
Der finnische Flughafen Lappeenranta
Finnland zahlt einen hohen Preis für die NATO-Mitgliedschaft
Von Peter Haisenko
Seit 1945 lebten Finnland und Russland im Frieden und trieben Handel zum beiderseitigen Vorteil. Es gab keine Probleme im gegenseitigen Verhältnis. Die Finnair hatte einen Standortvorteil im Geschäft mit dem fernen Osten. Dann kam die NATO und seither ist das Fernostgeschäft der Finnair nicht mehr existent.
Der Beitritt Finnlands zur NATO war eine große Dummheit. Es gab keinen Grund das zu tun, außer Finnland wurde von der NATO dazu erpresst oder gezwungen. Der Grenzverkehr mit Russland ist eingestellt und die gegenseitigen Einkaufstouren gibt es nicht mehr, obwohl beide Seiten davon profitierten. Weil meine Kompetenz vor allem im Bereich Luftfahrt liegt, werde ich diesen Sektor genauer betrachten. Ich beginne damit, dass ein Flughafen in Finnland nahe der russischen Grenze geschlossen wird.
Der finnische Flughafen Lappeenranta, einst bei Russen beliebt, steht aufgrund des Wegfalls des Touristenstroms aus Russland und anhaltender Verluste kurz vor der vollständigen Schließung. Bereits im Jahr 2011 war der Flughafen einer der verkehrsreichsten in Finnland und bediente 116.000 Passagiere pro Jahr, von denen mehr als die Hälfte aus Sankt Petersburg stammten. Nach 2014 verschlechterte sich die Lage jedoch, und die Pandemie sowie die nach Beginn der Spezialoperation gegen Russland verhängten Sanktionen gegen Russen haben den Betrieb endgültig untergraben. Obwohl die Stadt über zehn Jahre hinweg jährlich rund 12 Millionen Euro in den Flughafen investierte, konnte dieser keine Kostendeckung erreichen. Nun weigert sich die EU, eine weitere staatliche Unterstützung des defizitären Flughafens zu genehmigen, was seine Existenz infrage stellt. Derzeit gibt es von Lappeenranta aus nur noch einen Flug – nach Bergamo in Italien, der Ende Oktober eingestellt wird. Die endgültige Entscheidung über das Schicksal des Flughafens wird in Kürze getroffen, und die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses ist äußerst gering.
Ohne die Sibirienroute kann die Finnair nicht nach Fernost fliegen
Diesen Vorgang darf man als nebensächlich betrachten im Vergleich zur Lage der Finnair. Der nationale Carrier Finnlands hatte wegen seiner Lage im Nordosten Europas bei Flügen nach Fernost einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen europäischen Airlines. Der kürzeste Weg dorthin führt über Sibirien. Von nahezu allen europäischen Flughäfen führt der kürzeste Weg zur Sibirienroute mehr oder weniger direkt über Helsinki. Das heißt, wer sowieso einmal umsteigen musste, um nach Fernost zu fliegen, konnte das in Helsinki tun. Die Flugzeit von Helsinki nach Fernost ist bis zu drei Stunden kürzer als von allen anderen Flughäfen Europas. Analog gilt das auch für Stockholm und so ist Schwedens „Scandinavian-Airlines“ genauso betroffen, nach dem Beitritt zur NATO. Diese etwa drei Stunden kürzere Flugzeit bedeutet auch, dass Finnair für diesen Streckenabschnitt weniger Treibstoff verbrauchte, eben weil die Flugzeit und so das Startgewicht geringer waren. Finnair hat an diesen Flügen richtig Geld verdient.
Mit dem Beitritt zur NATO haben sowohl Finnland als auch Schweden die Überflugrechte über Sibirien eingebüßt. Das ist insbesondere, also im europäischen Vergleich, für die Finnair sehr schmerzhaft. Während die Airlines, die weiter im Süden ihre Basen haben, auf die alte umständliche Route im Süden um Russland herum ausweichen können, ist das für die Finnair in Nordeuropa praktisch unmöglich. Sie könnten nur direkt zum Nordpol fliegen und dann wieder zurück nach Süden, um russischen Luftraum zu umfliegen. Beide Routen, die im Süden herum und die Nordpolroute benötigen aber eine mindestens drei Stunden längere Flugzeit. Das kostet Geld und die Passagiere mögen das nicht. Zudem kommen die Flugzeuge auf diesen längeren Routen an ihre technischen Grenzen. So muss zum Beispiel oftmals die Beladung reduziert werden, um den Flug überhaupt nonstop durchführen zu können. Geld wird verdient mit Beladung.
