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Feindbild SUV – Instrumentalisierung eines Unglücks durch grüne Ideologen

Von Hubert von Brunn

Die Art und Weise wie der schreckliche Autounfall vor gut einer Woche in Berlin, bei dem vier Menschen ums Leben kamen, von den Grünen und anderen „Umwelt-Aktivisten“ für ihre einäugige Ideologie instrumentalisiert wird, ist pervers und widerlich. Da dieses schreckliche Unglück von einem Porsche Macan verursacht wurde, steht für die vereinte Liga der Weltretter jetzt der Hauptverursacher nicht nur für schwere Verkehrsunfälle, sondern auch für den globalen Klimawandel fest: Der SUV ist es!

So hat der Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel, wenige Stunden nach dem Crash und ohne die genaueren Umstände des Unglücks zu kennen (die sind bis heute nicht eindeutig geklärt), in typisch grüner Überheblichkeit ein Verbot für „panzerähnliche Autos“ gefordert. Schützenhilfe erhielt er von seinem Parteikollegen Oliver Krischner, der in einem Zeitungsinterview verkündete: „Wir brauchen eine Obergrenze für große SUV in den Innenstädten.“ In dasselbe Horn stößt, wen wundert’s, der unsägliche Verein Deutsche Umwelthilfe (DUH), dem die Fahrer von Dieselautos die Fahrverbote in einigen Großstädten zu verdanken haben, und der jetzt natürlich auch SUVs aus den Städten verbannen will.

Nachdem der Horror-Unfall in Berlin und dessen ideologische Instrumentalisierung gut eine Woche lang in diversen Boulevardzeitungen durchgehechelt worden ist, hat am vergangenen Sonntag auch Anne Will sich dieses Themas angenommen. In der Runde – wie könnte es anders sein – zwei militant-einäugige Umwelt-Aktivistinnen, die in ihrer herablassenden Selbstgefälligkeit kein von wem auch immer vorgetragenes sachliches Argument gelten ließen. Die grün gefärbte Frauenpower ließ keine Zweifel aufkommen, dass sie aus einer moralischen Überlegenheit heraus argumentiert, die letztlich keinen Widerspruch duldet. Abgesehen von all den anderen, üblichen Forderungen die im Zuge der Klimadiskussion an Deutschland gerichtet werden, um das Weltklima zu retten, wurde der private Autoverkehr über Bausch und Bogen verdammt und hier Feindbild Nr. 1 – natürlich der SUV.

Auch ein Kleinwagen, der in eine Menschenmenge fährt, wird Todesopfer fordern

Damit wir uns recht verstehen: Ich bin alles andere als ein Freund dieser tonnenschweren Riesenkisten, zumal wenn sie von Damen gelenkt werden, die kaum übers Lenkrad sehen können und mangels präziser Berechnung für das Vehikel sehr gern zwei Parkplätze in Anspruch nehmen. Nein, man kann seinen Nachwuchs auch mit einem kleineren Auto zur Schule bringen und die Getränkekiste lässt sich selbst in einem Smart verstauen. Für den Stadtverkehr sind diese spritfressenden Monster tatsächlich alles andere als eine gute Lösung. Aber sie deshalb gleich verbieten? Was PS-Stärke und Geschwindigkeit anlangt, können Limousinen von BMW, Mercedes oder Audi mühelos mithalten – auch das E-Auto Tesla. Und jeder vernunftbegabte Mensch weiß: Auch ein Kleinwagen wie der Fiat 500 oder der VW UP wird, wenn er ungebremst mit Tempo 50 in eine Menschengruppe fährt, großen Schaden anrichten und Todesopfer fordern.

Na klar, die sollen ja über kurz oder lang alle verschwinden. Regine Günther (Grüne), Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, jedenfalls will, dass 2030 kein privates Auto mit Verbrennungsmotor mehr in der Stadt unterwegs ist. Busse, Lkw, Lieferwagen und die heiß geliebten E-Autos werden aber bleiben und wer möchte darauf wetten, dass es dann keine tödlichen Verkehrsunfälle im Innenstadtbereich mehr geben wird? Nein, nein, dieser schreckliche Unfall mit dem Porsche-Macan ist den grünen Weltverbesserern ein willkommener Anlass, um den Individualverkehr weiter zu dämonisieren und zu verdammen.

Dabei darf man nicht vergessen, dass es dabei auch um den in Deutschland weit verbreiteten Neid-Faktor geht. Schließlich kosten SUVs der Premiummarken ziemlich viel Geld – um die 100.000 € sind keine Seltenheit. Wer sich eine solche Karre leisten kann, ist ein übler Kapitalist und damit per se irgendwie schuldig. Diese herablassende Selbstgefälligkeit geht mir vollkommen gegen den Strich. Wir leben in einem freien Land und jeder kann sein Geld ausgeben wofür er will. Um der um sich greifenden SUV-Flut (fast ein Drittel aller Neuzulassungen in Deutschland gehört inzwischen in diese Kategorie) doch irgendwie entgegenzuwirken, könnte man die Kfz-Steuern für diesen Fahrzeugtyp deutlich erhöhen. Auch die Reichen wollen unnötige Ausgaben vermeiden – zumal wenn es um Steuern geht.

