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Ehrentitel, die jeder anständige Mensch ablehnen müsste

Von Peter Haisenko 

Als 1973 Henry Kissinger und dem Nordvietnamesen Lê Đức Thọ der Friedensnobelpreis verliehen wurde, kommentierten das Kritiker so: Das ist in etwa so, wie wenn einer Hure und ihrem Zuhälter ein Preis für den Kampf um die Jungfräulichkeit verliehen würde. Interessant daran ist aber, dass sich einer der beiden Preisträger wie ein Ehrenmann verhalten hat.

Kissinger hat den Preis und das zugehörige Geld angenommen, aber Lê Đức Thọ hat die Annahme des Friedensnobelpreises abgelehnt mit dem Argument, dass der Krieg zu dieser Zeit noch andauerte. Die folgende Zeit hat dann gezeigt, dass der zwischen dem Amerikaner und dem Nordvietnamesen ausgehandelte Vertrag die Kampfhandlungen nicht beenden konnte. Das Schießen und Morden ging weiter, bis die nordvietnamesische Armee den USA die vernichtende Niederlage zugefügt hatte und die US-Armee mit einer chaotischen Flucht das Land verlassen musste. So kann die Vergabe dieses Friedensnobelpreises als Propagandaaktion bezeichnet werden mit dem Ziel der Gesichtswahrung für die USA: Seht her, wir haben das Ende dieses brutalen Kriegs herbeigeführt. Mit diesem Akt war der Friedensnobelpreis schon 1973 entwertet.

Am 20. Januar 2009 wurde Barack Obama Präsident der USA. Zehn Monate später wurde er mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Er selbst stellte die Frage, wofür er diesen Pries erhalten hat. Das hielt ihn aber nicht davon ab, den Preis und das Geld anzunehmen. Während seiner achtjährigen Amtszeit hat Obama alles getan nachzuweisen, dass er diesen Preis nicht verdient hat. Das Foltergefängnis in Guantanamo gibt es immer noch, die US-Armee hat Libyen zerstört und dasselbe mit Syrien versucht. Tausende Drohnenmorde weltweit gehen auf sein Konto. Und nein, er hat diesen Preis nicht zurück gegeben. Spätestens mit dem Nobelpreis für Obama ist diese Ehrung restlos entwertet. Aber das zieht sich durch die ganze Zeit, in der Friedensnobelpreise vergeben wurden.

Nobelpreise sind politische Instrumente

Betrachtet man die Liste der Preisträger fällt auf, dass der Friedensnobelpreis immer ein politisches Instrument war. Hier können Sie die Liste einsehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Friedensnobelpreisträger
Gerade während der letzten zwei Jahrzehnte fällt auf, dass dieser Preis vornehmlich an Leute vergeben wurde, die im Sinne und wohlmöglich im Auftrag des „Wertewestens“ gegen Staaten agitiert haben, die sich dem Diktat der USA nicht fügen wollen. Interessant auch, dass ausgerechnet die USA (21) und Großbritannien (12) die meisten Ehrungen für Frieden in Empfang nehmen durften. Die USA, die während der letzten 200 Jahre die meisten Kriege überhaupt vom Zaun gebrochen haben. Internationale Organisationen, darunter auch zweifelhafte, stehen dem mit 25 noch voran.

Damit bin ich beim Nobelpreis für Literatur angekommen. Hier gilt dasselbe. Ein Nobelpreis ist schon fast garantiert, wenn der oder die Autoren die Agenda des Wertewestens proklamieren und sich gegen die gewählten Regierungen stellen, die dem Westen ein Dorn im Auge sind. So ist auch der Nobelpreis für Literatur zu einem politischen Instrument verkommen und restlos entwertet.

Churchill erhielt den Karlspreis

In Deutschland gibt es den Karlspreis. Der Karlspreis, vollständiger Name seit 1988 „Internationaler Karlspreis zu Aachen“, wird in Aachen seit 1950 in der Regel jährlich an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Es ist ein deutscher Preis. 1955 wurde dieser Preis Churchill ans Revers geheftet. Dem Schlächter Churchill, der Millionen deutsche Zivilisten in deutschen Städten mit militärisch sinnlosen Flächenbombardements umgebracht, sie nach seinen Worten „gebraten“, die Städte bis auf die Grundmauern vernichtet hat. Wie tief kann eine Nation noch sinken? Oh ja, da ist offensichtlich noch viel Raum nach Unten offen. Hier können Sie die Liste der Preisträger einsehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karlspreis

Unter den Trägern des Karls-Preises finden sich: Tony Blair (1999), Bill Clinton (2000), Jean-Claude Junker (2006), Angela Merkel (2008), Wolfgang Schäuble (2010), Martin Schulz (2015), Emmanuel Macron (2018) und dann nur noch anti-russische Agitatoren. 2022 waren diese die drei Frauen, die in Weißrussland den Sturz des gewählten Präsidenten betrieben haben und jetzt im Ausland leben: Maryja Kalesnikawa, Swjatlana Zichanouskaja und Weranika Zepkala. Wer von all denen hat sich denn wirklich um die „europäische Einigung“ verdient gemacht? Frau Merkel ist diejenige, die mit ihrer Politik nicht nur Deutschland, sondern die ganze EU gespalten hat. Aber all dem setzt der Karlspreis für das Jahr 2023 die Krone auf: Geehrt werden das ukrainische Volk und Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.

