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Die „Helgoland-Explosion“ war größer als die „Beirut-Explosion“

Von Peter Haisenko 

Die Geschichtsklitterung nimmt kein Ende. Die Explosion in Beirut vor einem Jahr wird als größte nicht-nukleare Explosion aller Zeiten hingestellt. Die Wahrheit ist, dass die Briten 1947 eine wesentlich größere Menge an Sprengstoff auf Helgoland zur Explosion gebracht haben.

Systematisch werden Verbrechen gegen Deutsche und Deutschland klein gelogen. Der Faktor zehn ist hier keine Grenze. Siehe Dresden und andere sinnlos zerbombte deutsche Städte. Jetzt wird behauptet, die Explosion im Hafen von Beirut mit 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat wäre die größte nicht-nukleare aller Zeiten gewesen. Das darf zumindest als geschichtsvergessen bezeichnet werden. Das Sprengkraftäquivalent des Ammoniumnitrats in Beirut entspricht etwa 1.100 Tonnen TNT. Die Briten haben aber ein Mehrfaches an brisantem Sprengstoff auf Helgoland angehäuft und zur Explosion gebracht. Bomben, Granaten, brisanten Sprengstoff und sonstiges Kriegsmaterial. Die Rauchsäule stieg auf mehr als 3.000 Meter Höhe auf und schon daran ist erkennbar, dass sie wesentlich heftiger war, als die in Beirut.

Um eines der Verbrechen, die die Briten nach 1945, also nach dem Waffenstillstand, an Deutschen auf deutschem Boden verübt haben in Erinnerung zu rufen, zitiere ich hier das Kapitel 24 aus meinem Werk „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“:

Kapitel 24: Helgoland

Nach 1945 hatten die Menschen in Deutschland andere Sorgen, als sich um die winzige Insel Helgoland zu kümmern. Wohl deswegen sind die Vorgänge um Helgoland nach 1945 weitgehend in Vergessenheit geraten. Sie verdienen es aber, gewürdigt zu werden. Sie sind ein Zeugnis des skrupellosen Umgangs der Engländer mit Menschen und deren Heimat, die sie zu Feinden erklärt haben.

Der Krieg war am 8. Mai 1945 zu Ende. Am 11. Mai besetzten die Engländer Helgoland. Nach Aussagen der beteiligten Soldaten war niemandem so recht klar, welchem Zweck das dienen sollte. In der Folge wurden alle Einwohner Helgolands von der Insel verwiesen und deportiert. Sie mussten ihr Hab und Gut auf der Insel zurücklassen. Die englischen Besatzer plünderten nach eigenen Aussagen das zurückgelassene Eigentum der Helgoländer. Es war unter ihnen bekannt, dass sowieso alles gesprengt werden sollte und so schafften sie sich eine moralische Begründung für ihre Diebstähle. Die vertriebenen Helgoländer, verteilt auf mehr als 100 verschiedene Orte Norddeutschlands, mussten große Not leiden. Sie hatten nicht einmal warme Kleidung mitnehmen dürfen und litten deshalb besonders in der Kälte des nächsten Winters.

Die Vertreibung aus Helgoland ist ein weiteres Beispiel für den skrupellosen Umgang der Engländer mit dem Leben und der Würde von deutschen Zivilisten. Es gab keine rationale Begründung für die Vertreibung der Einwohner Helgolands. Und es gab schon gar keinen Grund, sie auch noch ihrer Bekleidung zu berauben. Der Krieg war zu Ende und die Humanität hätte es gefordert, den Vertriebenen wenigstens zu gestatten, einen Teil ihrer Habe zu retten. Die Räumung der Insel war an keinerlei Fristen gebunden, sie wurde von England nach eigenem Gutdünken gestaltet.

Dementsprechend führten die Engländer Helgoland auch nicht einer vernünftigen neuen Verwendung zu. Sie ließen Helgoland als menschenleere, bombenverwüstete Ödnis zurück. 1947 sollten die Bunkeranlagen gesprengt werden. Zu diesem Zweck wurden nicht nur die in den Bunkern gelagerten Sprengstoffe verwendet. Es wurden weitere Mengen von Sprengstoff auf die Insel gebracht. In den Bunkern wurde die größte Menge an Sprengstoff aufgehäuft, die jemals auf einmal zur Explosion gebracht werden sollte. Das war ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Es gab keine Erfahrungen mit einer Explosion dieser Größe. Dementsprechend wurden alle Schiffe zum Zeitpunkt der Explosion weiter als zwölf Meilen von der Insel entfernt. Experten wollten nicht ausschließen, dass Helgoland durch diese Explosion komplett vom Antlitz der Erde verschwinden würde.

