------------------------------------

---------------------------------------

-------------------------------------

-------------------------------------

Alle Jahre wieder: Deutschlands Städte versinken im Feinstaub

Von Peter Haisenko 

Von erhabener Position wird es sichtbar: Um Mitternacht an Silvester „verschwinden“ die Städte im Feinstaubnebel, die Sichtweite geht zurück auf wenige Meter. Feuerwerkskörper für 117 Millionen Euro leisten ganze Arbeit. Das statistische Bundesamt hat bekanntgegeben, dass durch die Knallwut allein zur Jahreswende soviel Feinstaub emittiert wird, wie 17 Prozent des Gesamtausstoßes aller Dieselfahrzeuge pro Jahr ausmachen.

Das Umweltbundesamt gibt bekannt, dass seiner Einschätzung nach im Zeitraum von 2007 bis 2015 im Mittel jährlich etwa 44.900 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub verursacht worden sind. Das ist eine Schätzung, die jeglichen Nachweises schuldig bleibt. Dazu sagt das Amt selbst: „Aktuell gibt es keine gesicherten Erkenntnisse über eine Wirkungsschwelle für Wirkung von Feinstaub. Daraus folgt, dass gesundheitliche Effekte sowohl bei Langzeitexposition als auch bei Exposition gegenüber kurzzeitigen Belastungsspitzen von Feinstaub auftreten können.“ Die Betonung liegt auf „können“ und können heißt im Klartext: Wir wissen es nicht und können es auch nicht nachweisen. Es gibt „keine gesicherten Erkenntnisse“ aber dennoch wird der Bürger mit Horrorzahlen verunsichert, die er natürlich für bare Münze nimmt, weil sich niemand die Mühe macht, den geschwurbelten „Report“ des Umweltamts in Gänze zu lesen. Es ist eine politische Zahl, die eine politische Zielrichtung hat. https://www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-gesundheit/gesundheitsrisiken-der-bevoelkerung-durch-feinstaub#textpart-5

Feinstaub durch Feuerwerk wird einfach dem Diesel zugerechnet

Allein in München gibt es jedes Jahr etwa zwanzig Großfeuerwerke. Immer wieder konnte ich beobachten, wie die dichten Qualmschwaden in Richtung Landshuter Allee zogen, wo die kritischste Messstelle für Feinstaub steht. Nein, die wird nicht abgeschaltet, wenn ein Feuerwerk abgebrannt wird. Auch nicht an Silvester. So wird dem Diesel zugerechnet, was nicht des Diesels ist. An der Messstelle „Landshuter Allee“ wurden im vergangenen Jahr 12 Überschreitungen des „Grenzwerts“ von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemeldet. Es ist wohl nicht übertrieben, von diesen zwölf vier abzuziehen, die durch Feuerwerke verursacht wurden. Bleiben also acht pro Jahr, was bedeutet, dass an etwa zwei Prozent der Tage eine Überschreitung zu messen ist, also alle 50 Tage einmal. Lässt sich damit schon ein generelles Fahrverbot für Diesel begründen?

Tabellen durch Anklicken vergrößern. Quellen: Umweltbundesamt (1,2), Landeshaupststadt Stuttgart (3)

---- Was bedeutet eigentlich „50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft“? Ein Mikrogramm = ein Gramm geteilt durch eine Million. Ein Kubikmeter hat 1.000 Liter. 50 Mikrogramm pro Kubikmeter sind also 50 Nanogramm pro Liter oder 50 Milliardstel Gramm. Ein normaler Atemzug nimmt etwa Zwei Liter Luft auf. Um also ein Gramm NOx zu inhalieren, müsste man zehn Millionen Atemzüge machen. Bei etwa 20 Atemzügen pro Minute müsste man folglich ein Jahr lang in kontaminierter Luft atmen und hat dann ein Gramm Feinstaub eingeatmet, von dem aber nur ein Bruchteil in der Lunge verbleibt. Der Rest wird wieder ausgeatmet. ----

