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Das Flüchtlingsthema ist zurück – die Hilflosigkeit, damit umzugehen, auch

Von Hubert von Brunn

Über Wochen und Monate wurden wir in allen Medien Tag für Tag mit Corona beballert. Mittlerweile haben die Leute die Nase gestrichen voll von diesem Thema – die Luft ist raus. Da kommt der Brand in dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos doch sehr gelegen. Damit kann Merkels „Wir-schaffen-das-Thema“ von 2015, das eine Zeitlang keine Rolle gespielt hat, wiederbelebt werden. Stellen wir hierzu einmal ein paar ketzerische Fragen – auch auf die Gefahr hin, dass die political correctness nicht durchgängig eingehalten wird.

Manche Kommentatoren mischen beides auch noch zusammen: Corona plus Flüchtlinge und enden dann – wie könnte es anders sein – bei der mangels Denkvermögen gerne herbeigezerrten und abgenutzten Conclusio „Asche auf unser Haupt“. Weil dem so ist, müssen wir die Welt retten, das ist unsere verdammte moralische Pflicht, das ist das schreckliche Erbe das uns Adolf hinterlassen hat und aus der Nummer kommen wir nie mehr raus. Derartige Denkmuster werden in den letzten Tagen nun wieder mehr und mehr virulent. Namen zu nennen, will ich mir und meinen Lesern ersparen, es wäre ermüdend. Und just in diese sich gerade wieder entwickelnde Schuld-Debatte kommt da noch der 70. Jahrestag der Gründung des Zentralrats der Juden. Da passt ja wieder mal alles zusammen. Ich kann es nicht mehr hören! Und ich bin gewiss nicht der einzige mit der „Gnade der späten Geburt“ gesegnete Deutsche, dem es so geht.

Ungebremster Kindersegen auf der Flucht – Muss das sein?

Jetzt hat sich nun die Große Koalition entgegen Seehofers Widerstand durchgerungen, 1.553 Migranten (Familien mit Kindern) aus Griechenland in Deutschland unterzubringen. Alles Leute, die ihr Asylverfahren dort schon erfolgreich hinter sich gebracht haben. Was soll das? Dann haben sie ja wohl Anspruch auf Asyl in Griechenland und sollten da bleiben. Zur Bewältigung des Chaos’ auf Lesbos ist dieses Aktiönchen wenig hilfreich. Diese Zahl an Flüchtlingen ist natürlich eine ganz andere Größenordnung als vor fünf Jahren und ein 82-Millionen-Volk kann einen solchen Zuzug mühelos verkraften. Zumal es in diesem Falle ja schon Informationen gibt, mit wem man es zu tun hat. Ein gravierender Unterschied zu 2015 – aber darum geht es nicht. Es geht darum, wie mit Gewalt (Brandstiftung) vollendete Tatsachen geschaffen werden, um ein mehr oder weniger sorgenfreies Leben in Europa, sprich Deutschland, zu erpressen. Bei allen Reportagen, die ich dazu im TV gesehen habe, haben alle das gleiche Lied gesungen, jenes, das uns seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verboten ist zu singen, und das wir auch nicht mehr singen wollen: „Deutschland, Deutschland über alles.“ Zwar nicht mit der uns bekannten Melodie, aber inhaltlich ohne Abstriche: Das gelobte Land ist Deutschland, da wollen sie hin und Kanzlerin Merkel ist die Mutter Teresa für alle Flüchtlinge auf der Welt. Darüber haben wir weiß Gott ausführlich berichtet. Belassen wir es dabei.

Ein anderes Thema treibt mich um, eines, das von den Staatsmedien noch nicht ein einziges Mal kritisch unter die Lupe genommen wurde. Wie kann es sein, dass uns in jeder Reportage Heerscharen von Kindern vorgeführt werden? Das ist ja kein dramaturgisches Beiwerk, um unser Mitleid zu erregen. Diese armen Geschöpfe sind real und können nichts dafür. Da wird eine Familie aus Afghanistan gezeigt, die vor vier Jahren – warum auch immer – geflüchtet ist und schließlich im Lager Moria landete. Als sie losgezogen sind, hatten sie zwei Kinder, jetzt haben sie fünf, das sechste ist unterwegs. Da muss schon mal die Frage erlaubt sein: Muss das sein?! Ich bin auf der Flucht, lebe in extrem prekären Verhältnissen und habe nichts anderes zu tun, als Kinder in die Welt zu setzen? Welches Verantwortungsbewusstsein leitet denn ein solches Verhalten? Jetzt melden sich gleich die Historiker zu Wort und verkünden, dieser Wunsch nach Kinderreichtum liege in deren andersartigen Kultur begründet. Je mehr Kinder, desto angesehener die Familie. Das mag ja sein, zu Hause, in geordneten Verhältnissen, im Frieden. Aber doch nicht, wenn es darum geht, das nackte Leben derer zu retten, die bereits das Licht der Welt erblickt haben. Berechnung will ich an der Stelle nicht unterstellen (die kommt vielleicht später ins Spiel), Egoismus und Verantwortungslosigkeit aber schon.

