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Der Mensch im Rohstoff-Universum

Von Hans-Jörg Müllenmeister

Vielleicht ist es etwas ungewöhnlich, über die Schöpfung zu reden, über Spurenelemente und auch davon, wie verschwenderisch wir mit unseren Ressourcen umgehen. Nicht das Gold soll triumphieren, sondern die Schöpfung.

Stecken wir im Schwamm eines Multi-Universums?

Nie zuvor hat die Menschheit so maßlos die Natur ausgebeutet wie jetzt. Nie zuvor hat sich der Mensch so rigoros über alles hinweg gesetzt. Die Ressourcen unserer Erde sind aber begrenzt. Wir leben inmitten eines Universums, das möglicherweise als Blase eingebettet ist im Schaum unendlich vieler Einzeluniversen. Wir alle sind Wesen, die auch dazu neigen, Blasen auf allen Gebieten des menschlichen Handelns bis zum Platzen zu erzeugen − meist gegen die Natur. Nach wissenschaftlicher Erkenntnis leben wir in einem Universum, das vor etwa 13,7 Milliarden Jahren im Urknall seinen Anfang fand. Sie fragen, was hat denn das Universum z.B. mit Gold zu tun, schließlich finden wir Gold gleich auf oder vor allem unter der Erde. Nun, das schwere Element Gold hat eine galaktische Reise hinter sich, denn es wurde von Neutronensternen erbrütet und durch Sonnenwinde in den interstellaren Raum ausgestoßen. Selbst wir bestehen aus dem Staub der Sterne. Ich vertrete die These, dass unser Universum eben nicht erst im singulären Punkt entstand, sondern aus einem Vorgänger-Universum hervorging, und das seinerseits auch von Vorläufern abstammt.

Gibt es zyklische Universen?

Wenn man tiefer über den Schöpfer nachdenkt, ist es nicht einzusehen, warum er seine kreativen Hände unendlich lange vor dem Urknall in den Schoß gelegt haben sollte. Der Schöpfer ist kein Müßiggänger. Warum sollte er erst vor 13,7 Millionen Jahre plötzlich aktiv werden und die Welt erschaffen? Neuerdings gibt es einen ersten mathematischen Konstrukt in der sogenannten Schleifen-Quantengravitation, die nicht auf den singulären Punkt führen und tatsächlich zyklische Universen, sozusagen mit Nulldurchgang zulassen. Unser Universum zeichnet sich dadurch aus, dass die Naturkonstanten extrem fein aufeinander abgestimmt sind, so dass sich überhaupt erst Leben entwickeln konnte. Das sind keine kosmischen Zufälle.

Zyklische Naturprozesse

Bestimmt braucht ein Überwesen nicht zu würfeln, denn es kennt bereits jeden Ausgang seines in Gang gesetzten noch so komplexen, chaotischen Naturprozesses. Das führt auf die banale Frage: Operiert so der Schöpfer, denn für ihn wäre es unendlich langweilig, jeden Prozessausgang im Voraus zu kennen. In einer gewissen Bandbreite wird die Schöpfung schon den Zufall zulassen und überraschende Zyklen- und Prozessausgänge dulden. Die Schöpfung ist eben unendlich kreativ. Vielleicht überrascht sich der „Alte“, wie Einstein den Schöpfer nannte, auch gerne einmal selbst.

Zufall und Chaos sind merkwürdige Gesellen

Ist es nicht merkwürdig, dass man den Ausgang eines Gesamtvorgangs unheimlich präzise vorhersagen kann, wenn dieser aus einer großen Anzahl von Einzelvorgängen besteht. Das ist doch paradox: Eine große Anzahl von Ungewissheiten wird statistisch zur gesicherten Gewissheit. So ist ungewiss, welches Teilchen einer radioaktiven Substanz wann zerfällt, indessen folgt der gesamte Zerfallsprozess einem exakt vorhersagbaren Exponentialgesetz. Etwa so verhält sich der exponentiell aufgebaute Schuldenberg. Dass dieser bald zusammenfällt, ist ebenso gewiss.

