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Von Reinhard Leube
Können Sie sich vorstellen, die Führung der Grünen hätte in den 1980er Jahren einen Krieg befeuert, in dem unfassbar viele Menschen sterben? In Jugoslawien haben sie sich dann schon über ihren Außenminister an dem völkerrechtswidrigen aggressiven Angriffskrieg beteiligt.
Können Sie sich vorstellen, die Wähler der SPD hätten früher kein Zeichen gesetzt, wenn bei passender Gelegenheit eine Frau vergewaltigt wird, dann immer mehr Frauen am gleichen Tag und sich schließlich mehrere Losgelassene auf eine Frau stürzen?
Können Sie sich vorstellen, dass die Wähler der CDU oder gar der CSU nicht mehr für klare Ansagen gesorgt hätten, wenn Recht und Gesetz außer Kraft gesetzt worden wären? Ganz bestimmt nicht.
Den Medien ist es gelungen, links und rechts zu entkernen und aus schwarz weiß zu machen. Und das ist längst nicht mehr das erste Mal, dass Rechts und Links in der Bundesrepublik die Rollen getauscht haben. Lesen Sie Prof. Dr. Heinrich August Winkler oder besser meine Bände „Auf des Messers Schneide“ über die 1950er Jahre und „Ein Komet am Himmel“ über die 1960er Jahre. Dieses Schauspiel gab es nach dem Krieg und zu Beginn der Kanzlerschaft von Willy Brandt schon zweimal.
Die nationale Frage war bis in die 1920er Jahre immer das große Thema der Rechten. Doch nach dem Krieg hatte die supranationale Politik unter Kanzler Konrad Adenauer zwanzig Jahre lang für CDU und CSU Vorrang vor nationalen Wünschen und die SPD unter Kurt Schumacher propagierte die Aussicht auf die Wiedervereinigung von der Maas bis an die Memel, ob Sie es sich vorstellen können oder nicht. In dieser SPD war jedoch auch Willy Brandt und holte für seine Partei schon 1961 und 1965 genug Wahlstimmen zusammen, wurde allerdings mit Tricks und Kniffen von der Macht ferngehalten. Lesen Sie unbedingt den Band „Ein Komet am Himmel“, um unbekannte Seiten der 1960er Jahre live und in Farbe kennenzulernen. Das Stimmvieh wurde mit „unserer Demokratie“ schon immer verschaukelt.
Als Brandt 1969 nicht mehr zu verhindern war, drehte sich das Rechts-Links-Karussell aus Hunderten Journalisten, Publizisten, Historikern und nicht zuletzt Politikern erneut, und unter Kanzler Helmut Schmidt ging es viele Jahre lang um die Anerkennung der DDR als Staat. Nun übernahmen die CDU und die CSU das Vertrösten der Bevölkerung auf eine spätere Wiedervereinigung von der Maas bis an die Memel – bis in den Sommer des Jahres 1990. Was glauben Sie denn, wer Deutschland jahrzehntelang geteilt hielt? Lesen Sie dazu nicht die ausländerfeindliche Hetze der staatlichen Medien, sondern meinen Band „Entzaubert. Kohl und Genscher, diese beiden“.
Nach der jüngsten Gehirnwäsche der Bevölkerung in der Bundesrepublik stehen heute die Wähler der AfD als die Demokratiegefährder da, die Nein sagen zum Krieg, die das Recht auf körperliche Unversehrtheit von Frauen, Männern, von Lesben und Schwulen, von Jüdinnen und Juden einfordern, und klare Zeichen setzen wollen gegen junge Ausländer, die austesten, wie hilflos die Polizei ihres Gastlandes tatsächlich ist. Dafür wurde eine plumpe Lüge in die Welt gesetzt und seit Jahren in allen Varianten aufgetischt. Sie wird durch die Wiederholung aber nicht wahrer, sondern langweilig. Kein Mensch hat vor, “alle Ausländer” dorthin zu delegieren, wo die Sonne öfter scheint, zumal viele Kritiker einst selbst nach Deutschland gekommen waren.
