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Wie gefährlich ist 5G von Huawei für Deutschland?

Von Peter Haisenko 

Seit gut 100 Jahren ist die Erdatmosphäre erfüllt von elektrischen Wellen, die nicht natürlich sind. Erst niederfrequente Langwellen, die dann immer kürzer wurden, bis wir heute im Gigahertzbereich angekommen sind. Wir können diese Wellen nur mit technischer Hilfe wahrnehmen, aber sie können von jedem ausgelesen werden. So ist der Datenschutz grundsätzlich problematisch.

Wer vor 100 Jahren Radiowellen ausgesendet hatte, wusste, dass diese Sendungen rein technisch auf der ganzen Welt (ab-)gehört werden konnten. So mussten schon damals Nachrichten verschlüsselt werden, wenn sie nur eine bestimmte Empfängergruppe empfangen sollte. Das hat sich bis heute nicht geändert. Allerdings hat die Gesamtmenge an elektronischen Emissionen zugenommen zu einer unfassbaren Menge. Wir bewegen uns in einem Brei aus diesen Wellen, die von 75 Kilohertz beginnen ( das Zeitsignal aus Braunschweig ), über Mittel- bis Kurzwellen zu Ultrakurzwellen reichen. Die Radartechnik brachte Wellen im Gigahertzbereich und die Technik für Mobiltelefone hat sich noch darüber etabliert. Lang- und Mittelwellen passen sich der Erdkrümmung an. Werden sie kürzer, können sie nur noch geradeaus wirken. Ihre Reichweite ist „quasi-optisch“, also nur so weit, wie man auch sehen kann, mit Bezug auf die Erdkrümmung. So eignen sie sich für Richtfunkstrecken über relativ kurze Distanzen.

Radaranlagen haben das Waldsterben verursacht – nicht „saurer Regen“

Wir alle kennen nur eine Welt mit diesen Wellen. Gerade Kurzwellensender hatten oftmals gigantische Leistungen, bis in den dreistelligen Kilowattbereich. Sie waren so stark, dass man in der Nähe eines solchen Senders eine Neonröhre einfach in die Luft halten konnte und sie erstrahlte in hellem Licht. Das waren vor allem die Sender, die Propaganda Richtung Osten senden sollten und sie hatten durchaus für die Umwelt spürbare Auswirkungen. Auch die extrem kurzen Wellen der nach Osten gerichteten Radaranlagen hatten fatale Wirkungen. So war eine davon das „Waldsterben“.

Nein, es war nicht saurer Regen, der die Nadelbäume absterben ließ. Die wie eine Dipolantenne angeordneten Nadeln hatten ziemlich genau die Länge, um diese hochenergetischen Radarwellen optimal aufzunehmen. In der Mitte am Zweig sammelte sich die Energie der Wellen, erzeugte Hitze und der Baum musste sterben. Das erklärt dann auch, warum vor allem die Bäume in den Gipfellagen der Mittelgebirge betroffen waren, wo sich saurer Regen gar nicht sammeln konnte. Nachdem man die Radaranlagen auf noch höhere Frequenzen umgestellt hatte, die nicht mehr in Resonanz mit den Nadeln der Bäume standen, war das „Waldsterben“ beendet. Natürlich hat man der Öffentlichkeit diese Erkenntnis verschwiegen, denn ansonsten hätte es massiven Widerstand gegen diese Radaranlagen gegeben, die für die NATO als unverzichtbar galten.

Die gesundheitlichen Auswirkungen vieler Strahlen sind nicht geklärt

Wir wissen also, dass sich Radiowellen auf unsere Umwelt auswirken. Was aber nicht endgültig wissenschaftlich geklärt ist, ist die Wirkung auf Mensch und Tier. Bis in die 1960-er Jahre wurden Kurzwellen noch in der Medizin eingesetzt. Es gab kleine Spulen, die, an die Wange gehalten, mit Kurzwellen die Nebenhöhlen erwärmen und die Heilung beschleunigen sollten. Das war die Zeit, als in Schuhgeschäften noch Röntgenapparate standen, mit deren Hilfe man genau sehen konnte, ob der Schuh die richtige Größe hatte. Ich habe sie selbst mit Freude benutzt und meine Füße sind nicht abgefault. Bis heute.