Die Natur liebt Zyklen und Symmetrien, aber sie strebt auch nach Unordnung. Dieser Hang zum Chaos, nach höherer Entropie, scheint größer zu sein, als der Weg, der in die Ordnung führt. So gesehen, folgt ein unordentlicher Mensch dem unwiderstehlichen Naturgesetz der Entropie, das sogar einen Namen hat: der 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Übrigens, Orte im Weltall mit der größten Unordnung, also höchster Entropie, sind Schwarze Löcher, sie verschlingen selbst das Licht. Analog dazu gibt es auf Erden auch Schwarze Finanzlöcher in deren Schlund Billionen Geldeinheiten unwiederbringlich verschwinden.

Die Natur ist Minimalist im Material- und Energieaufwand

Zugegeben, gegen die Milliarden Jahre experimenteller Entwicklung und Qualitätssicherung der Natur, nimmt sich unsere Technik bescheiden aus. Natürliche geschlossene Stoffkreisläufe sind auf Wiederverwertung eingerichtet. Die Natur ist selbstorganisiert und vermag Bestandteile zu erneuern und auszutauschen. Sie nutzt ein Minimum an Biomasse und Energie, um damit ein Maximum an Zuverlässigkeit und Stabilität zu erreichen.

Die evolutionären Strategien verursachen weder Lärm noch Abgase oder Müll; sie kennen auch keine Energie- und Rohstoffkrisen. Die geniale Natur kommt mit wenigen Grundbaustoffen aus; sie stellt harte Strukturen wie Eierschalen, Tierpanzer und Zähne bei normalen Umwelttemperaturen her, recycle-bar und mit minimalem Einsatz an Energie. Damit die biologischen Energie- und Stoffkreisläufe bei Umwelttemperatur ablaufen, setzt die Natur Metallkatalysatoren ein, wie Kupfer, Eisen und Mangan. Unsere Herstellung von technischen Produkten strotzt dagegen vor giftigen Abgasen und hohem Energieeinsatz. Die meisten Industriemetalle werden erst bei über 1.000°C erschmolzen und weiterverarbeitet, ehe daraus ein Gebrauchsgegenstand entsteht. An der Produktion von 80% unserer Gebrauchsgüter ist z.B. das Edelmetall Platin als Katalysator beteiligt.

Glanzlichter und ideale Proportionen der Natur

Die orientalische Hornisse ist ein Hightech-Produkt im globalen Testlabor. Aus Sonnenlicht vermag das Insekt elektrische Energie zu gewinnen und sogar zu speichern, und zwar mit organischen Halbleiterkristallen, die wie Solarzellen funktionieren. Den körpereigenen Solarstrom nutzen die Insekten als Energiespeicher, um damit Wärme für den Bewegungsapparat zu produzieren.

Wie ein roter Faden zieht sich die Proportion des Goldenen Schnitts durch alle organischen Wachstumsmuster. Besonders häufig sind auch Spiralmuster. Wir entdecken das dreidimensionale Spiralmuster in der Doppelhelix-Struktur der genetischen Erbsubstanz DNS. Aber auch spiralig gewachsene Schneckenschalen und Blumenranken, ja selbst in den Sternhaufen ferner Galaxien herrscht die Spiralform.

Einstein sagte einmal „Der Mensch hat die Atombombe erfunden. Aber keine Maus der Welt käme auf die Idee, eine Mausefalle zu konstruieren“. Will sagen: selbst eine einzelne menschliche Zelle verhält sich intelligenter als der Gesamtorganismus. Zellen funktionieren reibungslos und erneuern sich ständig. Eine Zelle ist nicht bloß eine Ansammlung von Rohstoffen. Jede unserer 60 Billionen Körperzellen ist eine faszinierende biochemische Mikrofabrik. Hier verborgen sind die genetischen DNS-Software-Bibliotheken, etwa 1.800 kleine Energiezentralen, die Mitochondrien, eine Produktionsstätte für Eiweißersatzteile; spezialisierte Müllverbrennungsanlagen (die Lysosomen); eine Import/-Exportsammelstelle, die Nährstoffe von außen und Müll von innen abtransportiert und über die Zellmembranen leitet; über 10.000 Stoffwechselbeschleuniger; das sind vitaminabhängige Enzyme. So einem biologischen Wunderwerk können wir nur mit Hochachtung begegnen, vor allem wenn man bedenkt: das Ganze baut die Zelle nur mit 45 Nährstoffen auf; 14 davon sind Vitamine, der Rest sind Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren und zwei essentielle Fettsäuren.

