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Frieden nicht erwünscht und nicht erlaubt
Von Hans-Jürgen Geese
Als Preußen im Februar 1812 ein Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich gegen Russland schloss, quittierte Carl von Clausewitz den Dienst. Er trat in die russische Armee ein, um als „freier Preuße“ gegen Napoleon kämpfen zu können. In seiner Bekenntnisschrift von 1812 hat er ausgesprochen, was auch die anderen Offiziere dachten, die wie er gehandelt hatten:
„Man würdigt sich und die Nation herab, indem man aus Furchtsamkeit für eine Regierung streitet, die unser ärgster Feind ist, uns unserer Größe beraubt und gemißhandelt hat bis aufs Äußerste.“
Am Abend vor Weihnachten 1812 war in Deutschland bekannt geworden, dass die französische Armee in Russland vernichtet worden sei. Hoffnung regte sich im Lande auf Befreiung von der Fremdherrschaft.
Die Botschaft von Carl von Clausewitz galt damals und sie gilt heute: „Man würdigt sich und die Nation herab, indem man aus Furchtsamkeit für eine Regierung streitet, die unser ärgster Feind ist, uns unserer Größe beraubt und gemißhandelt hat bis aufs Äußerste.“
Heute, wo diese Bundesregierung aus irgendwelchen absurden Gründen gegen Russland Krieg führen will, was meinen Sie, wie viele Deutsche sich melden werden, um in einen Krieg zu ziehen, der ein Krieg gegen sie selbst sein wird?
Die Probleme unserer Zeit
Binsenweisheit: Eine Regierung tritt stets mit dem Auftrag an, die das Volk plagenden Probleme zu lösen. Wofür sonst braucht das Volk eine Regierung?
Diesen Auftrag erfüllen die Regierungen jedoch heute nicht mehr. Frage: Zittert das deutsche Volk wirklich vor der Gefahr einer Invasion der Russen? Wobei natürlich sofort bei solch einer Behauptung die Frage gestellt werden müsste, warum um alles in der Welt die Russen die Bundesrepublik angreifen sollten?
Es gibt bisher keinerlei Anzeichen und keinerlei logische Gründe, die solch ein Verhalten der Russen als wahrscheinlich annehmen lassen. Die an den Haaren mühsam herbeigezogenen Gründe entstammen dem Reich der Absurdität.
Die Regierung der Bundesrepublik, nebst anderen Regierungen in Europa, hat sich da, emotionsgeladen, in eine völlig aberwitzige Idee verrannt, fern aller Realität und glaubt, nicht mehr zurück zu können. Diese wahnsinnige Situation mit „pervers“ zu bezeichnen ist eine massive Untertreibung.
Dementsprechend ist es keine Überraschung, dass das Ansehen der Bundesregierung im Volke nicht sehr hoch ist. Aber solch ein Tatbestand hat heutzutage in einer Demokratie angeblich keinerlei Bedeutung mehr. Das Volk zählt nicht.
Der Verdacht drängt sich auf, dass die angebliche Bedrohung durch Russland als Ablenkungsmanöver von der Regierung gebraucht wird, um Gehorsam unter dem aufmüpfigen, unzufriedenen Volke einzufordern. Vor allem aber soll die angebliche Bedrohung von der Tatsache ablenken, dass wir eine Regierung haben, die sowohl unwillig als auch total unfähig ist, die wirklichen Probleme zu lösen.
Der Ukraine gehen die Sterbewilligen aus
Das Märchen von der Bedrohung wird also aufrecht erhalten. Und auch der aktuelle Krieg in der Ukraine muss weitergehen. Sonst würde die ganze „Logik“ der Politiker zusammenbrechen. Dabei muss man davon ausgehen, dass diese Politiker keine Ahnung haben, wie heutzutage Krieg geführt wird.
Krieg heute ist nicht mehr Krieg wie zu Zeiten von Clausewitz. Heute werden die Soldaten auf dem Schlachtfeld von Drohnen gejagt. Das Schlachtfeld ist für den überlegenen Feind völlig transparent. Daher weigern sich die verbliebenen Elitesoldaten der Ukrainer, sich aussichtslos an der Front verheizen zu lassen.
