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Der unredliche Kampf der Ölkonzerne gegen den Dieselmotor

Von Peter Haisenko 

Vor etlichen Jahren bin ich von einem Benziner auf einen Diesel umgestiegen. Das Modell war bau- und leistungsgleich. Abgesehen davon, dass der Drehmomentverlauf ein entspannteres Fahren erlaubt, ist der Spritverbrauch um gut 30 Prozent geringer. Das freut nicht nur den Geldbeutel, nein, auch das ökologische Gewissen ist entlastet, denn der Kohlendioxidausstoß ist eben auch um gut 30 Prozent geringer. Warum also wird seit einiger Zeit der Dieselmotor diskreditiert?

Gerade in letzter Zeit kommen immer wieder die Nachrichten vom Überangebot auf dem Ölmarkt und dem damit einhergehenden Preisverfall. Bei weniger als 80 Dollar pro Barrel sind das Fracking und die Produktion aus Ölschiefer nicht mehr kostendeckend. Der aktuelle Preis dümpelt unter 50 Dollar. Auch Tiefbohrungen unter Wasser brauchen höhere Preise. Was tun?, müssen sich die Ölkonzerne fragen. Wie kann der Verbrauch stimuliert werden? Da kommt der verbrauchsgünstige Dieselmotor ins Schussfeld, aber nicht nur deswegen.

US-Autobauer sind in der Diesel-Technologie nicht konkurrenzfähig

So sieht amerikanische Dieseltechnologie aus.

Erst in den letzten Jahren ist es den außeramerikanischen Kfz-Herstellern gelungen, auch in den USA Pkw mit Dieselmotor “gesellschaftsfähig” zu machen. Auch dort erfreut sich der Verbraucher an geringen Spritkosten und dem bärigen Drehmomentverlauf. Aber gerade dort hat die Sache einen Haken. Amerikanische Kfz-Hersteller sind kaum konkurrenzfähig, was die Technologie der Dieselmotoren anbelangt. Nicht umsonst ist entschieden worden, die amerikanischen Polizeiwagen mit Dieselmotoren von BMW auszustatten. Das gefällt den amerikanischen Autobauern natürlich gar nicht und so können wir wohl davon ausgehen, dass es dort diesbezüglich eine unheilige Allianz der Ölgesellschaften mit den Kfz-Herstellern gibt. Kein Wunder also, dass der Abgas-Skandal in den USA hochgefahren worden ist.

Nun muss man sehen, dass nahezu alle Kfz-Hersteller ihre Abgaswerte manipuliert haben, auch bei Benzinmotoren. Schuld daran ist aber auch der Gesetzgeber, der die Vorschriften so gefasst hat, dass Manipulationen möglich sind. Tatsächlich haben sich nämlich alle Hersteller an die Regeln gehalten, sie aber so ausgelegt, dass man auch (vorsätzlichen) Betrug annehmen kann. Stellt sich die Frage, warum nun ausgerechnet VW im Fokus steht und die ganze Abgas-Affäre in den USA seinen Anfang genommen hat. Ich vermute, dass hierbei das “VW-Gesetz” eine Rolle spielt. Abgesehen davon sollte man sich in Deutschland die Frage stellen, ob es mit der erklärten Rolle der USA, der “Freund und Beschützer” Deutschlands zu sein, vereinbar ist, ausschließlich gegen den größten deutschen Konzern mit Weltgeltung vorzugehen. Wer solche Freunde hat, braucht keine anderen Feinde.

Das “VW-Gesetz” verhindert feindliche Übernahmen

Volkswagen ist eine deutsche Firma und unterscheidet sich von allen anderen eben durch das VW-Gesetz. Dieses verhindert die Übernahme durch ausländische “Investoren”, weil es eine Sperrminorität für das Land Niedersachsen festgeschrieben hat. Nicht umsonst sind bereits vor Jahren massive Versuche unternommen worden, dieses Gesetz zu kippen, allerdings ohne Erfolg. Nun gilt aber für die USA die Maxime, alles zu zerstören, was sie nicht mit ihren munter gedruckten Dollars aufkaufen können. Das betrifft ganze Staaten – siehe Russland nach Jelzin, oder Libyen, Irak und Syrien – und eben Konzerne wie VW. Realistisch gesehen holen sich die USA nun über den Abgasskandal ihre “Rendite” in zweistelliger Milliardenhöhe von VW, die sie auf dem Weg des Aufkaufs nicht erhalten konnten.

Die Hatz auf den Diesel ist mit den “Klimazielen” nicht vereinbar. Wird doch allenthalben die Reduzierung des Kohlendioxid gefordert. Der Diesel wäre folglich das Mittel der Wahl, wenn es wirklich darum ginge, die Welt vor Überhitzung zu retten. Wie gesagt, gut 30 Prozent weniger Kohlendioxid, weil der Diesel einfach weniger verbraucht. Also hat man die Stickoxide und den Feinstaub ausgegraben. Nirgendwo habe ich hören dürfen, dass das Verhältnis von allgemeinem Verbrauch, also Kohlendioxidausstoß, mit den Stickoxiden gegeneinander gestellt wird. Ist es da verwunderlich, dass der Verdacht aufkommen muss, dass hier die Ölkonzerne wieder einmal ihre Finger im Spiel haben?

Gewiss hat die Öl-Lobby ihre Finger im Spiel

Einen abgasfreien Motor gibt es nicht. Auch der Elektromotor läuft mit Strom, bei dessen Herstellung Kohlendioxid produziert wird. Es wäre unehrlich anzunehmen, dass Elektrofahrzeuge ausschließlich mit “Ökostrom” betrieben werden. Wären die Klimaziele ehrlich, müsste der Umgang mit Dieselmotoren genau andersherum laufen. Der Benzinmotor müsste verboten werden, denn dadurch könnte der Kohlendioxidausstoß deutlich reduziert werden. Aber mit einer solchen Maßnahme werden sich die Ölkonzerne nicht einverstanden erklären und schon gar nicht die US-Automobilindustrie, denn nicht nur bei dieser Technologie hinkt sie dem Weltstandard hinterher. Ich liebe meinen Diesel und es gibt bis jetzt noch keine Technologie, die mit einem anderen Antrieb Verbrauchswerte nahe drei Liter pro 100 Km erreichen kann. So ist auch diese Diskussion zumindest unehrlich und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Öl-Lobby befeuert.

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Einen guten Dieselmotor zu bauen ist Hochtechnologie und gerade die Abgase sind problematisch. Lesen Sie dazu die Abhandlung eines Fachmanns - Diesel: Ständiger Kampf am technologischen Limit

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