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Wie viel Energie brauchen wir für unseren Wohlstand?

Von Peter Haisenko 

Wohlstand bis hin zum Luxus beginnt immer dann, wenn man andere für sich arbeiten lässt. Waren das einst Sklaven, hat sich das über die Kraft von Tieren zu Wind- und Wasserkraft entwickelt, bis zur Nutzung thermischer Energie. Da verbrauchen wir heute Kilowatt an Strom, aber wer hat schon eine Vorstellung, wie viel Energie das ist?

Ein Mensch gibt andauernd und durchschnittlich Wärme ab, die etwa der Leistung von 100 Watt entspricht. Die Dauerleistung eines durchschnittlichen Menschen an mechanischer Arbeit liegt ebenfalls bei einem Äquivalent etwa 100 Watt. Wer schon mal beim Arzt auf dem Fahradergeometer saß, hat das unter Schweiß gelernt. Aber was bewirken 100 Watt? Eine helle Glühbirne braucht 100 Watt, der Fernseher oder Computer schon wesentlich mehr. Staubsauger sind in der Leistungsaufnahme begrenzt auf 1.600 Watt und das entspricht eben der Leistung von 16 Mann. Ein Föhn zum Haartrocknen liegt zwischen 500 und 2.000 Watt und ein Heizlüfter ebenso. Elektroherd, Waschmaschine und Trockner sind unter 2.000 Watt nicht zu betreiben. Wollte man also die gemütliche Beleuchtung beim abendlichen Fernsehen in einer warmen Stube mit menschlicher Leistung betreiben, bräuchte man fünf bis zwanzig Sklaven, die in die Pedale treten und so einen Generator für den Strom antreiben. Diese „Sklavenarbeit“ verrichtet die thermische Energie für uns. Das sind aber nur die Kleinigkeiten.

Was immer wir auch tun – wir verbrauchen Energie

Sitzen wir im Auto, haben wir jede Menge Kilowatt zu unseren Diensten. Ein Kilowatt sind 1.000 Watt oder eben zehnmal die Leistung eines Menschen. Ein Pferd leistet etwa das. Als die Leistung von Kraftfahrzeugen noch in „PS“ angegeben wurde, war das offensichtlicher, mit welcher Leistung wir uns fortbewegen. Man stelle sich ein Auto vor, vor das einhundert oder mehr Pferde eingespannt sind. Startet ein modernes Passagierflugzeug, entwickeln seine Motoren leicht mehr als 100.000 Kilowatt. Es bedarf also der Leistung von einer Million Menschen, um nur ein Flugzeug in die Luft zu bringen (100.000 x 10). Der Energieverbrauch in der Industrie bewegt sich in ähnlichen Größenordnungen und auch das muss dem individuellen Verbrauch angerechnet werden, denn wir verbrauchen die mit dieser Energie hergestellten Güter. Auch die Landwirtschaft ist mittlerweile auf Energieleistungen angewiesen und so steigt auch unser Energieverbrauch, selbst wenn wir nur essen.

Im Durchschnitt werden pro Person allein im Haushalt etwa 2.000 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht. Es ist also nur für den Haushalt die Leistung von 20.000 Mannstunden notwendig, um den gewohnten Komfort zu genießen. Ein Jahr hat 8.760 Stunden. Das bedeutet, dass wir für all die feinen Helfer, Unterhaltung und Licht die Leistung von zweieinhalb Menschen in Anspruch nehmen, die 24 Stunden am Tag nur für uns arbeiten. Pausenlos. Und nochmals: Nur im Haushalt – da ist das klimatisierte Büro noch nicht dabei. Bewegen wir uns in Verkehrsmitteln, wird ein Vielfaches verbraucht. Diese Ausführungen zeigen auf, wie sehr unser Wohlstand von Energie abhängig ist. Doch wenden wir uns nun dem zu, wie diese Energie erzeugt wird und zu uns kommt, damit wir sie auch zuverlässig immer zur Verfügung haben.