Ambivalente Seite des Menschen

In der modernen Welt sind wir stolz auf das stetig wachsende Wissen, den Wohlstand, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und den technologischen Fortschritt. Die ambivalente Seite der Menschen ist aber ihre wachsende Distanz zur Natur. Charakterlich und geistig sind wir vergleichbar mit einem kaum bearbeiteten hochwertigen Rohstoff. Heute ist ein Tiefpunkt in der Entwicklung erreicht. Das zeigt sich in den selbst verursachten ökologischen Katastrophen, der moralischen Desorientierung und der spirituellen Leere. Wir irren, wenn wir glauben, das tiefgründige Universum durch die moderne Wissenschaft entzaubert zu haben.

Folgende Fakten prägen unsere Zukunft:

* die Rohstoff-Ressourcen gehen zur Neige,

* die rasch wachsende Menschheit lebt über ihre Verhältnisse,

* die weltweit aufgetürmten Schuldenberge sind mit legalen Mitteln nicht mehr abzutragen; die Asymmetrie zwischen dem Geld und den Rohstoffen nimmt groteske Züge an,

* die geopolitische Lage steht auf tönernen Füßen.

Schauen wir uns einmal lebensnotwendige Ressourcen an und wie wir damit umgehen:

Das Wasser, unser Lebenselixier

Der Griff nach der Monopolherrschaft über das flüssige Nass soll nach Zbigniew Brzezinski in den nächsten 20 Jahren geschehen. Dazu gehören das Gewinnen von Trinkwasser, die Wasserverteilung und die Abwasserentsorgung. Täglich hebt der hydrologische Kreislauf der Erde 17 mal den Wasserinhalt des Bodensees in den Himmel. Nicht einmal 1% des Süßwassers der Erde kann der Mensch als Trinkwasser nutzen. Deutschland verbraucht jährlich an Trinkwasser einen Wasserwürfel von rund 1,87 Kubikkilometer. Die Industrienationen aasen mit dem kostbaren Gut. Während man in USA pro Tag und Person 900 Liter vergeudet, muss sich der Afrikaner mit 30 Liter bescheiden. In Usbekistan werden für jedes Kilogramm erzeugter Baumwolle 10.000 Liter des kostbaren Nass benötigt. Auch in der Stahlindustrie geizt man nicht mit Wasser. Um eine Tonne Stahl zu gewinnen, braucht man bis zu 200 Tonnen Wasser.

Holz − begehrter Rohstoff in allen Lebensbereichen

Mit dem jährlich eingeschlagenen Rundholz der Welt ließe sich die Cheopspyramide 16 mal erbauen. 80% der einstmals existierenden Urwälder sind inzwischen abgeholzt. Der brasilianische Regenwald schrumpft minütlich um die Fläche von 36 Fußballfeldern. Täglich verschwinden Hunderttausende von Bäumen in den Orkus: Dies in Form von herunter gespülten Toilettenpapieren oder als weggeworfene Papiertaschentücher. Der Hunger nach Papier rund um den Globus ist gewaltig. Zur Zeit sind es 318 Millionen Tonnen. Haben Sie noch die schönen Reden vom „papierlosen Büro“ in den Ohren, als die Computer in die Büros einzogen? Genau das Gegenteil ist der Fall, es wird kopiert, was die Drucker hergeben. Um eine Einheit Zellstoff für die Papierherstellung zu erzeugen, bedarf es der sechsfachen Menge an Holz und einer riesigen Menge an Trinkwasser, nämlich 15 bis 200 Kubikmeter pro Tonne.

