
General Freuding: „Alles für die Freiheit aufzugeben, das ist Freiheit.“
Deutschland braucht einen Kriegsplan
Von Peter Haisenko
Wer etwas erreichen will, muss zuerst einen Plan erstellen. Um einen Plan zu erstellen, muss das Ziel definiert sein. Dann müssen die Umstände beschrieben werden, die die Umsetzung des Plans begleiten. Nach vielen Überlegungen stehen dann die Fragen: Ist der Plan durchführbar, das Ziel erreichbar und ist es überhaupt wünschenswert?
Was wir derzeit in der BRD erleben, hat weder Ziel noch Plan. Insbesondere der Teil mit Rüstung und Krieg. Oder es gibt Plan und Ziel, aber es wird uns verheimlicht. Sichtbar ist: Die Ukraine muss „gerettet“ werden vor dem bösen Russland und Deutschland muss wieder kriegstüchtig werden. Etwas in den Hintergrund gerückt wurde: Die Regierung Putin muss gestürzt und die Russische Föderation soll zerschlagen werden. Die Frage bleibt aber offen: Und was dann? Aber gerade darum sollte es gehen. Wer sich auf Krieg vorbereitet, sollte vorab klären: Was ist das Kriegsziel und wie soll es weiter gehen nach dem Krieg? Ist dieser Krieg zu gewinnen und was wird sein, wenn nicht? Ich kann nicht erkennen, dass über diese Fragen überhaupt nachgedacht wird.
Die BRD liegt eingebettet mitten zwischen EU-Staaten. Da stellt sich die Frage, wofür ein Militär überhaupt gebraucht wird. Diese Frage habe ich vor zehn Jahren einem ex-NVA-Offizier gestellt, der nach der Wende auch hochrangige Posten bei der NATO inne hatte. Die Antwort kam spontan: Wir müssen uns doch gegen Polen verteidigen können! Da ist was dran, wenn man die Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachtet. Vor allem die Rolle Polens zwischen den großen Kriegen. Das ist ein sehr dunkles Kapitel, für Polen. Ich selbst sehe da aber keine echte Gefahr, dass Polen die BRD angreifen könnte. Also nochmals die Grundfrage: Weswegen braucht die BRD eine schlagkräftige Armee, die laut Kanzler Merz die stärkste in Europa werden soll? Allein dieses Ansinnen grenzt an Wahnsinn, denn die stärkste Armee Europas wird immer die russische sein. Die zweitstärkste war im Übrigen die ukrainische, gegen die kein europäischer Staat hätte obsiegen können. Die wird aber gerade von der russischen aufgerieben und allein das sollte jegliche Kriegslust gegenüber Russland ins Reich der Illusionen verbannen.
Russische Panzer am Rhein?
Von den Kriegslüsternen wird behauptet, Russland werde weitere europäische Staaten angreifen, sobald die Kiew-Ukraine besiegt ist. Wie kommen die da drauf und warum sollte Russland das tun? Nicht ansatzweise wird das aufgeklärt. Es wird einfach als Fakt in den Raum gestellt in der Hoffnung, dass es ebenso wenig hinterfragt wird, wie die Corona- oder Klimapolitik. Ja, man nennt sogar ein Datum: 2030 soll es so weit sein und bis dahin muss Deutschland kriegstüchtig sein. Die entscheidende Frage bleibt aber unbeantwortet: Wie soll das ablaufen? Glaubt irgendjemand mit Resthirn ernsthaft, Russland werde mit Panzern erst Polen überrennen, wie Stalin 1939 die Osthälfte von Polen, und dann mit Landstreitkräften die Oder überqueren und bis zum Rhein vordringen? Im Gegensatz zu unseren Kriegsschwurblern denken die russischen Strategen erst mal über die wichtigste Frage nach: Und dann? Ja, wie soll es danach weiter gehen? Europa, ein vom Krieg zerstörtes Europa, besetzt von russischen Soldaten mit welchem Ziel?