Die ganze Debatte um Feinstaub und Diesel ist verlogen. Die Wahrheit ist, dass die Feinstaubemissionen aus Dieselfahrzeugen während der letzten 20 Jahre konstant zurückgegangen sind, wohingegen die Belastungen aus Feuerwerken zugenommen haben, wie die Verkaufszahlen belegen. Sie sind im selben Zeitraum um zwanzig Prozent angestiegen, während die NOx-Emissionen aus Dieselfahrzeugen seit 1990 auf ein Drittel zurückgegangen, also um gut 60 Prozent reduziert worden sind, obwohl die Anzahl der Diesel-KFZ drastisch zugenommen hat. Ja, es sind die Ölgesellschaften, die den Diesel wegen dessen geringen Verbrauchs gar nicht mögen und es ist die Politik, die deren Geschäft betreibt. Und es sind gerade die Grünen, die den Diesel verteufeln, obwohl der Diesel einen entscheidenden Beitrag leistet zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Wie üblich wissen sie nicht, was sie wollen. Hauptsache, der Bürger kann verunsichert und kujoniert werden.

Sehenswert ist dazu auch die Tabelle aus Stuttgart. Seit 2005 ist die Stundenzahl der Grenzwertüberschreitungen von 850 zurückgegangen auf sieben (!), wobei die Messmethode 2009 geändert worden ist. Dennoch ist der Rückgang signifikant – von 182 auf 7 – und an anderen Messstellen ganz auf Null. Warum also soll jetzt, in Zeiten verschwindend geringer Überschreitungen, ein Dieselverbot durchgesetzt werden? Ich wiederhole mich gern: Hauptsache, der Bürger kann verunsichert und kujoniert werden.

Als nächstes sind die Holzöfen und die offenen Kamine dran

Damit bin ich bei der nächsten Sau, die durchs Dorf getrieben werden soll: Holzöfen. Holz gilt als klimaneutraler Brennstoff und die Werbung für Pelletöfen betont das als Verkaufsargument. Jetzt gibt es aber ein neues Gesetz, das den Betrieb von Holzöfen und offenen Kaminen massiv einschränken soll. Verschiedene Daten, die Produktionszeitpunkt oder Inbetriebnahme nennen, verunsichern den Bürger und niemand weiß so ganz genau, ob der Betrieb oder auch nur der Besitz seines betriebsfähigen Holzofens strafbar ist. Wiederum: Hauptsache, der Bürger kann verunsichert und kujoniert werden. Oder ist es noch schlimmer? Wenn nämlich der Strom ausfällt, dann fallen auch sämtliche Heizungen aus – außer den guten alten Holzöfen. Soll den Bürgern die letzte Freiheit genommen werden sich zu wärmen, auch wenn der Strom abgeschaltet worden ist? Das Wissen, einen Holzofen für Gemütlichkeit oder Notfälle zu haben, gibt einem einfach ein gutes Gefühl. Aber es geht noch um etwas ganz anderes.

Früher war es Rauch, jetzt muss es Feinstaubemission heißen. Wie viele Holzöfen gibt es überhaupt noch? Kann das eine relevante Menge sein, angesichts von Kohlekraftwerken? Erfreut man sich nicht auch mal an dem Duft von verbranntem Holz im offenen Kamin, wenn er sanft durch die Winterkälte zieht und Erinnerungen an alte Zeiten weckt? Natürlich kann man froh sein, dass gerade die Städte in den neuen Bundesländern nicht mehr brutal nach verbrannter Braunkohle stinken, wie Istanbul oder Ankara noch heute. Aber nochmals: Können die wenigen verbliebenen Holzöfen wirklich eine Gesundheitsgefahr für die Allgemeinheit darstellen? Ist es nicht eher so, dass man sich wieder eine kleine Gruppe herausgesucht hat, deren Freiheit beschränkt wird in dem sicheren Wissen, dass es keinen großen Aufstand dagegen geben wird, eben weil es so wenige sind?