Der lange Marsch vom Hochbarock bis in unsere Silicium-Zeit

Unsere Hightech-Epoche müsste Siliciumzeit heißen, denn kein anderes Material beeinflusst unser modernes Leben so sehr wie Silicium, vor allem durch seine halbleitende Fähigkeit. Siliciumdioxid in Form eines Faustkeils oder Feuersteins nutzen allerdings schon die Steinzeitmenschen. Ist es nicht verwunderlich, dass Silicium als zweithäufigstes Element der Erdkruste mit fast 28% erst 1779 entdeckt wurde?

Reinrassiges Si kommt zwar nicht elementar vor, natürlich aber im Verbund mit Sauerstoff als Siliciumdioxid und Silikat. Eine Unzahl von Mineralien aus Siliciumdioxid verschönen unsere unbelebte Natur. Seit Urzeiten nutzt die virtuos agierende Natur Silicium als Baumaterial. Eine Reihe von Lebewesen erzeugen siliciumdioxidhaltige Strukturen. Viele Pflanzen stützen ihre Stengel und Blätter mit einem Gerüst aus Siliciumdioxid. Aber auch der Schutzmechanismus der Brennesel nutzt Silicium. Die Wände dieser wundersamen hohlen Brennhaare mit eingebauter Sollbruchstelle enthalten im oberen Teil eingelagerte Kieselsäure; sie sind dadurch hart und spröde. Schon beim leichten Berühren brechen die Haare ab; sie hinterlassen eine schräge, scharfe Bruchstelle, gleich der einer medizinischen Spritzkanüle, aus der Ameisensäure tritt. Und Meeresorganismen wie Kieselalgen verarbeiten in den Weltmeeren jährlich etwa 6,7 Gigatonnen Silicium zum Aufbau von Siliciumdioxid-Biomineralen. Das wäre ein ungeheuer großer Würfel von über 14 Kubikkilometer.

Oft ist es ein mühsamer Weg, ehe ein epochales Produkt entsteht. Dazu ein Beispiel: Den Binärcode 1 und 0 – das sprunghafte Verhalten der Leitfähigkeit – Strom ein für 1, Strom aus für 0 – hatte bereits Leibniz vor 300 Jahren mathematisch als den Schlüssel für die automatisierte Rechentechnik erkannt. 1824 konnte der Schwede Berzelius das Halbleitermaterial Silicium darstellen und schließlich erkannte Schottky in den 50er Jahren, dass die elektrische Leitfähigkeit bestimmter Halbleiter von außen steuerbar ist. Dieses Verhalten nutzte man für die Entwicklung von Transistoren, dann erst folgten die IC-Bauelemente bis hin zum Computer.

Bor als Spurenelement

Bor wäre nicht der verkannte Genius unter den Elementen, wenn es nicht bereits vor Jahrmilliarden als höchstseltener Gast im Kristallgefüge von Diamanten seine Herberge gefunden hätte; hier besiedelten Bor-Atome vereinzelt die Gitterplätze im Kristallgitter der Kohlenstoffatome. Nein, das ist keine schlimme Kristallverunreinigung im ppm-Bereich, sondern eher eine Bereicherung: Ein Bor-dotierter Diamant erscheint uns nicht mehr farblos, sondern wundersam blau. Dieses Farbphänomen wirkt sich vor allem pekuniär aus, denn man zahlt für blaue Diamantenwunder gern astronomische Summen.

Bor als Spurenelement ist bei Pflanzen unerlässlich. Es stabilisiert die Zellverbände, hält das Kalium-Calcium-Gleichgewicht der Zellen aufrecht, hilft mit die Vitamine und Flavonoiden zu bilden, dient dem Schutz aller Wachstumsstellen der Pflanze und hat Anteil am Wasserhaushalt der Pflanze. Bor-arme Böden führen bei höheren Pflanzen zu Mangelerscheinungen; sie bewirken Trocken- oder Wurzelfäule. Teamkollege Aluminium ist dagegen der „Antagonist“ des Elements Bor, es blockiert den Energiefluss der Pflanze. Durch hohe Aluminium-Gehalte in den Böden verwurzeln Pflanzen nicht mehr in die Tiefe.

