------------------------------------

---------------------------------------

-------------------------------------

-------------------------------------

Schavan und der Doktortitel im Glashaus

Von Peter Haisenko

Anette Schavan, unsere Hillary für Arme, sitzt in einem Scherbenhaufen. Es hat nur gefühlte Millisekunden gebraucht, bis die Geschasste rechtliche Schritte gegen das zwölfstimmige Votum der Kommission angekündigt hat. Nur ein schlechtes Gewissen erfordert eine derart punktgenaue Vorbereitung auf den GAU.

Wie gut kann ich mich noch an das hämische Grinsen erinnern, als die SMS mit Guttis Rücktritt kam. Und ob dieses wissenschaftlichen Frevels schäme sie sich „nicht nur heimlich“, wie sie in einem Interview damals tief betroffen kundtat. Was für eine Hybris! Wie ihre Busenfreundin Merkel so richtig angemerkt hatte, ist es eine heikle Sache, mit einem zweifelhaften Doktortitel Verteidigungsminister zu sein. Wenn ich aber betrachte, wie die jetzt ihres akademischen Abschlusses ledige Schavan auch bei ihrer Bildungspolitik abgekupfert hat und den Qualitätsverlust der deutschen akademischen Bildung durch Bachelor und Master verteidigt, dann kann ich auf ihren jetzt unvermeidlichen Abgang von der Politbühne nur ein fröhliches Hosianna singen.

Es scheint sich tatsächlich eine Zeitenwende abzuzeichnen. Die hochgelobten Pseudologen werden enttarnt. Nicht nur Politiker. Ich bin schon gespannt, welche Größe aus dem Filmgeschäft nach Klaus Kinski als nächstes dran ist. Bei manch einer lebenden oder kürzlich verstorbenen Person wird es hoffentlich nicht mehr so lange dauern, bis sich die Wissenden aus ihren Löchern trauen, die Abgründe neben dem Glanz und Glamour in Abscheu herausschreien und das Eichenlaub von der Glorie fegen.

Die Seilschaften der Mächtigen sind nicht mehr unantastbar. Der Staatsanwalt macht Jagd auf Bankster. Gut so! Legt endlich die Angst ab, den zu unrecht auf Posten gehievten Versagern die Stirn zu bieten. Respekt muss man sich verdienen, der steht niemandem Kraft eines Titels oder Postens zu. Aber lasst den Brüderle in Ruhe. Der hat nur einer aufdringlichen Journalistin in humorvoller Weise zu verstehen gegeben, dass er sich von ihr belästigt fühlt und jetzt kein Interview wünscht.

Nach oben