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Achtung Eltern: PLAYMOBIL zockt Kinder ab mit Piratenspiel

Von Peter Haisenko

Über den App-Wahnsinn kann man geteilter Meinung sein. Wenn aber mit angeblich „kostenlosen Apps“ Kinder in die Kostenfalle gelockt werden, dann hört der Spaß auf. Und wenn dann noch ein bekannter und beliebter Spielwarenproduzent wie PLAYMOBIL diese App vertreibt, wird es eklig: Das „Piratenspiel“ von PLAYMOBIL.

Das Piratenspiel wird vollmundig als kostenlose App beworben und ist auf den ersten Blick ein nettes Spiel. Es ist im App-Store von Apple erhältlich und so können auch aufmerksame Eltern denken, dass diese Apple-überprüfte App „sauber“ ist. Weit gefehlt! Apple ist immerhin so ehrlich, dass sie in ihrer Beschreibung auf mögliche Kosten und deren Vermeidung vorsichtig hinweisen:

PLAYMOBIL Piraten ist kostenlos spielbar (F2P), aber du kannst das Spielerlebnis noch umfangreicher gestalten, indem du mit echtem Geld Elemente im Spiel kaufst. Du kannst In-App-Käufe in deinen Geräteoptionen deaktivieren.

Wer sich auf dieses Spiel einlässt, wird nach kurzem Vergnügen merken, dass er dieses Spiel nur „erfolgreich“ und mit ansteigendem Spielspaß beenden kann, wenn er durch „In-App-Käufe“ kostspielige Zusatzfunktionen erwirbt. „In-App-Käufe“ heißt: An geeigneter Stelle während des Spiels erhält der Spieler die Information, dass er seinen Spielspaß steigern kann, wenn er verschiedene „Upgrades“ direkt online für reales Geld kauft. Die Abrechnung erfolgt später, über die üblichen Wege.

Spielprofis haben ausgerechnet, dass bis zu € 300,- ausgegeben werden müssen, wenn der Spieler den „Endsieg“ erreichen will. Schon Erwachsene lassen sich vom „Schneider-Effekt“ zu Ausgaben treiben, die sie klaren Geistes abgelehnt hätten. Mit „Schneider-Effekt“ meine ich, wie der Immobilien-Hasardeur Schneider die Deutsche Bank kontinuierlich zu immer höheren Kreditzusagen getrieben, und Ackermann dann die unsägliche Bezeichnung „Peanuts“ für Milliardenverluste ausgekotzt hatte.

Wie sollen Kinder dem widerstehen können? Sie haben die ersten, noch günstigen In-App-Käufe getätigt und wollen dann natürlich ihren bereits getätigten Einsatz nicht einfach verlieren. Sie legen nach. Ein äußerst perfides System, vor dem unsere Kinder geschützt werden müssen. Und natürlich die Eltern, die alles bezahlen müssen. Hier ist unsere Verbraucherschutzministerin Aigner gefordert. Sie muss die richtigen Prioritäten setzen und notfalls mit Gesetzen und hohen Strafen diese Abzocke verhindern. Da stellt sich mir die Frage: Was sind schon ein paar Gramm Pferdefleisch in der Lasagne? Das schadet letztlich niemand. Aber so eine gemeine App-Falle für Kinder? Das ist eine wirkliche Sauerei, die schleunigst zu beenden ist.

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