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Warum wollen Sklaven nicht befreit werden?

Von Peter Haisenko 

Es ist nur höchst selten geschehen, dass frisch gefangene Sklaven auf den Transportschiffen in die Neue Welt ihre „Herren“ überwältigten und das Schiff in ihre Gewalt brachten. Das endete fast immer tragisch. Ist das ein Grund, warum Sklaven im Dienst ihrer amerikanischen „Eigentümer“ diese nicht erschlagen haben, obwohl sie ihnen zahlenmäßig stark überlegen waren? Gibt es eine Parallele zur Gegenwart?

Der Mensch hat ein natürliches Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit. Wie die meisten Tiere auch. Befindet man sich in einem Zustand, der für die absehbare Zukunft zumindest „Kost und Logis“ erwarten lässt, nimmt man für den Erhalt dieses Zustands viel in Kauf. Es bedarf schon besonderer Ereignisse, bis der Druck für Veränderungen so groß wird, dass es Aufstände geben könnte. Schließlich besteht auch immer die Gefahr, man könnte seine augenblickliche Situation verschlechtern. Diese Angst lähmt den Protestwillen, auch wenn absehbar ist, dass es nach mehr oder weniger kurzer Zeit erheblich besser werden könnte. Die Sklaven in Amerika wussten aber aus Erfahrung, dass sie keine Chancen hatten, ihre Situation aus eigener Kraft dauerhaft zu verbessern. So mussten sie sich mit ihrem Schicksal abfinden und das führte so weit, dass sie als Helfer ihrer Herren Aufrührer aus den eigenen Reihen bekämpften. So sorgten sie dafür, dass sich ihre Situation wenigstens nicht verschlechtert.

Jede „Wahrheit“ kann heutzutage mühelos manipuliert werden

Die aktuelle digitalisierte Welt hat ein Problem mit der Wahrheit. Man kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass Bilder, Fotos oder sogar Filme die Realität zeigen. Wie bereits im Film „Forrest Gump“ vorgeführt wurde, kann eine virtuelle Realität erzeugt werden, die nichts mit der Wirklichkeit gemein hat. Damals noch wegen mangelnder Rechenkapazität in Schwarz-Weiß und heute eben in beliebiger Farbqualität. Das letzte verbliebene Bilddokument, das kaum gefälscht werden kann, ist das Polaroid-Foto im Original. Aber selbst wenn eine Reportage nicht digital gefälscht wird, kann mit Auswahl des Blickwinkels ein Eindruck vermittelt werden, der dem Ereignis nicht gerecht wird.

Will man Teilnehmerzahlen an Demonstrationen nach oben oder unten „korrigieren“, reicht es aus, mit einem tiefen Kamerastandpunkt eine geschlossene Front zu zeigen, obwohl ein Überblick das tatsächliche Aufkommen dokumentieren würde. Digitale Archive ermöglichen auch, aktuelle Bilder mit Archivbildern zu verflechten, um die gewünschte Botschaft herzustellen. Da werden selbst Aufnahmen eingearbeitet, die an ganz anderen Orten entstanden sind oder eben zu anderer Zeit. Wer kann schon erkennen, ob zum Beispiel die täglichen Bilder aus Myanmar tatsächlich von heute stammen? Oder wer die Bombe auf Syrien abgeworfen hat, deren Krater gezeigt wird?

Verzögerungsfreie „Livesendungen“ gibt es im deutschen Fernsehen nicht mehr. Damit meine ich nicht nur die alltäglichen Talkshows, die allesamt nur Aufzeichnungen sind. ARD und ZDF senden jede Sendung, jede Nachricht, mit zwölf Sekunden Verzögerung. Ja selbst die Zeit wird um zwölf Sekunden falsch, zu spät, angezeigt. Das können Sie einfach überprüfen. Nehmen Sie die Atomzeit aus Braunschweig, den Glockenschlag, der daran hängt, und Sie werden sehen, dass die Glocke zwölf Sekunden vor dem Beginn ihren ersten Schlag abgibt. Das begann vor Jahren in den USA, – wo sonst? – nachdem beim „Superbowl“ ein „Nippelblitzer“ zu sehen war. Seither sind alle „Livesendungen“ in den USA um fünf Sekunden verzögert, damit der Zensor im „Notfall“ auf Reklame umschalten kann und dem Bürger derart skandalöse Bilder erspart bleiben.