Unsere verbohrten Kriegstreiber gehen offensichtlich davon aus, dass im Kreml genauso gedacht wird, wie sie selbst es tun. Sie sind es, die die Ex-Ostblockstaaten mit der NATO-Osterweiterung unter ihre Kontrolle gebracht haben. Schon dabei war es so, dass ein vernünftiger Grund dafür nicht erkennbar war. Offensichtlich ging es darum, den eigenen Machtbereich, den der NATO, weiter auszudehnen, eben bis an die Grenzen Russlands. Dass das schon damals nur psychopathischen Gehirnen entsprungen sein konnte belegt, dass der Wertewesten von machtgeilen Psychopathen beherrscht wird. Russland musste es geschehen lassen, weil das Land nach 1990 darnieder lag, inklusive der Armee. Mit dem Putsch in Kiew 2014 und der anschließenden Entrussifizierung, der Ermordung von 14.000 russischstämmigen Zivilisten in der Ostukraine, wurde Russland zum Eingreifen gezwungen.
Bis zum letzten Ukrainer
Der jetzige Krieg dort ist das Werk ebendieser Psychopathen. Wie üblich haben sie einen Stellvertreterkrieg inszeniert, ohne Rücksicht auf die Menschen in der Ukraine. Russland hat oft genug darauf hingewiesen, dass eine Ukraine als NATO-Mitglied das Überschreiten einer roten Linie bedeuten wird. Allerdings darf hier angemerkt werden, dass es einen Plan und ein Ziel gab. Präsident Putin sollte entfernt und die Russische Föderation in Einzelstaaten zerschlagen werden, um diese Rohstoffgiganten ausbeuten zu können, wie in den 1990er Jahren. Diesen Plan hat Putin zerstäubt. Im Gegenteil hat sich gezeigt, dass Russland intern noch einiger geworden ist und die NATO-Armeen nicht gegen Russland bestehen können. Existierte jetzt noch etwas Vernunft, würde die Aggression gegen Russland eingestellt. Es geschieht das Gegenteil. Jetzt soll nicht nur die BRD aufgerüstet werden, bis Russland wieder bedroht und gefügig gemacht werden kann. Wie gesagt: machtgeile Psychopathen. Schließlich ist Russland die stärkste Atommacht.
Die Freiheit in unserer Demokratie
Also zurück zur Frage: Welchen Plan und welches Ziel hat die Aufrüstung der EU und der BRD? Ja, wir wollen in Freiheit leben. Aber wer bedroht unsere Freiheit? Welche Freiheit haben wir überhaupt? Besteht unsere Freiheit nicht darin, freiwillig alles brav zu tun, was von Washington befohlen wird? Weiterhin nicht dagegen anzugehen, dass der Großteil der größeren Konzerne Kapitalgesellschaften aus USA gehört? Oder besteht unsere Freiheit darin, zwischen 30 Haarwaschmitteln auswählen zu können? Aber lassen wir das Beiseite. Man bedenke: Mit der hasserfüllten Politik gegen Russland sind uns bereits einige Freiheiten genommen worden. Zum Beispiel haben wir nicht mehr die Freiheit, nach Lust und Laune Russland zu bereisen. Auch die Freiheit, günstige Energie aus Russland zu beziehen, gibt es nicht mehr. Mit der Einschränkung der Meinungsfreiheit oder der freien Wahl, ungeprüfte „Impfstoffe“ zu verweigern, wurden uns unsere garantierten Freiheiten von unserer eigenen Regierung genommen. Welche Freiheit könnte uns da Russland noch nehmen? Wenn es das denn überhaupt wollte.