Man kann mit Drohnen sogar die Friedhöfe der Ukraine erkunden, wo unzählige Fahnen die Gräber kennzeichnen. Eine ganze Generation von ukrainischen Männern liegt in der Erde ihrer Heimat. Gefallen in einem Krieg, der völlig sinnlos war und ist. Es geht doch nur darum, dass die Ukraine neutral werden soll. Wirklich, das ist alles? Ja, das ist alles. Deswegen sind Millionen gestorben.
Und jetzt, wo der Ukraine die Männer ausgehen, jetzt sollen die aus dem Westen ran. Denn der Krieg muss schließlich weitergehen. Wir können doch nicht dem Diktator Putin zugestehen, dass er Recht hatte. Und dass wir im Westen im Unrecht sind. Und dass wir im Westen diesen Krieg letztendlich angestiftet haben.
Wer wird das im Westen offen und ehrlich aussprechen? Viktor Orban hat einen hohen Preis für seine Aufrichtigkeit gezahlt. Er hätte längst aus der NATO austreten sollen. Denn die NATO ist die größte Verbrecherorganisation unserer Zeit.
Die Frage an die jungen Männer in den Ländern der NATO ist ganz einfach: Wollt ihr an den Kriegen der NATO teilnehmen oder nicht? Wenn nicht, dann müsst ihr schlicht und einfach den Kriegsdienst verweigern. Ohne Soldaten keinen Krieg. Das haben selbst die Amerikaner mittlerweile gelernt.
Die hoch bezahlten Soldaten der Zukunft
Auch In den U.S.A. fehlen Soldaten. Daher läuft gerade eine große Werbekampagne. In den Stadien, am Wochenende, erscheint auf den Bildschirmen, in der Halbzeit, stets die Werbung: $ 50,000 werden für die Unterzeichnung des Vertrages geboten. 50.000 Dollar. Das ist für viele junge Menschen eine Menge Geld. Die Versuchung ist groß. Und dann: Was ist ihre Alternative? Arbeitslosigkeit? Und vielleicht geht es ja ohnehin nur darum, in der Bundesrepublik oder in Belgien oder in Italien eine ruhige Kugel zu schieben? Ohne Todesgefahr.
Es gibt noch etwa 100.000 U.S. Soldaten in Europa. Donald Trump hat davon gesprochen, hat gedroht, die abzuziehen, um den Krieg in Europa zu einem europäischen Krieg zu machen. Denn die Gefahr ist groß, dass bei einer weiteren Ausbreitung des Konfliktes in der Ukraine die Amerikaner noch mehr mit in den Krieg hineingezogen werden. Das ist nicht populär in Amerika. Aber ob die wahren Herrscher der U.S.A. sich wirklich militärisch aus Europa zurückziehen wollen ist sehr zu bezweifeln. Egal was der Donald da so von sich gibt.
Die Drohung Europas an Russland
Trump hat sich öffentlich von der Beteiligung am Ukrainekrieg verabschiedet. Alle amerikanischen Waffen, die womöglich in Russland selbst Schaden anrichten könnten, stehen nicht mehr unter seiner Kontrolle. So sagte er. Trump sieht sich nur noch als Waffenhändler. Als skrupelloser, gieriger Waffenhändler. Was zählt da schon der Tod von Menschen, wenn das ganz große Geld lockt?
Dabei ist es aber doch einfach unmöglich, Amerika als von der NATO losgetrennt zu sehen. Denn die NATO ist ohne Amerika bedeutungslos. Die Entscheidung von Trump ist von vorn herein ein riesiger logischer Widerspruch. Was denn nun?
Wir haben also momentan die undurchsichtige Situation, dass der Krieg von den Europäern auf jeden Fall weitergeführt werden soll, obwohl die Europäer diese Aufgabe nicht bewerkstelligen können. Sie sind auf viele Jahre hinaus damit schlicht und einfach überfordert. Man kann nicht über Nacht eine richtige Armee aus dem Boden stampfen. Das wird mindestens zehn Jahre brauchen. Die aktuelle Bundeswehr ist keine richtige Armee. Nicht einmal die britische Armee ist eine richtige Armee. Die beste europäische Armee der NATO ist momentan wahrscheinlich die polnische Armee. Und diese NATO will Russland bedrohen?
