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Die Preußen Asiens, Teil II

Von Hans-Jürgen Geese 

Die Inselgruppe Hawaii liegt etwa 3.700 Kilometer von der Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika entfernt. Im Jahre 1843 wurde Hawaii international als ein unabhängiges, souveränes Königreich anerkannt.

Am 17. Januar 1893 landeten US Truppen auf den Inseln, verhafteten die Königin und setzten einen Amerikaner als Gouverneur ein. Bald darauf wurde Englisch als die offizielle Sprache eingeführt. In den Schulen durfte nur noch auf Englisch gelehrt werden. Die Kultur der Einheimischen wurde unterdrückt.

Heute hat Hawaii mit dem Hawaii von 1893 nur noch ganz wenig zu tun. Das absurdeste ist, dass die Amerikaner es tatsächlich schafften, ein Paradies, das einst Lebensmittel in Überfülle produzierte, so abhängig zu machen, dass heute 85 bis 90 % aller Lebensmittel auf den Inseln importiert werden. Hawaii verkam zu einem Geschäftsmodell der Amerikaner, zu einer Kolonie, die später als der 50. Staat der Vereinigten Staaten von Amerika vereinnahmt wurde.

Der Kolonialismus des 19. Jahrhunderts

Jedes westliche Land, das auf sich hielt, hatte im 19. Jahrhundert und im frühen 20. Jahrhundert seine Kolonien. Selbst Deutschland hatte schließlich bei der Rauferei um das Land der Welt mitgemacht.

Es ist also kein Wunder, dass auch Japan, als aufkommende Weltmacht, sich seinen Anteil an den Ressourcen auf Erden sichern wollte. 1895 besetzten die Japaner Taiwan. 1910 besetzten sie Korea. 1931 die Mandschurei.

Das Washingtoner Marine-Abkommen von 1923 legte fest, wie groß die Kriegsflotten von Großbritannien, den U.S.A., Frankreich, Italien und Japan sein durften. Außerdem garantierte es die gegenseitige Respektierung des kolonialen Besitzstandes im Pazifikraum. Wie gesagt: Das war 1923.

Japan hatte nun mit seinen Aktivitäten in China ab 1931 also angeblich gegen das Washingtoner Abkommen verstoßen. Die Amerikaner, die ebenfalls Interessen in China hatten und die dortigen Faschisten unter Chiang Kai-shek massiv mit Waffenlieferungen unterstützten, protestierten erst, drohten später und setzten dann schließlich die Sanktionswaffe ein. Japan war als Feind ausgemacht.

Es half, dass der Komintern Kongress in Moskau im Juli 1935 Deutschland und Japan als die Hauptfeinde identifiziert und alle Länder zu einer Allianz im Kampf gegen Deutschland und Japan aufgerufen hatte. Das müssen Sie sich ins Gedächtnis rufen, um den Schock zu verstehen, der 1939 durch die Welt ging, als die Russen und die Deutschen ein Bündnis eingingen. Wie konnten Faschisten und Kommunisten, die Todfeinde, sich zusammenraufen?

Die Abhängigkeit Japans von den U.S.A. 1941

Japan war in hohem Maße von Rohstofflieferungen aus den U.S.A., insbesondere beim Öl, abhängig. Zudem hatte es große Geldvermögen in den U.S.A. angelegt, um für all die Importe bezahlen zu können.

Diese Geldvermögen wurden von den Amerikanern 1941 eingefroren. Und ab August 1941 erhielt Japan kein Öl mehr aus Amerika. Das Embargo war total.

Was sollte Japan tun? Die Optionen: Es konnte seine Kolonien in China aufgeben und sich den Wünschen Washingtons jetzt und immerdar beugen. Oder es konnte sich die notwendigen Rohstoffe woanders holen. Die naheliegende Quelle war vor allem Indonesien, das damals den Holländern gehörte. Aber Japan wusste, dass Amerika und die anderen Kolonialländer das niemals erlauben würden.

