------------------------------------

---------------------------------------

-------------------------------------

-------------------------------------

.

Die Affluenza Epidemie

Von Hans-Jürgen Geese 

Affluenza ist eine Wortzusammensetzung aus den englischen Worten „Affluence“ (Wohlstand) und „Influenza“ (Grippe). Affluenza ist die Krankheit, die momentan die Gesellschaften in der westlichen Welt tötet. Affluenza ist gekennzeichnet durch Verschuldung, durch Angstzustände vor Mangel und durch Verschwendung durch Überkonsum, infolge des unerbittlichen Dranges, immer mehr haben zu wollen. Das sei unlogisch? Ja, Sie haben Recht. Es ist unlogisch. Affluenza ist eine Geisteskrankheit.

Affluenza hat ihren Ursprung in Amerika. Sie kann nur aus Amerika stammen, wo sie sich seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts rasant ausbreitet. Am Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Amerika eine völlig unbeschädigte Wirtschaft, deren Güter überall auf der Welt gefragt waren. Zudem hatte Amerika die Weltleitwährung. Alle Welt schrie nach dem Dollar, den man brauchte, um im internationalen Handel bezahlen zu können. Die U.S. Wirtschaft boomte und boomte. Bis Länder wie Japan und Deutschland sich erholt hatten und ihrerseits in der Lage waren, mit Amerika zu konkurrieren. Es dauerte nicht lange bis die gesamte westliche Welt im Überfluss schwelgte. Überproduktion. „Kaufen, kaufen, kaufen“, hieß die neue Devise. Warum? „Weil ich es mir leisten kann.“

Es gibt drei Stufen des Konsums: Sie kaufen was Sie unbedingt brauchen. Sie kaufen was Sie haben wollen, aber nicht unbedingt brauchen. Sie kaufen weil Ihnen eingeredet wurde, dass Sie es brauchen oder haben wollen.

Wenn Sie heute in einen Supermarkt gehen und sich mal richtig umschauen, werden Sie feststellen, dass Sie von den zehntausenden Artikeln nur ganz, ganz wenige brauchen. Ich behaupte nicht mehr als etwa 70. Daher gab es in meiner Kindheit nur kleine Krämerläden. Und die Menschen überlebten trotzdem. Mit den paar Produkten. Ja, die Menschen sahen sogar alle recht gesund aus.

Ende der 50er Jahre stellte man in Amerika fest, dass die Menschen dort eigentlich nicht mehr als 40 % ihres Einkommens auszugeben bräuchten. Die Konsequenz: Sie konsumierten nicht genug. Frage: Wie konnte man dieses „Problem“ lösen? Antwort: Durch Werbung. Durch die Manipulation der Emotionen der Menschen. Ein sehr erfolgreicher Ansatz, wie sich bald herausstellte.

Diese Art der Werbung begann in den 60er Jahren auch in Europe. Den Menschen wurde eingeredet, dass sie in Wirklichkeit viel mehr brauchten als ihnen bewusst war. Nein, es war nicht einmal mehr genug, ein Auto zu haben. Es musste eine ganz bestimmte Automarke sein. Mit Mercedes kaufte man sich auch ein bestimmtes Image. Das Motto verbreitete sich: „Hast Du was dann bist Du was.“ Und hast Du teuere Sachen dann bist Du mehr wert als ein armer Mann.

Als Kapitalismus und Kommunismus in Moskau aufeinander trafen

Der Siegeszug des Kapitalismus begann. Der Kommunismus im Osten konnte da nicht mithalten. Das wurde im Juli 1959 während einer Ausstellung amerikanischer Firmen in Moskau offensichtlich, als der amerikanische Vizepräsident Richard Nixon den sowjetischen Premierminister Nikita Chruschtschow durch die Ausstellung führte und es vor dem Modell einer amerikanischen Küche zu der berühmten „Küchendebatte“ kam. Folgender Dialog geschah:

Nixon: „Ich möchte Ihnen diese Küche zeigen, die so in unseren Häusern in Kalifornien steht“. Nixon zeigte dabei auf einen Geschirrspülautomaten. Chruschtschow: „Wir haben so etwas.“

Nixon: „Hier ist das neueste Modell. Tausende davon werden in unseren Häusern installiert. In Amerika möchten wir den Frauen das Leben erleichtern.“ Chruschtschow: „Eure kapitalistische Einstellung zu Frauen existiert nicht im Kommunismus.“

So sprachen sie. Chruschtschow log. Es gab keine Geschirrspülautomaten in den Häusern und Wohnungen der Sowjetbürger.