Bisher ist die Wirksamkeit von Bor als Spurenelement im menschlichen Organismus wenig erforscht. Möglich, dass Spuren von Bor Einfluss auf den Knochenstoffwechsel und die Gehirnfunktion haben. Der Baustein Bor hemmt die Teilungsrate von Zellen ohne Differenzierung, z.B. Krebszellen und absorbiert radioaktive Strahlung. Wußten Sie, dass Bor im Gehirn mit einem Anteil von 200 bis 500 µg das meist vorhandene Spurenelement ist? Dieser Tatsache mißt man bisher keine Bedeutung bei. Doch bei der Prävention der Alzheimer-Krankheit könnte Bor eine wichtige Rolle spielen. Die Autopsie von Gehirnen verstorbener Alzheimer-Patienten zeigten höhere Konzentrationen an Aluminium als gewöhnlich. Warum spielt Aluminium da eine Rolle? Dazu muß man wissen, dass im biochemischen Wettstreit mit Bor ein Aluminium-Molekül drei Bor-Moleküle verdrängt.

Unbewusst führen wir unserem Körper Fremdstoffe zu: mit der Nahrung, dem Trinkwasser und mit dem Einatmen. Das von uns stündlich eingeatmete Luftplankton enthält neben 10.000 unterschiedlichen Bakterien und 100.000 Viren auch Aluminiumpartikel. Statt des Tagesbedarf von 10 µg sind das bis zu 5 Milligramm. Diese 500-fache Menge sollte uns nachdenklich machen. Aluminium kann nämlich die Nervenzellen beeinträchtigen, die Nieren schädigen, das Immunsystem schwächen und Allergien fördern.

Indium steht vor dem Aussterben

Die Väter des Club of Rome mit ihrem Bericht von 1972 „Die Grenzen des Wachstums“ hatten zwar die ausgehenden Rohölreserven im Visier, dass aber das bis dahin unbeachtetes Exotenmetall Indium Jahrzehnte später aufgrund der Nachfrage und geringen Verfügbarkeit „aussterben“ würde, lag nicht im Bereich ihrer Prognose. Über ein Jahrhundert lag Indium unbeachtet im technischen Schlummer. Erst durch die jüngsten Hightech-Produkte der Elektrotechnik machte das silberglänzende Schwermetall Furore. Kaum ein Metall der Erde kann mit einem so großen Flüssigkeitsbereich aufwarten, denn etwa ab 157°C verflüssigt sich Indium und erst ab 2.075°C geht es in die Gasphase über. Das macht Indium als Hochtemperatur-Thermometer interessant. Genau wie Bor, gehört Indium als extrem seltenes Metall zur Borgruppe. Während alle normalen Dichtungsmaterialien im Tieftemperaturbereich den Geist aufgeben, fließt das weiche Indium zwischen zwei harten Metallflanschen optimal abdichtend hinein.

Indium vereint wie kein anderes Element zwei Eigenschaften: Transparenz der Dünnschichten und gute elektrische Leitfähigkeit. Als Indium-Zinn-Oxid in Flüssigkristallen und Flachbildschirmen ist es massenhaft gefragt. Die verbliebenen Weltvorräte an Indium sind auf 6.000 Tonnen abgeschmolzen. Allein 2005 verbrauchte die Hightech-Welt 850 Tonnen des kostbaren Guts. Der Countdown für Indium läuft, sein Aus droht in wenigen Jahren. Heute wandert etwa 80% der Indium-Produktion in die Elektronik, und zwar als Massenprodukt in Milliardenhöhe. Bedarf es nur zehn Milligramm pro Handy an Indium, würden damit zehn Tonnen pro Milliardeneinheit verbraucht.

