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Steinigung im Iran – die gewollte Atommacht im Mittelalter

Von Hubert von Brunn

Andere Länder, andere Sitten. Ein wahrer Spruch, den ich als vielgereister Journalist verinnerlicht habe, und der mir immer Leitmotiv war für mein Verhalten in Ländern mit andersgearteter Kultur. Ich bin Gast und muss mich den Gepflogenheiten des jeweiligen Landes anpassen – genau so, wie ich es von Menschen erwarte, die bei uns zu Gast sind. Aber es gibt Sitten und Gebräuche, die sind für mich als aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts absolut inakzeptabel.

„Iran hält an Steinigung fest“ lese ich am 31. Mai in der Bild-Zeitung, und weil dieser Artikel in wenigen Zeilen eine für jeden kultivierten Menschen unerträgliche Rechtsauffassung schildert, will ich ihn hier gerne zitieren:

„In seinem neuen Strafgesetzbuch hält der Iran an der Steinigung als Methode zur Hinrichtung fest. Sie steht vor allem als Strafe für Ehebruch. Verurteilte Frauen werden bis zu den Schultern, Männer bis zur Hüfte eingegraben und mit Steinen beworfen, bis der Tod eintritt. Wer sich befreien kann, wird am Leben gelassen. Was sich ändert: Richter dürfen jetzt auch andere Hinrichtungsarten bestimmen.“

Wenn ich das lese, kommt mir das große Kotzen! Wie soll sich denn eine Frau – und in aller Regel trifft es die Frauen – befreien können, wenn sie bis zur Schulter eingegraben ist und mit Steinen beworfen wird? Das ist Mittelalter pur. Das ist das „Gottesurteil“ der Inquisition, das niemand überleben konnte. Und wenn Richter jetzt auch andere Hinrichtungsarten bestimmen dürfen – na großartig, den verbiesterten Mullahs wird bestimmt etwas ganz Tolles einfallen. Die Inquisitoren im Mittelhalter haben diesbezüglich auch eine außerordentliche Fantasie entwickelt, nachzulesen im „Hexenhammer“. Den Opfern hilft das reichlich wenig. Es geht um das bewusste Schinden und das gewollte Leid, das Menschen für einen begangenen Fehler zu ertragen haben. Pfui Teufel!  

Da ist ein Staat, der einerseits nach der Atombombe greift, sich also mit modernster Waffentechnik Ansehen und Respekt in der Welt verschaffen will, und gleichzeitig ein Rechtssystem unterstützt, das an Menschenverachtung nicht zu überbieten ist. Ahmadinedschad – ich bin weiß Gott kein Fan von ihm – wird demnächst von der politischen Bühne abtreten, weil eine Wiederwahl nicht möglich ist. Was dann kommt – das macht diese „Reform“ des iranischen Gesetzbuches überdeutlich –, wird um ein Vielfaches schrecklicher sein. Alles deutet darauf hin, dass dann wieder die Hardcore-Mullahs im Lande das Sagen haben werden.

Wie sollten Deutschland und die EU darauf reagieren? Ganz einfach: So lange ihr frommen Männer mit den langen Bärten Menschen zu Tode steinigt, werden wir unsere Botschaften in eurem Land schließen und jeglichen Handel mit euch einstellen. Das hätte Wirkung! Dumm nur, dass die nötige Einheit der 27 nicht zu erreichen sein wird. In diesem Europa kocht jeder sein eigenes Süppchen, und im Iran werden weiterhin Menschen im biblischen Steinhagel elendiglich krepieren.       


       

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