Als es zu dem Thema der Häuser selbst kam musste Nixon erklären was eine Hypothek ist, denn die Amerikaner hatten natürlich nicht das Geld, um für ein Haus bar zu bezahlen. In der Sowjetunion bekam man eine Wohnung zugeteilt. Vom Staat. Man erhielt auch freie Medizinversorgung, freie Altersversorgung, freie Bildung. Schulden kamen nicht vor. Aber in Amerika konnte man Schulden machen. Und das mit dem Schulden machen wurde im Laufe der Jahre immer leichter. Amerikaner hatten nicht nur eine Kreditkarte, sondern mehrere. So wurde der Konsum immer weiter angeheizt. Bis zum Kollaps in unserer Zeit.

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass derselbe Richard Nixon, der den Russen einst das Paradies des Westens präsentierte, im Jahre 1971 sozusagen Konkurs anmelden musste. Amerika war pleite, musste den Goldstandard aufheben und lud den Rest der Welt ein, den Amerikanern Geld zu leihen. Immer mehr und mehr. Momentan hat der U.S. Staat 37 Billionen Dollar Schulden. Eine Billion Dollar werden für die Zinsen der Schulden aufgewendet. Und was mit dem Staat U.S.A. geschah, geschah dann auch mit immer mehr amerikanischen Bürgern. (Eine Billion sind 1.000 Milliarden)

Im Jahre 2020 gab es laut amtlicher Statistik des „Departments of Housing and Urban Development“ 3,5 Millionen Obdachlose in Amerika. Niemand kennt natürlich die Dunkelziffer. Viele junge Menschen müssen bei den Eltern oder bei Freunden leben, da sie sich keine Wohnung oder gar ein Haus leisten können.

Woran ist Amerika gescheitert? An Affluenza. Die haben sich einfach zu Tode konsumiert. Das konnte und kann nie gut ausgehen. Ja, Affluenza tötet.

Wirtschaftswachstum und das Bruttosozialprodukt

Aus mir nicht zugänglichen Gründen muss es anscheinend immer mehr Wirtschaftswachstum geben. Die Wirtschaftswachstumszahl ist eine heilige Zahl. Stolz verkünden Minister, wenn die Wirtschaft weiter wachst. Stolz schreiben dann Minister diesen angeblichen Erfolg sich selbst zu. Ähnlich ist es mit dem Bruttosozialprodukt (BSP). Das BSP sagt angeblich aus wie reich ein Land ist.

Haben Sie gewusst, dass Adolf Hitler nicht ein einziges Mal vom Bruttosozialprodukt sprach? Warum nicht? Weil es das nicht gab. Das Bruttosozialprodukt, die Summe der Produktion aller Güter und Dienstleistungen, wurde erst nach dem Kriege in der Bundesrepublik eingeführt. Woher kam das BSP? Natürlich aus Amerika. Auf der Währungskonferenz in Bretton Woods 1944 hatte man sich darauf geeinigt, weltweit zu zählen, was da in den jeweiligen Ländern produziert wurde. Warum wohl? Warum sollte das irgendjemanden interessieren? Es versteht sich von selbst dass die BSP Zahl leicht zu manipulieren ist. Ganz leicht.

Alles kommt in den großen BSP Topf. Oder etwa nicht? Nein. Wenn ein Auto gegen einen Baum knallt, dann erhöht das das Bruttosozialprodukt. Aber wenn die Frau zuhause bleibt und sich um die Kinder oder die Eltern kümmert, dann erhöht das nicht das Bruttosozialprodukt. Natürlich nicht. Warum nicht?

Nun, das System heißt schließlich Kapitalismus. Es geht um Kapital, um Geld. Geld muss fließen, sonst ist das was da passiert nicht von Bedeutung. Das System mit Namen Kapitalismus ist ein unglaublicher Wahnsinn, das uns die Krankheit mit Namen Affluenza beschert hat, an der momentan der Westen schwerstens erkrankt ist. Die Aussichten stehen nicht gut. Man könnte das Leiden auch auf eine stark einseitige Ernährung zurückführen. Viel zu einseitig.