Letztendlich lief die Entscheidung, aus der Sicht der Japaner, auf die Frage hinaus: Unterwerfung oder Freiheit? Die Japaner entschieden sich letztendlich für die Aussicht auf Freiheit, die sie 1941 nicht hatten, denn eine wirtschaftliche Abhängigkeit von einem Land bedeutet eine sehr eingeschränkte Freiheit.

Vorbereitung auf den Krieg

Nach umfassenden Diskussionen innerhalb der japanischen Regierung, das gesamte Kabinett, das gegen Krieg war, trat zurück, siegten schließlich die Militärs, die sich für einen aus ihrer Sicht unvermeidlichen Krieg entschieden.

Den Japanern war klar, dass sie niemals einen Krieg gegen Amerika gewinnen konnten. Sie hatten daher nie die Absicht, das amerikanische Festland anzugreifen. Sie trauten sich allerdings zu, in Südostasien die entscheidenden, strategisch wichtigen Militärbasen zu erobern und zu besetzen, vor allem auf den Philippinen, in Hongkong, Singapur und in Indonesien.

Hinsichtlich der Vereinigten Staaten von Amerika war das kurzfristige Ziel der Japaner, deren Pazifikflotte so zu schwächen, dass Japan zumindest für etwa 6 Monate kein Eingreifen der Amerikaner zu befürchten bräuchte. In den 6 Monaten würde man in Südostasien eine derart starke Position aufgebaut haben, dass es für die Amerikaner langfristig schwierig sein würde, die Japaner in der Region zu besiegen. Nur in einem langwierigen Zermürbungskrieg sahen die Japaner eine Chance, sich gegen die Amerikaner zu behaupten. Noch einmal: Sie hegten niemals die Illusion, Amerika besiegen zu können.

Das Bündnis zwischen Japan und Deutschland

Japan sah die Sowjetunion als seinen Hauptgegner in Asien. Zwar hatte man im Krieg 1904/05 gesiegt, aber seit der Fertigstellung der Transsibirischen Eisenbahn im Jahre 1916 hatte die Sowjetunion ihre militärische Lage in der Region stark verbessern können.

Der bereits bestehende Antikominternpakt gegen den Kommunismus wurde im September 1940 (mit Italien) zu einem Dreimächtepakt der militärischen Zusammenarbeit. Japan war allerdings wegen des Bündnisses Deutschlands mit der Sowjetunion und deren gemeinsamen Einfall in Polen lange Zeit irritiert.

Die Japaner versammelten 16 Divisionen an der Grenze zur Sowjetunion, die allerdings nie eingriffen. Ein großer strategischer Fehler der Achse Berlin-Tokio. Der Angriff der Japaner hätte die Verstärkungen der Russen gebunden, die bald einen entscheidenden Einfluss bei der Schlacht um Moskau haben sollten.

Der russische Spion Richard Sorge, der ein exzellentes Verhältnis zu dem deutschen Botschafter in Tokio (und zu seiner Frau) pflegte, hatte die Russen nicht nur über den bevorstehenden Angriff Deutschlands informiert, sondern auch versichert, dass die Japaner sich nicht an dem Angriff beteiligen würden.

Der Angriff auf Pearl Harbour

Präsident Roosevelt hatte im Jahre 1940 die Pazifikflotte von San Pedro in Kalifornien nach Hawaii verlegen lassen und trotz Proteste seiner Admirale nochmals 1941 bestätigt, dass die Pazifikflotte in Hawaii verbleiben sollte.

Wichtig zu wissen ist, dass die Amerikaner vor Ausbruch des Krieges den japanischen Geheimcode geknackt hatten („Magic“) und daher ganz genau wussten, was auf der Gegenseite ablief. Sie wussten, dass nach Scheitern der Verhandlungen ein Angriff zu erwarten war. Eine entsprechende Warnung wurde auch am 1. Dezember 1941 nach Hawaii weitergegeben.