Nun, das ist nicht passiert. Aber die Explosion war gewaltig und die Rauchsäule stieg mehr als 3000 Meter in den Himmel. Helgoland war von den Engländern nicht annektiert worden. Helgoland gehörte nach wie vor völkerrechtlich zu Deutschland. England hat also in Friedenszeiten die völlige Auslöschung eines Teils von Deutschland billigend in Kauf genommen. Allein das widersprach gültigem Völkerrecht. Nachdem England für das geräumte Helgoland keine vernünftige Verwendung hatte, hat es die Insel als Übungsziel für seine Luftwaffe freigegeben. Tausende von Tonnen Bomben wurden auf die ohnehin schon verwüstete Insel abgeworfen. Das ging bis 1952. Und hier wird es pikant. 1949 war die Gründung der BRD erfolgt. Helgoland gehörte entsprechend den Verträgen über die Gründung der BRD zum Gebiet der BRD. Das bedeutet, dass die Engländer in Friedenszeiten Bomben auf deutsches Gebiet warfen.

Schon 1949 hat Konrad Adenauer persönlich gegen die andauernde Bombardierung Helgolands protestiert. Der Bundestag unterstützte den Kanzler einstimmig. Ebenso wurde die Rückkehr der Helgoländer in ihre Heimat gefordert, was auch immer davon übrig geblieben war. Es stand kein einziges Haus mehr. Allein der Flakturm war einigermaßen unzerstört. Das hat die Engländer nicht interessiert. Sie haben sich über alle Proteste hinweggesetzt und weiterhin Bomben auf Helgoland abgeworfen. Erst 1950 haben es zwei Studenten aus Heidelberg gewagt, Helgoland illegal friedlich zu besetzen. Sie hatten die Unterstützung der Presse, wurden aber von den Engländern unter Androhung von Gewalt wieder von der Insel verwiesen.

Diese mutige und etwas spektakuläre Aktion der Studenten wurde von der englischen Öffentlichkeit wahrgenommen. Sie wurde auch auf die folgenden Aktionen aufmerksam, die diesmal schon 20 Teilnehmer hatten. Die englische Öffentlichkeit erzeugte Druck auf die englische Regierung, ihr offensichtlich völkerrechtswidriges Verhalten einzustellen. So beendete England seine Bombardierungen deutschen Bodens offiziell am 1. März 1952. Die Helgoländer konnten nach sieben Jahren in ihre restlos zerstörte Heimat zurückkehren und einen Wiederaufbau unter schwierigsten Bedingungen und großen Entbehrungen beginnen. Für Menschen des 21. Jahrhunderts ist es schwer vorstellbar, unter welchen Bedingungen die Helgoländer anfangs leben mussten. Dass sie das auf sich genommen haben, ist ein weiterer Beweis dafür, welchen Stellenwert die Heimat im Leben von Menschen hat und was man Menschen antut, wenn man sie aus ihrer Heimat vertreibt. Die Vorgänge um Helgoland sind auch ein Beweis, dass die Regierung Englands den Widerspruch der Mehrheit des englischen Volks gegen sich hatte, aber nur dann im Sinn der selbst postulierten Humanität tätig wird, wenn dieser Widerspruch gegen offensichtliche Völkerrechtsverletzungen sich deutlich artikuliert.

Soweit das Zitat aus meinem Werk. Mein Hauptaugenmerk liegt aber auch darin, nachzuweisen, dass zwischen 1945 und 1949 mindestens 13,4 Millionen Deutsche teils grausam ermordet worden sind. Und natürlich zum Nachdenken anzuregen, inwieweit das Geschichtsdiktat haltbar ist, das dem Deutschen Reich die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg auferlegt. Das Gegenteil ist die Wahrheit. Sichern Sie sich Ihr Exemplar von „ England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“ für den großen Überblick und die Werke von Reinhard Leube im AnderweltVerlag für die akribisch belegten und liebevoll aufgearbeiteten Details. Sie können diese direkt beim Verlag hier bestellen oder in Ihrer Buchhandlung erwerben.

 

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