Krieg ist das wichtigste Geschäftsmodell in Amerika
Krieg ist das wichtigste Geschäftsmodell in Amerika. Mehr brauchen Sie eigentlich nicht zu wissen. Ohne das Geschäftsmodell Krieg würde die U.S. Wirtschaft in eine ernsthafte Krise geraten. Das Geld hat also in Amerika gewonnen. Die Moral hat verloren. Amerika und der Krieg sind eine teuflische Verbindung eingegangen, die selbst Hollywood nicht mehr schönreden kann.
Mehr und mehr Bürger im Lande werfen daher Fragen auf, die Rechtfertigungen für die Billionen von Dollar fordern, die letztendlich verschleudert wurden und werden, obwohl doch so viele Probleme im Lande auf Lösungen warten. Es ist in der Tat seltsam, dass für Krieg immer Geld da ist. Immer.
Neben den Waffen am Boden sind heutzutage vor allem die Überwachungssysteme durch Satelliten von entscheidender Bedeutung. Das Starlink System von Musk deckt den Globus ab und bietet die entscheidende Technologie, die es den Amerikanern/Ukrainern erlaubt, selbst Ziele tief in Russland präzise zu treffen.
Wird sich also die amerikanische Regierung wirklich langfristig damit herausreden können, nicht an dem Krieg in der Ukraine beteiligt zu sein? Eine müßige Frage. Es geht sowieso nur um den Anschein. Denn wo Krieg stattfindet auf Erden, da sind stets auch die Amis mit dabei. Immer. Nebst ihren Verbündeten.
Sie sind daher aufgefordert, für die Amerikaner in den Krieg zu ziehen. So wie einst Napoleon Männer aller möglichen Länder als Soldaten presste, so will das auch die U.S.A. praktizieren. Und hat daher ihren Lakaien Merz entsprechend angewiesen. Jetzt macht der Merz die Bundesbürger mit seinem Krieg verrückt.
Ohne Amerika keine NATO
Ich wiederhole: Amerika kann sich nicht aus Europa zurückziehen. Denn ohne Amerika keine NATO. Und ohne NATO keinen Krieg in Europa. Und ohne Krieg in Europa keine florierende U.S. Wirtschaft.
Das eigentliche Problem für die Amerikaner und die NATO liegt darin, dass sie den Krieg gegen Russland nicht gewinnen können. Trotz der großmäuligen Worte über die letzten Jahre ist die Lage der Ukrainer hoffnungslos. Aber niemand im Westen will das zugeben. Will nicht und kann nicht.
Denn wenn die Ukraine verliert, hat auch die NATO verloren. Auch Amerika hat dann verloren. Trump steht aber für Triumph und Größe und Glamour und bombastische Illusionen. Aus dem Grunde hat er jetzt kein Interesse mehr an dem Krieg. Er will schließlich nicht als der Verlierer dastehen.
Daher hat Trump das geplante Treffen mit Putin in Budapest abgesagt. Und ist dann wieder einmal umgeschwenkt: Von Friedensschalmeien auf weitere Drohungen. Ganz ehrlich: Würden Sie sich mit solch einem Partner abgeben?
Demgegenüber ist seit Beginn des Konfliktes die Position Russlands klar und deutlich: Vor allem keine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO, Selbstbestimmungsrecht für die Russen in der Ukraine und Abrüstung.
Wie kann ein Mann wie Trump das nicht kapieren? Er bräuchte sich doch lediglich in die Situation Russlands zu versetzen. Dann würde ihm sofort einsichtig, warum die Russen auf ihren Standpunkten beharren. Er würde das genauso tun, wenn es um eine entsprechende Bedrohung der U.S.A. ginge.
Amerikas viele Kriege
Nicht nur kommt kein Treffen zwischen Putin und Trump zustande, es ist inzwischen ebenfalls offensichtlich, dass Trumps Partner Israel nicht die Absicht hat, sich an die Waffenstillstandsvereinbarungen zu halten. Keine Überraschung. Israel hat noch nie eine Waffenstillstandsvereinbarung eingehalten.
