------------------------------------

---------------------------------------

-------------------------------------

-------------------------------------

Reisen nach Italien in Corona-Zeiten: Ich kann ein Lied davon singen

Von Peter Haisenko 

Reisen ist in Corona-Zeiten zu einem unkalkulierbaren Risiko geworden. Darf ich überhaupt und wenn, muss ich in Quarantäne oder Tests vorweisen? Gelten die Regeln bei meiner Abreise noch für meine Rückreise. Wer nicht muss, reist nicht. Aber wie sieht die Realität aus?

Ich musste reisen. Ein Haus in Südtirol musste winterfest gemacht werden. Es ist Jahrzehnte her, dass ich vor einer Reise so nervös war, wie dieses Mal. Was wird mich an der österreichischen Grenze erwarten und was am Brenner? Hin und zurück. Muss ich anschließend in Quarantäne? So martialisch, wie sich Söder und Kurz gerieren, müsste man annehmen, dass bei Grenzübertritt von Risikogebiet zu Risikogebiet genau registriert wird, wer sich wann von wo nach wohin begibt. Wäre es nicht so, wären alle Corona-Ansagen nur Propaganda, um Menschen von ihrem Grundrecht der freien Bewegung abzuschrecken. Es war nicht so.

Um mögliche 24-Stunden-Regeln zu umgehen, habe ich für meine Fahrt die Hin- und Rückreise innerhalb eines Tages geplant und durchgeführt. Es geht los damit, dass seit Corona die Verkehrsmeldungen auch lügen, und zwar mit der Meldung, „auf allen Straßen normaler Verkehr“. Der Verkehr war alles andere als normal. So wenige Autos sind normalerweise nicht unterwegs. So konnte ich die Fahrt als solche in Rekordzeit absolvieren, obwohl manche Streckenabschnitte mit Geschwindigkeitsbegrenzungen belegt waren, die keinen vernünftigen Sinn erkennen ließen. Dann kam ich zur österreichischen Grenze bei Kufstein auf der Autobahn.

Nirgendwo war ein Grenzer zu sehen

Es gab keine Kontrolle. Nicht ansatzweise. Ich konnte nach Tirol einreisen und musste nicht einmal die Geschwindigkeit abbremsen. Nun hatte ich geplant, Österreich ohne Halt zu durchqueren. Kein Problem mit meinem schönen Diesel, der genug im Tank hat, auch für die Rückreise. Aus Italien, aus Südtirol, hört man ja die schlimmsten Dinge. Alles zu, überall Maulkorbpflicht und so. Was werden die machen an ihrer Grenze am Brenner? Nichts, absolut nichts. Nirgendwo war ein Grenzer zu sehen, geschweige denn gab es irgendwelche Anlagen, die eine Kontrolle überhaupt ermöglicht hätten. Ich war also in Italien, habe zwei Grenzen von drei Risikogebieten überquert – ohne jegliche Kontrolle.

In Brixen habe ich meine üblichen Einkäufe italienischer Waren erledigt. Keine Probleme, aber dieselben Bilder wie bei uns, mit den Maulkörben allenthalben, aber nicht alle haben sie getragen. Und wenn, dann auch wie bei uns, nämlich oft unter der Nase. Das Haus winterfest zu machen dauerte etwa zwei Stunden und ich trat den Rückweg an. Jetzt war die Nervosität schon weitgehend gewichen, aber wer weiß, wie es wirklich wird. Um es kurz zu machen, auch der Rückweg erfolgte ohne jegliche Grenz- oder sonstige Kontrollen und ich war in Rekordzeit mit minimalem Spritverbrauch wieder in München. Ja, so wünscht man sich immer, fahren zu können.

In Südtirol liegt Schnee oberhalb 700 Meter. Die Piste von der Plose sah einladend aus, perfekt gepflegt, aber die Bergbahn fuhr nicht. Damit bin ich beim nächsten Thema. Schifahren. Gerade jetzt schneit es gewaltig in den Südalpen und es könnte eine phantastische Schisaison werden, wenn es nur auf Wetter und Schnee ankäme. Tut es aber nicht. Hotels und Gaststätten sind geschlossen, die Pisten auch. Das soll bis 10. Januar so bleiben. Überall und ob es dann eine Öffnung geben wird, steht in den Sternen. Ich glaube nicht daran, aber das ist dann auch schon fast egal. Mit dem kompletten Ausfall des Weihnachtsgeschäfts kann kein Schigebiet finanziell überleben. Ich selbst werde nicht Schifahren gehen, wenn die Hütten geschlossen sind. Ohne einen Imbiss zwischendrin und einer warmen Stube zum Aufwärmen macht das keinen Spaß.