Antimon − vielseitig, aber giftig

Der Feinstaub des Antimons ist der Globetrotter unter den Aerosolen. Sie, als potentieller Rohstoff-Investor, sollten auch die giftige, kaum bekannte Kehrseite des Halbmetalls kennen lernen: Antimon ist im Straßenstaub heutzutage der am stärksten angereicherte Schadstoff. Die Bremsbeläge der meisten Fahrzeuge enthalten als Gleitmittel Antimonsulfid, damit die Bremsen nicht ruckeln. Bei jedem Bremsvorgang wird der Stoff in mikroskopisch kleinen Partikeln abgerieben und in die Umgebung entlassen. Seit Mitte der achtziger Jahre treibt man den Teufel mit Beelzebub aus, denn den krebserregenden Asbest ersetzte man durch das giftige Antimon. In den Aerosolen der Stadtluft findet sich heutzutage mehr Antimon als jedes andere Spurenelement. Großer Bedarf an Antimon besteht auch als Stabilisator für PVC-Kunststoffen. In jeder PET-Getränkeflasche lässt sich Antimon in der Größenordnung von einigen Milligramm je Kilogramm Verpackungsmaterial nachweisen.

Silber− nur eine seiner Hightech-Anwendung

Die RFID-Chip-Technologie (Radio Frequency Identification) ist nahezu ausgereift. Sie ist bald weltweit milliardenfache im Einsatz bei Waren aller Art. Diese nicht wieder verwertbaren RFIDs auf Silberbasis sollen als Mikrofunkchips für Strichcodes zur Preisangabe der US-Waren eingeführt werden. Das wäre ein erster Schritt. In einem gravierenden zweiten Schritt gäbe es allerdings den implantierten Menschenchip zur umfassenden Rundum-Kontrolle. Genial, wenn dieser zudem GPS-tauglich wäre. Überwachtes Menschlein, wo steckst Du! Orwell lässt herzlich grüßen. Begrüßen würden wir als Edelmetallfreunde dieses Wunder der Technik insofern, weil es ohne Silber nicht auskommt. Pro Chip braucht man nur 10 Milligramm an reinem Silber. Winken Sie nicht ab. Wäre es utopisch, wenn in ein paar Jahren weltweit täglich sagen wir 50 Milliarden dieser Strichcodler im Waren- und Güterverkehr Verwendung fänden? Gigantisch: 500 Tonnen Silber pro Tag, 187.000 Tonnen pro Jahr, das Neunfache der Weltjahresproduktion. Ein grandioser Silberstreif am Horizont. Da kann ich Ihnen nur raten: Verschaffen Sie sich ein sanftes Ruhekissen aus Silber.

Anomalie der Finanzwelt

Was tat sich Wesentliches seit dem letzten Goldhoch von 1980? Seitdem wuchs die zweibeinige „Biomasse“ Mensch exponentiell auf über sieben Milliarden. Das sind zwei Milliarden Menschen mehr − zwei Milliarden potentielle Goldkäufer. Die Goldförderung wurde immer aufwendiger, also kostspieliger. Derivate entwickelten sich zu einer Pandemie. Die Verschuldung, nahm gigantische Ausmaße an. Konstant bleiben die Urängste, aber auch die Dummheit der Menschen. In dem Maße wie die Menschheit ihr Wissen vergrößerte, wuchs seit 200 Jahren auch deutlich die Weltbevölkerung. Das moderate Wachstum über Jahrtausende hat sich zu einem Alptraum ausgewachsen. Wir sind natürlichen Wachstumsprozessen mit Exponential-Charakter hilflos ausgeliefert. Die Gefahr der Eskalation erkennen wir nicht rechtzeitig. Anfangs ignorieren wir derartige Wachstumsmonster.