Der Handel mit Schlauchbooten muss unterbunden werden

Eine weitere Frage, die sich mir aufdrängt, ist die nach der Herkunft der großen Schlauchboote, mithilfe derer die Schlepper die Migranten für teures Geld übers Mittelmeer scheuchen. Vor Jahren noch haben sie ihre Fracht auf heruntergekommenen, morschen Fischerbooten transportiert. Die sieht man jetzt kaum mehr, das Reservoir an alten Seelenverkäufern scheint aufgebraucht. Jetzt sieht man nur noch diese großen grauen, vergleichsweise stabilen Schlauchboote mit Außenbordmotor. So ein Gefährt ist nicht zu verwechseln mit einem „knallroten Gummiboot“, mit dem man bei schönem Wetter über den Wannsee schippert. Boote dieser Art werden auch vom Militär eingesetzt und wenn man sie nicht überlädt, halten sie eine Menge aus. Heißt: Solche Boote kann man in keinem nordafrikanischen Land mal so in einem Shop für Sportartikel kaufen. Wer also versorgt die Schlepper mit diesen Schlauchbooten und den Außenbordern? Wo gehen die einkaufen? Diese Frage ist vergleichbar mit der nach Waffen und Munition für Terroristen. Würde man denen den Hahn für Tötungswerkzeuge abdrehen, könnten sie keinen Schaden mehr anrichten. Das passiert aber nicht, weil bestimmte Kräfte wollen, dass sie Tod und Elend verbreiten, und weil es Leute gibt, die reichlich daran verdienen. Mit den Schlauchbooten ist das nicht anders.

Es kann mir niemand erzählen, dass es nicht möglich sein sollte, diesem Handel auf die Spur zu kommen und ihn dann zu unterbinden – wenn man es wollte. Aber dieser Wille ist nirgendwo erkennbar, weder in Libyen, noch in Tunesien, noch in Algerien. Der Verdacht liegt nahe, dass dort im Beamtenapparat, wenn nicht sogar in Regierungskreisen, einige korrupte Gestalten kräftig mitverdienen. Da hilft es nicht, irgendwelche medienwirksame Konferenzen abzuhalten. Nein, da gibt es nur klare Kante: Ihr sorgt dafür, dass der Handel mit den Schlauchbooten unterbunden wird, die Händler und die Schlepper aus dem Verkehr gezogen werden und damit der Transit von Nordafrika nach Europa erheblich erschwert wird. Tut ihr das nicht, werden euch die Gelder, die ihr alljährlich unter der verlogenen Überschrift „Entwicklungshilfe“ kassiert, gestrichen. Diese Sprache würde verstanden – alles andere ist Schönfärberei.

In diesen Kontext gehört auch die Frage nach den Ablegestellen für die Schlepperboote. Es kann mir doch keiner sagen, dass der lokalen Polizei in den genannten Ländern nicht bekannt sei, wo die Schlauchboote mit Hunderten von Flüchtlingen an Bord zu Wasser gelassen werden. Natürlich wissen die das, aber mit dem Bakschisch der Schleuser setzt das kollektive Wegsehen ein. Wie oben schon gesagt: Ohne rigorose Maßnahmen wird man dieser Problematik nicht Herr werden. Mein letztes Wort heute sei an die Kanzlerin gerichtet: Nein, Frau Merkel, wir schaffen das nicht, weil wir es nicht schaffen wollen. Ändern Sie die Asylgesetzgebung dahingehend, dass nicht mehr jeder Kriminelle seine Abschiebung endlos in die Länge ziehen kann; sorgen Sie dafür, dass all jene, die niemand braucht und niemand haben will, das Land so schnell wie möglich verlassen. Dann ist genügend Raum für die wirklich Hilfebedürftigen. Und verabreden Sie sich einmal mit Ihrem österreichischen Kollegen Kurz auf ein Glas Heurigen. In vino veritas, sagt man. Vielleicht hilft’s ja.

 

In diesem Sinn erlauben wir uns, auf das Werk von Hans-Jörg Schrötter hinzuweisen. Er legt offen, dass seit mehr als zehn Jahren den unregulierten Zuwanderungen Vorschub geleistet wird. Solange Frau Merkel in der Opposition war, hat sie das mit eindeutigen Worten verdammt, als staatszerstörend bezeichnet. Dann aber hat sie sich komplett gedreht. Lesen Sie dazu „Auf nach Germania“. Erhältlich im Buchhandel oder direkt zu bestellen beimVerlag hier. 

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