Die Energieleistung eines Atomkraftwerks ist beträchtlich

In Sibirien, nördlich von Irkutsk, liegt einer der größten Stauseen der Welt. Hier, bei Bratsk, wird die Angara aufgestaut und Strom erzeugt. Dafür ist eine Fläche von 5.470 km² geflutet worden. Das ist mehr als das Doppelte des Saarlandes. Die Turbinen im Staudamm geben eine Leistung von 4.500 Megawatt (MW) ab. Das sind 4.5 Millionen Kilowatt und entspricht etwa der Nettoleistung von drei Atommeilern wie Isar 2 bei Landshut. Tatsächlich ist die thermische Leistung dieser Atommeiler mehr als das Doppelte und man erkennt, dass da noch effizienter gearbeitet werden könnte. Ich will hier aber nur aufzeigen, welch gigantische Energieleistung aus der Atomkraft gewonnen wird. Ein Atommeiler oder das halbe Saarland fluten? Ein Kraftwerk, das mit Kohle betrieben wird, leistet pro Brennereinheit etwa 100 MW, also weniger als ein Fünfzehntel eines Atomkraftwerks. Hier wird sichtbar, welche Energieleistung wir aufgeben, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden.

Zum Vergleich: Ein Windrad moderner Bauart mit mehr als 200 Metern Gesamthöhe bringt heute etwa 6 MW. Man braucht folglich 250 Windräder, um einen Atommeiler zu ersetzen, wenn, ja wenn der Wind weht. Die Ausfallzeiten sind groß. Kleine Anekdote am Rand: Als man vor rd. 100 Jahren das Walchensee-Kraftwerk bei Kochel plante, das heute eine Leistung von 124 MW, also von etwa 20 großen Windrädern hat, war die Frage, ob man jemals so viel Strom brauchen würde. Vorausplanend, wie man damals noch gedacht und gearbeitet hat, wurde das Kraftwerk gebaut. Dann die Kraftwerke entlang der Isar, für die extra ein Kanal gebaut wurde. Das wäre mit den „modernen Umweltschützern“ heute nicht mehr möglich, obwohl hier reinster Ökostrom erzeugt wird.

Deutschland macht sich auf Gedeih und Verderb abhängig von seinen Nachbarn

So muss grundsätzlich festgestellt werden, dass wir jede Menge Energie brauchen, um unseren Wohlstand aufrecht zu erhalten. Alles hängt davon ab, ob wir überhaupt Strom haben – dauerhaft und zuverlässig. Ohne Strom geht nichts mehr. Nicht einmal die Wasserversorgung. Wenn dann noch die E-Autos tatsächlich in größerer Anzahl herumfahren, wird es eng. Nochmals betrachtet: Im Haushalt werden pro Person und Jahr etwa 2.000 Kilowattstunden verbraucht. Ein E-Auto braucht pro 100 Km mindestens 12 Kilowattstunden, ohne Heizung oder gar Klimaanlage. Wer dann mit diesem Supermobil nur 20.000 Km im Jahr fährt, hat mindestens 2.400 Kilowattstunden verbraucht, also mehr als der normale Hausverbrauch.

Wo soll der ganze Strom herkommen, wenn erst die Kernkraft abgeschaltet ist und dann auch noch die Kohlekraftwerke stillgelegt werden? Nordstream 2 soll uns abhängig von Russland machen? Ja, natürlich ist das so, aber Russland liefert seit Jahrzehnten, auch im „Kalten Krieg“, zuverlässig Gas und Öl. Diese Abhängigkeit ist nicht neu. Sie wird aber größer, sobald die klassischen Kraftwerke bei uns im Land abgeschaltet sind. Und nicht nur von Russland. Schon heute ist Deutschland darauf angewiesen, Strom aus den z.T. alten und störanfälligen Atomkraftwerken der Nachbarländer zu beziehen, wenn mal wieder Flaute herrscht und bei dichter Bewölkung auch die Solarenergie-Anlagen nichts liefern können.

Mit der Merkel-grünen Energiepolitik macht sich Deutschland auf Gedeih und Verderb abhängig vom guten Willen seiner Nachbarn, ausreichend Strom zu liefern. Ohne eigene und zuverlässige Stromproduktion kann Deutschland von seinen Nachbarn einfach abgeschaltet werden. Abgesehen davon, dass dann auch Strompreise in beliebiger Höhe verlangt werden können, denn ohne Strom geht’s nun mal nicht. Jetzt sind einige konservative Politiker aufgewacht und haben den Atomausstieg in Frage gestellt. Kommt gar nicht in Frage, hat die Zerstörerin unseres Landes sofort pariert. Dabei sollte man sich darüber klar sein, dass Deutschland das einzige Land ist, in dem alle Atommeiler abgeschaltet werden sollen, während in anderen Ländern neue gebaut werden.