Einfach glauben oder kritisch hinterfragen – hier scheiden sich die Geister

Um es abzukürzen: Während im letzten Jahrtausend noch Bild- und Tonmaterial zumeist als zuverlässige Quellen der Wahrheit gelten durften, ist davon nichts übrig geblieben. Erschwerend kommt hinzu, dass auf allen Kanälen und in allen Medien dieselben Bilder und Informationen verbreitet werden, die nahezu ausnahmslos von wenigen globalen Agenturen stammen. Hat man folglich keine Zeit, Lust oder die Möglichkeit, Meldungen mit Hilfe alternativer Quellen zu überprüfen, ist man Sklave der Informationsgiganten, der Monopolmedien. Aber selbst wenn man sich die Mühe macht und versucht, Meldungen zu verifizieren, stößt man auf dasselbe Problem. Welcher Quelle schenkt man Glauben? Auch in den „Alternativen“ wird manipuliert oder frech gefälscht. Der Zustand ist folglich, dass wir in einer Zeit leben, in der wir nicht mehr mit Sicherheit über den Wahrheitsgehalt jeglicher Meldung befinden können. Da gibt es zwei Möglichkeiten, damit umzugehen.

Die einfache, die bequeme, ist, den Monopolmedien einfach alles zu glauben. Selbst wenn man irgendwo tief im Inneren das Gefühl hat, dass da einiges nicht zusammen passt oder sogar dem eigenen Erleben widerspricht. Man erkennt vielleicht sogar, dass man sich so zum (Informations-)Sklave derjenigen macht, die uns lenken, manipulieren und fehl-informieren wollen. Aber es ist gut fürs „Seelenheil“. So, wie der gläubige Katholik nur im Frieden mit seinem Glauben leben kann, wenn er alle Dogmen seiner Kirche nicht anzweifelt, so kann der brave Bürger sein Schicksal nur ertragen, wenn er alles für bare Münze nimmt, was ihm von „seinem“ Regierungsapparat und dessen hilfreichen Medien serviert wird. Und es wird gut serviert. Nämlich in sich schlüssig aufgebaut. Da wird eine geschickt gesetzte Grundlüge mit immer darauf aufbauenden Folgelügen bestätigt. Wie gesagt, in sich schlüssig. Das ist zwar noch lange kein Garant, dass es wirklich wahr ist, aber so lebt man unbeschwerter.

Der andere Weg ist steinig und er beginnt zwangsläufig mit Selbstzweifeln. Allein das ist bereits ein schmerzhafter Akt. Die Informationsmenge, mit der wir heutzutage zugemüllt werden, verlangt nach einer Vorauswahl. Irgendwann in seinem Leben entscheidet sich jeder für eine oder mehrere Informationsquellen, Personen oder Institutionen, deren Vorauswahl er Vertrauen schenkt. Wir im Westen sind so sozialisiert, dass wir glaubten, alles, was im Fernsehen kommt oder gedruckt ist, eben „Schwarz-auf-Weiß“ steht, ist die reine Wahrheit. Für die Menschen im Ostblock war das schon immer anders. Man wusste, wenn man nur einen Zipfel der Wahrheit erhaschen will, muss man „zwischen den Zeilen lesen“. Das erklärt auch den Unterschied zwischen den „alten“ und den „neuen“ Bundesländern. Deswegen stehen die „Ossis“ den Monopolmedien kritischer gegenüber.

Eigenständiges Denken hilft bei der Entscheidungsfindung

Es ist folglich ein riesiger Schritt, sich dem Glauben an die Medien zu entfremden. Es ist wirklich schmerzhaft zu erkennen, dass man bislang dem falschen Messias gehuldigt hat. Wir alle heute kritischen Geister, die wir im Westen sozialisiert wurden, haben diesen Schritt hinter uns und wir wissen, wie sehr man da zunächst in der Luft hängt. Ist der Schritt aber vollzogen, wird es kaum leichter. Manch einer radikalisiert sich sofort und das ist auch nicht hilfreich. Wer genauer hinsieht, eben auch die „Alternativen“ kritisch hinterfragt, findet sich geradezu in einem Wahrheitsvakuum wieder. Nichts, aber auch gar nichts, kann nunmehr als unbestreitbare Wahrheit erkannt werden. Was macht es also mit einem, wenn man sich vom unbedingten Medienglauben verabschiedet?