Der ermordete Bruder des ebenfalls ermordeten U.S. Präsidenten John F. Kennedy, Robert F. Kennedy, sagte bereits Anfang der 60er Jahre:

„Das Bruttosozialprodukt berücksichtigt nicht die Gesundheit unserer Kinder, die Qualität ihrer Bildung oder ihre Freude beim Spielen. Es berücksichtigt nicht den Zauber unserer Poesie oder die Stärke unserer Ehen, die Intelligenz unserer öffentlichen Debatten oder die Integrität der öffentlich Bediensteten. Es misst weder unsere Geisteskraft noch unseren Mut, weder unsere Weisheit noch unseren Bildungsstand, weder unser Mitgefühl noch unsere Ergebenheit zu unserem Land. Kurz gesagt, es misst alles außer dem, was das Leben lebenswert macht.“

Der geschichtslose Mensch im Westen

96 % der Chinesen zählen sich zu den Han Chinesen. Ihr Leben ist ein Glied in der Kette der Generationen von tausenden von Jahren bisher und in der Zukunft. Sie sehen sich als Teil einer Gemeinschaft. Es ist unvorstellbar, dass die Chinesen Millionen von Fremden in ihr Land ließen, die ihre Kultur zerstören könnten.

Ähnliches werden Sie in Japan hören. Und auch in Russland leben die Menschen in ihrer Geschichte, in ihren Traditionen, in ihrer Kultur, und sie sind sehr stolz darauf, zu ihrem Volk zu gehören.

Der Amerikaner ist natürlich ein geschichtsloser Mensch, denn er ist von irgendwo her nach Amerika gekommen. Die Amerikaner bilden keine homogene Volksgruppe. Das Problem mit den Farbigen und anderen ethnischen Gruppen zerreißt die Gesellschaft zusehends. Dass die Idee des „Multikulti“ eine tolle Sache sei und eine Gesellschaft bereichere gilt, wenn überhaupt, nur für eine geringe Anzahl von Zuwanderern, die sich integrieren lassen. Ansonsten bilden diese Zuwanderer eine Gefahr, einen Faktor, der eine Gesellschaft zerstört. Die Länder in Westeuropa bilden geradezu Paradebeispiele für diese Aussage.

Die Menschen im Westen lassen das alles mit sich geschehen, weil sie eben kein Geschichtsbewusstsein mehr haben und nur noch von wirtschaftlichen Interessen angetrieben werden. Sie sehen ihr Leben als Einzelfall, aus dem sie für sich selbst das Beste machen wollen. Sie sind nicht einmal mehr bereit, sich als Mitglied einer Gemeinschaft zu sehen, zu deren Gelingen sie ihren Beitrag leisten müssen. Sie schauen ohne stolz auf ihre Vorfahren. Individualismus zählt. Die Gegenwart zählt. Geld zählt. Haste was dann biste was. Haste nichts dann biste nichts.

Der geschichtslose Mensch hat zwangsläufig seine Geistigkeit aufgegeben, denn es ist ja gerade sein Geist, der ihn mit seinen Vorfahren verbindet, die wegen seiner Abschottung nicht in sein Leben eingreifen können. Die geistige Verbindung zu allen zuvor gelebten Menschen des eigenen Volkes ist unterbrochen.

Alle Völker, die sich auf Amerika eingelassen haben, leiden an diesem Problem. Amerika, das primitivste Land auf Erden, ist die Ausgeburt des puren Materialismus, ein Land, in dem Haben viel mehr gilt als Sein, ein Land, in dem sich die Menschen mittlerweile zwangsläufig auf der Jagd nach dem Dollar ausleben, verausgaben müssen, um überhaupt noch überleben zu können. In einem Land, das noch vor 50 Jahren das reichste Land auf Erden war.

Die Amerikaner haben ihr eigenes Land durch ihren aggressiven Materialismus und durch die Aufgabe der Geistigkeit an den Abgrund geführt und sich jetzt auch noch einen Präsidenten gewählt, der geradezu den Inbegriff des Materialismus auf zwei Beinen darstellt, ein Mann, der nur in Dollareinheiten denkt.

Merke: Wenn Europa je wieder zu Europa werden will, dann muss es seine Verbindung zu Amerika kappen.

Das Land der Väter

Affluenza ist die Krankheit des Überflusses. Die Tatsache, dass wir offiziell dem „mehr“ nachjagen, noch mehr Wachstum fordern, obwohl wir einst reich waren, und durch noch mehr Wachstum nur ärmer geworden sind, sollte uns doch zu denken geben.

Ich komme zurück zu dem Thema Krämerläden von einst. Ich komme zurück zu dem Kommunismus unter Chruschtschow. Frage: Wie viele Dinge braucht der Mensch wirklich? Frage: Mit wie wenigen Dingen kann der Mensch auskommen und trotzdem den Sinn seines Lebens erfüllen und glücklich sein?

Wenn Sie heutzutage von einer bescheidenen Rente leben, dann lernen Sie zwangsläufig ein paar harte Lektionen. Ich habe zum Beispiel mein Auto verkaufen müssen, da ich es mir nicht mehr leisten kann. Sie erleben wie alles um Sie herum teurer wird und Sie sich mehr und mehr einschränken müssen, hoffend, dass Sie behalten können, was wirklich für Sie wichtig ist.