Die AfD, die auch zehn Jahre nach der Einführung der Ungleichbehandlung straffällig gewordener deutscher und fremder Staatsbürger weiterhin die Anwendung der Gesetze der deutschen Demokratie für alle fordert, wird beobachtet, weil sie das Grundgesetz gefährde. Geht’s noch? Sie drehen alles linksrum und die Schafe laufen blökend hinterher. Die Todsünde der Harmoniesucht der 70 Prozent der Menschlein macht’s möglich.
Seit es die AfD gibt, hämmern sie den Schafen Tag für Tag ein, dass wir hier in einer Demokratie leben. Das ist auch notwendig, sonst käme kein Mensch darauf, dass die moderne autoritäre Herrschaft ernsthaft noch eine Demokratie sein könnte. Das demokratische Recht, Erich Honeckers alternativlose Politik gut zu finden und stehend zu applaudieren, hatten wir in der DDR auch. Dafür hätten wir nicht auf die Straße gehen müssen.
Wenn mich als einstigen DDR-Bürger jemand fragt, wie ich mir Demokratie wünschen würde, wäre meine erste Antwort, dass ich dann die Ziele und die daraus resultierenden Aktivitäten der aktuellen Regierung kritisieren könnte. Wenn man dies jedoch heute in England oder in Deutschland oder in Israel oder anderswo tut, wird man unflätig beschimpft, die Polizei stellt die Wohnung auf den Kopf, man verliert seinen Arbeitsplatz oder man wandert gleich in den Knast – gerne auch ohne ein Gerichtsurteil. Hauptsache erst mal zur Abschreckung in den Knast.
Die typischen Merkmale einer Diktatur werden hier als Schutz ihrer Demokratie verkauft. Wer die deutsche Regierung kritisiert, delegitimiert die Regierung. Wenn Juden konkrete Handlungen der israelischen Regierung kritisieren, avancieren auch sie im Handumdrehen zu Antisemiten. Wie klingt die Begründung dafür eigentlich in England? Political correctness? Die Verbrecher bleiben ungeschoren und die Kritiker verschwinden hinter Gittern. Bravo! Da wird partout nicht differenziert, aber den Kritikern der Regierung wird umso öfter vorgeworfen, sie würden nicht differenzieren.
Angela Merkels linker Mob marschiert und schlägt Andersdenkende zusammen. Es wiederholt sich das Unheil von 1933: Die Herrscher über Gut und Böse haben Gruppen der Gesellschaft zur Jagd freigegeben. Dahinter stand damals auch schon keine Ideologie. Wenn es gepasst hat, haben sogar Nazis andere Nazis windelweich oder gleich tot geprügelt. Lesen Sie meinen Band „Londoner Außenpolitik und Adolf Hitler“ und den Band „Atemberaubend“. Dort finden Sie Hitlers 97-Prozent-Demokratie in Augenzeugenberichten und ohne das Geschwätz bezahlter Historiker.
Wenn jemand aus der Partei der Verfemten heutzutage körperlich angegriffen wird, dann hört man in ihrer neuartigen Demokratie: „Warum hat er auch die falsche Meinung?“ So war das schon, als im Mittelalter die Kritiker der Obrigkeit auf öffentlichen Plätzen grausam hingerichtet wurden. Da stand der tumbe Mob auch schon rundum und grölte dazu. Fällt den Schafen von heute überhaupt noch auf, dass die Kritiker unserer Tage Meinungen vertreten, die die Schafe vor zehn Jahren selbst noch hatten?
Was sagten sie selbst damals, wenn Leute körperlich angegriffen, vergewaltigt und/oder umgebracht wurden? Das war doch nur ein Einzelfall? Wessen Demokratie ist denn heute „unsere Demokratie“? Gehört sie den ewigen Schleimbeuteln und Papageien von Politik und Medien? Links und Rechts und Hopsassa können wir und sollten wir vergessen und zurückkommen zu unseren eigenen Werten, die galten, bevor die Medien zugeschlagen haben.
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