Es macht das Leben sicher nicht einfacher. Man lebt fortan mit Grundzweifeln in jeder Richtung. Allerdings ist es auch so, dass man mal mehr mal weniger Informationen zusammenfügen kann, die dann doch ein schlüssiges Gesamtbild jenseits der Monopolmedien bestätigen und die neuen Zweifel beruhigen. Aber all das bedarf eines hohen Aufwands, den sich kaum einer leisten kann, wenn er im Alltagstrott des Überlebens gefangen ist. So ist es wohl so, dass mancher, der an den Monopolmedien zu zweifeln beginnt, erkennt, wie weit er sich so von der gewohnten Komfortzone entfernen muss. Da muss er dann die Entscheidung treffen, ob ihm die Annäherung an eine neue Wahrheit so viel wert ist. In diesem Entscheidungsfindungs-Prozess ist eine Qualität sehr hilfreich, eine besondere Gabe, die nur der Homo Sapiens sein Eigen nennt, die er jedoch unglücklicher Weise immer mehr verkümmern lässt: Eigenständiges Denken!
Siehe Immanuel Kant: Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstands zu bedienen!

Sklavendasein ist auch eine Frage der Bequemlichkeit

Das Leben als Sklave ist einfach, ja in gewisser Weise bequem. Man muss nur brav und folgsam die Anweisungen der Herrschaft befolgen, die eigene Position nicht hinterfragen oder gar ablehnen, und schon wird einem ein sorgenfreies Leben ohne Eigenverantwortung zuteil. Wo ist da der Unterschied zu den Lebensmodellen, die jetzt in unserem Land zu viele favorisieren? Weil sie es freiwillig tun? Aber ist es noch freiwillig, wenn es keine Alternative gibt? Ist es vielleicht noch schlimmer, als das erzwungene Leben als Sklave? Sklaven sind Eigentum, also eine Investition, mit der man achtsam umgehen muss. Die mit allem Lebensnotwendigen versorgt werden müssen, will man seine Investition und den eigenen Wohlstand nicht ruinieren. Für den „freien Bürger“ gilt das nicht. Der ist Verbrauchsmaterial, für den die Herren keinerlei Verantwortung haben.

Die alten Römer wussten schon, wie (freie) Bürger von Protesten abgehalten werden: Brot und Spiele! Genau damit werden wir heute auch ruhig gestellt. Billige Fernseher, andauernd Fußball und sonstige Unterhaltung. Nicht zu vergessen: Zu billiges Essen und Alkohol im Überfluss und dazwischen ein bisschen Ballermann auf Malle. Ja, ein bisschen besser könnte es uns schon gehen, aber deswegen einen Aufstand machen und riskieren, dass es vielleicht gar schlechter werden könnte? Mit mehr unbequemer Eigenverantwortung gar?

Da bleiben wir doch lieber brave Systemsklaven in der gewohnten Wohlfühlzone ohne darüber nachzudenken, dass wir schon wieder in einen verheerenden Krieg gelenkt werden, von Regierungen und deren Monopolmedien. Das werden die doch nicht machen! Oder? – Ja, die Sklaven in Amerika hätten ihre Herren erschlagen können, aber sie wollten es nicht. Die modernen Systemsklaven wollen sich auch nicht befreien. Sie wagen nicht einmal, die Geborgenheit der Systemmedien zu verlassen. Es ist doch so bequem. Ja, bis es das eben nicht mehr ist. Aber dann ist es zu spät. Vergessen wir nicht, immer wenn etwas verordnet wird mit der Überschrift „das ist nur zu Ihrem Besten“, dann sollten alle Alarmglocken schrillen. 

Diese kurze Zusammenfassung von Dr. Andreas Eisenkolb bringt es auf den Punkt, worum es wirklich geht: 

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