Wer gegen Russland ist, erhält Auszeichnungen

Das Einzige, was hier zusammen passt, sind Merkel und Selenskyj, und zwar im negativst möglichen Sinn. Merkel war es, die mit ihrem Betrug mit den Minsk-Abkommen die ganze Welt belogen und eine friedliche Lösung in der Ukraine verhindert hat und Selenskyj, der entgegen seiner Wahlversprechen alles getan hat, den Krieg mit Russland herbeizuführen. Ach ja, das dient wohl der Einigung Europas.... gegen Russland, den größten Staat Europas. Betrachten wir dazu nochmals einige Träger des Karlspreises. Ist es nicht eher so, dass diese die andauernde Unterwerfung Europas unter das Diktat der USA vorangetrieben haben? An der Vernichtung von Staaten mitgewirkt haben, die den USA ein Dorn im Auge waren? Die Merkel, die sich vehement für eine Beteiligung der BRD am Angriffskrieg der USA gegen den Irak eingesetzt hat? Die Entwertung des Karlspreises hat 1955 mit Churchill begonnen und seither ist er vor allem ein politisches Instrument.

In den letzten Jahren mussten wir eine geradezu inflationäre Vermehrung von Preisverleihungen beobachten. Alle diese, ausnahmslos alle, betreiben dieselbe politische Agenda. Preise werden vergeben für Beschmutzung der deutschen Geschichte, für Gräuelgeschichten über das Dritte Reich, Hervorhebung des angeblichen Antisemitismus in Deutschland und seit einigen Jahren eben darf nur noch Preise erhalten, wer sich gegen Putin oder Lukaschenko aufstellt und die Ukraine und Selenskyj über den grünen Klee lobt. Wann hat das letzte mal jemand einen Preis erhalten, der über Kriegsverbrechen der USA berichtet? Ach ja, das war Seymour Hersh, als er das Massaker von May Lai am 16. März 1968 der Welt bekannt gemacht hatte. Aber auch er hat keinen deutschen Preis erhalten und mittlerweile wird er demontiert, weil er die Wahrheit über den Terroranschlag auf die deutsche Gasversorgung aufgedeckt hat.

Die Ehrung erfolgt vor der Tat

Im Zusammenhang mit diesen „Ehrenpreisen“ müssen zwei Fragen gestellt werden. Wieso werden solche Preise verliehen, bevor sich der Träger dafür würdig erwiesen hat? Siehe Obama oder auch Merkel. Wieso hat Präsident Putin keinen Friedensnobelpreis oder zumindest den Karlspreis erhalten, für seine Rede im deutschen Bundestag 2001? Gab es jemals eine konkretere Initiative für Einigung und Frieden in Europa? Ja und mehr, nämlich von Lissabon bis Wladiwostok? Und die zweite Frage muss lauten: Warum werden Preise nicht aberkannt, inklusive der Rückzahlung der Gelder, wenn sich später herausstellt, dass sich der Träger dieser Auszeichnung als unwürdig erwiesen hat? Wieder siehe Obama, Blair, Macron, Merkel & Co. Ach ja, Merkel hat jetzt sogar noch den höchsten Sonderorden der BRD bekommen.

Angesichts all dieser Verbrecher und systemkonformen Schreiberlinge, die diese Auszeichnungen erhalten haben, sind diese Preise nicht mehr als Ehrentitel tauglich. Es ist mittlerweile eher so, dass man an diesen Preisverleihungen ablesen kann, wer sich am intensivsten, skrupellosesten, für die Ziele des US-Imperiums verdient gemacht hat. Jeder anständige Mensch müsste diese „Auszeichnungen“ ablehnen, aber da ist das Problem: Welchem anständigen, wirklich ehrbaren Mensch ist denn so ein Preis angedient worden? Zumindest in diesem Jahrtausend? Im Wertewesten sind wir doch mittlerweile so tief gesunken, dass Menschen, die Frieden und Verhandlungen anstatt Waffenlieferungen fordern, als rechtsradikal und böse verunglimpft werden. Die sind es aber, die Preise verdient hätten, wenn, ja wenn das Engagement für Frieden noch preiswürdig wäre. In diesem Sinn sehe ich in Lê Đức Thọ einen der wenigen, der genügend Ehre hatte, einen unverdienten Preis abzulehnen.

Als Nachtrag weise ich noch darauf hin, dass jetzt sogar das „Pressefoto des Jahres“ nur noch der antirussischen Propaganda dient. Da wurde ein Bild auf den ersten Platz gesetzt, das kurz nach Erscheinen am 9. März 2022 als gestellt entlarvt worden ist. Betrachtet man dieses Bild, sollte sofort auffallen, dass es gestellt ist. Wer tiefer hineingegangen ist weiß, dass die Frau auf der Bahre eine Schauspielerin ist, die auf ähnlichen Bildern schon öfter zu sehen war und sie ist auch nicht gestorben. Es ist nicht einmal sicher, ob sie wirklich schwanger war. Quelle für das Bild: ntv
https://www.n-tv.de/mediathek/bilderserien/panorama/Das-sind-die-besten-Pressefotos-des-Jahres-article24067447.html

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