So können wir nur spekulieren, welcher Plan und welche Ziele mit der Aufrüstung verfolgt werden. Russland von etwas abschrecken, was es nicht vor hat zu tun? Russland selbst hat seine Ziele für die Sonderoperation von Anfang an offen gelegt. Die Gebiete im Osten der Ukraine, die sich mit Referenden für den Beitritt zur Russischen Föderation entschieden haben, vom Terror und dem Morden Seitens Kiews zu befreien. Blicken wir dazu kurz auf die Krim. Sie ist das einzige Gebiet der ehemaligen Ukraine, in dem kein Schuss gefallen und niemand ermordet worden ist. Den Menschen auf der Krim geht es besser, viel besser, als allen anderen im Gebiet der ehemaligen Ukraine. So wird es auch für die vier neuen Volksrepubliken sein, wenn die Operation abgeschlossen ist. Die Restukraine soll entnazifiziert werden und nur noch ein minimales Militär haben, das keine Bedrohung für Russland darstellen kann. Diese Restukraine muss sich verpflichten, auf eine NATO-Mitgliedschaft zu verzichten. So sieht ein nachvollziehbarer Kriegsplan aus. Oder eben ein Plan, der zu dauerhaftem Frieden führen soll.
Der nicht vorhandene Kriegsplan ist schon gescheitert
Jetzt kommt im Gegensatz dazu die BRD, der Westen. Nicht nur mir ist vollkommen unklar, wohin der Aufrüstungswahnsinn führen soll. Oder haben Sie etwas aus Berlin gehört, das das aufklären könnte? Kriegstüchtig will man werden. Und wieder: Und dann? Ja dann kann und wird man sich hinstellen und sagen: Seht her, hätten wir nicht aufgerüstet, hätte uns Russland überfallen. Tatsächlich ist es genau anders herum. Warum sollte Russland abwarten, bis Deutschland kriegsfähig ist? Die modernen Kriege laufen anders. Es geht nicht um Territorialgewinne. Von Seiten des Westens geht es und ging es seit 150 Jahren darum, wirtschaftliche Konkurrenten auszuschalten. Zweimal gegen Deutschland und seit Putin wieder gegen Russland und natürlich gegen China.
Sollte tatsächlich ein Waffengang zwischen der BRD und Russland stattfinden, würde nicht ein Panzer rollen. Russlands Raketen würden innerhalb eines Tages alles in Deutschland stilllegen. Sie wissen schon, ohne Strom nichts los. Und das wars dann schon. Wer glaubt denn ernsthaft, die USA oder Frankreich würden Atombomben auf Russland schießen, um Deutschland zu retten oder zu rächen? Vergessen wir nicht, während des Kalten Kriegs waren zur „Verteidigung“ der BRD über 2.000 Ziele innerhalb der BRD für Abwürfe von Atombomben vorgesehen. Nein, außer mit leerem Geschwätz wird niemand Deutschland beistehen. Nicht einmal der NATO-Vertrag käme zum Tragen, denn es war Deutschland, das den Waffenstillstand jetzt schon gebrochen hat, mit seinen Aktionen zu Gunsten Kiews. Außerdem ist der NATO-Beistandspakt nicht zwingend.
Deutschland braucht einen Friedensplan
Bevor also über Aufrüstung überhaupt gesprochen werden kann, muss zunächst ein Kriegsplan oder zumindest ein Verteidigungsplan vorgelegt werden, über den der Wähler entscheiden kann. Ein Plan und klare Ziele, die realistisch und durchführbar sind. Beides gibt es nicht, kann es nicht geben, denn kein noch so ausgeklügelter Plan könnte im Kriegsfall ohne die Zerstörung Deutschlands ausgehen. So, wie die hasserfüllten Sanktionen gegen Russland Deutschland viel mehr Schaden zufügen als Russland. Im Übrigen sind die Sanktionen an sich schon eine Kriegserklärung an Russland, denn das Ziel hier war ein Aufstand und Regierungswechsel in Moskau. Ja, das war der Plan, der so jämmerlich gescheitert ist. So fordere ich, verlasst den Weg zum Krieg und legt einen Friedensplan vor. Das wäre logisch, denn der Kriegsplan, den es nicht gibt, ist schon gescheitert.
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Ob da die Wurzel der deutschen Probleme liegt?