Das Weltklima war stets Schwankungen unterworfen

Wie lächerlich diese Diskussion um SUV-Verbote ist, offenbart sich, wenn man ein klein wenig über den Tellerrand hinaus blickt und die gesamte Klima-Thematik in einen Zusammenhang bringt, der ihr gebührt: global! Seitdem die Erde sich zu einem Planeten entwickelt hat, auf dem Leben möglich ist, hat es – zum Teil erhebliche – Klimaschwankungen gegeben. Warmzeiten wurden abgelöst durch Eiszeiten, wo heute Wüsten sind (z. B. Sahara) waren einmal üppige Urwälder, heftige Vulkanausbrüche haben die Himmel verdunkelt und die Temperaturen sinken lassen, Inseln wurden „geboren“ und vom steigenden Meeresspiegel später wieder „verschluckt“… Zu den Zeiten gab es weder Autos noch Flugzeuge und niemand hätte irgendetwas gegen jene periodisch auftretenden Klimaänderungen tun können. Genauso wenig wie wir das heute können. Unsere Erde befindet sich offenbar in einer Warmzeit – ähnlich der „mittelalterlichen Warmzeit“ ca. von 950 bis 1250 –, der dann die sog. „Kleine Eiszeit“ im 16./17. Jahrhundert folgte.

Diese Wetterphänomene haben das Leben der Menschen über einen gewissen Zeitraum verändert, sie mussten sich anpassen – und sie haben überlebt. Deswegen ist die Klima-Hysterie, die inzwischen weite Teile der Bevölkerung in Deutschland – in vielen anderen Ländern geht man sehr viel gelassener mit diesem Thema um – erfasst hat, Ausdruck einer Gesellschaft, die im Luxus groß geworden ist und in ihrer Konsumgeilheit nach einem sinnstiftenden Ausgleich sucht – siehe Friday for Future. Diese Kids sollten lieber im Mathematik- und Physikunterricht sitzen und sich von kompetenten Lehrern erklären lassen, welche Auswirkungen z. B. die gigantischen Waldbrände im Amazonasbecken, in Sibirien, in Australien und Afrika auf das Weltklima haben – in doppelter Hinsicht. Erst werden durch die Feuer Unmengen von CO2 freigesetzt, danach fehlen die Bäume, um Kohlendioxid zu absorbieren. Diese Waldbrände sind nur zum kleineren Teil menschengemacht. Hauptsächlich werden sie durch Blitzeinschläge verursacht und da es kaum möglich ist, in diese Regionen vorzudringen, gestalten sich Löscharbeiten äußerst schwierig. Die Auswirkungen für die globale Klimabilanz sind verheerend: Was dagegen tun? SUVs aus deutschen Innenstädten zu verbannen wird wenig hilfreich sein.

Für die hehren Ziele der Regierung muss der Steuerzahler blechen

Das Thema ist zu groß, um alle relevanten Aspekte zur Sprache zu bringen. Aber über die Verlogenheit der deutschen Politik möchte ich am Ende doch noch ein Wort verlieren. Durch die irrsinnige und inzwischen völlig unsinnige Teilung der Regierung zwischen Berlin und Bonn verursachen unsere gewählten Volksvertreter und Regierungsbeamten einen extrem negativen CO2-Fußabdruck, weil sie lieber fliegen als mit der Bahn fahren. Mit mehr als 200.000 Hin- und Rückflügen haben sie 2018 für einen CO2-Ausstoß von mehr als 20.000 Tonnen gesorgt. Für diese schwachsinnige Fliegerei leistet unsere Regierung selbstverständlich Kompensations-Zahlungen in Höhe von rd. zwei Millionen Euro – natürlich auf Kosten der Steuerzahler. Bravo kann ich da nur sagen, der ich diesen Irrsinn mitfinanziere.

Am kommenden Freitag trifft sich die GroKo nun zum großen „Klimagipfel“ und will ein 40 Milliarden schweres Investitionspaket zur Rettung des Weltklimas schnüren. Abgesehen davon, dass man sich inzwischen auf dem intellektuellen Niveau von Klima-Greta bewegt (es hat nur noch keiner bemerkt – eben darum), ist eines sicher: Die Zeche zahlen wieder wir alle, die braven Steuerzahler, die auch freitags arbeiten, anstatt zu demonstrieren. Sei es die von der SPD geforderte CO2-Steuer, sei es der Ablass-Handel mit Verschmutzungsrechten wie die CDU es will – die zum Zwecke der Volksverdummung gebetsmühlenartig vorgetragenen Klimaziele bis 2030 werden niemals zu erreichen sein, es sei denn, man nimmt in Kauf, dass das Industrieland Deutschland in einen mittelalterlichen Bauernstaat zurückfällt und in den meisten Haushalten das Licht ausgeht. Die CDU wird bei diesem „Klimagipfel“ übrigens auch die Forderung vortragen, die Ticketsteuer bei Inlandsflügen zu verdoppeln. Gut so! Dann sagt das euren Vielfliegern zwischen Berlin und Bonn. Aber nicht auf Kosten des Steuerzahlers, sondern zu zahlen aus eigener Tasche.

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