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„Wir schaffen das.“

Von Jean-Patrick Lavalle

„Wir“? Gefragt worden sind wir nicht. Kurzum: „Ich“ bestimme, dass „wir“ es schaffen. Sonst ist es nicht mehr „mein Land“. Wie bitte? Ist es nicht immer noch auch „unser Land“? Unsere Gesellschaft? Unsere Prägung und unsere Tradition? Und unsere Freiwilligen, die den ganzen Wahnsinn schultern? Nein – jetzt ist es das Land der Kanzlerin. Sie setzt verbindliche europäische Abkommen außer Kraft. Sie bestimmt, dass wir die Kontrolle darüber in den Wind schießen, wer ins Land kommt.

So etwas ist in der jüngeren Geschichte der Nationalstaaten noch nie da gewesen und wird von allen Nachbarn als krasse Souveränitätspreisgabe bewertet. Buchstäblich jeder, der mag, kann in „ihr“ Land strömen. Vollkommen ungehindert. Unkontrolliert. Ohne Probleme. Natürlich wäre es verboten, Tabu bewehrt, wenn man mit aller Vorsicht hier eine dezente „Ermächtigung“ herauslesen würde. Oder aus ihrem „es gibt keine Obergrenzen“ vielleicht sogar ein entferntes „nein, ich kapituliere nicht“? Nein, ich bleibe bei meinen offenen Grenzen, lasse unbeirrt Hunderttausende über die Brücke bei Passau in „mein Land“ hinein. L´état c´est moi?

Märchenstunde bei Politik und Medien

Wir wollen und sollen das Land der Forschung, der Innovationen sein. Intelligenz ist unser Credo im weltweiten Wettbewerb. Zugleich werden wir von unserer politischen Führung in derart lachhafter Manier hinter die Fichte geführt, dass wir uns eher als Volk der Analphabeten definieren sollten. Statt Klartext gibt es seit Monaten Märchenstunde bei Politik und Medien:

  • “Wir werden die EU-Außengrenzen besser schützen“. Zwei und zwei ist neun. Wer als Klippschüler auf einer Europakarte die Küsten Italiens oder gar Griechenlands nur flüchtig anschaut, erkennt in Sekunden, dass solche Grenzen nicht zu schützen sind. Ist die Schengen-Idee wirklich solch ein Sakrileg?

  • FRONTEX wird es jetzt richten? Perfekt! Dazu müssten erst einmal die Mitgliedstaaten Hunderte Beamte entsenden, was illusorisch ist. Und dann? Will man die Flüchtlingsboote, die an unsere Küsten schippern, etwa versenken? Die Lösung liegt auf der Hand: Man beschießt sie mit Fichtenzapfen. Das wird sie abschrecken. Ganz gewiss!

  • Wenn dann der Bundeswirtschaftsminister sein „Konzept“ verkündet, klingt es so: „ Wir müssen die Situation in den Herkunftsländern verbessern“. Das ist sie doch, die Patentlösung! Ha, der Sigmar Gabriel, das ist ein Kerl. Der macht in drei Wochen aus ganz Afrika einen blühenden Fichtenhain.

  • „Wir streben eine Europäische Lösung an“, oder „wir sind für eine gerechte Verteilung“ der Flüchtlinge“. Na klar. Onkel Altmeier sagt es doch auch. Wunschdenken pur. Tags zuvor stellt Polen seine Realpolitik vor: Mit uns nicht. Unbeirrt aber bleibt Berlin bei seinen frommen Wünschen nach dem durchschaubaren Motto: „Ab hinter die Fichte mit Euch“.

Der deutsche Sonderweg bringt Europa durcheinander

Selbst wenn „verteilt“ würde – die geradezu unwiderstehlichen Lockrufe, die Deutschland an ausnahmslos alle Geplagten sendet, tönen laut um den ganzen (gut vernetzten) Globus. Hotspots? Wer nicht auf Fußfesseln setzt – wer will das schon – dem dürfte klar sein:

  • solange man ohne Mühe über eine offene Grenze in ein Land gelangt,

  • in dem vergleichsweise tolle Sozialleistungen winken,

  • aus dem nur höchst dezent abgeschoben wird,

  • in dem die Bearbeitungszeiten für Anträge unendlich sind

  • und das zudem einen weltweit beispiellosen Familiennachzug gewährt –

  • solange wird jeder „Verteilte“ seine „Verteilung“ umgehend wieder selbst in die Hand nehmen: Man wandert ganz einfach über die Brücke bei Passau....in „unser Land“.

Da ist er wieder, der deutsche Sonderweg. Er bringt ganz Europa durcheinander. Das tapfere kleine Mazedonien kann das: Flüchtlinge, die nicht aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak kommen, werden konsequent abgewiesen. Warum können wir das nicht? Stattdessen kriechen wir in der Türkei als Bittsteller zu Kreuze?

Was wir schaffen, sind gesellschaftliche Verwerfungen

Nein – der Schlüssel zur Lösung der Flüchtlingskrise liegt in der deutschen Innenpolitik. Der Chor der Stimmen, der den deutschen „Sogeffekt“ schuldig spricht, schwillt an. Ungarn baut Zäune, Spanien schon lange. Die Briten, cool wie sie sind, lassen sie bauen. Wir aber schalten in der ganzen Welt Anzeigen: Kommt alle, die ihr mühselig und beladen seid! Sogar der SPIEGEL schreibt es: „Man fühlt sich eingeladen, nach Deutschland“. Und wenn dann der Bundesinnenminister handwerklich-redlich konkret wirksame Schritte ankündigt, wird er steil zurückgepfiffen – von unserer Kanzlerin. Nein: Deutschland soll geflutet werden. Und die Deutschen sollen es möglichst lange nicht merken. Menschenrechte? Auch die Deutschen sind Menschen. Auch sie haben ein Recht darauf, sich in ihrer angestammten Heimat zuhause zu fühlen. Was also treibt die Bundeskanzlerin an?

Wir schaffen das? Wir schaffen WAS? Was wir uns vermutlich schaffen, sind neue Parallelstrukturen, ungeahnte gesellschaftliche Verwerfungen und kulturelle Konflikte. Am Ende schafft sie uns. Ab. Kurz gefasst: Victor Orban wirft ihr „moralischen Imperialismus“ vor. Wie kommt der Mann auf sowas?

 

 

 

„Auf nach Germania“ heißt das hochaktuelle Buch von Dr. Schrötter, das sich wie ein Krimi liest. Der Insider hat als Staatsekretär Einblick erhalten in die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik der Regierung. Er kommt zu dem Schluss, dass es eine solche nicht gibt, nie gegeben hat. Er nennt Namen von denjenigen, die sich besonders negativ in diesem Bereich hervorgetan haben. Zum Beispiel Ex-Außenminister Fischer. Seine zitierten Äußerungen dazu sind wirklich entlarvend. Ein Buch, das tief in die Hintergründe führt und so einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion leistet. Im Buchhandel oder direkt beim Verlag zu bestellen. Hier anklicken.

 

 

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