Nach weniger als einem Jahr wurde Donald Trump als derjenige enttarnt, der er schon immer war: Ein Lügner und Betrüger von historischer Dimension.
Momentan ist Trump sehr mit seinem neuen Lieblingsprojekt beschäftigt: Ein gigantischer Ballsaal als Teil des Weißen Hauses. Der Herrscher Amerikas will schließlich in luxuriösem Pomp leben. Alldieweil ein Grossteil seines Volkes verarmt. Und sich mehr und mehr angewidert von dem Mann abwendet.
Der anstehende Krieg gegen Venezuela wird ebenfalls im Chaos enden. Wie alle Kriege der Amerikaner. Sie müssen allerdings verstehen, dass es nicht darum geht, Kriege zu gewinnen. Es geht lediglich um den Krieg selbst. Der Krieg ist wie erwähnt ein Geschäftsmodell. Das lukrativste Geschäftsmodell Amerikas. Je mehr Kriege desto besser. Je länger die Kriege dauern desto besser. Es darf also auf gar keinen Fall zu einer Situation kommen, in der Amerika nicht einmal mehr einen einzigen Krieg führt. Das darf nicht sein. Nicht einmal unter Donald Trump.
Es war eigentlich alles von vornherein abzusehen
Es heißt nicht umsonst: „Wie der Herr, so das Gescherr.“ Wir hätten uns also zu Beginn der Amtszeit von Donald Trump nur anzuschauen brauchen, wen er da so als Mitstreiter um sich scharte. Die waren und die sind ohne Ausnahme alle Zionisten, die den Staat Israel unterstützen. Und sie sind alle „Neocons“, also Neo-konservative, die allesamt eine Außenpolitik der militärischen Interventionen unterstützen. Trump als der Friedensfürst? Bei dem Personal? Unmöglich.
Aber die Menschen hängen nun mal gerne ihren Träumen und Illusionen an. Und Trump hatte doch so vehement diese ewigen Kriege im Wahlkampf verdammt. Einen einzigen Tag, so versprach er, lediglich einen einzigen Tag würde er brauchen, um den Ukrainekonflikt zu beenden. Was ist nur mit dem Mann passiert?
In einem Interview mit der französischen Zeitung „Le Figaro“ am 29. Mai 2017 in Paris sagte Vladimir Putin folgendes:
„Ich habe bereits mit drei US Präsidenten zu tun gehabt. Die kommen und gehen. Aber die Politik verändert sich nicht. Wissen Sie warum? Wegen der mächtigen Bürokratie. Wenn Personen gewählt werden, dann mögen sie ein paar Ideen haben. Aber dann erscheinen Herren mit Aktentaschen, gut gekleidet, in dunklen Anzügen, so wie meiner, abgesehen von der roten Krawatte, denn sie tragen schwarze oder blaue Krawatten. Diese Herren erklären, wie die Dinge ablaufen. Und alles verändert sich sofort. Genau das passiert mit jeder Regierung.“
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Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Ist es nicht beeindruckend, wie Hans-Jürgen Geese vom anderen Ende der Welt die Lage auch in Deutschland treffend analysiert? Da können wir Ihnen nur empfehlen, das Werk desselben Autors zu genießen. Mit dem Titel „Ausverkauf vom Traum Neuseeland“ spannt Geese den Bogen von Neuseeland zu Deutschland. Seine messerscharfen Analysen zeigen auf, wie die Bürger weltweit von den immer gleichen Akteuren mit den immer gleichen Methoden unterdrückt und ausgebeutet, ja zu Sklaven gemacht werden. Täuschen Sie sich nicht. Was Geese in Neuseeland wie unter dem Brennglas aufzeigt, findet auch in Deutschland statt. Es ist nur nicht so leicht zu erkennen. „Ausverkauf vom Traum Neuseeland“ ist erhältlich im Buchhandel oder bestellen Sie Ihr Exemplar direkt beim Verlag hier.
Hier können Sie eine Rezension zu diesem Werk ansehen:
https://www.anderweltonline.com/kultur/kultur-2020/ausverkauf-vom-traum-neuseeland-wie-ein-bluehendes-land-verramscht-wurde/