Die Puritaner haben die Macht ergriffen – Was Spaß macht, ist verboten!

Überhaupt Spaß. Man könnte meinen, Puritaner hätten die Macht ergriffen. Alles was Spaß und Freude macht und gesund hält, ist verboten. Es wundert mich nicht, dass die Kanzlerin selbst dazu keine Ambitionen hat. Immerhin hat sie es ja geschafft, sich sogar beim Langlauf zu verletzen. Ob es jetzt überhaupt Skier gibt für ihre Gewichtsklasse, ist zu bezweifeln. Warum sollen da Andere Freude am Schifahren haben? Insgesamt ist sie sowieso nicht bekannt für überbordenden Frohsinn. Ob Söder Schifahrer ist, weiß ich nicht, aber es ist auch nicht bekannt, dass er sich oft in Wirtshäusern aufhält, außer zu politischen Pflichtterminen. Weihnachten? Da haben sich die Puritaner auch nicht ran getraut, außer mit ihrem generellen Alkoholverbot. Und das ist ja zumindest teilweise auch schon befohlen worden, von unseren Spaßbremsen.

Die Reiseabschreckungspolitik kennen wir schon von den Herbstferien. Da wurden die Hotels geschlossen und Tirol zum Hochrisikogebiet erklärt. Wer dennoch hinfahren wollte, musste anschließend Quarantäne über sich ergehen lassen. Es wurde auch nicht genehmigt, sich dem mit einem freiwilligen Test zu entziehen. Was aber ist das anderes, als eine Grenzschließung für Touristen? Genauso wie die Ankündigung des Corona-Diktators Söder, dass jeder, der auch innerhalb eines Tages nach Österreich zum Schifahren fährt, anschließend in Quarantäne muss. Einmal Schifahren, zehn Tage Quarantäne ohne Lohnfortzahlung. Ach ja, Lockdown light, keine Testpflicht und schon gar keine Impfpflicht und die Grenzen bleiben offen. Toll! Oder andauernde Lügen?

Drakonische Anordnungen, die keiner kontrolliert

Um den angekündigten Maßnahmen zur Wirkung zu verhelfen, müsste eine entsprechende Infrastruktur da sein. Also Grenzkontrollen mit akribischer Dokumentierung, wer wann, wohin und woher reisen will. Das würde zu endlosen Staus an allen Grenzen führen. Es ist nicht durchführbar und schon gar nicht, wenn es eine „24 Stunden-Regel“ auch für Schifahrer gäbe. Braucht man dann eine Bescheinigung mit Zeitstempel bei der Ausreise, die die Einreise binnen 24 Stunden belegen kann? So wie ich es jetzt erlebt habe, findet nichts davon statt.

Ich habe mehrere Berichte angenommen, die seit Wochen exakt dasselbe belegen, was ich selbst erlebt und beschrieben habe. Ich hätte also ohne weiteres ein paar Tage in Österreich oder Italien bleiben können, wenn nicht die Ungewissheit bestünde, dass morgen schon wieder etwas anderes gilt. So ist festzustellen, dass die drakonischen Anordnungen zumindest an den Grenzen überhaupt nicht kontrolliert werden. Sie sollen offensichtlich nur Angst machen und die Menschen davon abhalten, auszuprobieren, was wirklich noch geht. Ein Staat, der Regeln befiehlt und diese nicht ansatzweise kontrolliert, ist kein Staat. Es ist eine Willkürherrschaft, die ihre Bürger mit Angst und Panik davon abhält, ihre Grundrechte wahrzunehmen. Es kann nur noch die Absicht sein, die gesamte (Freizeit-)Industrie restlos zu zerstören, um dann nur noch staatseigene Lustbarkeitsbetriebe zu haben mit voller Kontrolle. Eben wie bei Stalin oder wie es sich die Puritaner erträumten.

Nach oben