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Die Frontlage um Avdejevka am 11.10.2023. Der Kessel ist schon fast geschlossen. 

 

Russlands Sonderoperation bewegt sich auf die Zielgerade zu

Von Peter Haisenko 

Der letzte Stein in der Kaskade zum Start der Sonderoperation Russlands in den neuen Volksrepubliken im Osten der ehemaligen Ukraine war der massive Beschuss der Zivilisten in Donezk. Kiews Armee hat bis zu 2.000 Granaten täglich in die Stadt gefeuert. Da musste man sich fragen, warum die Front dort nicht als erste aufgerollt worden ist.

Seit nunmehr neun Jahren wird die Zivilbevölkerung in und um Donezk von Kiews Truppen beschossen mit Granaten und Streumunition. Mehr als 14.000 Zivilisten sind dadurch ums Leben gekommen. Während dieser Jahre haben sich Kiews Soldaten an dieser Frontlinie eingegraben und massive Verteidigungslinien aufgebaut, mit stark befestigten Gräben und Unterständen. Wie wir bei der gescheiterten Gegenoffensive Kiews lernen konnten, kostet die Stürmung einer solchen Befestigungslinie einen enormen Blutzoll. Aus diesem Grund hat die russische Armee diese Frontlinie Kiews noch nicht angegriffen. Allerdings führt das auch in Russland selbst zu Unwillen, denn es geht ja bei dieser Sonderoperation darum, die Zivilbevölkerung vor weiterem Morden Kiews zu beschützen.

Sehr geschickt, menschen- und materialschonend (für die russische Armee), hat die russische Armee Kiews Soldaten bei ihren Angriffsversuchen in den Minenfeldern der eigenen Verteidigungslinien ausbluten lassen. Kiew leidet unter den enormen Verlusten an Soldaten und Material und kann kaum noch Entsatz bringen. Das wiederum gibt Russland jetzt die Möglichkeit, mit wenigen eigenen Verlusten in die Offensive zu gehen. Das Städtchen Avdejevka liegt nur wenige Kilometer westlich von Donezk und westlich der Frontlinie Kiews und ist unter Kontrolle Kiews. Jetzt rückt die russische Armee von Süden und Norden westlich von Avdejevka vor. Es sieht so aus, als ob die russische Armee Avdejevka einkesseln kann. Damit wird dann Nachschub und Versorgung für die stark befestigte Frontlinie westlich Donezk abgeschnitten. Das wird die blutige Eroberung dieser Frontlinie überflüssig machen, denn Soldaten ohne Nachschub werden sich über Kurz oder Lang einfach ergeben müssen.

Die Geschichte wiederholt sich nicht

Die Lage um Avdejevka wird ähnlich sein wie die in Debalzewo 2014, als 6.000 Soldaten Kiews dort eingekesselt waren. Der Unterschied ist allerdings, dass diesmal keine Rettung durch einen weiteren Betrug zu erwarten ist. Der Betrug, den Merkel, Hollande und Poroschenko damals mit den Minsk-Abkommen eingefädelt haben und der von Anfang an nur dem Zweck dienen sollte, die 6.000 Soldaten Kiews vor Gefangenschaft zu retten und Kiew aufzurüsten. Russland wird nichts anderes akzeptieren als die Kapitulation der eingekesselten Soldaten. Der Punkt ist aber, dass Kiew westlich von Avdejevka keine Rückfallpositionen aufgebaut hat. Das heißt, dass dann an dieser Stelle der Weg für die russische Armee Richtung Westen offen ist. Kiew hat nicht genügend Reserven, um dort eine neue Verteidigungslinie aufzubauen.

Die erste Folge wird sein, dass der Beschuss von Zivilisten in der Region Donezk endlich aufhört. Damit hat Russland das wichtigste, das maßgebliche Ziel der Sonderoperation erreicht. Die Menschen in Donezk können wieder ohne Todesangst auf die Straßen gehen. Allerdings wird es für Kiews Kriegsmaschine einen fatalen Schlag bedeuten, wenn einige tausend Soldaten und Material verloren gehen, die jetzt noch Avdejevka halten. Die Lücke, die so in Kiews Front gerissen wird, lässt erwarten, dass weitere Teile der anderen Frontabschnitte ebenfalls zusammenbrechen werden, die sowieso schon dezimiert sind an Soldaten und Material. Dazu kommt, dass der Nachschub an westlichen Waffen zu versiegen beginnt, einfach weil die Lager der NATO erschöpft sind und jetzt auch noch Waffen und Munition für die Unterstützung Israels umgeleitet werden.

Ohne westliche Waffenlieferungen ist der Krieg beendet

Selenskij selbst hat schon verkündet, dass sein Krieg verloren ist, sobald der Strom an Waffen aus dem Westen versiegt. Einige europäische Länder verweigern schon die Abgabe von Waffen an Kiew, weil sie befürchten, sich selbst zu entwaffnen. Sogar aus London, dem größten Kriegstreiber, kam die Meldung, dass sie sich nicht mehr in der Lage sehen, weitere Kriegsgüter an Kiew zu liefern, weil sie sonst über kein eigenes wehrhaftes Militär mehr verfügen würden. Auch aus den USA sind ähnliche Töne zu hören und gerade von dort wurde weitere Unterstützung von Erfolgen der Kiew-Armee abhängig gemacht. Die gibt es aber nicht und die prekäre Haushaltslage in Washington hat schon dazu geführt, dass sogar die finanzielle Unterstützung Kiews auf Eis liegt.