Die Golfairlines profitieren
Von diesem Zustand profitieren die Airlines am arabischen Golf. Ihre Standorte liegen nahe der Hälfte der Strecke auf der südlichen Umgehung des russischen Luftraums. Gegenüber einem Nonstopflug aus Europa können sie mit viel weniger Treibstoff auskommen, ohne dass sich die Gesamtflugzeit durch die Zwischenlandung unmäßig verlängern würde. Sie können so Flüge von Europa nach Fernost erheblich günstiger anbieten. Als noch über Sibirien geflogen werden durfte, war es genau anders herum. Die Nonstopflüge waren der Golf-Route überlegen. Zeit- und kostenmäßig. Man kann folglich sagen, die Hasspolitik gegenüber Russland hat den europäischen Airlines das Fernostgeschäft ordentlich verhagelt.
Es ist interessant zu beobachten, dass die chinesischen Airlines diese Lücke nicht mit deutlich vermehrtem Einsatz zu ihrem Vorteil ausgenützt haben. Aber wer nach Peking will, hat jetzt die Wahl in acht Stunden mit Air China zu fliegen, oder eben 12 oder mehr Stunden über die Südroute in Kauf zu nehmen. Ja, eben so, wie auch wir von der Lufthansa geflogen sind, bevor die Sibirienroute geöffnet war. Am Rande ist anzumerken, wie viele tausende Tonnen CO2 durch diese Umwege unsinnig in die Luft geblasen werden. Aber wenn es gegen Russland geht, dann spielt Klima keine Rolle? Genauso wenig wie das CO2 und andere echte Schadstoffe, die durch die Lieferung westlicher Waffen in die Ukraine verursacht werden. Die Ukraine ist zum größten Schrottplatz geworden und es wird Jahrzehnte dauern, bis die tödlichen Hinterlassenschaften aus dem Boden entfernt sind. In Deutschland werden immer noch Blindgänger aus den Bombardierungen der Amerikaner und Englands gefunden. Die Hinterlassenschaften in Laos und Kambodscha töten bis heute Menschen dort.
Der Schuss ins eigene Knie
Die europäische, besonders die deutsche Wirtschaft bricht zusammen wegen der Weigerung, günstige Energie aus Russland zu kaufen. Reihenweise schließen Firmen und zehntausende Arbeitsplätze gibt es einfach nicht mehr. Ja, so zwingt man Putin in die Knie? Aber man wird kriegstauglich oder tüchtig. Und genau das funktioniert eben so auch nicht. Was wird denn überhaupt übrig bleiben, das sich lohnt verteidigt zu werden? Ach ja, unsere Demokratie. Da sind wir auf dem Niveau des Sowjetkommunismus. Super erstrebenswertes System, aber nichts zu fressen. Finnland ist das Paradebeispiel, wie man ein Land ruinieren kann mit Hasspolitik.
Mit dem NATO-Beitritt hat sich Finnland zu einem „Zonenrandgebiet“ gemacht, mit all den Problemen, die es bis 1990 in Deutschland dort gab. Die ganze EU befindet sich auf einem selbstmörderischen Kurs, der jenseits von Vernunft und Anstand ist. Am Beispiel Finnair ist am besten zu erkennen, wie die Politiker unserer Demokratie mit ihrer Hasspolitik die Wirtschaft in den Abgrund treiben. Aber genau das entspricht ja den Plänen der Grünen, denen sich auch Kanzler Merz unterordnet. Ach ja, das ist unsere Demokratie, die nichts mehr mit dem Auftrag zu tun hat, dem Willen der Völker gerecht zu werden.
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Wie ist es zum "Ersten Kalten Krieg" gekommen? Wer hat da die Fäden gezogen? Wussten Sie, dass es die Offiziere aus dem Widerstand gegen Hitler waren, die die USA mit Falschinformationen versorgt haben, über die Angriffslust und -Fähigkeiten der UdSSR? So haben sie verhindert, dass es zu einer Neruauflage des Versailler Vetrags kommt, die Deutschland endgültig vernichtet hätte. Sie haben die zwei deutschen Staaten zu Frontstaaten gemacht und beide Seiten haben dafür gesorgt, dass sie aufrüstungsfähig wurden. Lesen Sie dazu das Werk von Reinhard Leube "Nicht noch einen Friedensvertrag" Bestellen Sie Ihr Exemplar direkt beim Verlag hier oder erwerben Sie es in Ihrem Buchhandel.