Der U.S. Admiral Husband E. Kimmel, für die Pazifikflotte verantwortlich, verlangte daraufhin Aufklärungsflugzeuge, die weit draußen eine gegnerische Flotte ausmachen konnten. Die Bitte wurde abgelehnt. Er verlangte zudem, Netze vor der Hafeneinfahrt zu spannen, die Torpedos abfangen würden. Auch diese Bitte wurde abgelehnt. Kimmel äußerte sich nach dem Kriege ausführlich zu den Ereignissen. Wir wissen heute, dass Präsident Roosevelt mit hoher Wahrscheinlichkeit diesen Angriff der Japaner wollte. Denn er wollte mit 100 %iger Sicherheit den Eintritt Amerikas in den 2. Weltkrieg. Da die Deutschen sich weigerten, in die Fallen der Amerikaner zu tapsen, versuchte er sein Glück bei den Japanern, die mit Deutschland vertraglich verbündet waren.

Die Japaner griffen am 7. Dezember 1941 nicht nur Pearl Harbour an, sondern auch eine Reihe von den oben erwähnten Stützpunkten in Sudostasien. Es war der Beginn des Krieges im Pazifik. Und Deutschland? Deutschland erklärte am 11. Dezember 1941 den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg. Die Falle hatte endlich zugeschnappt. Roosevelt und Churchill jubilierten. Sie wussten, dass die Japaner und die Deutschen unmöglich den Krieg gewinnen konnten.

Krieg ist zu 80 % Logistik

Während meiner mündlichen Offiziersprüfung bei der Bundeswehr erhielt ich nicht die von mir erwarteten Fragen hinsichtlich Kriegsführung, sondern fast alle Fragen befassten sich mit der Bewegung von Truppen und vor allem mit Fragen der Logistik. Ich lernte an dem Tag, dass im modernen Krieg der Ausgang zu mindestens 80 % von der Logistik entschieden wird. Man kann nicht mit dem kämpfen, was man nicht hat.

Als die Amerikaner die Öllieferungen an Japan einstellten, konnten die Japaner ausrechnen, wie lange ihre Ölvorräte reichen würden. Sie standen unter Druck, so schnell wie möglich anzugreifen.

Ähnliches können Sie für die Wehrmacht 1941 sagen. Einer der größten Fehler Hitlers war, dass er Moskau erobern wollte. Moskau hatte keinerlei strategische Bedeutung. Das erste Ziel hätten die Ölfelder im Kaukasus sein müssen. Und er hätte die Ölquellen für die Briten im Nahen Osten zerstören oder einnehmen müssen. Der Mann dachte wie Napoleon. Und erlitt das gleiche Schicksal. Ich hätte es ihm erklären können: Im Krieg geht es um die verdammte Logistik.

Daher wird zwangsweise die Ukraine den Krieg verlieren. Wenn die Russen zehn Raketen auf den Gegner schießen, dann kriegen sie eine zurück. Wie soll das wohl ausgehen? So einfach? So einfach.

Sollten die Iraner nicht klein beigeben, dann wird auch im Nahen Osten schließlich die Logistik den Krieg entscheiden. Israel wird verlieren, mag sogar untergehen. Der Iran und seine Verbündeten haben nun mal mehr Raketen als Israel. Oder die U.S.A. Oder der ganze NATO Haufen.

Die Iraner könnten einen massiven Angriff starten. Das machen sie aber nicht. Wie die Russen in der Ukraine spielen sie ihren Vorteil aus, indem sie Israel langsam und allmählich und unaufhaltsam zerstören („death by a thousand cuts“). Was können die Israelis tun? Nun, sie könnten um Gnade betteln.