Das generelle Problem mit Strahlen aller Art ist, dass es überhaupt nicht klar ist, inwieweit sie uns schädigen. Man bedenke, dass nach wie vor Strahlenbehandlungen in der Krebstherapie angewandt werden. Es ist nicht einmal feststellbar, ab welcher Dosis individuell Schädigungen oder der Tod eintreten müssen. Aus diesem Grund wage ich nicht zu beurteilen, inwieweit die Wellen der Mobiltelefone unsere Gesundheit beeinträchtigen. Auch nicht die des neuen 5G-Netzes, zumal diese ultra-ultra-kurzen Wellen mit vergleichsweise wenig Leistung abgestrahlt werden – zum Beispiel gegenüber den Kurzwellen, die wegen ihrer niedrigeren Frequenz wesentlich tiefer in unsere Körper eindringen können. Die Wellen mit extrem hoher Frequenz können kaum tiefer kommen, als ins Exoderm, also die äußere Hautschicht. Damit beende ich die Betrachtung zu Radiowellen allgemein und wende mich dem Datenschutz zu.

Wenn Huawei mitspielt, wird es schwieriger für US-Spionage

Wie problematisch wird es sein, wenn Kommunikationstechnik von chinesischen Firmen installiert wird? Mit großem Trara wird behauptet, unsere Daten wären nicht mehr sicher, wenn Huawei das 5 G-Netz in Deutschland baut. Das sehe ich anders. Nicht erst seit Edward Snowden ist bekannt, dass diverse US-Dienste alles abhören, was in Deutschland über die Kommunikationskanäle läuft. Nein, nicht nur die NSA tun das. Wir wissen auch, dass Microsoft in seine Produkte Schnittstellen integriert hat, die nicht nur Fachleuten ungehinderten Zugang zu allen Daten ermöglicht. Die daraus resultierenden Gefahren auch für die Infrastruktur sind schon thematisiert worden. Der Zustand unserer Kommunikationsnetze ist also, dass mit der aktuellen Technik nicht nur die, aber vor allem die USA steten Zugriff auf alle Daten haben. Das dürfen sie sogar nach deutschem Recht, denn die zugehörigen deutschen Gesetze sind auch mit der Wiedervereinigung nicht abgeschafft worden.

Huawei ist führend in der 5 G-Technologie und behauptet, dass sie abhörsicher ist. Wir wissen jedoch nicht, inwieweit auch Huawei Schnittstellen eingebaut hat, die mit dem nötigen Wissen Zugriff auf die Daten ermöglicht. Huawei beteuert, die gäbe es nicht. Darf man das glauben? Es gilt: in dubio pro reo. Solange also nicht nachgewiesen ist, dass es ähnliche Schnittstellen wie bei Microsoft gibt, sollte Huawei Glauben geschenkt werden. Ich gehe hierzu sogar noch weiter. Ich nehme an, dass es diese Schnittstellen wirklich nicht gibt und das ist dann nämlich das, weswegen deren Technologie nicht verwendet werden soll. Für die USA ist es nämlich nicht mehr so einfach bis unmöglich, die Daten aus dem Huawei-Netz abzugreifen. Das wäre ein schwerer Schlag für die allumfassende Spionage der USA, die auch Industriespionage beinhaltet.

Sanktionierungs-Systeme gibt es nicht nur in China

China wird grundsätzlich mit Misstrauen begegnet. Es wird verbreitet, dass dort unglaubliche Eingriffe in die Individualität stattfinden, durch Überwachung und folgende Sanktionierungen, bei erkanntem „Fehlverhalten“. Ein System der „Sozialpunkte“ gäbe es dort. Ja, das gibt es, aber noch lange nicht flächendeckend, sondern bislang nur in ausgewählten Versuchszonen. Übersehen wird dabei, dass es das schon lange auch bei uns gibt. Das hat angefangen bei der Kfz-Versicherung. Man bekommt Bonus oder Malus, je nachdem, wie viele Unfälle man verursacht hat. Nicht nur in Italien gibt es ein System, das die Versicherungsprämien davon abhängig macht, ob man der Versicherung mit einem elektronischen Überwachungssystem erlaubt, sämtliche Fahrdaten inklusive Fahrstil zu überwachen. Neuerdings bieten Versicherungen an, Prämien nur nach echt gefahrenen Kilometern zu bezahlen. Auch das geht nur mit genauer Überwachung.

