 fliegen zu lassen, mit vier dieser Motoren, anstatt vier konventionellen Triebwerken.
Ich will hier nicht auf den Klimairrsinn und den CO2-Wahn eingehen, aber ein solches Flugzeug würde überhaupt kein CO2 ausstoßen. Für mich als Pilot wäre das ein wunderbarer Traum. Ein derartiges Flugzeug könnte die Erde mehrmals umrunden, ohne nachtanken zu müssen. Der Kapitän müsste sich niemals mehr Gedanken darüber machen, wieviel Kerosin er tanken will und muss. Das würde die Flugsicherheit drastisch erhöhen, denn einen Absturz wegen leerer Tanks wird es nicht mehr geben und jeder, ja jeder Ausweichflughafen wäre erreichbar. Wenn man dazu bedenkt, dass zum Beispiel eine B-747 für einen Überseeflug um die 160 Tonnen Kerosin aufnehmen muss wird erkennbar, dass eben diese 160 Tonnen an Fracht zugeladen werden könnten. Man braucht ja kein Kerosin mehr. Es wird eine vollkommen neue Generation an Flugzeugen entwickelt werden.
Mini-Reaktor = Mini-Strahlungsrisiko
Und das Strahlungsrisiko? Wie schon angeführt, ist die benötigte Menge an Kernbrennstoff so gering, dass das keine Rolle spielen wird. Mit diesen Mini-Wunder-Reaktoren hat Russland ein neues Kapitel der Energieerzeugung aufgeschlagen. Es ist nur traurig, dass es wieder zuerst in Waffensystemen eingesetzt wird. Aber die Entwicklung von Flugzeugen allgemein wurde immer zuerst im militärischen Bereich vorangetrieben. Denken wir da nur an die düsengetriebenen ME 262 oder Arado 234. Letzteres aus den Entwicklungen deutscher Ingenieure war schon konzipiert, nicht nur als Bomber, sondern auch als vierstrahliges Verkehrsflugzeug verwendet zu werden. Die Arado 234 hätte schon Passagiere über den Atlantik transportieren können. Im „Jettempo“.
Was Russland jetzt mit dem Burewestnik und dem Poseidon vorgeführt hat, klang gestern noch wie eine unerreichbare Zukunftsvision. Jetzt ist es Realität. Russland hat das Monopol für diese Technologie und das wird auf absehbare Zeit so bleiben. Alle benötigten Komponenten stammen ausschließlich aus russischer Produktion. Ich bin gespannt, wann Russland die ersten zivilen Versionen vorstellen wird. So oder so, diese neue Technik wird die gesamte Energiewirtschaft auf den Kopf stellen. Erdöl? Nur noch als chemischer Grundstoff.
Das Ende des Petrodollars
Die ölexportierenden Länder werden große Probleme bekommen und das wird auch die Machtverhältnisse vollständig neu regeln. Den „Petrodollar“ wird es nicht mehr geben. So, wie ich es sehe, ist das der Beginn einer neuen Ära der Menschheitsgeschichte. Der Beginn einer multipolaren Welt, in der jedes Land ohne Energieprobleme gleichberechtigt existieren kann. Und gibt es genügend Kernbrennstoff? Klar doch, man muss nur die 10.000 Atombomben zerlegen und das wird auf „ewig“ ausreichen. Da kann ich nur „Halleluja“ singen! Dem Herrn sei Dank und natürlich „Putins Ingenieuren“!
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Damit wir wirklich eine gesicherte Zukunft erleben können, muss dann „nur“ noch das Finanz- und Wirtschaftssystem neu aufgestellt werden. Weg von der Diktatur des Kapitals, hin zu einem System, das nur, und nur das Wohlergehen aller Menschen zur Grundlage hat. Geht nicht? Kann nicht sein? Sehen Sie sich „Die Humane Marktwirtschaft“ an und Sie werden sehen, auch das ist nicht nur wünschenswert, sondern möglich. Das letzte Jahr hat uns so viel Unerwartetes gebracht, dass angenommen werden darf, dass nichts mehr unmöglich ist. Jetzt ist der Zeitpunkt, sich über ein solches System intensiv Gedanken zu machen, denn das alte wird mit der neuen russischen Technik einfach zerbrechen. Bestellen Sie Ihr Exemplar „Die Humane Marktwirtschaft“ direkt beim Verlag hier oder erwerben Sie es in Ihrem Buchhandel.