In beiden Fällen unterstützen die Amerikaner heute die Verlierer. Die Zeiten haben sich in der Tat geändert. Amerika ist nicht mehr das Amerika von einst. Amerika heute ist vor allem ein Finanzplatz, ein Finanzplatz mit ein paar Industrieanlagen, wohingegen Amerika vor hundert Jahren das industrielle Zentrum der Welt war, mit ein paar großen Banken, die sich dann aber bald verselbständigten und das Land beherrschten, so sehr, dass sich schließlich Amerika auf die Produktion von Geld aus Geld spezialisierte und sich einen Teufel darum scherte, woher all der Kram kam, der nun mal produziert werden musste und muss. Und das war’s dann mit Amerika. Die Grundregeln von Logik haben nun mal eine gewisse Bedeutung. Die Grundregeln von Logik auszuschalten wird nicht einmal Donald Trump gelingen, dem König aller Betrüger und Traumtänzer.

Die Kapitulation Japans

Am 2. September 1945, um 9 Uhr und 4 Minuten, unterschrieben die Japaner die Kapitulationsurkunde an Bord des Kriegsschiffes „Missouri“. Was nur wenige wissen ist, dass die amerikanische Flagge, die für die Zeremonie aufgezogen wurde, dieselbe Flagge war, die der amerikanische Admiral Perry am 8. Juli 1853 im Hafen von Yokohama hissen ließ. Meinen Sie das war Zufall?

Der Kreis hatte sich geschlossen. Japan war nach fast 100 Jahren jetzt endgültig Eigentum Amerikas geworden. Wie auch Deutschland. Es durfte und konnte wieder kräftig investiert werden. In Amerika knallten die Sektkorken. Nach den gigantischen Profiten aus dem Segen des Krieges konnte man jetzt die Japaner friedlich schröpfen, die so fleißig, so ungemein fleißig, so wie die Deutschen, den Laden wieder aufbauten. Notwendigerweise alles finanziert von Onkel Sam, denn nur der hatte die Knete, das verdammte Geld, das natürlich, berechtigterweise, auf eine lukrative Verzinsung hoffte.

Der Sieg des Kapitalismus

Ja, der Kapitalismus hatte wieder einmal gesiegt und wartete daher nach 1945 noch immer auf sein Waterloo. Darauf wartet er selbst heute. Es besteht aktuell allerdings die schwache Hoffnung, dass demnächst eine neue Zeit einbrechen könnte, nachdem die Amerikaner und ihre Verbündeten gleich zwei Waterloos durchlitten haben werden. Es wird bis dahin noch viele Tote geben. Viele Menschen werden sterben müssen. Der Kapitalismus kennt keine Gnade. Der Kapitalismus ist ein Totenkult. Er nährt sich vom Leiden und Sterben von Menschen.

Wie wird es weitergehen? Nun, wir leben in Zeiten von Offenbarungen. Und nach all den Offenbarungen wird eine neue Zeit anbrechen. Denn dass die Welt von drittklassigen Figuren, wie wir sie in der Politik heutzutage im Westen antreffen, in die neue Zukunft geführt wird, kann unmöglich passieren. Es braucht demnächst wieder richtige Menschen aus Fleisch und Blut, unabhängige Menschen, mit einem richtigen Herzen und dem Wissen um Moral und Verantwortung. Eine neue Welt muss geschaffen werden. Bei uns, im Westen. Denn der Westen ist pleite. Erledigt. Finanziell, politisch, intellektuell, vor allem aber moralisch.

Die Anforderungen für nur ein klein wenig Fortschritt in den nächsten Jahren werden nicht sehr hoch sein. Denn wir sind so tief gefallen. Sobald man einen Deutschen wieder einen Deutschen wird nennen können, wird es wieder aufwärts gehen im Lande. Ja, tatsächlich, so tief sind wir gesunken, dass das Erkennen des Offensichtlichen, das Erkennen der winzigsten Wahrheit, als geistige Leistung bewundert werden wird. 

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https://www.anderweltonline.com/kultur/kultur-2020/ausverkauf-vom-traum-neuseeland-wie-ein-bluehendes-land-verramscht-wurde/ 

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