Mit Merkels Energiepolitik wird Deutschland als Industriestandort zerstört

Atomkraftwerke haben die größte Energiedichte, den geringsten Flächenverbrauch pro Kilowatt und keinen CO2-Ausstoss. Auch in der Entsorgungsfrage für „Atommüll“ werden wir hinters Licht geführt. Es geht gar nicht um „Endlagerung“. Die wäre einfach. Doch gerade die abgebrannten, aber immer noch angereicherten Brennstäbe sollen so gelagert werden, dass man sie eventuell wieder herausholen kann, denn sie sind nach wie vor wertvollster Rohstoff, von dem man heute eben noch nicht weiß, ob man ihn nicht doch noch einmal brauchen wird. Es laufen bereits Versuchsreaktoren, die genau mit diesem „Abfall“ Strom produzieren und so den Abfall sogar unschädlich machen. Diese Forschung wird aber nicht unterstützt, sie wird im Gegenteil totgeschwiegen.

Unser Wohlstand, unsere Industrie, ist abhängig von bezahlbarer Energie, also Strom. Es ist diese Energie, deren Arbeitsleistung wir verwenden, an Stelle von menschlichen Sklaven. Wer uns diese Energie nehmen will, will unseren Wohlstand beschädigen, Deutschland deindustrialisieren. So belebt die Kanzlerin mit den grünen Ideologen nach 70 Jahren den Morgenthau-Plan, der Deutschland nach dem Krieg zu einem Agrarstaat machen wollte. Wie logisch kann es ein, wenn die Physikerin Merkel deutsche Atomkraftwerke abschalten lässt, weil in Japan Erdbeben und Tsunami einen Reaktor zerstört haben? In Deutschland, in dem die Gefahr für Erdbeben und erst recht für Tsunamis minimal ist? Und wo der japanische Reaktor nur deswegen havarierte, weil der amerikanische Hersteller aus Kostengründen den Notgenerator auf die Seeseite gesetzt hatte, anstatt ihn sicher vor Tsunamis auf der anderen Seite anzulegen. Wer unsere Kraftwerke abschaltet, die modernsten und sichersten der Welt, der will Deutschland als Industriestandort zerstören und vom gutem Willen seiner Nachbarn abhängig machen.

Bis Deutschland aufwacht, muss offensichtlich erst der Katastrophenfall eintreten, nämlich flächendeckender und anhaltender Stromausfall. Allerdings könnte dann eine alte deutsche Eigenschaft zu schrecklicher Blüte erwachen. Anders als andere Nationen hält der gute Deutsche zu lange still, muckt nicht auf. Wenn er aber doch erwacht, dann neigt der Deutsche zu radikalen Übertreibungen und ich will mir gar nicht ausmalen, welche Folgen das haben könnte. So sollten wir jetzt anfangen, gegen die fatale Ökopolitik der grünen Ideologen aufzustehen, bevor wir vor den Scherben der Leistungen unserer Vorfahren stehen. Preiswerte Energie ist Wohlstand und wer uns das nimmt, der will unseren Wohlstand zerstören. 

 

In dem Buch „Die Humane Marktwirtschaft“ nach Haisenko/von Brunn wird auch dieses Thema in dem Kapitel „Unser Wohlstand und wie es dazu kam“ ausführlich behandelt. Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich hier um ein richtungsweisendes Werk handelt, weil es sich nicht an einzelnen Symptomen eines überkommenen und letztlich zum Scheitern verurteiltes Systems abarbeitet, sondern vielmehr ein vollkommen neues, ganzheitliches und im perfekten Zusammenwirken aller relevanten Faktoren dem Wohle aller Menschen dienendes Konzept entwickelt. Wir, die Autoren, sind gespannt, wann irgendeine Partei unser System der „Humanen Marktwirtschaft“ ihrem neuen Wahlprogramm als Vorlage zugrunde legt und entsprechend kommuniziert. Diese Partei wird die absolute Mehrheit mit wehenden Fahnen einfahren. "Die Humane Marktwirtschaft" ist erhältlich im Buchhnadel oder direkt zu bestellen beim Verlag hier. 

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