Im Gesundheitssystem geschieht Ähnliches. Mal wird über einen Malus für Raucher diskutiert und das elektronische System für Gesundheitsdaten lässt da auch nichts Gutes ahnen. Die Daten werden bereits flächendeckend erfasst und da ist es nur noch ein kleiner Schritt, auch die Tarife der Kassen je nach Gesundheitsstil anzupassen. Die Privaten tun das schon immer, denn sie haben unterschiedliche Tarife für Männer und Frauen. Es reicht bei uns also schon aus, eine Frau zu sein, damit man erheblich mehr für seine Gesundheitsvorsorge bezahlen muss. Wie wird das dann sein, wenn wegen bargeldloser Bezahlung ganz genau erfasst werden kann, wie viel ungesundes Fett oder Zucker eingekauft wird? Obwohl Fett als solches gar nicht ungesund ist.

Was ist noch sinnvoll und wo wird unsere Privatsphäre restlos durchdrungen?

Ich stelle auch die Frage, inwiefern sich das Punktesystem für Verkehrssünder von dem chinesischen System der Sozialpunkte unterscheiden kann. Ja, China hat Zensur, aber die haben wir auch. Nur auf andere Weise. Bevor man sich also über China aufregt, sollte man sich Gedanken über die Zustände im eigenen Land machen. Was geschieht mit den Daten, die bereits mancher Technikfreak mit seinen „Gesundheits-Apps“ wem auch immer zur Verfügung stellt? Heute zu wenig gelaufen? Da müssen wir ihren Beitragssatz erhöhen.

Mit dem 5G-Netz werden die Datenmenge und die Menge der Radiowellen im Äther unvorstellbare Größenordnungen erreichen. Wellen, die pausenlos um uns herum wabern, die wir aber nicht wahrnehmen können, die es aber jetzt auch schon gibt. Ich bin gewiss kein Technikverweigerer, aber auch ich stelle mir Fragen, was noch sinnvoll sein kann und wo es beginnt, unsere Privatsphäre restlos zu durchdringen. Fernseher mit eingebauten Kameras und Mikrofonen können in die Wohnzimmer blicken und horchen. Ist ein Smartphone in der Nähe, kann man nicht sicher sein, nicht abgehört zu werden. Man kann diese Dinger ja nicht einmal mehr ausschalten, außer mit der Axt. Ach ja, China....

Die Diskussion über Huawei und das 5G-Netz ist verlogen wie alles andere. Bezüglich Gesundheit ist es gleichgültig, wer das System bereitstellt. Bezüglich des Abgriffs von Daten, kann es nicht schlimmer werden als es schon ist. Die USA greifen alles ab. Die USA sind nicht unser „Freund“, sie waren es noch nie. Inwieweit China freundschaftlich zu Deutschland steht, ist schwer zu beurteilen. Jedenfalls haben sie bei uns keine Truppen stationiert. So sehe ich Huawei als Lieferant für 5G-Technik positiv. Alles, was den USA den Datenabgriff erschwert, kann für uns nur gut sein. Ob allerdings die 5G-Technologie als solche positiv für die Entwicklung der Menschheit sein wird, muss sich erst zeigen. Damit sich das herausstellen kann, muss man es ausprobieren. Das gilt letztlich auch dafür, ob Huawei nun eine Gefahr für Deutschland birgt. Ich selbst kann das noch nicht sehen. Jedenfalls wird es kaum schlimmer werden können, als es jetzt schon mit den Produkten von Microsoft ist.

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