Dass unser Geldartefakt, der Euro, an Kaufkraft verliert, merken Sie, wenn Sie Ihre Lebenshaltungskosten betrachten. Ein wichtiger Frühindikator der drohenden Inflation ist der Goldpreis. 2001, am Beginn seiner Hausse, lag das Tief bei 253 US-D je Feinunze. Seitdem stieg der Goldpreis jährlich um durchschnittlich über 20%. Das ergibt einen bisherigen vierfachen Wertzuwachs. Längst ist der Au-Förderpeak überschritten. Gold wird erst noch richtig rar und teuer. Wappnen Sie sich rechtzeitig mit Edelmetallen: Ihre Gold/Silber-Rüstung schützt Sie vor Raubrittern, Gauklern und Wegelagerern aller Art.

Gold ist nicht monolithisch zu betrachten, sondern im Kontext mit dem Weltgeschehen, das zunehmend aus dem Ruder läuft. Die marode Finanzpolitik kann nicht gleichzeitig alle Bälle in der Luft halten. Über die Finanzbetrügereien hinaus hat sich heute ein amoralisches Verhalten wie eine Seuche als Gesellschaftssport ausgebreitet. Weltweit ist die Korruption und Selbstbedienung bis in die obersten Firmenetagen, in Parteien und Ämtern als harmlose Selbstverständlichkeit zu Gast.

Die USA: Münchhausen-Land der Großmannssucht und Gaukler

Hier hat man sich im wesentlichen von der arbeitsintensiven Realwirtschaft, also der Produktion von Waren und Dienstleistungen, verabschiedet und kräftig globalisiert, d.h. Arbeit ausgelagert, um sich voll auf das schlüpfrige Parkett der Finanzwirtschaft zu kaprizieren. Geld schafft schlicht Geld, multiplikativ aus dem Nichts heraus, ohne Arbeit, ohne Fleiß.

Darf ein selbsternannter Weltmilitarist millionenfaches Leid über die Völker auskippen und dabei kaltschnäuzig putzig kleine Uranium-Geschosse aus abgereichertem Uran 238 im Kosovo und im Irak verballern? Die dabei entstehenden alpha-strahlenden, nano-großen Nuklearpartikel verbreiten sich um den ganzen Erdball und verursachen ein Anwachsen der Krebsrate. Die Welt akzeptiert das ohne zu murren.

Das Rom von heute könnte durch seine Großmannssucht, Arroganz und Verlogenheit mit Mann und Maus untergehen. Die Anomalie Mensch wird früher oder später vergehen. Auch ohne uns rollt der Erdball durchs Universum. Vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft mit einer spirituellen Crew, die sich auf moralische Werte besinnen musste.

Was erwartet uns in Zukunft?

Vielleicht ist es eines fernen Tages per Knopfdruck möglich, uns an einen fernen Ort oder in eine andere Zeit zu versetzen? Ein Menschheitstraum ginge in Erfüllung, könnten wir uns aus der Zwangsjacke von Raum und Zeit mit Teleportern und Zeitmaschinen befreien. Unser masse-behafteter Körper ist es, der uns daran hindert, das Raum-Zeit-Gefängnis zu verlassen. Etwas von uns ist völlig masse-los. Das ist unsere unsterbliche Seele – sofern man an sie glaubt! Als eine Art Fluidum wäre allein sie imstande, im Kosmos Zeit und Raum zeitlos zu durchmessen.

Vieles wird die Wissenschaft nie aufklären können. Bleiben wir allzeit offen für die Schöpfung. Lernen wir von der tiefgründigen Natur. Die Geschichte beweist: Durch intolerantes Sperren und Verteufeln des scheinbar Absurden geriet der technische Fortschritt immer ins Hintertreffen. Neue Gedanken und Erfahrungen müssen zulässig sein. Nichts gefährdet die Dummheit mehr als das Nachdenken. Seien wir allzeit bereit, von der Natur zu lernen, denn wir sind ein Teil ihrer selbst. Gehen wir unvoreingenommen an die Dinge heran, damit wir eines fernen Tages erfahren, was die kleine und die große Welt im Innersten zusammenhält – jetzt und in Zukunft.

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