Ich gehe mit der Einschätzung amerikanischer Fachleute konform, dass dieser Krieg für Kiew schon verloren ist. Insbesondere die Waffenlieferungen des Westens dienen nur noch dem Zweck, Russland maximal möglichen Schaden zuzufügen, verbrannte Erde zu schaffen und dass diese Kämpfe nur noch unnötige Leichen produzieren. Auf beiden Seiten. Das aber ist dem Westen gleichgültig, was tote Ukrainer betrifft, und gewünscht, was tote Russen betrifft. Auf der anderen Seite sollte aber auch klar sein, dass die Niederlage der Armee Kiews für die NATO selbst eine Niederlage sein wird. Alle ihre teuren, komplizierten Waffensysteme haben sich gegenüber der russischen Armee nicht als überlegen präsentieren können.

Wer wird für die Unterstützung bezahlen?

Kiew hat vom Westen Hilfen erhalten, die hundert Milliarden schon längst übertroffen haben. Hilfen an Kapital und Waffenlieferungen. Kiew selbst ist schon lange Pleite. Da sind die USA in einer ähnlichen Situation wie 1917 im Ersten Weltkrieg. Die USA hatten damals England und Frankreich mit riesigen Krediten erst kriegsfähig gemacht. Auch das Deutsche Reich hatte Kredite aus derselben Quelle erhalten. 1917 war das DR kurz davor, den Krieg zu gewinnen. Das aber hätte für die USA bedeutet, dass sie ihre Kredite an Paris und London hätten abschreiben müssen. Deswegen sind sie 1917 in diesen Krieg eingetreten, eben um diese Kredite zu retten. In Versailles haben sie dann auch schnell einen Separatfrieden mit dem DR abgeschlossen mit dem Inhalt, dass das DR als erstes die Kredite an die USA bedienen muss. Dem konnten London und Paris nicht widersprechen, weil sie abhängig von Washington waren. Sie haben sich am DR schadlos gehalten.

Was werden die USA also tun, wenn Kiews Armee kapitulieren muss? Wer soll dann die „Investitionen“ der USA erstatten? Da gibt es schon Stimmen, die dafür Europa in die Pflicht nehmen wollen. Aber anders als im WK I werden die USA auf keinen Fall mit Soldaten eingreifen. Aus zwei Gründen: Sie würden in der Ukraine gnadenlos untergehen und dann gibt es ja noch den Palästina-Konflikt, auf den sich die USA jetzt auch noch konzentrieren müssen. Über Taiwan müssen wir da schon nicht mehr reden. So ist das Engagement der USA in der Ukraine der nächste Krieg der USA, an dem sie nicht verdienen können. Ja, die Waffenindustrie fährt richtig Gewinne ein, aber die müssen von den US-Steuerzahlern selbst bezahlt werden. Und von den Europäern. Dieser Umstand wird das Dollarsystem weiter schwächen und den Niedergang des US-Imperiums beschleunigen.

Russland gewinnt doppelt

Russland ist also auf der Zielgeraden seiner Sonderoperation. Wegen der unbedingten Unterstützung des Verbrecherregimes in Kiew durch den Westen wird der Kreml mehr erreichen, als er geplant hat. Er wird nicht nur die Restukraine entmilitarisieren, entnazifizieren, sondern hat auch erreicht, dass sich die NATO weitgehend entwaffnet hat. Die Bundeswehr hat nur noch Munition für zwei oder drei Tage. Zudem sind westliche Waffensysteme entmystifiziert worden und wieder wird es geschehen sein, dass die USA einen Partner einfach fallen lassen. Selenskijs Tage sind gezählt.

Das ist ein Signal an viele Länder, sich von der Gefolgschaft zu den USA abzuwenden, was schon in Afrika zu beobachten ist. So kann man sagen, dass es die USA sind, die auch diesen Krieg verloren haben. Da kann man dann nur noch hoffen, dass der senile Greis in Washington davon abgehalten wird, auf den Atomknopf zu drücken. Vorsichtshalber hat der Kreml aber deutlich gemacht, dass das niemand in Washington überleben würde. Aber wer weiß schon, was ein waidwunder Tiger so anstellen wird. Die Menschen in Donezk hingegen dürfen friedlichen Zeiten entgegenblicken und wahrscheinlich wird es für die Menschen in Odessa auch eine bessere Zukunft geben, als ihnen das Kiew-Regime bieten könnte. 

Lesen Sie dazu auch die Analyse eines Kiew-Freunds von ntv: 
https://www.n-tv.de/politik/Russland-bestimmt-wo-Ukraine-Kraefte-einsetzen-muss-article24468451.html 

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