Wenn es an Nachweisen fehlt, müssen Behauptungen für die Statistik herhalten

Das ist die altbekannte „Salamitaktik“. Man nimmt sich Stück für Stück Minderheiten vor, die allein kein beängstigendes Protestpotential haben, und so wird die allgemeine Freiheit scheibchenweise für alle eingeschränkt. Mit einem Verbot für Feuerwerkskörper geht das nicht, denn da wäre der allgemeine Aufschrei nicht zu kontrollieren. Mit einem Dieselfahrverbot wird es aus demselben Grund auch nicht funktionieren. Aber die Verteufelung des Diesel zeigt schon Wirkung, denn wer traut sich schon selbst zu entscheiden, dass die Antidieselkampagne eine Chimäre ist? Da kauft man doch vorsichtshalber wieder einen Benziner und gibt gut 30 Prozent mehr an die Ölkonzerne – und natürlich Steuern an den Staat.

Sieben Tage Grenzwertüberschreitungen in Stuttgart und 12 in München. Das ist die Bilanz des vergangenen Jahres. Es ist nicht auszuschließen, dass bei einem Verbot von Feuerwerken diese Zahlen nahe Null gehen könnten. In jedem Fall wäre die Gesamtemission eines Jahres um 17 Prozent zu senken, wie das Statistische Bundesamt vermeldet. Ob es mit dem Verbot von Holzöfen ein Prozent sein könnte? Wahrscheinlich weniger. Die lauthals herausposaunten Todeszahlen durch Feinstaub sind Schätzungen, die keinerlei wissenschaftliche Beweise als Grundlage haben. Ob es überhaupt einen einzigen Toten durch Feinstaub – oder Holzrauch – gegeben hat, ist nicht nachgewiesen. Dasselbe gilt für die „Legionellen“, mit deren Überprüfung Millionen viel Geld abgenommen wird, ja schon Duschverbote in ganzen Wohnblocks ausgesprochen worden sind, obwohl es in Deutschland noch keinen einzigen Legionellentoten gegeben hat.

Das Leben an sich ist gefährlich – lasst uns dennoch die Lebensfreude bewahren

Die Zwangsfürsorge des Staats für seine Bürger ist pervertiert. Man darf seine Kinder nur noch im Auto mitnehmen, wenn man einen teuren zertifizierten Kindersitz gekauft hat. Überall werden Vorschriften erlassen, um auch ja jeden noch so unwahrscheinlichen Schadensfall auszuschließen. Aber ist es nicht auch persönliche Freiheit, darüber zu bestimmen, inwieweit ich persönliches Risiko eingehen will zu meinem Vergnügen? Muss man nicht auch das Klettern in den Bergen verbieten? Oder Skifahren, Schlittschuhlaufen etc.? Ach ja, beim Fußball herrscht die größte Verletzungsgefahr, aber da traut man sich nicht ran. Es sind zu viele, jedenfalls viel mehr, als durch Feinstaub Schaden nehmen könnten.

Auf der anderen Seite wird das Töten perfektioniert – mit hoch komplexer und treffsicherer Kriegstechnik und dem Export derselben. Schon wird an Drohnen gearbeitet, die autonom Menschen ermorden sollen. Mein Aufruf für das neue Jahr lautet deswegen: Kommt zur Besinnung! Kümmert euch um Dinge, die wirklich wichtig sind! Lasst euch nicht verunsichern mit „Warnungen“ vor Dingen, die überhaupt nicht wichtig sind! Das Leben an sich ist gefährlich und endet meistens tödlich! Was wäre das Leben, wenn wir nicht den Mut hätten, etwas zu riskieren, hat schon Van Gogh gefragt. Das Leben an sich ist Risiko! Jeden Tag, jeden Moment! Es sterben wahrscheinlich mehr Menschen an der Angst vor angeblichen Risiken, als an Feinstaub oder anderen angeblichen Gefahren. Jede Waffe ist dazu bestimmt zu töten. Wer wirklich Leben schützen will, muss deren Verbreitung unterbinden. Wer wirklich Leben schützen will, muss dafür sorgen, dass die unkontrollierte Zuwanderung von „Gefährdern“ ein Ende hat. Ich jedenfalls, werde guten Gewissens weiter meinen CO2-armen Diesel fahren und mich daran erfreuen, wenn andere Freude daran haben, ihr Geld an Silvester in Feinstaub zu verwandeln, auch wenn ich dann keine hundert Meter weit blicken kann. Lasst uns die Lebensfreude bewahren, auch wenn sie manchmal Risiken in sich birgt und nicht frei ist von Gefahren!

Nach oben