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Imagewechsel bei Klima-Greta: Vom braven Gretchen zur strafenden Megäre

Von Hubert von Brunn

Was für ein theatralischer Auftritt vor den Vereinten Nationen in New York: Die Sprache von schmerzlicher Eindringlichkeit, vor Erregung brüchig die Stimme, Tränen in den Augen – das, was Greta Thunberg da hingelegt hat, war wirklich reif für den Oscar. Als Zeuge eines Shakespeare-Dramas wäre mancher Zuschauer angesichts dieser Zurschaustellung überbordender Emotionen geneigt gewesen, auch in Tränen auszubrechen. Shakespeare hatte etwas zu sagen – Greta nicht. Die schwedische Klima-Aktivistin ist nichts weiter als ein gepushtes Marketing-Objekt.

In ihrer vom Asperger-Syndrom limitierten Wahrnehmung spielt sie jede ihr aufgetragene Rolle perfekt – vorausgesetzt die Farbenlehre der zu verkündenden Botschaft ist strikt schwarz/weiß. Grautöne sind in Gretas Denkschema nicht vorgesehen, bunt schon gar nicht. Das Briefing durch ihren Beraterstab vor der UN-Show muss denn auch besonders intensiv gewesen sein, denn man verlangte von ihr nichts weniger als eine 180-Grad-Drehung in ihrer Performance: Vom braven, eher linkisch daherkommenden Mädchen, das die Pubertät noch nicht ganz überstanden hat, hin zur strafenden Megäre, die ihrem Furor bedingungslos Lauf lässt. Vom schüchternen Gretchen zur schwertschwingenden Jeanne d’Arc – im Ergebnis eine schauspielerische Glanzleistung, die zu erbringen, manche professionelle Mimin Mühe hätte.

„Wie könnt ihr es wagen…?“ – Was für eine Frechheit!

Und so kommt es zu jenen „erschütternden“ Szenen, in denen Klima-Greta mit schmerzvoll verzerrtem Gesicht – oder war es eine hasserfüllte Fratze? – mit brüchiger, mitunter tränenerstickter Stimme, das Fäustchen nach vorne gereckt der Generalversammlung der Vereinten Nationen entgegen schmetterte: „Wie könnt ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit euren leeren Worten? Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber ihr reden könnte, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum – wie könnt ihr es wagen?“ Und schließlich „Die Welt wacht auf und es wird Veränderungen geben, ob ihr es wollt oder nicht.“ – Hinterfragt man diese Tirade nach ihrem geistigen Gehalt, treffen wir auf Plattitüden wie zum wirtschaftlichen Wachstum und zur veränderlichen Welt (als sei sie das nicht schon immer gewesen), der Rest ist egomane Überheblichkeit.

„Wie könnt ihr es wagen…?“ – Was für eine Frechheit! Gegenfrage: Was bildet sich diese Göre eigentlich ein? Für wen hält sie sich, dass sie die ganze Welt bezichtigt, ihre Träume und ihre Kindheit gestohlen zu haben. Ich habe keine Ahnung, wovon autistische Kinder träumen, aber wenn es überbordender Geltungsdrang ist, dann hat die Welt sie nicht bestohlen, sondern nach allen Regeln der Kunst unterstützt. Und die Kindheit? Um die hat man sie möglicherweise tatsächlich gebracht, aber das hat einzig und allein ihr sehr geschäftstüchtiger Vater zu verantworten. Als er mitgekriegt hat, dass sich seine Tochter schon im Alter von acht Jahren mit Umwelt und Klima beschäftigt, hat er beschlossen, diese krankhafte Verbissenheit (welches Kind in diesem Alter setzt sich mit solchen Themen auseinander?) medial in Szene zu setzen. Und als er feststellte, dass er damit einen empfindlichen Nerv der Zeit getroffen hat, setzte er eine PR-Maschinerie in Gang, die Ihresgleichen sucht. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird Greta medienwirksam präsentiert, um die von ihren Redenschreibern vorbereiteten Parolen zu verkünden. New York ist das vorläufige Highlight dieser Influencer-Karriere. Erst die (fast) CO2-freie Passage mit dem Segelboot von England nach NY. Das gesamte Drumherum (z.B. Rückflüge der Crew) einbezogen, ist die Öko-Bilanz dieser Aktion zwar verheerend, aber das zählt nicht. Hautsache das Foto von Greta mit verkniffenem Gesicht an der Reling stehend geht um die Welt.

Was ist der nächste Coup von Gretas Marketing-Strategen?

Und nun der theatralische Auftritt vor den Vereinten Nationen. Ich muss zugeben: Diejenigen, die für Greta das Drehbuch schreiben, verstehen ihr Handwerk. Jetzt darf man gespannt sein, was ihnen als nächstes einfällt. Auf jeden Fall müssen sie sich Gedanken machen um Outfit und Erscheinungsbild. Der sorgsam gewundene Schwedenzopf passt nun nicht mehr zur kämpferischen Jeanne d’Arc. Die Optik muss stimmen – heut mehr denn je. Das wissen die Marketing-Strategen um Greta natürlich sehr genau und ich bin sicher, es dauert nicht lang, da wird uns Greta mit einer wirren, blond gefärbten Kampffrisur à la Boris Johnson begegnen. In unserer visuell geprägten Welt ist es unabdingbar, alte Zöpfe – im wahrsten Sinne des Wortes – abzuschneiden und eine neue, einprägsame Optik zu präsentieren.

Vielleicht warten die PR-Profis mit der optischen Veränderung aber auch noch ab, bis Greta den Alternativen Nobelbreis entgegengenommen hat, für den sie inzwischen nominiert wurde. Bei dieser Gelegenheit macht sich die brave, unschuldige Erscheinung mit Mädchenzopf sicherlich gut. Danach aber wird man sich neue Aktionen ausdenken müssen, um das Phänomen „Greta“ weiterhin weltweit am Laufen zu halten. Keine leichte Aufgabe, denn inzwischen haben viele Menschen die Nase gestrichen voll von dieser Klima-Hysterie, erst recht von der Verlogenheit der Kids, die bei Fridays for Future mitmarschieren und sich montags bis donnerstags von Mami im SUV vor die Schule bringen lassen. Den Alternativen Nobelpreis hat die schwedische Klima-Aktivistin nun immerhin schon mal in der Tasche. Ob es bei der nächsten Oscar-Verleihung schon klappt, wage ich zu bezweifeln. Die Zeit für die Nominierung ist zu kurz. Aber noch ein paar Auftritte wie vor der UN – dann wird sich die Jury schon ernsthaft Gedanken machen müssen. Mein persönliches Fazit: Das ganze Getue um Greta geht mir tierisch auf die Nerven – aber irgendwie tut sie mir auch leid.

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