Obwohl alle westlichen Gesellschaften einen unglaublichen materiellen Wohlstand besitzen ist dieser Reichtum nicht gerecht verteilt. Der manipulierte Funktionsmechanismus und Verteilungsmechanismus des Kapitalismus sorgt dafür, dass sich das Kapital am Ende in den Händen von ein paar wenigen Kapitalisten sammelt. Das ist die Logik des Systems, das wir spätestens seit Karl Marx ausreichend durchschaut haben.

Europa muss seine Vergangenheit wiederfinden, seine Verpflichtungen den Gemeinschaften gegenüber, seine Moralansprüche, seine Traditionen und Kulturen. Der Materialismus ist lediglich ein kleiner Teil unseres Lebens, aufgrund des Fortschritts sollte er eigentlich inzwischen fast unbedeutend sein, so unbedeutend, dass wir uns alle endlich auf den wahren Sinn unseres Lebens konzentrieren könnten. Was sonst denn ist Fortschritt?

Ich Dien

„Ich dien“ war das Motto vieler Herrscher in deutscher Geschichte. Diese Worte bedingen bis zu einem gewissen Grade eine Selbstaufgabe. Es wäre den Deutschen ans Herz zu legen, sich dieser alten Wahrheit zu erinnern und ihr Leben als einen Dienst zu betrachten, ein Dienst an den Lieben um sie herum, ein Dienst an ihren Vorfahren und Nachkommen, ein Dienst an ihrer Gemeinschaft, an ihrer Heimat.

„Ich dien“ ist das Wundermittel gegen Affluenza. Soweit mir bekannt, ist es das einzig verfügbare Wundermittel auf Erden.

Der oberrheinische Revolutionär

Anfang des 16. Jahrhunderts (circa 1509/10) erschien im Oberrheingebiet die Schrift eines Mannes, der als „Oberrheinischer Revolutionär“ in die Geschichte einging. Als Grundlage dieses sozialreformistischen Textes diente dem Autor das Konstrukt eines deutschen Urreiches, das durch die absolute Anwendung des göttlichen Rechtes Idealstaatlichkeit erreicht hatte. An diesem gelte es sich zu orientieren. Man könnte auch das germanische Recht nehmen. Dann würde man endlich sogar die AfD in Ruhe lassen, und die Politiker und Richter könnten sich darauf konzentrieren, das Land der Deutschen wieder zu alter Blüte zu führen. 

------------

Der entfesselte Kapitalismus ist die Wurzel der Affluenza. Er fördert die Gier nach immer mehr. Um diese Krankheit überwinden zu können, braucht die Welt ein Wirtschafts- und Finanzsystem, das die Gier nicht mehr fördert, ja die Menschen auf das Maß zurückholt, das sie für sich mit ihrer Arbeit schaffen können. Es muss unmöglich sein, aus Geld ohne produktive Arbeit noch viel mehr Geld zu machen. Das Große Kasino an Finanzmärkten muss geschlossen werden. Es ist ein Spielplatz für die, die sowieso schon mehr haben, als sie jemals verbrauchen können. Wird das jemals möglich sein? Ist es denkbar, In Wohlstand zu leben ohne die Auswüchse des Kapitalismus? Aber mit einer wieder funktionsfähigen Marktwirtschaft? Ohne weltweite Monopole?

Ja, das ist möglich. Sehen Sie sich unser Modell „Die Humane Marktwirtschaft“ an und staunen Sie, wie einfach es sein kann zurückzufinden zu einem Leben in Wohlstand, ohne Kriege und ohne die andauernde Vernichtung von Lebensmitteln. Ach ja, das geht sogar ganz ohne Lohnsteuer, denn es ist das Perverseste, ausgerechnet darauf Steuern zu erheben, ohne das keine Gesellschaft existieren kann: Produktive Arbeit. Machen Sie sich selbst ein Bild um festzustellen, dass das tatsächlich möglich ist und lesen Sie „Die Humane Marktwirtschaft“. Bestellen Sie Ihr Exemplar direkt beim Verlag hier oder erwerben Sie es in Ihrem Buchhandel. Wir brauchen kein quantitatives Wachstum mehr, nur noch ein qualitatives! 

Wenn Sie einen Eindruck gewinnen wollen, wie das Kernelement der Humanen Marktwirtschaft aussieht, der "Wertspeicher", dann laden Sie hier einen Auszug aus dem Werk als PDF herunter. 

Nach oben