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Die Deutschen sollen nie wieder singen

Von Peter Haisenko 

Das „Umerziehungsprogramm“ der USA für die Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg war umfangreicher und perfider, als es die allermeisten wahrnehmen konnten. Es zielte ab auf die vollständige Auslöschung deutscher Kultur und des deutschen Selbstverständnisses. Dazu gehört auch das deutsche Liedgut.

Ich bin zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gewillt zu sagen, dass wir nicht beabsichtigen, die deutsche Nation zu vernichten.“ F. D. Roosevelt am 19.August 1944.

Die Frage dazu ist, wie man eine Nation vernichten kann. Man kann sie alle ermorden. Das ist die archaische und vollständigste Methode und mit dieser sind nicht nur Millionen deutsche Zivilisten im Bombenhagel „verschwunden“, sondern auch nach Kriegsende 13,4 Millionen weitere vom Erdboden getilgt worden. Es waren aber noch zu viele übrig geblieben und mit ihnen deutsche Kultur. Weitere Morde konnten im Angesicht der Weltöffentlichkeit nicht mehr durchgeführt werden. So wurde auf die zweite Methode zurückgegriffen: Die Auslöschung der deutschen Kultur und des deutschen Selbstverständnisses. Der „Schuldkult“ wurde zelebriert, aber ganz unauffällig wurde den Deutschen das Singen abgewöhnt. Es ist mir nicht möglich herauszufinden, wer gesagt hat „Die Deutschen sollen niemals wieder singen“, aber das ist unwesentlich, denn dieses Programm ist nahezu vollständig abgearbeitet.

Etwa 80 Prozent der Deutschen genießen es, sich mit vielen anderen zu synchronisieren und gemeinsam zu feiern. Im Stadion ihre Fussballmannschaft oder bei Konzerten ihre Lieblingsmusiker. Die stärkste Synchronisierung und so das stärkste Gemeinschaftsgefühl erzeugt gemeinsames Singen oder auch nur Skandieren. In diesem Sinn sind Volkslieder ein wesentliches Element für den Erhalt der Kultur und den Zusammenhalt einer Nation. Die Texte spiegeln das Selbstverständnis einer gewachsenen Entwicklung wider ebenso wie die Art der Intonierung. Für alle Eroberungskriege gilt: Ein Volk, eine Nation, ist erst dann wirklich besiegt, erobert, wenn die Bevölkerung des eroberten Landes ihre eigene Sprache aufgegeben und die Sprache der Sieger adaptiert hat. Und deren Lieder.

Deutschland muss vernichtet werden

Spätestens mit dem Ersten Weltkrieg führt England einen Vernichtungskrieg gegen die deutsche Sprache. Schleichend und ganz direkt. London hat erreicht, dass der öffentliche Gebrauch der in den USA weit verbreiteten deutschen Sprache dort geächtet und sogar verboten worden ist. Nach dem WKII wurden laut den Potsdamer Verträgen die ehemaligen deutschen Ostgebiete „vom deutschen Element gereinigt“. So jedenfalls steht es wörtlich in diesen Verträgen. So sind die ostdeutschen Kulturen mit ihren deutschen Dialekten für immer ausgelöscht worden. Völkermord? Zumindest kulturell. Aber was geschah mit dem Rest der Deutschen? Bis in die 1960er Jahre waren deutsche Filme und deutsche Schlager in der BRD dominant. Dann begann die umfangreiche Anglifizierung der deutschen Kultur.

Hollywood flutete die BRD mit seinen Produkten und englische Musik verdrängte die deutschen Schlager. Dieses Programm wurde vom ÖRR gefördert. Aus den Radioprogrammen wurden deutsche Schlager verbannt und durch englische ersetzt. Das ist bis heute so geblieben. Wenn mal deutsche Produktionen gespielt werden, dann handelt es sich zumeist um minderwertige Produktionen, wie zum Beispiel die Produkte von Herbert Gröneschreier, die jedes musikalische Gehör beleidigen.

Deutsche Weihnachtslieder?

Weil gerade Weihnachtszeit ist, sehen wir da mal genauer hin. Überall ist amerikanische Weihnachtmusik zu hören. Jingle-bells rauf und runter und nichts aus dem großartigen Fundus der klassischen deutschen Weihnachtslieder. Die werden aber immer noch weltweit geschätzt und man kann sie sogar in Weihnachtsschnulzen aus Hollywood finden. Allerdings mit anglifizierten Texten. Die Deutschen selbst singen englische Weihnachtsprodukte. Der besinnliche Charakter der deutschen Weihnachtszeit ist verschwunden zu Gunsten der amerikanisch kommerziellen Bling-Bling-Unkultur.

Mit den Jahren haben die Deutschen verlernt, ihre Wünsche anlässlich eines Geburtstages in deutscher Sprache vorzutragen. Allenthalben wird „Happy Birthday“ gesungen, anstatt „alles Gute zum Geburtstag“. Das ist egal? Eben nicht, denn Happy Birthday ist etwas ganz anderes als alles Gute zum Geburtstag. Es ist ein kultureller Unterschied, ob man jemandem einen fröhlichen Geburtstag wünscht oder alles Gute anlässlich dieses Ehrentages. Mit Letzterem wird eine gute Zukunft gewünscht und mit der amerikanischen Version nur ein fröhlicher Tag. Aber wer kann heutzutage überhaupt noch das Lied alles Gute zum Geburtstag anstimmen? Der letzte Musiker der das gemacht hat und an den ich mich erinnern kann, war Frank Zander in den 1970er Jahren. Sollte ich noch jemals einen Geburtstag mit Gästen feiern wollen, werde ich jeden rauswerfen, der Happy Birthday anstimmt.

Liedertexte spielen in Deutschland keine Rolle

Mit der Allgegenwart der englischen Schlager ist ein wesentlicher Teil des gesungenen Liedguts verloren gegangen. Es geht nur noch um den musikalischen Klang und nicht mehr um die Botschaften, die die Texte tragen. Welcher Deutsche versteht denn wirklich, was da auf englisch gesungen wird? Ich nenne ein Beispiel. Selbst stramm konservative freuen sich an „let´s do the locomotion“. Die wissen nicht, was es meint. „Locomotion“ wird verwendet als Synonym für „ficken“. Kann sich jemand vorstellen, dass auf deutsch gesungen wird „lass uns vögeln“ und das geht dann unbeanstandet durch?

In deutschen Schlagern wird die Liebe gefeiert und nicht das einfache Vögeln. Interessant übrigens auch, dass im Netz die Übersetzung für locomotion die umgangssprachliche Bedeutung „ficken“ nicht aufzeigt. Dabei ist es ganz einfach. Es geht um die Bewegung der Pleuelstangen der Dampflokomotive. Der Beispiele gäbe es viele, auch was die Verherrlichung von Krieg und Gewalt betrifft, die in deutschen Schlagern tabu ist. Auch die Lieder von Jonny Cash, die den Aufenthalt im Gefängnis thematisieren, ja manchmal idealisieren, wären in deutscher Sprache nicht gesellschaftsfähig.

In den USA sind Liedertexte ein tragendes Element

Wer schon mal in amerikanischen Kneipen mit Country-Musik war, mit einer lebendigen Kapelle, der weiß, wie dort mit den gesungenen Texten aktuelle Botschaften vermittelt werden. Das ist lebendige Musik. Das gibt es in Deutschland praktisch nicht mehr. Na ja, außer den verblödeten Botschaften wie „Kinder an die Macht!“ oder Männer sind Schweine. Wie lange ist es her, dass Nena mit 99 Luftballons reüssieren durfte, das ein deutsches Antikriegslied ist? Das auch jeder verstehen kann.

Dann der Eurovision Song Contest. Das letzte Lied, an das ich mich erinnern kann, das auf Deutsch vorgetragen wurde, ist „Ein bißchen Frieden“ von der Sängerin Nicole. Das war 1982 und sie hat gewonnen. Mittlerweile singen alle englische Texte und die Deutschen landen damit auf den letzten Plätzen. Große Erfolge feierten hingegen Sänger aus östlichen Regionen, die in ihrer Muttersprache vortragen. Ach ja, die aus Russland sind jetzt ausgeschlossen. Weil sie uns zeigten, wie gut Musik sein kann, die nicht englisch ist? Und ja, es gibt deutsche Sänger, vor allem *innen, die die Konzerthallen füllen können. Aber wann haben Sie das letzte mal Andrea Berg oder Helene Fischer im Radio des ÖRR hören dürfen? Die Verdrängung deutscher Lieder gehört offensichtlich zur Staatsräson. So, wie die deutsche Sprache mit Anglizismen fortschreitend entdeutscht wird.

Sie haben es geschafft

Die Deutschen singen keine deutschen Lieder mehr. Es wurde ihnen abgewöhnt. Langsam, schleichend und so unauffällig, wie dem Frosch im Kochtopf. Wer aber wie ich 1975 in Arizona erleben durfte, wie begeistert Lehrgangskollegen dort gefeiert wurden, weil sie traditionelles deutsches Liedgut vortragen konnten, der weiß, was da verloren gegangen ist. Die Kollegen wurden für ihren Gesang zu freiem Essen und Trinken eingeladen, von den Amerikanern. Das war zu einer Zeit, als deutsche Schlager schon aus dem ÖRR verschwunden waren. Die Eroberung einer Nation, die Unterwerfung, ist nicht vollständig, solange die ursprüngliche Kultur erhalten bleibt. Das musste Italien lernen in Südtirol und London hat es auch erkannt. Deswegen mussten die eroberten deutschen Ostgebiete vollständig „vom deutschen Element gereinigt werden“ mit der Vertreibung.

Der Rest der Deutschen wurde langsam, Stück für Stück, infiziert mit der angelsächsischen Unkultur. Das hat dazu geführt, dass die Deutschen nicht mehr in deutscher Sprache singen, singen können, singen wollen. Damit haben die Westalliierten mehr erreicht von dem Ziel die Deutsche Nation zu vernichten, als mit den Massenbombardierungen deutscher Städte. Eine Nation ist keine mehr, wenn sie sich selbst verleugnet. Wenn sie nur noch ihre Schandtaten feiert, andauernd in die Hirne hämmert, wie böse alles Deutsche ist, anstatt ihre großen Geister in Ehren zu halten. Und eben ihre Kultur und ihr Liedgut zu pflegen. Damit ist die deutsche Nation erst jetzt besiegt, am Ende, und wohlmöglich wird das dann mit einem englischen Lied gefeiert und das wird dann von den besiegten Deutschen selbst gesungen werden.

Zum Abschluss ein Zitat von Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860):
„Ein geistigeres und innigeres Element als die Sprache hat ein Volk nicht. Will ein Volk also nicht verlieren, wodurch es ein Volk ist, will es seine Art mit allen seinen Eigentümlichkeiten bewahren, so hat es auf nichts mehr zu achten, als dass ihm seine Sprache nicht verdorben und zerstört werde.“

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Schon mit dem Ersten Weltkrieg wollte England die Deutsche Nation vernichten, den größten wirtschaftlichen Wettbewerber ausschalten. Das ist nur zum kleinen Teil gelungen. Allerdings führten die Polen das englische Projekt fort in den deutschen Gebieten, die mit den Versailler Verträgen Polen zugeschlagen wurden. Und zwar mit aller Brutalität. Die Polen gingen mit anderen Minderheiten in ihren von den Engländern zugeschlagenen Gebieten nicht weniger brutal um. Gegen Ukrainer und andere. Lesen Sie dazu den Artikel der „Jungen Freiheit“ vom 30.10.2020, in dem aufgeführt ist, was die Polen dort Deutschen angetan haben und England hat dazu geschwiegen, obwohl Polen fortlaufend gegen die Verpflichtungen des Versailler Vertrags verstoßen hat. Klicken Sie hier, um die PDF herunterzuladen.

Bezüglich des Umgangs der Polen mit den Ukrainern, Juden und anderen empfehle ich die Lektüre meines Werks „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“. Zu bestellen direkt beim Verlag hier oder Sie können es in Ihrem Buchhandel erwerben. Wenn Sie das gelesen haben, werden Sie wie ich nur lachen können, wenn Polen von Freundschaft mit Ukrainern reden. 

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